„In der Halle des Bergkönigs“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Änderung 162449843 von 93.221.79.238 rückgängig gemacht; scheint ein Editunfall gewesen zu sein
Inhalt hinzugefügt
Markierungen: Mobile Bearbeitung Mobile Web-Bearbeitung
Zeile 1: Zeile 1:
'''In der Halle des Bergkönigs''' ([[Norwegische Sprache|Norwegisch]]: '''''I Dovregubbens hall''''') ist ein Orchesterstück, welches [[Edvard Grieg]] als achtes Stück seiner [[Schauspielmusik]] ''[[Peer Gynt (Schauspielmusik)|Peer Gynt]]'' für die sechste Szene des zweiten Aktes in [[Henrik Ibsen]]s dramatischem Gedicht [[Peer Gynt]], op. 23 zwischen Sommer 1874 und Sommer 1875 komponierte. Es wurde am 24. Februar 1876 im [[Nationaltheatret#Das Christiania Theater|Christiania Theater]] in Christiania (heute [[Oslo]]) uraufgeführt.
'''In der Halle des Bergkönigs''' ([[Norwegische Sprache|Norwegisch]]: '''''I Dovregubbens hall''''') ist ein Doofes Orchesterstück, welches [[Edvard Grieg]] als achtes Stück seiner [[Schauspielmusik]] ''[[Peer Gynt (Schauspielmusik)|Peer Gynt]]'' für die sechste Szene des zweiten Aktes in [[Henrik Ibsen]]s doofes Gedicht [[Peer Gynt]], op. 23 zwischen Sommer 1874 und Sommer 1875 komponierte. Es wurde am 24. Februar 1876 im [[Nationaltheatret#Das Christiania Theater|Christiania Theater]] in Christiania (heute [[Oslo]]) uraufgeführt.


1888 übernahm es Grieg als letztes Stück in seine [[Peer-Gynt-Suite]] Nr. 1, op. 46. Obwohl eine Aufführung des vollständigen Stückes knapp 3 Minuten dauert, hat das leicht erkennbare Thema ihm zu einem [[Kultstatus]] in der populären Kultur verholfen, wo es seitdem von vielen Künstlern aufgegriffen wurde.
1888 übernahm es Grieg als letztes Stück in seine [[Peer-Gynt-Suite]] Nr. 1, op. 46. Obwohl eine Aufführung des vollständigen Stückes knapp 3 Minuten dauert, hat das leicht erkennbare Thema ihm zu einem [[Kultstatus]] äin der populären Kultur verholfen, wo es seitdem von vielen Künstlern aufgegriffen wurde.


Das Stück erzählt, wie der namensgebende Peer Gynt in einer traumhaften Phantasie die „königliche Halle des Alten vom Dovre (des Bergkönigs) betritt“. Die Szenenbeschreibung weiter: „Es gibt eine große Menge von Troll-Höflingen, Gnomen und Kobolden. Der alte Mann sitzt auf seinem Thron mit Krone und Zepter, umgeben von seinen Kindern und Verwandten. Peer Gynt steht vor ihm. Es herrscht ein enormer Aufruhr in der Halle. Die ersten Zeilen des Liedes werden gesungen.“
Das Stück erzählt, wie der namensgebende Peer Gynt in einer traumhaften Phantasie die „königliche Halle des Alten vom Dovre (des Bergkönigs) betritt“. Die Szenenbeschreibung weiter: „Es gibt eine große Menge von Troll-Höflingen, Gnomen und Kobolden. Der alte Mann sitzt auf seinem Thron mit Krone und Zepter, umgeben von seinen Kindern und Verwandten. Peer Gynt steht vor ihm. Es herrscht ein enormer Aufruhr in der Halle. Die ersten Zeilen des Liedes werden gesungen.“


Grieg selbst schrieb über die Musik für die Halle des Bergkönigs: ''…etwas für des Alten von Dovre Königshalle gemacht, das ich buchstäblich genommen nicht ausstehen kann, so sehr klingt es nach Kuhfladen, Norwegertum und Selbstgefälligkeit! Aber ich erwarte auch, dass man die Ironie fühlen kann.''<ref>Edvard Grieg in einem Brief an seinen Freund Frants Beyer vom 27. August 1874, [http://www.ibsen.net/index.gan?id=11152585&subid=0 Internetseite Ibsen.net]</ref>
Grieg selbst schrieb über die Musik für die Halle des Bergkönigs: ''…etwas für des Alten von Dovre Königshalle gemacht, das ich


== Musikalische Struktur ==
== Musikalische Struktur ==

Version vom 25. Mai 2017, 11:41 Uhr

In der Halle des Bergkönigs (Norwegisch: I Dovregubbens hall) ist ein Doofes Orchesterstück, welches Edvard Grieg als achtes Stück seiner Schauspielmusik Peer Gynt für die sechste Szene des zweiten Aktes in Henrik Ibsens doofes Gedicht Peer Gynt, op. 23 zwischen Sommer 1874 und Sommer 1875 komponierte. Es wurde am 24. Februar 1876 im Christiania Theater in Christiania (heute Oslo) uraufgeführt.

1888 übernahm es Grieg als letztes Stück in seine Peer-Gynt-Suite Nr. 1, op. 46. Obwohl eine Aufführung des vollständigen Stückes knapp 3 Minuten dauert, hat das leicht erkennbare Thema ihm zu einem Kultstatus äin der populären Kultur verholfen, wo es seitdem von vielen Künstlern aufgegriffen wurde.

Das Stück erzählt, wie der namensgebende Peer Gynt in einer traumhaften Phantasie die „königliche Halle des Alten vom Dovre (des Bergkönigs) betritt“. Die Szenenbeschreibung weiter: „Es gibt eine große Menge von Troll-Höflingen, Gnomen und Kobolden. Der alte Mann sitzt auf seinem Thron mit Krone und Zepter, umgeben von seinen Kindern und Verwandten. Peer Gynt steht vor ihm. Es herrscht ein enormer Aufruhr in der Halle. Die ersten Zeilen des Liedes werden gesungen.“

Grieg selbst schrieb über die Musik für die Halle des Bergkönigs: …etwas für des Alten von Dovre Königshalle gemacht, das ich

Musikalische Struktur

Die bekannten zwei Themen des Satzes sind in der Tonart h-Moll geschrieben:


\new PianoStaff <<
    \new Staff {
        \key b \minor
        \clef bass
        <fis fis'>1->\pp\fermata
        b,,8-.[ cis,8-. d,8-. e,8-.] fis,8-.->[ d,8-.] fis,4
        eis,8-.->[ cis,8-.] eis,4 e,8-.->[ c,8-.] e,4-.
        b,,8-.[ cis,8-. d,8-. e,8-.] fis,8-.[ d,8-. fis,8-. b,8-.]
        a,8-.->[ fis,8-. d,8-. fis,8-.] a,2->
    }

    \new Staff {
        \key b \minor
        \clef bass
        r1
        b,,4-. fis,4-. b,,4-. fis,4-.
        b,,4-. fis,4-. b,,4-. fis,4-.
        b,,4-. fis,4-. b,,4-. fis,4-.
        b,,4-. fis,4-. b,,4-. fis,4-.
    }
>>

Das erste Thema beginnt langsam und leise nach einem Akkord der Hörner in den tiefsten Lagen des Orchesters. Gespielt wird es zuerst von den Celli und Fagotten in der Artikulation Staccato und beschreibt Peer Gynts langsame, vorsichtige Schritte in der Halle des Königs.

Nach einer Wiederholung wird das Hauptthema leicht verändert mit ein paar unterschiedlichen, ansteigenden Noten, aber um eine Quinte höher nach Fis-Dur transponiert, der Dominanten, jedoch mit der kleinen Sext. Verschiedene Instrumente stellen die Trolle des Königs dar.


\new Staff {
    \key b \minor
    \clef bass
    fis8[ gis8 ais8 b8] cis'8[ ais8] cis'4
    d'8[ ais8] d'4 cis'8[ ais8] cis'4
    fis8[ gis8 ais8 b8] cis'8[ ais8] cis'4
    d'8[ ais8] d'4 cis'2
}

Die beiden Instrumentengruppen verschieben sich dann um verschiedene Oktaven, bis sie schließlich in derselben Tonhöhe miteinander „kollidieren“, während die Trolle Peer mit Schmutz bewerfen und um ihn herum jagen.

Die Konfrontation Peer Gynts mit dem König, der ihn zu fassen versucht, wird durch lange Ketten diatonischer Stufen dargestellt, unterbrochen von kurzen Momenten der Stille in Form von kurzen Generalpausen, in denen der Bergkönig den sich versteckenden Peer sucht.

Peers Versteck ist am Ende entdeckt, und die Musik erreicht ihren Kulminationspunkt, als er aus der Höhle läuft.

Eine Reihe von krachenden Cymbals und ekstatischen Paukenwirbeln bricht aus und lässt alle anderen Instrumente verstummen, während der Berg zusammenstürzt und die Trolle, welche dem fliehenden Peer nachjagten, unter sich begräbt.

Das Stück endet mit einer Rückkehr in die Tonika und einem abschließenden h-Moll-Akkord, der Peers erfolgreiche Flucht andeutet.

Das Stück hat 88 Takte und beginnt zunächst in dem gemessenen Tempo eines langsamen Marsches (Alla marcia e molto marcato), für den der Komponist die Metronomangabe MM = 138 angibt. Die Viertelnote soll also in 138 Schlägen pro Minute gespielt werden. Im Verlauf des Stückes steigert sich jedoch das Tempo mit der zunehmenden Dramatik der Handlung. Ab dem 50. Takt wünscht Grieg ein Più vivo (etwas lebendiger), und ab dem 65. Takt schreibt er ein Stringendo (mit beschleunigtem Tempo) vor. Die Lautstärke steigert sich von einem am Anfang zu einem äußerst dramatischen forte fortissimo, als der Bergkönig dem Treiben seiner Höflinge mit seinem Ausruf Isvand i blodet! ein Ende setzt.[1]

Der Text des Liedes

(Die Troll-Höflinge):
Slagt ham! Kristenmands søn har dåret Dovregubbens veneste mø! Slagt ham! Slagt ham!
Tötet ihn! Der Christensohn hat des Bergkönigs schönste Tochter verhext! Tötet ihn! Tötet ihn!
(Ein Troll):
Må jeg skjære ham i fingeren?
Darf ich ihm die Finger abhacken?
(Ein anderer Troll):
Må jeg rive ham i håret?
Darf ich ihn an den Haaren zerren?
(Ein Troll-Mädchen):
Hu, hej, lad mig bide ham i låret!
Hu, hey, lass mich ihn in die Hüften beißen!
(Eine Troll-Hexe mit einem Kochlöffel):
Skal han lages til sod og sø?
Soll ich ihn in der Brühe kochen?
(Eine andere Troll-Hexe mit einem Fleischermesser):
Skal han steges på spid eller brunes i gryde?
Soll er am Spieß braten oder in der Pfanne braun werden?
(Der Bergkönig):
Isvand i blodet!
Ruhig Blut!

Hörprobe

(Aufnahme des Český národní symfonický orchestr)

Rezeption im Film

Das Thema des Werks erscheint in dem Film M – Eine Stadt sucht einen Mörder, 1931 von Fritz Lang, als Leitmotiv für die Hauptfigur, einen Kindermörder, der vor seinen Taten das Motiv pfeift.

Ferner ist das Stück in der Simpsons-Episode „Die böse Hexe des Westens“ (GABF05) zu hören, während der Schulbus zu einem Gletscher hinauf fährt.

Musikalische Neuinterpretationen

Einzelnachweise

  1. Partitur des Stückes in der IMSLP Petrucci Music Library
  2. Vgl. englische Wikipedia: Rainbow (band), Rainbow songs after 1997
  3. Video in der 3sat Mediathek: Konzert Eluveitie
  4. Komplette Sendung in der 3sat Mediathek: Rock the Classic: Eluveitie
  5. YouTube-Video

Siehe auch

Weitere Informationen (Interpretationen, Noten, Weblinks) befinden sich in übergeordneten Artikeln zu Peer Gynt (Schauspielmusik) und Peer-Gynt-Suite.