„Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus“ – Versionsunterschied

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Filinthe (Diskussion | Beiträge)
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::Um das hier abzumoderieren. Wir entscheiden die letzten Änderungsvorschläge von Filinthe und dann wäre es erledigt. @Filinthe: Ich habe Deine Punkte mit Nummern versehen. Für zwei Deiner Anmerkungen (Widerstand und Ständegliederung) kann ich nicht im Text verorten, wo der Satz hin soll, aber ich vermute mal, dass BansehN und Lutz das können. @BaneshN.: Kurzer Kommentar, bei welchem Vorschlag (1-5) Du mitgehen kannst oder aber nicht (6 nach meiner Wahrnehmung erledigt), --[[Benutzer:He3nry|He3nry]] [[Benutzer Diskussion:He3nry|<small>Disk.</small>]] 13:56, 18. Mai 2017 (CEST)
::Um das hier abzumoderieren. Wir entscheiden die letzten Änderungsvorschläge von Filinthe und dann wäre es erledigt. @Filinthe: Ich habe Deine Punkte mit Nummern versehen. Für zwei Deiner Anmerkungen (Widerstand und Ständegliederung) kann ich nicht im Text verorten, wo der Satz hin soll, aber ich vermute mal, dass BansehN und Lutz das können. @BaneshN.: Kurzer Kommentar, bei welchem Vorschlag (1-5) Du mitgehen kannst oder aber nicht (6 nach meiner Wahrnehmung erledigt), --[[Benutzer:He3nry|He3nry]] [[Benutzer Diskussion:He3nry|<small>Disk.</small>]] 13:56, 18. Mai 2017 (CEST)
:::Hallo He3nry, Vorschlag 1: meinetwegen, Vorschlag 2: zu deutend-kommentarisch und umständlich für eine Überschrift, unnötige Änderung (contra), 3 und 4 (contra), 5 ist eine weitere Deutung, die in die Rezeptionsgeschichte gehört (Kapitel 5) und die faktisch orientierte Darstellung hier in eine einseitige Interpretation zieht (contra). Insgesamt also nur Vorschlag 1 akzeptabel, alle anderen contra. Im Zweifel schließe ich mich aber, wie gesagt, der Meinung von Lutz an.--[[Benutzer:BaneshN.|BaneshN.]] ([[Benutzer Diskussion:BaneshN.|Diskussion]]) 14:15, 18. Mai 2017 (CEST) Soweit ich sehe, ist da gerade noch was dazu gekommen, so geht das aber nicht hier. Vorschlag 1 wurde erweitert - Aly wird selbstverständlich zitiert.--[[Benutzer:BaneshN.|BaneshN.]] ([[Benutzer Diskussion:BaneshN.|Diskussion]]) 14:20, 18. Mai 2017 (CEST) NIemand hat gesagt, dass ein NSDAP-Mitglied nicht zitiert werden darf, dann dürften wir auch Heidegger nicht zitieren! Das ist eine Frechheit, und ich werde die Kommunikation mit Benutzer F. so weit es geht einstellen.--[[Benutzer:BaneshN.|BaneshN.]] ([[Benutzer Diskussion:BaneshN.|Diskussion]]) 14:22, 18. Mai 2017 (CEST)
:::Hallo He3nry, Vorschlag 1: meinetwegen, Vorschlag 2: zu deutend-kommentarisch und umständlich für eine Überschrift, unnötige Änderung (contra), 3 und 4 (contra), 5 ist eine weitere Deutung, die in die Rezeptionsgeschichte gehört (Kapitel 5) und die faktisch orientierte Darstellung hier in eine einseitige Interpretation zieht (contra). Insgesamt also nur Vorschlag 1 akzeptabel, alle anderen contra. Im Zweifel schließe ich mich aber, wie gesagt, der Meinung von Lutz an.--[[Benutzer:BaneshN.|BaneshN.]] ([[Benutzer Diskussion:BaneshN.|Diskussion]]) 14:15, 18. Mai 2017 (CEST) Soweit ich sehe, ist da gerade noch was dazu gekommen, so geht das aber nicht hier. Vorschlag 1 wurde erweitert - Aly wird selbstverständlich zitiert.--[[Benutzer:BaneshN.|BaneshN.]] ([[Benutzer Diskussion:BaneshN.|Diskussion]]) 14:20, 18. Mai 2017 (CEST) NIemand hat gesagt, dass ein NSDAP-Mitglied nicht zitiert werden darf, dann dürften wir auch Heidegger nicht zitieren! Das ist eine Frechheit, und ich werde die Kommunikation mit Benutzer F. so weit es geht einstellen.--[[Benutzer:BaneshN.|BaneshN.]] ([[Benutzer Diskussion:BaneshN.|Diskussion]]) 14:22, 18. Mai 2017 (CEST)
::::Ich zitiere nur die [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Martin_Heidegger_und_der_Nationalsozialismus&diff=prev&oldid=165321542 Disk]. „3 und 4 (contra)“ bräuchte eine Rechtfertigung. In der Sek.Lit. werden diese Sätze kontrovers diskutiert, sie zu verschweigen finde ich fraglich. Die Überschrift ''Zu „Blut und Boden“'' zieht auch die faktisch orientierte Darstellung in eine einseitige Interpretation. [[Benutzer:Filinthe|Filinthe]] ([[Benutzer Diskussion:Filinthe|Diskussion]]) 15:13, 18. Mai 2017 (CEST)


== 2.2. Zweiter Teil („Reaktionen“) ==
== 2.2. Zweiter Teil („Reaktionen“) ==

Version vom 18. Mai 2017, 15:13 Uhr

Diese Diskussionsseite dient dazu, Verbesserungen am Artikel „Martin Heidegger und der Nationalsozialismus“ zu besprechen. Persönliche Betrachtungen zum Thema gehören nicht hierher. Für allgemeine Wissensfragen gibt es die Auskunft.

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Provisorische Seite zur Bibliographie

Hier habe ich den Entwurf zur Seite einer Bibliographie zur allgemeinen Bearbeitung angelegt.--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-03-29T23:04:00.000Z-Provisorische Seite zur Bibliographie11Beantworten

Das ist, weil offenbar wohldurchdacht, viel besser, als ich es mir vorgestellt hatte. Respekt! --Machtjan X Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Machtjan X-2017-03-30T08:15:00.000Z-BaneshN.-2017-03-29T23:04:00.000Z11Beantworten
Gleichfalls, mir wäre der Gedanke einer bibliographischen Seite gar nicht eingefallen.--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-03-30T09:21:00.000Z-Machtjan X-2017-03-30T08:15:00.000Z11Beantworten
Zum Kommentar von Machtjan X auch jener von Anima (Diskussion) 22:03, 25. Mär. 2017 (CET) „P.S.: Die Idee hinsichtlich der zusätzlichen Bibliographie finde ich ausgezeichnet.“
Natürlich können wir auch über die Seite Deskriptive Bibliographie zur Seite Martin Heidegger und der Nationalsozialismus und ihrer redaktionellen Verbindung mit dieser nochmal formal abstimmen. Es wäre aber sinnvoll, die Vorteile dieser bibliographischen Seite vorher in Ruhe zu bedenken.--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-03-31T11:28:00.000Z-BaneshN.-2017-03-30T09:21:00.000Z11Beantworten
Ich habe der bibliographischen Seite das Schlagwort „Levinas, E., Verhältnis zu H.“ hinzugefügt, das noch mit dem dazu gehörigen Quellenmaterial ausgestattet werden muss. Wenn es dort in der Übersicht lexikalisch gelistet ist, können wir auch leicht einen Konsens für die adäquate(n) Formulierung(en) dazu finden.--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-03-31T12:32:00.000Z-BaneshN.-2017-03-31T11:28:00.000Z11Beantworten
Dank dir, BaneshN., für dein außerordentlich großes Engagement. Dadurch wird die vorhandene Philosophie-Bibliographie Heideggers sehr viel substantieller. Aus meiner Sicht kannst du das Erarbeitete unter dem Gliederungspunkt: Heidegger + noch heute veröffentlichen. Mein Dank gilt auch Filinthe, der vieles zu dieser Bibliographie beigesteuert hat. --Anima (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Anima-2017-03-31T15:56:00.000Z-BaneshN.-2017-03-31T12:32:00.000Z11Beantworten

Zusammenfassung der Resteposten aus den Threads oben (ggf. erweitern)

1. Reste der Kürzungen

Aus den bisherigen Kürzungen ergeben sich Reste, die wir ggf. im Kapitel 2 unterbringen können:

  • Brief an Fritz, 28. Oktober 1932 (Dass den Juden ein solches Manöver wie die Papenepisode gelungen ist, zeigt eben, wie schwer es auf jeden Fall sein wird, gegen alles, was Großkapital und dergleichen Groß- ist, anzukommen.)
  • Doch habe er Jaspers im Mai 1933 gesagt: „Es gibt aber eine gefährliche internationale Verbindung der Juden“[76]
  • Das Zitat zu den Stein-Vorträgen: Doch im Oktober 1933 organisierte er in der Hütte in Todtnauberg „sein erstes Lager zur Indoktrination (mit einem Marsch von Freiburg in SA- oder SS-Uniformen)“, wo er „Kurse der Rassenlehre halten lässt und er sich selbst zur Auswahl der Geeignetsten anschickt“. (Faye; wurde oben mit weiteren Quellen diskutiert, siehe hier Punkt 2)
  • Hans Jonas, ein ehemaliger Student Heideggers – er musste nach der Machtübernahme wegen seiner jüdischen Herkunft emigrieren – bestätigt zwar das Interesse vieler jüdischer Studenten, bei Heidegger zu hören, meint aber, dieses sei einseitig gewesen: „Ich weiß nicht, ob es Heidegger so ganz behaglich war, daß gerade junge Juden zu ihm strömten, aber er war an sich ganz und gar apolitisch.“[66]
  • Zum Kapitel 1.1.2, Schluss wird von Lutz bearbeitet: Restposten ist das Hüttenargument: „Im Wintersemester 1932/33 hatte Heidegger ein Urlaubssemester und verbrachte es meist auf seiner Hütte in Todtnauberg. Dort habe er keine Post bekommen.“ etc.[1] Demnach soll er die damaligen politischen Ereignisse kaum verfolgt haben.[2] Er schickte der liberal-demokratisch gesinnten Freundin Elisabeth Blochmann am 19. Dezember 1932 Platons „Politeia“ zur „geistigpolitischen Belebung“.[3]--
Der Schluss ist inzwischen von Lutz umgesezt - die Lit. zum Hüttenargument könnte ich nachher auf die Biblio setzen.--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-04-16T07:56:00.000Z-Zusammenfassung der Resteposten aus den Threads oben (ggf. erweitern)11Beantworten

Alles andere, was herausgenommen wurde, sind Forschermeinungen, die ich auf die Bibliographie-Seite setzen werde.

2. Offene Diskussionen

  • Die Frage, wie Heideggers philosophischer Gedanke und seine Beziehung zum NS dargestellt werden soll, wurde oben im Thread: Zu 1.2.1. „Hitlers Mein Kampf“ von Lutz und von Machtjan X aufgeworfen - und dass z. B. Anders und Givsan als Autoren fehlen.
  • Im Thread „Rassenlehre iin Todtnauberg“ ist noch in Diskussion, wie Heidegger dazu stand, dass in seinem Wissenschaftslager ein Vortrag zur Rassenlehre gehalten wurde - das lässt sich in einem neuen Kapitel (oder Unterkapitel) in 2 zum Wissenschaftslager wieder aufnehmen.
  • Thema: Hannah Arendts Zitat bezüglich Heidegger und den Futuristen. Filinthe: „Das komplette Zitat aus dem Brief ist hier zu lesen. Könnte nicht dieses Thema im Abschnitt „Verhältnis zu Hannah Arendt“ erwähnt werden? Es geht um die Frage einer möglichen „Korrelation“ („interrelationship“) zwischen H., Jünger und den Futuristen.“ Filinthe (Diskussion) 14:42, 2. Apr. 2017 (CEST) Quellenrepertorium zu Hannah Arendts Zitat über Heidegger und den Futurismus

Dieser Thread soll nur ein Memo sein, damit wir die obigen langen Abschnitte bald archivieren können - für die Fortsetzung der Diskussion dann besser einen neuen Thread öffnen.--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-04-11T11:12:00.000Z-Zusammenfassung der Resteposten aus den Threads oben (ggf. erweitern)11Beantworten

  1. Joachim W. Storck (Hrsg.): Martin Heidegger, Elisabeth Blochmann: Briefwechsel 1918–1969. Marbach 1989, S. 53.
  2. Silvio Vietta: Heideggers Kritik am Nationalsozialismus und der Technik. Tübingen 1989, S. 17.
  3. Joachim W. Storck (Hrsg.): Martin Heidegger, Elisabeth Blochmann: Briefwechsel 1918–1969. Marbach 1989, S. 55.

Wolf

Brie ist verzichtbar. Meier zitiert Bernd Grün, dessen Buch von Google nicht gescannt wurde. Der Fall Wolf könnte im ersten Absatz des Kapitels „Verhältnis zu jüdischen Kollegen und Schülern“ erwähnt werden:
...aufgehoben wurde. Privatdozenten und Assistenten konnten sich aber kaum auf seine Unterstützung verlassen.[1] Für den 67-jährigen Historiker Paul Theodor Gustav Wolf,[2] den 60-jährigen und fast vollständig erblindeten Mathematiker Alfred Loewy (bei ihm hatte Heidegger 1911 bis 1913 studiert, er wurde am 1. Dezember 1933 vorzeitig emeritiert), den Pharmakologen Paul Noether, den Romanisten Otto Lenel (beide begingen einige Jahre später Selbstmord)[3] und den Rechtswissenschaftler Andreas Bertalan Schwarz[4] setzte er sich nicht ein.[5]
  1. Hugo Ott: Martin Heidegger als Rektor der Universität Freiburg i. Br. 1933/34. Teil II, in: Zeitschrift des Breisgau-Geschichtsvereins 103 (1984), S. 107-130, hier 123.
  2. Bernd Grün: Der Rektor als Führer? Die Universität Freiburg i. Br. von 1933 bis 1945. Karl Alber, Freiburg/München 2010, S. 211.
  3. Marlis Meckel, Den Opfern ihre Namen zurückgeben: Stolpersteine in Freiburg, Freiburg 2006, S. 46, 144 u. 209.
  4. Leonie Breunung, Manfred Walther: Die Emigration deutschsprachiger Rechtswissenschaftler ab 1933. Ein bio-bibliographisches Handbuch. Band 1: Westeuropäische Staaten, Türkei, Palästina/Israel, lateinamerikanische Staaten, Südafrikanische Union. Berlin 2012, S. 464.
  5. Friedrich Heer: Das Wagnis der Schöpferischen Vernunft, Stgt. u.a. 1977. Neuausg. Wien u.a. 2003, S. 311.

Filinthe (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Filinthe-2017-04-21T12:21:00.000Z-Wolf11Beantworten

Das könnten wir so machen - das Zitat von Grün hatte ich auch schon auf die Biblio gesetzt. Mehr ist aber offenbar über Paul Wolf nicht Erfahrung zu bringen - woher kam er, wohin ging er, nachdem Heidegger nichts getan hatte - wer war das überhaupt? Ich finde, bevor wir es verwenden, sollten wir irgendetwas über diese Person wissen.--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-04-21T12:56:00.000Z-Filinthe-2017-04-21T12:21:00.000Z11Beantworten
Klaus Schwabe, Rolf Reichardt (Hrsg.): Gerhard Ritter, ein politischer Historiker in seinen Briefen. Unter Mitwirkung von Reinhard Hauf. Harald Boldt-Verlag, Boppard am Rhein 1984 (Schriften des Bundesarchivs 33) S. 244: „An neueren Historikern haben wir Michael, Wolf, Berney und Stadelmann - bereits einen zuviel für eine mittelgroße Universität.“ Fn 2: „Wolfgang Michael (1862-1945), Paul Wolf (1865-1940), Arnold Berney (1897- 1943), Historiker an der Univ. Freiburg, nach 1933 zwangspensioniert bzw. entlassen.“ Filinthe (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Filinthe-2017-04-21T14:58:00.000Z-BaneshN.-2017-04-21T12:56:00.000Z11Beantworten
Kompliment für die Recherche. Es ist zwar nicht viel, aber eine zweite oder dritte Quelle für die Entlassung und diesmal mit den Lebensdaten. Auf der Seite Familienname Wolf gibt es neun Paul Wolf, aber keiner ist Historiker. Dagegen gibt es einen Historiker Gustav Wolf mit denselben Lebensdaten (1865-1940). Seltsamer Zufall, aber sie werden sich ja nicht alle mit dem Vornamen geirrt haben. Also können wir den Satz im Kasten mit reinnehmen.--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-04-21T15:23:00.000Z-Filinthe-2017-04-21T14:58:00.000Z11Beantworten
Grün: Paul Theodor Gustav Wolf, „der 1933 bereits 67 alt war, arbeitete nach seiner Promotion in Geschichte in Archiven in Karlsruhe, Dresden, Berlin und Wien, habilitierte sich 1899 für neuere Geschichte in Freiburg und erhielt im Juli 1916 den Titel eines außerordentlichen Professors. Die Ausnameregel des Berufsbeamtengeseztes griff nicht, da er kein Frontkämpfer und auch nicht bereits 1914 verbeamtet war. Nur bei Bewährung auf hervorragender Weise hätte eine Ausnahme gemacht werden können. Heidegger stellte dazu trocken fest: „[Es] sei unmöglich, bei Dr Wolf davon zu reden, dass er sich während seiner Tätigkeit als Beamter in hervorragender Weise bewährt habe.“ Wolfs Lebenslauf war aus akademischer Sicht alles andere als geradlinig verlaufen, und er hatte nie einen Ruf auf ein Ordinariat erhalten. Letztlich brach nur Staatsrat Paul Schmitthenner einen Lanze für Wolf und empfahl, ihm aufgrund seiner „14jährigen Zugehörigkeit zur DNVP“ die Lehrbefugnis nicht zu entziehen oder ihm „zum mindesten eine fortlaufende angemessene Vergütung“ zu bewilligen. Das badische Kultusministerium schloss sich schließlich Heideggers Meinung an und hob den Lehrauftrag von §3 des Berufsbeamtengeseztes auf.“ Filinthe (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Filinthe-2017-04-21T15:45:00.000Z-BaneshN.-2017-04-21T15:23:00.000Z11Beantworten
Damit es wohl hinreichend belegt. Ich setze das mal in einen eigenen Abschnitt, weil es erst später drankommt und ich den Fall Wolf etwas zu früh angesprochen hatte. Demnach müsste aber die Wolf-Familienseite etwas präzisiert werden, wenn er Paul Theodor Gustav hieß und nicht nur Gustav. Sehr interessant auch, dass er 1933 schon 76 Jahre alt war.--BaneshN. (Diskussion) 18:42, 21. Apr. 2017 (CEST) Mir fiel gerade auf, dass Wolf 1933 nicht 76 Jahre alt gewesen sein kann, wenn er 1865 geboren wurde. Er war dann doch acht Jahre jünger.--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-04-21T16:42:00.000Z-Filinthe-2017-04-21T15:45:00.000Z11Beantworten
Häufiger benutzter Vorname scheint tatsächlich "Gustav" zu sein, s. Bibliografie auf Diskussionsseite von Gustav Wolf. --Thoken (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Thoken-2017-04-21T18:46:00.000Z-BaneshN.-2017-04-21T16:42:00.000Z11Beantworten
Grün schreibt „67“, nicht 76, mein Fehler. Filinthe (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Filinthe-2017-04-21T18:50:00.000Z-Thoken-2017-04-21T18:46:00.000Z11Beantworten
Auch die Wikisource-Seite zu Gustav Wolf nebst Disk liefert gutes Hintergrundmaterial. Um es auf die Biblio zu setzen, bräuchte ich aber noch die Seitenzahl des zweiten Grün-Zitates. DIeselbe Publikation? Es ist bedauerlich, dass Grüns Der Rektor als Führer nicht auf google zu lesen ist. Ich bitte Filinthe, einschlägige Zitate aus dem Kapiteln „ Martin Heidegger - 'Fehlbarkeit auf fremdem Felde'“, 2.1. f. hierher oder auf die Biblio zu setzen, wenn das Buch denn zugänglich ist - wie es scheint. VIelen Dank.--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-04-22T13:21:00.000Z-Filinthe-2017-04-21T18:50:00.000Z11Beantworten
S. 211. Gerne, wenn ich Zeit habe. Filinthe (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Filinthe-2017-04-24T20:06:00.000Z-BaneshN.-2017-04-22T13:21:00.000Z11Beantworten

Quellenrepertorium zur Entlassung von Paul Gustav Wolf--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-04-25T08:52:00.000Z-Wolf11Beantworten

Zu Gustav Wolf folgende wichtige Quellen-Ergänzungen: Dargleff Jahnke: Eine Volksgemeinschaft im Kleinen. Der Breisgau-Geschichtsverein "Schau-ins-Land" in der Zeit des Nationalsozialismus., in: „Schau-ins-Land“, Zeitschrift des Breisgau-Geschichtsvereins. 133. Jahrbuch 2014, Freiburg (2015), S. 109–158. ISSN 1434-2766:

Hier das Kapitel über den "Umgang mit Verfolgten oder Benachteiligten des nationalsozialistischen Regimes" unter den Mitgliedern des Geschichtsvereins; zu Gustav Wolf (1865-1940), hier S. 143: "In der Liste der entlassenen Hochschulangestellten der Universität Freiburg ist ein Mitglied des Hist. Vereins vermerkt: Prof. Gustaf Wolf, außerordentlicher Professor für Neuere Geschichte. Wegen seiner jüdischen Abstammung wurde er aufgrund des 'Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums' in den Ruhestand versetzt. (Anmerkung 212: Vgl. GLA, 235/5007, Liste der entlassenen Hochschullehrer in Freiburg; abgedruckt auch bei Bernd Martin: Die Entlassung der jüdischen Lehrkräfte an der Freiburger Universität und die Bemühungen um ihre Wiedereingliederung nach 1945, in: Freiburger Universitätsblätter 129 (1999), S. 7-46, hier S. 36.) Wolf ist in der Zeitschriftenabgabenliste des HV vom Mai 1939 unter den Mitgliedern vermerkt und war demnach bis zu seinem Tod 1940 im Verein."-- Er scheint in Freiburg(?) eines natürlichen Todes gestorben zu sein; die Oktoberdeportation der Freiburger Juden am 22. Oktober 1940 nach Gurs hat er jedenfalls nicht mehr erleben müssen. Markus Wolter (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Markus Wolter-2017-04-26T12:13:00.000Z-Wolf11Beantworten

Sehr informativ, danke, ich habe es gleich auf die Biblio gesetzt. Da die dortige Seite als Gemeinschaftsprojekt angelegt wurde, kann sie von jedem, der das möchte, bearbeitet werden. (Ich bin es aber gewohnt, alle validen Recherchen von der Disk dorthin zu setzen). -- Ich hatte daran gedacht, Gurs im Zusammenhang mit Wagner zu erwähnen - dem Heidegger sehr herzlich gratuliert hat (s.u.) -, auch, weil Hannah Arendt zu den dort Inhaftierten gehörte - aber es scheint doch nicht angemessen zu sein, weil es zu sehr Wagner selbst betrifft und Arendt nicht als Opfer der Wagner-Bürckel-Aktion dorthin deportiert wurde, sonst wäre es doch auch auf dieser Seite erwähnenwert gewesen.--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-04-26T12:34:00.000Z-Markus Wolter-2017-04-26T12:13:00.000Z11Beantworten
Hinzugefügt (s.o.): Der Pharmakologe Paul Noether und der Romanist Otto Lenel wurden auch 1933 „vom damaligen Rektor Martin Heidegger entlassen“ bzw. „zwangsemeritiert“. (Marlis Meckel, Den Opfern ihre Namen zurückgeben: Stolpersteine in Freiburg, Freiburg 2006, S. 46 u. 144.) Andreas Bertalan Schwarz habe er auch nicht unterstützt (Leonie Breunung, Manfred Walther: Die Emigration deutschsprachiger Rechtswissenschaftler ab 1933. Ein bio-bibliographisches Handbuch. Band 1: Westeuropäische Staaten, Türkei, Palästina/Israel, lateinamerikanische Staaten, Südafrikanische Union. Berlin 2012, S. 464.) Friedrich Heer kommentiert: „Kalamitäten dieser Art haben Heidegger und seine im Amt bleibenden Kollegen nie interessiert. Mit Entschließung vom 21. August 1933 versetzt der Reichsstatthalter Robert Wagner Heideggers Kollegen an der Universität Freiburg, die Professoren Alfred Loewy, Jonas Cohn und Andreas Bertalan Schwarz, »aus rassischen Gründen« in den Ruhestand. Es wäre wenig sinnvoll, das »Übersehen« dieser Kalamitäten Martin Heidegger als Sündenbock anzulasten.“(Friedrich Heer: Das Wagnis der Schöpferischen Vernunft, 2003 (1977), S. 311) Filinthe (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Filinthe-2017-04-28T11:31:00.000Z-BaneshN.-2017-04-26T12:34:00.000Z11Beantworten
Der Name von Paul Noether steht nicht auf der Namensliste der Opfer des Nationalsozialismus unter Freiburger Universitätsangehörigen--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-04-28T11:44:00.000Z-Filinthe-2017-04-28T11:31:00.000Z11Beantworten
Der Mann seiner Enkelin behauptet es. Filinthe (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Filinthe-2017-04-28T12:27:00.000Z-BaneshN.-2017-04-28T11:44:00.000Z11Beantworten

Foto

Oben auf der Seite ist das Bild von Heidegger ja etwas unpassend, weil es den Heidegger aus den Jahren nach dem Nationalsozialismus zeigt. Alfred Denker, in seiner Eigenschaft als Direktor des Martin-Heidegger-Archivs Meßkirch, hat uns aber ein Foto zur Verfügung gestellt. Doch um von ihm Foto und Grunddaten zu erhalten, vergingen Wochen, und in der Redaktion Bilder hier gab es wenig Kooperation. Deswegen habe ich die Sache gelassen, als es um den Namen des Urhebers ging. Jetzt habe ich das Foto aber in der google-Version von Zaborowskis Buch gesehen, um 1928, dort ohne Hinweis auf den Verfasser, der aber am Ende des Buches im Bildnachweis angegeben sein sollte. Lässt sich der Name des Fotografen in Eerfahrung bringen?--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-04-21T09:10:00.000Z-Foto11Beantworten

Versetzung des Absatzes zur Bücherverbrennung

Leicht gekürzt - auch Heideggers Zitat

Die Bücherverbrennung in der Freiburger Universität, da sie tatsächlich stattfand, als Heidegger schon Rektor war, sollte m. E. in einem der dortigen Kapitel („Revolution der deutschen Universität“) untergebracht werden.

Bücherverbrennung - Kapitel 2. 4. (?)

Die Bücherverbrennung in Freiburg

Im Spiegel-Gespräch 1966 sagte Heidegger, er habe „die geplante Bücherverbrennung, die vor dem Universitätsgelände stattfinden sollte“ verboten, wofür es keinen Beleg gibt.[133] Die für den 10. Mai von der Deutschen Studentenschaft dort vorgesehene Verbrennung indizierter Bücher fand an diesem Tag zwar tatsächlich nicht statt, wurde aber nur verschoben. Der Verbrennungsakt, mit dem die von der „Kommission zum Kampf gegen Schmutz und Schund in der Literatur“ unter Freiburgs Oberbürgermeister Franz Kerber aus den öffentlichen Bibliotheken und Büchereien ausgesonderten Bücher vernichtet wurden, sollte dann am 17. Juni unter Beteiligung der städtischen Schulen stattfinden, was erneut, wegen der Wetterverhältnisse, auf einen anderen Tag verlegt wurde. Am 24. Juni hielt Heidegger im Universitätsstadion vor dem „Sonnwendfeuer“ eine kurze Ansprache. Am Rande brannte ein zweites, „merkwürdig kleines Feuer aus den Büchern eines Leiterwagens“, so Käthe Vordtriede.[136] Zitat aus Heideggers Feuerspruch:

„Feuer! Sage uns: Ihr dürft nicht blind werden im Kampf, sondern Ihr müsst hell bleiben für das Handeln. / Flamme! Dein Lodern künde uns: Die deutsche Revolution schläft nicht, sie zündet neu umher und erleuchtet uns den Weg, auf dem es kein Zurück mehr gibt. / Die Tage fallen – unser Mut steigt. / Flammen zündet! Herzen brennt![137]“

--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-04-23T13:25:00.000Z-Versetzung des Absatzes zur Bücherverbrennung11Beantworten
Die Formulierung: „fand zwar tatsächlich nicht statt, wurde aber nur verschoben“ ist problematisch. 1) Dass die geplante Bücherverbrennung am 10. Mai nicht stattfand, ist bei Ott (S. 182) nicht zu lesen (er zitiert Ernesto Grassi): „Auch in Freiburg loderte an diesem Abend das Feuer auf dem Platz vor der Universitätsbibliothek, ohne daß der Rektor Heidegger diese Aktion des Ungeistes verhindert hatte oder verhindern konnte.“ Bei Fischer aber schon (S. 288): „Daß das Feuer der Vernichtung nicht loderte, verdankt sich allein dem heftigen Regen.“ 2) Die Frage ist nicht, ob sie „verschoben“ wurde (dies ist selbstverständlich), sondern: warum. Regen oder Verbot? Es hat in fast ganz Deutschland geregnet, in Berlin fand die Bücherverbrennung trotz anhaltendem Regen statt. Diese Formulierung wäre deshalb besser: „wurde aber vielleicht nur wegen des Regens verschoben.“ Faye spricht von 2 Bücherverbrennungen, einer am 10. Mai und einer „symbolischen Bücherverbrennung“ im Universitätsstadion am 24. Juni. Sind aber nicht alle Bücherverbrennungen mehr oder weniger „symbolisch“ (Autodafé)? Filinthe (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Filinthe-2017-04-29T07:07:00.000Z-BaneshN.-2017-04-23T13:25:00.000Z11Beantworten
Seidler sagt auch, S. 308, die Bücherverbrennung habe in Freiburg am Abend des 10. Mai vor dem Universitätsgelände stattgefunden. Es muss also präzisiert werden, dass Heidegger an dem Tag nicht dabei war, aber eine zweite Bücherverbrennung am 24. stattfand, zu der er gesprochen hat. Deswegen trifft „wurde aber vielleicht nur wegen des Regens verschoben“ offenbar auch nicht so ganz zu, denn vor der Universität scheint es ja doch stattgefunden zu haben. Bisher hatte ich die Details dieser Sache noch nicht recherchiert, weil der Abschnitt chronologisch der Rektoratsrede folgt, der ursprüngliche Text ist hier somit nur gekürzt. - Symbolisch: seit Gutenberg ist das wohl jede Bücherverbrennung, zur Zeit der frühmittelalterlichen Bibliothekenstürme war das anders, weshalb die heute von Altphilologen gerne benutzte Formel, der Rest der Werke von Sophokles, Aischylos oder Heraklit und Parmenides sei „verloren gegangen“ ein Euphemismus ist: die Vernichtung der schriftlichen Erzeugnisse der ersten Phase des abendländischen Denkens gehört zur - sagen wir: okzidentalen Entelechie, ebenso wie das fast zweitausendjährige Denkverbot, und ohne diese prägenden Ereignisse wären aufgeblasene Jungs in NS-Uniformen vielleicht nicht sofort auf den Gedanken gekommen, Bücher zu verbrennen.--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-04-29T08:18:00.000Z-Filinthe-2017-04-29T07:07:00.000Z11Beantworten
Was ist die Quelle Seidlers? Zaborowski (S. 272) schreibt hingegen, „dass im Mai 1933 in Freiburg – vermutlich aufgrund des schlechten Wetters – keine Bücherverbrennung stattgefunden hat und dass es in Freiburg auch – anders als in anderen Universitätsstädten – »nahezu halkyonisch« geblieben sei, d.h., dass der »Sitz im Leben« der Freiburger Rektoratsrede Heideggers nicht von den Exzessen und Radikalisierungen gekennzeichnet ist, die sich andernorts beobachten lassen (vgl. hierzu Helmut Heiber, Universität unterm Hakenkreuz. Teil II . Band 1 : Die Kapitulation der Hohen Schulen. Das Jahr 1933 und seine Themen , München 1992 , 74 ; Heiber geht sogar so weit, die Universität Freiburg als »anti-nationalsozialistische Musteruniversität« zu beschreiben [79]).“ Filinthe (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Filinthe-2017-04-29T15:33:00.000Z-BaneshN.-2017-04-29T08:18:00.000Z11Beantworten
Ich weiß nicht, woher Seidler das hat, aber er sagt, dass es ein Foto davon gibt, S. 308. Faye sagt ähnliches, mit Referenz Grassi. Gängige Meinung ist aber, dass Freiburg am 10. Mai nicht dabei war: J. Meier, S. 6: „In Heidelberg und Karlsruhe organisierte die Studentenschaft diese, in Freiburg hingegen fand keine Bücherverbrennung statt.39, 39 = Schoeps/Werner 2008, im Vorsatz des Buches, vorne. Vgl. Ott 1984, S. 109.Heideggers Rede vom 24. Juni--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-04-29T16:59:00.000Z-Filinthe-2017-04-29T15:33:00.000Z11Beantworten

Die beiden griechischen Zitate in der Antrittsrede (2.2)

Übersetzung des Aischylos-Zitates und des umstrittenen Platon-Zitates. Hintergrund-Information.

Aischylos, Der gefesselte Prometheus – Englisch H. W. Smyth – Original, Aischylos. Der gefesselte Prometheus 514

Heidegger zitiert in der Rede: τέχνη δ᾽ ἀνάγκης ἀσθενεστέρα μακρῷ und übersetzt:

„Wissen aber ist weit unkräftiger denn Notwendigkeit“

Wolfgang Halbeis übersetzt: „Die Technik ist weit schwächer als die Notwendigkeit“

Damir Barbaric übersetzt: „Die Kunst ist viel schwächer als die Notwendigkeit“

Halbeis und Barbaric folgen den beiden gängigen Bedeutungen von technæ, vgl. Bächli/Graeser, Grundbegriffe der antiken Philosophie, Stuttgart, 2000, u. „Kunst“: „τεχνη bedeutete nämlich jegliche Form menschlicher oder göttlicher (vg. Platon, Sophistes 265e) Kunstfertigkeit und praktischer Intelligenz, im Kontrast zum selbständigen Tun der Natur.“ Fayes Kommentar richtet sich darauf, dass Heidegger überhaupt Prometheus erwähnt, da auch Hitler das in Mein Kampf getan habe, Quelle.

Wir können aber die philologisch korrekte Version des Aischylos-Zitates bringen, da es genug Altphilologen als Zeugen gibt.

„Die Kunst/Technik ist viel schwächer als die Notwendigkeit“

Dann das umstrittene Platon-Zitat am Schluss der Rede, Politeia, 247 D: „Ein schwieriger Beweis fehlt noch. – Welcher denn? – Auf welche Weise eine polis sich mit Philosophie befaßt, ohne unterzugehen. Insgesamt sind nämlich gerade große Dinge hinfällig."

Präziser: Insgesamt (sind) nämlich gerade große (Dinge) hinfällig (d. i. vom Sturz bedroht).“

Die Übersetzung gemäß der Grammatik: Insgesamt (bezeichnet es) nämlich gerade große Dinge, hinfällig (zu sein)

τα γαρ δη μεγαλα παντα, επισφαλη ta gar dæ megala panta episphalæ

ta panta ist Neutrum Plural Akkusativ, im Griechischen daher auch megala episphalæ. Die Große (Plural, nicht weiblich) gibt es im Deutschen bekanntlich nicht, übliche Übersetzung also „das Große“, was hier sicher weniger zutreffend ist, als von großen Dingen zu sprechen, die aufgrund der Größe vom Sturz bedroht sind - gemäß Platon ist das natürlich nicht „das Große“ selbst (die Idee des Großen) - dann wäre es auch Singular. Heidegger lässt nicht nur das und die Partikel der Bekräftigung weg (gar dæ: nämlich gerade), weil das aus dem Kontext gelöste Zitat sonst nicht als eigenständiger Satz funktionieren würde, sondern dichtet ein Verb hinzu, was im Deutschen zwar eh sein muss, aber nur mit dem Hilfsverb „sein“ legitim erscheint - Heidegger erfindet: „steht“ - und aus dem Adjektiv für „hinfällig“ wird „Sturm“, hinzu kommt noch „im“ - eine alchimistische Übertragung, von der streng genommen kein Wort korrekt wiedergegeben ist, die aber noch heute in den untersten Schubladen des Denkens großen Eindruck macht: google: Alles Große steht im Sturm. Da gehört das auch hin.

Die englische Fassung hat's als einzige im Plural: „For all great things are precarious“ 497 d

Friedrich Schleiermacher, zit., n. M Geier, S. 261 „Alles Große ist auch bedenklich“ - wo er dieses Wort für episphalæ wohl her hat - „zum Fallen geneigt, schwankend, unsicher, gefährdet“ ebd., ähnlich Langenscheidt, Schäfer/Zimmermann, 1993.

Um der verbreiteten Gewohnheit des Ungefähren entgegen zu kommen, können wir ta panta, obwohl „im Ganzen“ (als Akk. Pl.) auch als „alle“ übersetzen, doch den Plural, mit Verweis auf das Original und die englische Übersetzung, sollten wir uns schon leisten. Ich schlage also als Übersetzung vor, die dem Zitat in der Rede nur zur Information angefügt werden soll:

„Alle großen Dinge sind nämlich hinfällig“

Das ist immer noch falsch genug, um die Leute nicht zu sehr zu irritieren.

Originale:

--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-05-03T09:04:00.000Z-Die beiden griechischen Zitate in der Antrittsrede (2.2)11Beantworten

Vielleicht störe ich jetzt hier, aber ich selber würde als Textversionen übersetzen:

  • Die Kunstfertigkeit (τεχνη) ist viel schwächer als die Notwendigkeit
  • Alle großen Dinge sind nämlich gefährdet

Wenn gewünscht, begründe ich das auch. Gruß Lutz Hartmann (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Luha-2017-05-04T07:54:00.000Z-Die beiden griechischen Zitate in der Antrittsrede (2.2)11Beantworten

„Gefährdet“ ist sicher akzeptabel, ein kurzer Kommentar würde mich trotzdem freuen. „Kunstfertigkeit“ ist besser als „Kunst/Technik“, weil es beide zusammenfasst, Zustimmung dafür.--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-05-04T09:11:00.000Z-Luha-2017-05-04T07:54:00.000Z11Beantworten
Επισφαλης kann auch mit prekär oder bedenklich übersetzt werden. Hinfällig heißt für mich, dass die großen Dinge eine Art Krankheit in sich haben, durch die sie im Laufe der Zeit (kann auch ein im Moment geschehender Einzelvorgang sein) vergehen. Gefährdet beinhaltet auch, dass sie ihren Status als groß einfach verlieren können. Der Begriff ist also weiter. Mit gefährdet kommt man übrigens etwas näher an die willkürlich erscheinende Übersetzung Heideggers heran. Lutz Hartmann (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Luha-2017-05-04T09:47:00.000Z-BaneshN.-2017-05-04T09:11:00.000Z11Beantworten
Die Konnotation des natürlichen Siechtums oder der Krankheit hatte ich bei „hinfällig“ nicht bedacht. Ich hatte auf den ersten Wortsinn des Fallens geachtet. Mir gefällt das, da die sichtlich großen Dinge - Türme u. ä., um konkret zu sein - immer vom Fallen bedroht sind - so auch die weniger konkreten großen Dinge. Aber da es um die Frage der vollkommenen Integration der Philosophie in der polis geht, ist sie tatsächlich, wie der Soziologe N. Elias es ähnlich über den „Prozess der Zivilisation“ sagt „niemals beendet und immer gefährdet.“ Ich kann Deine beiden Modifikationen also gerne verwenden, wenn ich den Text zur Antrittsrede vorschlage. Grüße.--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-05-04T11:17:00.000Z-Luha-2017-05-04T09:47:00.000Z11Beantworten
Bin für Lutz´ Versionen, mit einer Modifikation wegen sprachlicher Schönheit: „Denn alles Große ist gefährdet.“ Der Plural ta panta darf ja im Deutschen durch den verallgemeinernden Singular wiedergegeben werden; "nämlich" klingt allzu schleppend und das an den Anfang gesetzte "Denn" erlaubt es, den relativen Anschluss "to gar" des griechischen Anfangs nachzubilden; "gefährdet": genial. L.g. --Machtjan X Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Machtjan X-2017-05-04T13:13:00.000Z-Luha-2017-05-04T07:54:00.000Z11Beantworten
+1 --Anima (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Anima-2017-05-08T20:47:00.000Z-Machtjan X-2017-05-04T13:13:00.000Z11Beantworten
Endlich mal kein Nazikram, muss zwischendurch mal sein. Wenn wir „denn“ statt „nämlich“ nehmen, was wir aus dem genannten Grund tun können, entfernen wir uns sehr von Heideggers Satz - was kein Problem ist - und dann sollten wir vielleicht gleich die zitierte englische Übersetzung nehmen, Paul Shorey: For all great things ... Den Singular zu nehmen, halte ich in diesem Fall wirklich für problematisch, aus dem obigen Grund - M. Suhr sagt, „das Große“ sei bei Platon nicht der Begriff der Größe, sondern die unbildliche Form S. 103-105 - im Grunde: die Idee. Aber auch aus einem anderen Grund: megala ist ja ein Adjektiv, „das Große“ wäre o megas, so dass wir also aus dem Adjektiv Plural ein Substantiv Singular machen würden - sicher, die Singularform ist in solchen Fällen oft zulässig, aber auch nicht nötig. Und hier, nur wegen der Schönheit? Soviel gewinnt die Schönheit dadurch m E. nicht. Ich schlage eine Synthese der Vorschläge vor: „Denn alle großen Dinge sind gefährdet."
(Ilias, megala, mir war gerade danach - Th. v. Scheffer)
  • IV, 425: in brüllender Brandung (megala bremei)
  • IX, 184: ...das stolze Gemüt (megalas phrenas)
  • XIII, 282: große Enge; von Scheffer: Furcht vor dem Tode (megala sternoisi)
  • XVI, 393: stöhnten laut (megala stenachonto)
  • XXIII, 172: klagendem Stöhnen (megala stenachizōn)

--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-05-04T15:26:00.000Z-Die beiden griechischen Zitate in der Antrittsrede (2.2)11Beantworten

"Dinge" - von mir aus: sicher als Übersetzung zulässig, auch wenn in dem Satz kein pragma, antikeimeno oder kompina vorkommt. Immerhin kein "nämlich". --Machtjan X Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Machtjan X-2017-05-04T15:56:00.000Z-BaneshN.-2017-05-04T15:26:00.000Z11Beantworten
Oh wie hübsch, ich folg Euch gerne. Lutz Hartmann (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Luha-2017-05-04T16:34:00.000Z-Machtjan X-2017-05-04T15:56:00.000Z11Beantworten
Machtjan X: in dem Satz kommt ja gar kein Substantiv vor - bei Heidegger gleich zwei. Irgendeinen Kompromiss muss man bei der Übersetzung machen. Warum „nämlich“ Dir so zuwider ist - aber jeder hat nun mal so seine Abneigungen. Ich glaube, wir haben das hier so weit geklärt.--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-05-04T17:20:00.000Z-Luha-2017-05-04T16:34:00.000Z11Beantworten

Wo, verdammt nochmal, wo ist denn hier der "gefällt mir"-Knopf? --Machtjan X Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Machtjan X-2017-05-04T19:18:00.000Z-Die beiden griechischen Zitate in der Antrittsrede (2.2)11Beantworten

Sag bloß, Du bist auf Facebook. (Oder nein, sag' es lieber nicht ...)--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-05-05T07:50:00.000Z-Machtjan X-2017-05-04T19:18:00.000Z11Beantworten

Zu 2.2.: Benedetto Croce über Heidegger

Das umseitige Benedetto-Croce-Zitat aus einem Brief zur Antrittsrede ist, wie üblich, die Soft-Version. Davon abgesehen habe ich seinen Artikel nebst Übersetzung, in Auszügen, auf die Biblio gestellt und meine, dass es sich dabei um ein kleines Schmankerl handelt. Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob Croces harsche Kritik vom Januar 1934 überhaupt schon mal ins Deutsche übersetzt wurde. Kann sein, aber ich habe nichts dazu gefunden. Komplett darf es hier nicht übersetzt werden, Croce ist noch nicht 70 Jahre tot, also nur in Auszügen. Fehlen noch ein, zwei Sätze zu Karl Barths Reaktion, Croce äußert sich dazu am Schluss. Kommt noch, ich habe gerade wenig Zeit. Das Zitat, das jetzt umseitig drin ist, ist das harmloseste, was Croce dazu gesagt hat. Bald darauf hat er den faschistischen Eid verweigert - guter Mann!

Umseitig: „Der italienische Philosoph Benedetto Croce kritisierte die Rede im August 1933: Heidegger habe den Eindruck erweckt, als sei die Philosophie nur eine deutsche Angelegenheit zum Wohl des deutschen Volkes: 'ich glaube, daß er in der Politik keinerlei Wirkung wird haben können: aber er entehrt die Philosophie, und das ist ein Schaden auch für die Politik, wenigstens für die zukünftige.'“[174]

Croce kritisierte die Rede nicht im August, sondern im September, die Fn 174 ist keine Quelle dazu. Der Text vermischt zwei Zitate: zunächst wird der Einleitungssatz der Kritik paraphrasiert, die Croce im Januar 1934 in seiner Zeitschrift veröffentlicht (s.u.), dann kommt ein Zitat aus einem Brief vom 9. September an Karl Vossler:

Benedetto Croce (9. September) "Ich habe endlich die Rede von Heidegger ganz gelesen, die dumm und zugleich servil ist. Ich wundere mich nicht über den Erfolg, den sein Philosophieren eine Zeitlang haben wird: das Leere und Allgemeine hat immer Erfolg. Es bringt aber nichts hervor. Auch ich glaube, daß er in der Politik keinerlei Wirkung wird haben können: aber er entehrt die Philosophie, und das ist ein Schaden auch für die Politik, wenigstens für die zukünftige." (Vgl. Safranski, S. 292).

Quellenrepertorium: Benedetto Croce zur Antrittsrede --BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-05-08T11:34:00.000Z-Zu 2.2.: Benedetto Croce über Heidegger11Beantworten

Schon wieder der Zensur-Vorwurf („wie üblich“ werden Zitate entschärft). Wie kann der Satz „er entehrt die Philosophie“ milder sein als „was er schreibt ist dumm und servil“? Es wäre also schlimmer, etwas dummes zu schreiben, als die Philosophie zu entehren?! Von mir aus kann die schöne Prosa von Croce vollständig zitiert werden, aber es gibt hier keine Zensur. Filinthe (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Filinthe-2017-05-08T17:03:00.000Z-BaneshN.-2017-05-08T11:34:00.000Z11Beantworten
Selbstkorrektur: Nix Schmankerl - der Text von Croce (Januar 1934) ist publiziert: A. Denker, H. Zaborowski (Hrsg.) Heidegger und der Nationalsozialismus, Dokumente. Heidegger-Jahrbuch 4, Freiburg, München, 2009, S. 196 f. Allerdings kenne ich die Übersetzung nicht, würde ich gerne lesen.--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-05-09T09:25:00.000Z-Filinthe-2017-05-08T17:03:00.000Z11Beantworten

2.2. Antrittsrede - kurze Kritik zur Erläuterung des Vorschlages

Als Hörer waren „mehr Braunhemden als Männer in Frack“ erschienen - sagt Safranski ohne Quelle. Dagegen waren gemäß B. Martin, “wenige Getreue“, sprich: wenige NSDAP-Leute bei der Rede dabei. Wenn nicht geklärt werden kann, wieviele „Braunhemden“ oder NSDAP-Leute bei der Rektoratsrede dabei waren, müssen wir auf den Hinweis darauf verzichten.

Das Hochheben der Hand bedeutet nicht die Bekundung der Zugehörigkeit zur NSDAP“[168] Die Neu-Mächtigen hätten sich aber während der Rede gelangweilt.[169] Heidegger äußerte später, sie wäre „in den Wind gesprochen“.[170]

Beim ersten Zitat fehlt der Zusatz: aber “zur nationalen Erhebung“. Dass die „Neu-Mächtigen“ (Spiegel-Schreibe muss hier auch nicht sein) sich gelangweilt hätten, sagt im Rückblick nur Hermann Heimpel, damals Mitglied des NS-Dozentenbundes - im selben Jahr 1933 hatte er Hitler zum „Führer der Freiheit“ erklärt - nicht so eine ganz gute Quelle. Die Rede war auch akustisch schwer verständlich, Flashar, 315, Anm. 21, Tagebucheintrag Sauer v. 28.3.1933 - die NS-Leute können sich gelangweilt haben, weil sie nichts hören konnten. Heidegger äußerte später, die Rede wäre „in den Wind gesprochen“. Das stimmt, aber „später“ ist in dem Kontext (da ja darauf folgt: „am Tag danach“) unzulässig, denn „später“ war 33 Jahre später (Spiegel-Gespräch). Dass Wacker ihm „Privatnationalsozialismus“ vorgeworfen habe, wissen wir auch nur von Heidegger, aus der Rechtfertigungsschrift von 1945 - es gehört eigentlich in jenes Kapitel, in dem die Schrift 45 abgehandelt wird - oder werden soll (Kapitel 4) - ich habe es jetzt trotzdem erwähnt - Meinungen dazu?--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-05-09T10:27:00.000Z-2.2. Antrittsrede - kurze Kritik zur Erläuterung des Vorschlages11Beantworten

Die Erläuterung ist nicht wichtig und kann entfernt werden. Das mit dem „Privatnationalsozialismus“ ist unbelegt und sollte auch nicht erwähnt werden. Filinthe (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Filinthe-2017-05-13T07:54:00.000Z-BaneshN.-2017-05-09T10:27:00.000Z11Beantworten

Neuer Text für 2.2. Antrittsrede/Reaktionen

Die Texte sind insgesamt eine halbe Seite länger, wir haben aber von 2.4 bis 2.14 viel Text zu kürzen, später auch noch.

Amtsantritt und Antrittsrede

Die feierliche Amtsübernahme, in deren Zentrum Heideggers Antrittsrede stand, fand am 27. Mai 1933 statt und wurde von dem designierten Rektor selbst im Detail vorbereitet. Dazu forderte Heidegger von Kerber, Freiburgs NS-Oberbürgermeister, zur Erweiterung des Orchesters der Universität noch 45 Musiker an, „um der diesjährigen Feier einer der Zeit entsprechenden Ausdruck zu verleihen.“[1]

Schon am 23. Mai hatte Heidegger schriftlich kommuniziert, dass nach der Antrittsrede das Horst-Wessel-Lied gesungen werden sollte, mit erhobener rechter Hand bei der Wiederholungsstrophe und gefolgt von dem Ruf „Sieg Heil“.[2][3]

Daraufhin verbreitete sich unter den Professoren eine gewisse Abneigung, weshalb Heidegger mitteilte, dass das Hochheben der Hand „nicht die Bekundung der Zugehörigkeit zur NSDAP“, sondern der Zugehörigkeit zur „nationalen Erhebung“ bedeute. Schließlich einigte man sich darauf, die rechte Hand nur bei der vierten Strophe zu heben.[4][5]

„Die Führerrolle des Rektors und der Dekane“ wurde dann “durch Einzelheiten des Festzuges vorgeschrieben. Erstmals sollten die Dekane allein einen Schritt vor den jeweiligen Fakultäten einherschreiten".[6]

Antrittsrede: „Die Selbstbehauptung der deutschen Universität"[7]

Am Tag vor Heideggers Amtsantritt teilte ihm W. Aly als ältestes NSDAP-Mitglied der Professorenschaft brieflich mit, die „von zahlreichen Kollegen gewünschte und von der hiesigen Kreisleitung der NSDAP unterstützte Übertragung Ihrer morgigen Rede auf den Rundfunk“ sei „vom Reichskommissar abgelehnt“ worden, was er bedauere. Es ist ungeklärt, welche Gründe den „Reichskommissar“ Wagner zu dieser Ablehnung veranlasst haben. Das Schreiben beweise aber, folgert B. Martin, daß Heidegger als Rektor „auch der Partei als der für diesen Posten ideale Mann galt.“[8]

In der Rede erwähnte Heidegger zwar weder den Nationalsozialismus oder die Partei, noch den Namen „Hitler“, gab aber einen Entwurf zur Umgestaltung der Universität im Sinn des Führerprinzips. Aufgrund der vielfältigen Deutungen der Rede werden im folgenden die Themen aufgelistet, die teils schon in den früheren Reaktionen darauf kommentiert wurden oder die heute in der Debatte zumeist hervorgehoben werden.

  • Das erweiterte Führerprinzip: die Selbstbehauptung

Heidegger beginnt seine Antrittsrede mit der Darlegung eines durch das Schicksal des Volkes erweiterten Führerprinzips: „Die Übernahme des Rektorats ist die Verpflichtung zur geistigen Führung dieser hohen Schule. (.. ) Dieses Wesen aber kommt ernst zu Klarheit, Rang und Macht, wenn zuvörderst und jederzeit die Führer selbst Geführte sind – geführt von der Unerbittlichkeit jenes geistigen Auftrags, der das Schicksal des deutschen Volkes in das Gepräge seiner Geschichte zwingt.“

Dann erhält der Titel der Rede eine Definition, nach der die Universität "Erziehung" und "Zucht" der Führer dieses national-völkischen Schicksals übernehmen soll: „Die Selbstbehauptung der deutschen Universität ist der ursprüngliche, gemeinsame Wille zu ihrem Wesen. Die deutsche Universität gilt uns als die hohe Schule, die aus Wissenschaft und durch Wissenschaft die Führer und Hüter des Schicksals des deutschen Volkes in die Erziehung und Zucht nimmt.“

  • Das Fragen und der antichristliche und technikkritische Diskurs

„Wissenschaft ist das fragende Standhalten inmitten des sich ständig verbergenden Seienden im Ganzen. Dieses handelnde Ausharren weiß dabei um seine Unkraft vor dem Schicksal.“ So bezeichnet Heidegger das Fragen als „das anfängliche Wesen der Wissenschaft“ und erklärt diesen Anfang, den der griechischen Philosophie, zu einem solchen, der andauere. Doch die „christlich-theologische Weltdeutung, ebenso wie das spätere mathematisch-technische Denken der Neuzeit haben die Wissenschaft zeitlich und sachlich von ihrem Anfang entfernt.“ Heidegger zitiert Niezsches Wort, Gott sei tot und erklärt das Fragen zum modus operandi der Möglichkeit in der derartigen „Verlassenheit des Menschen“, das Wesentliche aller Dinge „aufzuschließen“ und sowohl die Vereinzelung der akademischen Disziplinen zu überwinden wie „das Wesen der Wissenschaft im Sinne des „fragenden, ungedeckten Standhaltens inmitten der Ungewißheit des Seienden“ zu erlangen, die die „geistige Welt“ des Volkes sei. „Das Fragen (...) wird selbst die höchste Gestalt des Wissens. (...) Wir wählen den wissenden Kampf der Fragenden“, die „Kampfgemeinschaft der Lehrer und Schüler.“

  • Wissen und Geschick

Um das Wissen, das angesichts dessen zur Entfaltung seiner Wirksamkeit erst den „höchsten Trotz“ entfalten müsse, gleichwohl noch der “Übermacht des Schicksals“ unterzuordnen, verweist Heidegger auf einen Vers des griechischen Tragöden Aischylos, aus Der gefesselte Prometheus:

τέχνη δ᾽ ἀνάγκης ἀσθενεστέρα μακρῷ („Die Kunstfertigkeit ist viel schwächer als die Notwendigkeit“[9])

Heidegger übersetzt dagegen: „Wissen aber ist weit unkräftiger denn Notwendigkeit.“ Dem fügt er sofort die Deutung hinzu: „Das will sagen: jedes Wissen um die Dinge bleibt zuvor ausgeliefert der Übermacht des Schicksals und versagt vor ihr. Eben deshalb muß das Wissen seinen höchsten Trotz entfalten, für den erst die ganze Macht der Verborgenheit des Seienden aufsteht, um wirklich zu versagen.“

  • Blut- und Boden-Philosophie

In diesem Konflikt zwischen der Übermacht des Schicksals und dem Wissen sei dieses, die „geistige Welt“, aber doch die Macht, „erd- und bluthafte Kräfte“ zu bewahren: „Und die geistige Welt eines Volkes ist nicht der Überbau einer Kultur, sowenig wie das Zeughaus für verwendbare Kenntnisse und Werte, sondern sie ist die Macht der tiefsten Bewahrung seiner erd- und bluthaften Kräfte als Macht der innersten Erregung und weitesten Erschütterung seines Daseins.“

  • Das Motiv der drei „Bindungen“ und der drei „Dienste“

Entsprechend seiner Vorstellungen einer ganzheitlichen Universität nennt Heidegger dann drei „Bindungen“, die durch drei „Dienste“ verwirklicht werden sollen:

  • Die erste Bindung ist die der „Volksgemeinschaft“ - diese Bindung wird „in das studentische Dasein eingewurzelt durch den „Arbeitsdienst“
  • „Die zweite Bindung ist die an die Ehre und das Geschick der Nation inmitten der anderen Völker. Sie verlangt die in Wissen und Können gesicherte und durch Zucht gestraffte Bereitschaft zum Einsatz bis ins Letzte. (...) Diese Bindung umgreift und durchdringt künftig das ganze studentische Dasein als „Wehrdienst“
  • Die dritte Bindung ist „die an den geistigen Auftrag des deutschen Volkes.“ - „Eine studentische Jugend, die früh sich in die Mannheit hineinwagt und ihr Wollen über das künftige Geschick der Nation ausspannt, zwingt sich von Grund aus zum Dienst an diesem Wissen. Ihr wird der Wissensdienst nicht mehr sein dürfen die dumpfe und schnelle Abrichtung zu einem 'vornehmen' Beruf.“ Diese drei Bindungen (...) seien dem deutschen Wesen gleichursprünglich“.

Das lange gehegte Vorhaben einer Umgestaltung der Universität gemäß einer ganzheitlichen Lehre des Wehrsports, der Bildung und Arbeit sollte die akademischen Disziplinen in einer durch Führer geordneten Gemeinschaft vereinen und die gesamte Konzeption an völkische Wurzeln binden, was eine Abkehr vom pluralistisch­-liberalen und kosmopolitischen Universitätskonzept Alexander von Humboldts darstellte.[10]

  • Die Verwendung der Metapher des Sturmes

Die Rede endet mit einem Zitat aus Platons Politeia – „Denn alle großen (Dinge) sind gefährdet“[11][12] – das Heidegger allerdings an die von ihm in jener Zeit häufig gebrauchte Metapher des Sturmes angleicht.[13]

„Wir wollen uns selbst. Denn die junge und jüngste Kraft des Volkes, die darüber hinweg greift, hat darüber bereits entschieden. Die Herrlichkeit aber und Größe dieses Aufbruchs verstehen wir dann erst ganz, wenn wir uns in jene tiefe und weite Besonnenheit tragen, aus der die alte griechische Weisheit das Wort gesprochen:

τα ... μεγαλα παντα, επισφαλη

‚Alles Große steht im Sturm‘. (Platon, Politeia, 497 d, 9)“

„Diese eigenwillige, im Grunde falsche Übersetzung hat Heidegger fast so viel Kritik eingebracht, wie seine philosophische Weihe der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft in seinen Ausführungen über die Einheit von Arbeits-, Wehr- und Wissensdienst.“[14]

Wie im Programm vorgesehen, wurde nach den anschließenden Worten des Führers der Freiburger Studenschaft gemeinsam das Horst-Wessel-Lied gesungen, die rechte Hand gehoben, woraufhin der kollektive Ruf „Sieg Heil!“ den Rahmen der Antrittsrede beendete.[15]

  1. Bernd Martin, Die Universität Freiburg im Breisgau im Jahre 1933, S. 454 f.
  2. Rainer Rotermundt: Konfrontationen. Hegel, Heidegger, Levinas. Ein Essay. Würzburg: Königshausen & Neumann 2006, S. 81
  3. R. Safranski, S. 285
  4. Hugo Ott: Martin Heidegger. Unterwegs zu seiner Biographie. Frankfurt/M. 1988, S. 149: „(Mitteilung Nr. 5288): Das Hochheben der Hand (...) sei (...) der Nationalgruß des deutschen Volkes geworden“.
  5. R. Safranski, S. 285
  6. Bernd Martin, Die Universität Freiburg im Breisgau im Jahre 1933, S. 454 f.
  7. Die Rede ist in GA 16, S. 107-117 publiziert.
  8. Bernd Martin, Die Universität Freiburg im Breisgau im Jahre 1933, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 136, 1988, 454.
  9. vgl. Bächli/Graeser, Grundbegriffe der antiken Philosophie, Stuttgart, 2000, u. „Kunst“: „τεχνη bedeutete nämlich jegliche Form menschlicher oder göttlicher (vg. Platon, Sophistes 265e) Kunstfertigkeit und praktischer Intelligenz, im Kontrast zum selbständigen Tun der Natur.“
  10. Ulrich Sieg: Humboldts Erbe. In: Die Idee der Universität heute, Berlin 2005, S. 16
  11. Paul Shorey:„For all great things are precarious“, Perseus, Plat., Polit., 497 d
  12. Bernd Martin, Einführung: „Alles Große ist auch gefährdet“ – der Fall Heidegger(s), in: Martin Heidegger und das Dritte Reich. Ein Kompendium, ders. (Hrsg.), Darmstadt 1989, S. 3: „Denn alles Große ist auch gefährdet“.
  13. Manfred Geier, Wittgenstein und Heidegger: Die letzten Philosophen, S. 261: Heidegger hatte „die Metapher des 'Sturms' schon seit einiger Zeit gern benutzt, um sowohl die Energie seines Philosophierens als auch die zeitgeschichtlichten Ereignisse zu charakterisieren. (...) Wollte Heidegger die jungen SA-Männer, die erstmals an einer akademischen Feier teilnahmen, mit seinem Sturm begeistern? Platon als Wortgeber der 'Sturmabteilung'?“
  14. Bernd Martin, Einführung: „Alles Große ist auch gefährdet“ – der Fall Heidegger(s), in: Martin Heidegger und das Dritte Reich. Ein Kompendium, ders. (Hrsg.), Darmstadt 1989, S. 3: „Denn alles Große ist auch gefährdet“.
  15. Hugo Ott, Martin Heidegger. Unterwegs zu seiner Biographie. Frankfurt/M. 1988, S. 149.

--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-05-09T10:30:00.000Z-Amtsantritt und Antrittsrede11Beantworten

Hallo BaneshN, ich knacke an diesem Kasten schon einige Zeit. Das ist so konzentriert, dass es zumindest für den unbefangenen Leser ein sehr sehr schwerer Stoff ist. Vielleicht, weil Du die Texte zu sehr für sich alleine stehen lässt. Du hast nach dem Abschnitt über die drei Bindungen einen kurzen kommentierenden Text (Das lange gehegte Vorhaben einer Umgestaltung ...) eingefügt. Vielleicht muss man das doch noch ein Bisschen mehr machen. Lutz Hartmann (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Luha-2017-05-10T13:10:00.000Z-BaneshN.-2017-05-09T10:30:00.000Z11Beantworten
Gut, ich denke mal drüber nach. Ich wollte es möglichst dokumentarisch und wenig kommentarisch halten und hatte auch die Länge dabei noch im Auge. Aber ich werde mal sehen, wie sich das Problem lösen lässt. Erstmal Dank für den Kommentar.--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-05-10T17:31:00.000Z-Luha-2017-05-10T13:10:00.000Z11Beantworten
Es gibt viele Redundanzen. Und warum wird die jetzige Version komplett gelöscht? zB der Ursprung der drei „Diensten“ oder der Satz: Der griechische Philosoph fragt an dieser Stelle, „wie ein Staat in seinem Handeln durch Philosophie geprägt werden könnte, ohne dabei zu Grunde zu gehen.“ Das Platon-Zitat mit Akzenten und Spiritus: τὰ... μεγάλα πάντα ἐπισφαλῆ . Filinthe (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Filinthe-2017-05-13T20:34:00.000Z-BaneshN.-2017-05-10T17:31:00.000Z11Beantworten
Lutz, hier nun der Vorschlag zum leichteren Zugang. Ich nehme an, dass Du Dich nur auf die Antrittsrede bezogen hast (?) Bedenke doch aber bitte, dass die Schwierigkeit des Verständnisses durch Heideggers Wortwolken entstehen dürften. Wenn man nur den Sinn der Rede bringen dürfte, könnten wir eine Pop-Version nehmen, z. B.: Die Universität ist die Instanz des Wissens und soll als solche auch die politischen Führer führen, doch das Wissen ist dem Geschick des Volkes unterstellt, kann sich aber andererseits aus den erd- und bluthaften Kräften trotzig gegen das Geschick aufbauen, wozu die Bindungen zu diesen Kräften gepflegt werden müssen, durch ganzheitlichen Dienst der Arbeit, des Wissens, der Wehrhaftigkeit. Darauf können wir die Sache wohl nicht runterbrechen, aber ich hoffe, es ist jetzt besser verständlich.

(...)

Heidegger beginnt seine Antrittsrede mit der Darlegung eines durch das Schicksal des Volkes erweiterten Führerprinzips: „Die Übernahme des Rektorats ist die Verpflichtung zur geistigen Führung dieser hohen Schule. (.. ) Dieses Wesen aber kommt ernst zu Klarheit, Rang und Macht, wenn zuvörderst und jederzeit die Führer selbst Geführte sind – geführt von der Unerbittlichkeit jenes geistigen Auftrags, der das Schicksal des deutschen Volkes in das Gepräge seiner Geschichte zwingt.“

Die geführten Führer – dieser Gedanke liegt der Rede und auch ihrem Titel von der Selbstbehauptung zugrunde, da es die „deutsche Universität“ sei die jene „Führer“ in die Zucht nehmen solle: „Die Selbstbehauptung der deutschen Universität ist der ursprüngliche, gemeinsame Wille zu ihrem Wesen. Die deutsche Universität gilt uns als die hohe Schule, die aus Wissenschaft und durch Wissenschaft die Führer und Hüter des Schicksals des deutschen Volkes in die Erziehung und Zucht nimmt.“

Heidegger erklärt, das Fragen sei der Anfang der Wissenschaft und damit auch der griechischen Philosophie, und dieses Fragen dauere noch an. Doch von diesem Anfang des bloßen Fragens haben sich die „christlich-theologische Weltdeutung, ebenso wie das spätere mathematisch-technische Denken der Neuzeit“ entfernt. Heidegger zitiert Nietzsches Wort, Gott sei tot und erklärt das Fragen zum modus operandi der Möglichkeit in der derartigen „Verlassenheit des Menschen“, das Wesentliche aller Dinge „aufzuschließen“ und die Vereinzelung der akademischen Disziplinen zu überwinden: „Das Fragen (...) wird selbst die höchste Gestalt des Wissens. (...) Wir wählen den wissenden Kampf der Fragenden“, die „Kampfgemeinschaft der Lehrer und Schüler.“

(...)

Die Rede endet mit einem Zitat aus Platons Politeia. Zunächst heißt es bei Platon: „Ein schwieriger Beweis fehlt noch. – Welcher denn? – Auf welche Weise eine polis sich mit Philosophie befaßt, ohne unterzugehen.“ Dann folgt der Satz: „Denn alle großen (Dinge) sind gefährdet.“ Heidegger allerdings gleicht dieses Zitat in seiner Übertragung der von ihm in dieser Zeit oft benutzen Metapher des Sturmes an.

(...)

--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-05-14T08:24:00.000Z-Amtsantritt und Antrittsrede11Beantworten

Tut mir leid, dass ich ein Bisschen im RL (das diesmal auch die WP betraf) abgetaucht war. Ja, ich bezog mich nur auf den Abschnitt hier. Sicher ist die Sprache Heideggers ein Hemmnis. Aber gerade deshalb sollte man die Sprache in diesem ja eher historisch zu betrachtenden Artikel nicht alleine stehen lassen. Ich denke, die Umformulierungen von BaneshN sind in dieser Hinsicht hilfreich. Ich würde allerdings ganz am Ende dann doch den Original - Heidegger mit einbringen:
Die Rede endet mit einem Zitat aus Platons Politeia. Zunächst heißt es bei Platon: „Ein schwieriger Beweis fehlt noch. – Welcher denn? – Auf welche Weise eine polis sich mit Philosophie befaßt, ohne unterzugehen.“ Dann folgt der Satz: „Denn alle großen (Dinge) sind gefährdet.“ (Platon, Politeia, 497 d, 9) Heidegger allerdings gleicht dieses Zitat in seiner Übertragung (Alles Große steht im Sturm) einer von ihm in dieser Zeit oft benutzen Metapher an.
Lutz Hartmann (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Luha-2017-05-15T06:55:00.000Z-BaneshN.-2017-05-14T08:24:00.000Z11Beantworten
Vielleicht ein Missverständnis? Der Original-Heidegger folgt natürlich gemäß Vorschlag 1 - hier bezeichnet durch (...). Sonst würden wir Heideggers Übertragung „alles Große steht im Sturm)“ zweimal hintereinander bringen. Ich rätsele darüber, was „im RL abgetaucht“ bedeutet. Im „Reich der Liebe“. Im „Retro-Land“. Im „Roten Lager“.... --BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-05-15T07:58:00.000Z-Luha-2017-05-15T06:55:00.000Z11Beantworten
Die diakritischen Zeichen wurden im Griechischen zwar erst im 2. Jh. als Lesehilfe eingeführt, Aischylos und Platon wußten davon noch nichts, doch da es so auch in GA 16 verzeichnet ist, ist es ganz richtig, das mit Akzenten und Hauchlautzeichen wiederzugeben. Dann aber auch in beiden Fällen:
τέχνη δ᾽ ἀνάγκης ἀσθενεστέρα μακρῷ.--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-05-15T16:53:00.000Z-BaneshN.-2017-05-15T07:58:00.000Z11Beantworten
Ja, nur ein Missverständnis. Jetzt habe ich verstanden, was Du wie ersetzen willst. Ist OK. ich sprach über irL, das Rätsel bleibt. Lutz Hartmann (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Luha-2017-05-15T17:25:00.000Z-BaneshN.-2017-05-15T16:53:00.000Z11Beantworten
Das andere Zitat war schon mit Akzenten geschrieben. Die hier vorgeschlagenen Löschungen und Verlängerungen brauchen eine Rechtfertigung. Die jetzige Zusammenfassung der Rede ist doch gar nicht schlecht. Filinthe (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Filinthe-2017-05-16T10:12:00.000Z-Luha-2017-05-15T17:25:00.000Z11Beantworten
Ja, das andere Zitat hatte Akzente, habe ich gar nicht mehr drauf gesehen. Er griff auf Platons Politeia und auf das preußische Studentenrecht von 1932 zurück - das eine ist eine von vielen Forschermeinungen, das letztere hat keine Quelle. An solchen gestückelten Deutungen krankt diese Seite. Die Tripartition war zu jener Zeit ein häufiges Modell, da muss man hier nicht mitteilen, sie sei platonisch-preußisch, worunter kein Leser sich irgendetwas vorstellen kann. Und wer sagt überhaupt, dass Heidegger dabei auf das preußische Studetenrecht zurückgriff? Und was ist das "im Juli 1932 beschlossene preußische Studentenrecht"? Es wird doch nicht die Preußische Studentenrechtsverordnung vom 12. April 1933 sein? Und was soll jenes mit der Antrittsrede zu tun haben? Ich muss nicht begründen, warum so etwas gestrichen wird, es ist weder belegt noch begreiflich. Und wenn gewünscht wird, dass etwas, dass jetzt gekürzt wurde, doch Erwähnung finden soll, muss man sich schon befleißigen, es konkret zu sagen. Was vage bleibt, muss nicht beantwortet werden, und das werde ich auch nicht mehr tun, schon aus zeitlichen Gründen.--BaneshN. (Diskussion) 17:13, 16. Mai 2017 (CEST) Zudem gibt es über diesem Abschnitt einen Thread mit Erklärungen dazu, und im Vorschlagskasten heißt es: „Aufgrund der vielfältigen Deutungen der Rede werden im folgenden die Themen aufgelistet, die teils schon in den früheren Reaktionen darauf kommentiert wurden oder die heute in der Debatte zumeist hervorgehoben werden.“ Das erklärt, warum die Themen der Rede ausführlicher dargestellt werden, und es erklärt auch die Auswahl - entsprechend zu den Reaktionen, den sofortigen und späteren.--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-05-16T15:13:00.000Z-Filinthe-2017-05-16T10:12:00.000Z11Beantworten
Genau, es geht um die Preußische Studentenrechtsverordnung vom 12. April 1933, Morat scheint hier die Quelle zu sein (er zitiert Hans-Joachim Dahms). Vgl. Grün in HJ4, S. 96: „Auf die Studentenschaft und ihre „neue Freiheit“ ging Heidegger in seiner Rede genauer ein. Er wählte diese Gruppe nicht von ungefähr, schließlich kam gerade aus deren „Entschlossenheit“, „dem deutschen Schicksal in seiner äußersten Not standzuhalten“, der entscheidende „Wille zum Wesen der Universität“. Direkten Anlass bot das neue Studentenrecht, das gemäß Reichsgesetz nach dem 22. April 1933 an jeder Universität erarbeitet werden sollte. Um den im Studentenrecht enthaltenen neuen Freiheitsbegriff zu erläutern, beschrieb er ausführlich die künftige „Bindung und den Dienst der deutschen Studentenschaft“. Heidegger nahm zur Erläuterung eine Dreiteilung in Arbeits-, Wehr und Wissensdienst vor, blieb aber bei der näheren Beschreibung der drei Dienste äußerst vage. Er bezog sich wiederum auf Platon und die für seinen Idealstaat in der Politeia vorgenommene Ständegliederung...“ (Barth spricht von einer „Analogie“, Brand von einer „Platon-Reminiszenz“.)
Im Juli 1932 ging es nur um eine „Tagung“: Bernd Martin: „Der Ruf nach Reform der in Ritualen erstarrten Allmutter und nach einer neuen volksbezogenen Sinnstiftung der Wissenschaften wurde zunehmend lauter, von den Professoren akademisch-theoretisch artikuliert, von studentischer Seite, auf der seit Juli 1931 die Nationalsozialisten den Ton angaben, im Klamauk und rüden Radau der Straße demonstriert. Auf der letzten Tagung des Hochschulverbandes, der Standesorganisation der Professoren in der Weimarer Republik, im Juli 1932 bestimmten Themen eines völkischen Neubeginns die Diskussion. Durch Arbeitsdienst und Wehrertüchtigung sollte die neue Studentenschaft sich in Zucht und Ordnung für das Volk üben.“ Filinthe (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Filinthe-2017-05-16T19:11:00.000Z-BaneshN.-2017-05-16T15:13:00.000Z11Beantworten
Dass die jungen SA-Männer erstmals an einer akademischen Feier teilnahmen, wäre deswegen am Anfang und im Fließtext erwähnenswert. Bernd Martin betont eben darauf, dass H. in seiner Rede „programmatische Vorstellungen zur Erneuerung der Universität von der studentischen Basis aus“ entwarf. Dies wird auch entfernt, obwohl es sich leicht hinzufügen lässt: ...gab aber einen Entwurf zur Umgestaltung der Universität im Sinn des Führerprinzips und von der studentischen Basis aus. Vgl. Robert André S. 107f. Filinthe (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Filinthe-2017-05-16T19:51:00.000Z-BaneshN.-2017-05-16T15:13:00.000Z11Beantworten
Diese gesamte Quellenlage mitsamt der korrekten Angabe des Studenrechtes ist umseitig nicht gegeben, kein Leser kann das nachvollziehen. Ich habe schon einmal darum gebeten statt vieler überflüssiger Textdokumentationen Zitate von Grün zu kopieren, idealerweise themenbezogen auf der bibliographischen Seite, dann können wir das benutzen. Ich werde morgen mal sehen, wie ich das hier einarbeiten kann. Zur Umgestaltung der Uni gab es schon einiges, es wird auch noch einiges geben, wir müssen es nicht immer wiederholen. Und dass die SA-Leute zum ersten Mal in einem Hörsaal waren ... das kann in Büchern erwähnt werden, hier halte ich es für verzichtbar.BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-05-16T21:20:00.000Z-Filinthe-2017-05-16T19:51:00.000Z11Beantworten

Wie oben zitiert, sagt Grün: „Er bezog sich wiederum auf Platon und die für seinen Idealstaat in der Politeia vorgenommene Ständegliederung...“ Heidegger erwähnt Platon und „Politeia“ aber nur einmal in der Ref für das "Alles Große"-Zitat ganz am Schluss. Ich weiß bei Grün auch nicht, ob er 22. April schreibt, oder ob das hier ein Tippfehler war. Ansonsten meint er das Gesetz über die Bildung von Studentenschaften an den wissenschaftlichen Hochschulen vom 22. April 1933. Das kommt hier aber kaum in Frage, weil als Analogie zur ständischen Tripartition sonst nur die Einteilung in Einzelstudentenschaft, Kreis und Reichsführung möglich wäre Anm. 7-9, von der Heidegger dort nicht handelt. Ich habe Grün deshalb nur am Schuss als Ref erwähnt.

Die folgende Erweiterung schließt an den letzten Satz unter dem obigen (Kasten 1) Stichwort Blut- und Boden-Philosophie an: „und weitesten Erschütterung seines Daseins.“ Der Anschluss nach dem Schluss dieses Einschubes wäre dann (Drei Bindungen): „Die erste Bindung ist die der Volksgemeinschaft...“ Wenn das soweit geklärt ist, schlage ich vor, dass ich den Text erstmal auf die Seite setze und wir dann sehen können, was evtl. gekürzt werden kann - sonst verliere ich hier den Überblick. Ich bitte auch @Luha: hier nochmal drauf zu sehen.

(...) Das Wissen sei also dem Schicksal des Volkes unterstellt, könne sich aber aus den erd- und bluthaften Kräften trotzig dagegen aufbauen.

  • Das Gesetz des Wesens der deutschen Universität

Heidegger fährt fort: „Aus der Entschlossenheit der deutschen Studentenschaft, dem deutschen Schicksal in seiner äußersten Not standzuhalten, kommt ein Wille zum Wesen der Universität. Dieser Wille ist ein wahrer Wille, sofern die deutsche Studentenschaft durch das neue Studentenrecht sich selbst unter das Gesetz ihres Wesens stellt (...)."

Der Hinweis auf „das neue Studentenrecht“ leitet den Abschnitt über die drei Bindungen ein, die aus der Freiheit entstünden, sich selbst jenes Gesetz zu geben, womit Heidegger offenbar auf die antisemitische[1][2] Preußische Studentenverordnung vom 12. April 1933 reagierte, „die genau diese drei Dienste für alle Studenten verbindlich machte“[3] und mit der eine seit der Weimarer Republik bestehende Forderung der Deutschen Studentenschaft, alle Studenten zum Arbeitsdienst und zum studentischen Wehrsport in der SA zu verpflichten[4] in Form von „Wehr- und Arbeitsdienst und Leibesübungen“[5][6] verwirklicht wurde.

  • Das Motiv der drei „Bindungen“ und der drei „Dienste“

Entsprechend seiner Vorstellungen einer ganzheitlichen Universität nennt Heidegger dann die drei „Bindungen“, die durch drei „Dienste“ ermöglicht werden sollen - und die, obgleich er weder Platon noch Politeia in diesem Zusammenhang erwähnt, als – teils verkehrende – Analogie zur Ständegliederung im platonischen Stadtstaat gedeutet wurden.[7][8][9][10][11]

(...)

  1. Michael Grüttner, Geschichte der Universität Unter den Linden, Berlin 2012, S. 252: „Juden waren damit von vornherein ausgeschlossen“ m. Anm. 176.
  2. Holger Zinn, Die Studentische Selbstverwaltung in Deutschland bis 1945, Wiesbaden, 2005,S. 25: um zur Studentenschaft zu gehören, war eine eidesstattliche Versicherung nötig, “daß Eltern und Großeltern deutscher Abstammung waren“.
  3. D. Morat, S. 122
  4. Harald Maier-Metz, Entlassungsgrund: Pazifismus: Albrecht Götze, der Fall Gumbel und die Marburger Universität 1930-1946, S. 106 f.
  5. Karl Dietrich Bracher, Die nationalsozialistische Machtergreifung: Studien zur Errichtung des totalitären Herrschaftssystems in Deutschland 1933/34, Wiesbaden, 1960, S. 568 m. Anm. 239 f.: „zur Eingliederung in die Volksgemeinschaft zu Wehr- und Arbeitsdienst und Leibesübungen.“
  6. Senatskommission zur Aufarbeitung der Jenaer Universitätsgeschichte im 20. Jahrhundert (Hrsg.), Traditionen, Brüche, Wandlungen: die Universität Jena 1850-1995, Köln, Weimar, Wien, 2009, S. 444
  7. Ulrich Barth, Gott als Projekt der Vernunft, Tübingen, 2005, S. 48, Anm. 55: „sehr zeitgebundene Unterscheidung (...) nach Analogie des Platonischen Drei-Stände-Staates“
  8. Reinhard Brandt, Universität zwischen Selbst- und Fremdbestimmung: Kants „Streit der Fakultäten“, Berlin, 2003, S. 181: „Paradoxerweise wird so mit einer platonischen Reminiszenz die auf Platon zurückgehende Idee der Akademie zerstört.“
  9. H. Vetter, S. 421: „Doppeldeutigkeit“.
  10. Henning Ottmann: Geschichte des politischen Denkens. Band 4.2, Metzler, Stuttgart/Weimar 2012, S. 7
  11. Vgl. Grün in HJ4, S. 96.

--BaneshN. (Diskussion) 15:04, 17. Mai 2017 (CEST) Aufgrund der Doppelung könnte dann der Absatz „Das lang gehegte Vorhaben ....“ am Ende des Drei-Bindungen-Abschnitts entfallen.--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-05-17T13:04:00.000Z-Amtsantritt und Antrittsrede11Beantworten

Grün meint das Gesetz vom 22. April, wie auch (anscheinend) Dahms. Martin meint die Tagung vom Juli 1932 (die nicht antisemitisch war, soweit ich weiss). Nach Ottmann ist der Unterschied zu Platon, dass alle „in gleicher Weise geistig Tätige, Arbeiter und Soldaten“ sind.
Zaborowski meint, die Ablehnung der Rundfunk-Übertragung zeige, „dass man Heidegger doch nicht so viel zutraute (...) Man wusste um Heideggers Bedeutung, schien aber doch Hemmung zu haben, ihn wirklich zu Wort kommen zu lassen.“ (S. 257)
Es fehlen die folgenden Sätze in der Zusammenfassung der Rede: „Alle Führung muß der Gefolgschaft die Eigenkraft zugestehen. Jedes Folgen aber trägt in sich den Widerstand. Jedes Folgen aber trägt in sich den Widerstand. Dieser Wesensgegensatz im Führen und Folgen darf weder verwischt, noch gar ausgelöscht werden.“ Vgl. Peter Stolz (Derridas Heidegger-Lektüre: Gedanken zu ‚De l'esprit‘, in: Lendemains, 13 (50), 1988, S. 135-137): „Heidegger schwebte ein geistiges Führerprinzip vor Augen, das nicht allein auf Befehl und Gehorsam aufgebaut war, sondern auf Offenheit des geistigen Kampfes“. Siehe auch Ott S. 221, Vietta und Langwald. Zaborowski versteht die „geistige Führung“ auch nicht als nationalsozialistisch.
Zur „Selbstbehauptung“: Miguel de Beistegui: „Heidegger's Selbstbehauptung can be read as a reaction to and a counter-model for the “autonomy” [Selbstständigkeit] as a guiding principle for the organization of the university.“ Edgar Thaidigsmann: „In Heideggers Gedanke der Selbsermächtigung zur entschlossenen Selbstbehauptung, die durch die Erfahrung des Nichts vermittelt ist, steckt die Möglichkeit einer Verbindung zum Nationalsozialismus.“ Ulrich Sieg: „In starker Abgrenzung zu Jaspers' Überlegungen entwickelte Martin Heidegger ein Jahrzehnt später die Vorstellung einer radikal politisierten Universität.“ Arno Baruzzi: „Die Selbstbehauptung sollte eigentlich der Universität, der Wissenschaft dienen, gerade in Abgrenzung zur Politik. Aber aus dem Vortrag Die Selbstbehauptung der deutschen Universität spricht das Gegenteil, nämlich die Hinwendung, ja um mit einem politischen Schlagwort jener Zeit zu sprechen, die 'Gleichschaltung' mit der politischen Bewegung. Ob sich die Wissenschaften selbst behaupten können, hängt davon ab und damit zusammen, was im ganzen geschieht.“ Vgl. auch Schwan.
Dagegen Safranski: „In seiner Rektoratsrede leitet er den Geist der Wissenschaft nicht aus der Politik ab, sondern begründet umgekehrt den politischen Einsatz aus der Haltung des recht verstandenen philosophischen Fragens.“ Laurence Hemming: „the very notion of selfassertion (Selbstbehauptung) is itself a radical critique of the central Nazi term of Gleichschaltung, the “bringing into alignment” of all the institutions of the state.“ Zaborowski S. 34: „Gerade dass es in der Rektoratsrede um die Selbstbehauptung der deutschen Universität ging, mag auch zeigen, inwiefern, bei aller Beschwörung des nationalen Aufbruchs und seiner »Herrlichkeit« und »Größe«, Heideggers Rektoratsrede sich nur schlecht mit dem nationalsozialistischen Programm einer politisierenden Gleichschaltung der Universitäten vereinbaren ließ.“ Vietta: „Heidegger spricht sogar davon, dass das Wissen im Rückgang auf die Griechen „seinen höchsten Trotz entfalten“ müsse (ebd., 109). Hier wird also von Heidegger ganz offensichtlich und geradezu ‚trotzig' eine Eigenständigkeit der Position der Universitäten gegen die Politik eingefordert.“ Und Langwald.
Aufgrund der Debatte sollte das Wort „zwar“ („In der Rede erwähnte Heidegger zwar weder den Nationalsozialismus oder die Partei...“) entfernt werden, weil es eine Beurteilung enthält = Minderung der Wichtigkeit (man könnte genauso gut schreiben: „er spricht zwar vom Führerprinzip, erwähnt aber Hitler und den NS nicht.“) Einerseits/andererseits wäre vllt neutraler, aber „zwar“ zu entfernen reicht aus. Zaborowski erweitert die Liste: „Die Begriffe »Nationalsozialismus«, »Rasse« oder »Partei« fehlen genauso wie jegliche Bezugnahme auf »die Juden«.“ Filinthe (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Filinthe-2017-05-17T17:48:00.000Z-BaneshN.-2017-05-17T13:04:00.000Z11Beantworten
Das Wort „völkisch“ ist nicht in der Rede zu finden. Zaborowski: „Für die These, Heidegger habe 1933 das Konzept einer »völkischen Universität« vertreten, vgl. Reinhard Brandt, »Martin Heidegger: ›Die Selbstbehauptung der deutschen Universität‹«, 167 ff. Hier wäre zunächst einmal zu klären, was genau mit »völkisch« gemeint ist.“ Jochen Schmidt spricht von einem „absonderlichen“ „geschichtlich-geistigen Volk“ (und vom „Nietzsche-Kult“: „Paradoxerweise führt Heideggers Selbstermächtigung zu einer Selbstentmächtigung angesichts der historischen Ereignisse, indem sie dem Philosophen nur noch ein opportunistisches Nachhutgefecht überlässt – ein verzerrtes Echo auf Nietzsches Amor fati.“) Cohn begrüßte es, dass Heidegger das Volk als „geistig-geschichtliches Wesen“ fasste. Filinthe (Diskussion) 20:18, 17. Mai 2017 (CEST) Insofern wäre das Wort „völkisch“ hier zu vermeiden. Filinthe (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Filinthe-2017-05-17T18:18:00.000Z-BaneshN.-2017-05-17T13:04:00.000Z11Beantworten
Wie üblich, wenn ein Text auf die Seite gesetzt werden soll, muss hier zum Schluss nochmal auf den Putz gehauen werden, und deshalb, @He3nry:, braucht auch dieser Abschnitt wieder die Abschlussmoderation. Es wird wahrscheinlich so weiter gehen, dennoch unser aller Dank auch für diese Etappe. Ich kann hier keinen Vorschlag erkennen, auf Einwände bin ich hinreichend eingegangen. WIr haben hier die übliche 2:1-Mehrheit, die anderen äußern sich wahrscheinlich nur noch, wenn sie angepingt werden. Ich werde mich zu diesem Thread nur noch äußern, wenn eine Frage von Dir kommt. Schöne Grüße.--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-05-17T18:21:00.000Z-Filinthe-2017-05-17T18:18:00.000Z11Beantworten
„Anklang an die Blut- und Boden-Ideologie“ als Überschrift wäre auch neutraler. Siehe zB Langwald: „das hört sich doch nach "Blut und Boden" an. Es hört sich so an, aber er sagt etwas anderes, und er meint etwas anderes.“ „Bluthaft“ sei hier eine Metapher für „lebendig“ und die Erde sei „das Sinnliche“. Dagegen Thomä, jedoch differenziert: „Diese Wendung zählt zu den Stellen, an denen Heidegger von der Philosophie her den Bereich der nationalsozialistischen Weltanschauung betritt. In der Sache sind diese »erd- und bluthaften Kräfte« nichts als die Ausführung dessen, was Heidegger als »φύσις« eingeführt hat: nicht nur - falls es so etwas überhaupt gibt - unverfügte »Erde«, sondern eine Macht, die die Unverbindlichkeiten des Alltags zu durchbrechen vermag. Diese »Erde«, der der Mensch mit seinem »Blute« zugehört, tritt auf als ein »Sollen«, dem sich ein Volk zu stellen hat, das es mit seinem »Willen«, seiner »Entschlossenheit« annimmt. Im Herzen dieser Begründung des »Volkes« aus >Erde< und >Blut< steht also die Formel vom »Wollen des Gesollten«.“ (Dieter Thomä: Die Zeit des Selbst und die Zeit danach. Zur Kritik der Textgeschichte Martin Heideggers 1910-1976, Frankfurt a. Main 1990, Suhrkamp, S. 560.) Filinthe (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Filinthe-2017-05-17T18:34:00.000Z-BaneshN.-2017-05-17T13:04:00.000Z11Beantworten
Muss der Ruf „Sieg Heil“ unbedingt zweimal erwähnt werden? Filinthe (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Filinthe-2017-05-17T20:29:00.000Z-BaneshN.-2017-05-17T13:04:00.000Z11Beantworten
Tut mir leid, ich sitze jetzt fast eine Stunde hier und versuche den Entwurf als ganzen Text zu verstehen. Es gelingt mir nicht. Ich habe schon überlegt, ob ich nicht auf einer extra Seite die Vorschläge selbst zusammenführe. Ich müsste wie Ihr, um dem wirklich folgen zu können, mehrere Stunden am Tag mitarbeiten. Und die Zeit kann ich im Moment nicht aufbringen. Kann man denn nicht den Entwurfstext als einheitlich Ganzes irgendwie lesbar machen? Z.B. indem man zwar die Neuerungen als Block unterhalb des eigentlichen Entwurfs diskutiert, dann aber das Ergebnis bereits hier auf der Diskussionsseite in den ersten Entwurf integriert? Hilfe! Lutz Hartmann (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Luha-2017-05-17T19:48:00.000Z-Filinthe-2017-05-17T20:29:00.000Z11Beantworten
Den letzten Satz habe ich nicht verstanden, Lutz, aber ich setze morgen vormittag den Gesamtvorschlag hierher. Angesichts der obigen Kopierwut kommt es auf den Platz dann auch nicht mehr an.--BaneshN. (Diskussion) 22:46, 17. Mai 2017 (CEST) Ah ja, jetzt komme ich langsam dahinter, was du meinst. Als System istt das deshalb schlecht, weil wir über Änderungen ja immer erstmal Einigkeit haben müssen, und wenn die nicht erreicht wird, fehlt uns der erste Entwurf.--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-05-17T20:46:00.000Z-Luha-2017-05-17T19:48:00.000Z11Beantworten

Langwald-Thema hier gelöscht, s. Thread unten.--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-05-18T12:43:00.000Z-Amtsantritt und Antrittsrede11Beantworten

Abschluss der Diskussion

Amtsantritt und Antrittsrede

Die feierliche Amtsübernahme, in deren Zentrum Heideggers Antrittsrede stand, fand am 27. Mai 1933 statt und wurde von dem designierten Rektor selbst im Detail vorbereitet. Dazu forderte Heidegger von Freiburgs NS-Oberbürgermeister Kerber zur Erweiterung des Orchesters der Universität noch 45 Musiker an, „um der diesjährigen Feier einer der Zeit entsprechenden Ausdruck zu verleihen.“[1]

Schon am 23. Mai hatte Heidegger schriftlich kommuniziert, dass nach der Antrittsrede das Horst-Wessel-Lied gesungen werden sollte, mit erhobener rechter Hand bei der Wiederholungsstrophe und gefolgt von dem Ruf „Sieg Heil“.[2][3]

Daraufhin verbreitete sich unter den Professoren eine gewisse Abneigung, weshalb Heidegger mitteilte, dass das Hochheben der Hand „nicht die Bekundung der Zugehörigkeit zur NSDAP“, sondern der Zugehörigkeit zur „nationalen Erhebung“ bedeute. Schließlich einigte man sich darauf, die rechte Hand nur bei der vierten Strophe zu heben.[4][5]

„Die Führerrolle des Rektors und der Dekane“ wurde dann “durch Einzelheiten des Festzuges vorgeschrieben. Erstmals sollten die Dekane allein einen Schritt vor den jeweiligen Fakultäten einherschreiten".[6]

Am Tag vor Heideggers Amtsantritt teilte ihm W. Aly als ältestes NSDAP-Mitglied der Professorenschaft brieflich mit, die „von zahlreichen Kollegen gewünschte und von der hiesigen Kreisleitung der NSDAP unterstützte Übertragung Ihrer morgigen Rede auf den Rundfunk“ sei „vom Reichskommissar abgelehnt“ worden, was er bedauere. Es ist ungeklärt, welche Gründe den „Reichskommissar“ Wagner zu dieser Ablehnung veranlasst haben. Das Schreiben beweise aber, folgert B. Martin, daß Heidegger als Rektor „auch der Partei als der für diesen Posten ideale Mann galt.“[7]

Antrittsrede: „Die Selbstbehauptung der deutschen Universität"[8]

In der Rede erwähnte Heidegger weder den Nationalsozialismus oder die Partei, noch den Namen „Hitler“, trug aber einen Entwurf zur Umgestaltung der Universität im Sinn des Führerprinzips vor. Aufgrund der vielfältigen Deutungen der Rede werden im folgenden die Themen aufgelistet, die teils schon in den früheren Reaktionen darauf kommentiert wurden oder die heute in der Debatte zumeist hervorgehoben werden.

  • Das erweiterte Führerprinzip: die Selbstbehauptung

Heidegger beginnt seine Antrittsrede mit der Darlegung eines durch das Schicksal des Volkes erweiterten Führerprinzips: „Die Übernahme des Rektorats ist die Verpflichtung zur geistigen Führung dieser hohen Schule. (.. ) Dieses Wesen aber kommt ernst zu Klarheit, Rang und Macht, wenn zuvörderst und jederzeit die Führer selbst Geführte sind – geführt von der Unerbittlichkeit jenes geistigen Auftrags, der das Schicksal des deutschen Volkes in das Gepräge seiner Geschichte zwingt.“

Die geführten Führer – dieser Gedanke liegt der Rede und auch ihrem Titel von der Selbstbehauptung zugrunde, da es die „deutsche Universität“ sei, die jene „Führer“ in die Zucht nehmen solle: „Die Selbstbehauptung der deutschen Universität ist der ursprüngliche, gemeinsame Wille zu ihrem Wesen. Die deutsche Universität gilt uns als die hohe Schule, die aus Wissenschaft und durch Wissenschaft die Führer und Hüter des Schicksals des deutschen Volkes in die Erziehung und Zucht nimmt.“

  • Das Fragen und der antichristliche und technikkritische Diskurs

Heidegger erklärt, das Fragen sei der Anfang der Wissenschaft und damit auch der griechischen Philosophie, und dieses Fragen dauere noch an. Doch von diesem Anfang des bloßen Fragens haben sich die „christlich-theologische Weltdeutung, ebenso wie das spätere mathematisch-technische Denken der Neuzeit“ entfernt. Heidegger zitiert Nietzsches Wort, Gott sei tot und erklärt das Fragen zum modus operandi der Möglichkeit in der derartigen „Verlassenheit des Menschen“, das Wesentliche aller Dinge „aufzuschließen“ und die Vereinzelung der akademischen Disziplinen zu überwinden: „Das Fragen (...) wird selbst die höchste Gestalt des Wissens. (...) Wir wählen den wissenden Kampf der Fragenden“, die „Kampfgemeinschaft der Lehrer und Schüler.“

  • Wissen und Geschick

Um die “Übermacht des Schicksals“ gleichwohl noch dem Wissen unterzuordnen, das angesichts dessen erst seinen „höchsten Trotz“ entfalten müsse, um wirksam werden zu können, verweist Heidegger auf einen Vers des griechischen Tragöden Aischylos, aus Der gefesselte Prometheus:

τέχνη δ᾽ ἀνάγκης ἀσθενεστέρα μακρῷ („Die Kunstfertigkeit ist viel schwächer als die Notwendigkeit“[9])

Heidegger übersetzt dagegen: „Wissen aber ist weit unkräftiger denn Notwendigkeit.“ Dem fügt er sofort die Deutung hinzu: „Das will sagen: jedes Wissen um die Dinge bleibt zuvor ausgeliefert der Übermacht des Schicksals und versagt vor ihr. Eben deshalb muß das Wissen seinen höchsten Trotz entfalten, für den erst die ganze Macht der Verborgenheit des Seienden aufsteht, um wirklich zu versagen.“

  • Zu Blut und Boden

In diesem Konflikt zwischen der Übermacht des Schicksals und dem Wissen sei dieses, die „geistige Welt“, aber doch die Macht, „erd- und bluthafte Kräfte“ zu bewahren: „Und die geistige Welt eines Volkes ist nicht der Überbau einer Kultur, sowenig wie das Zeughaus für verwendbare Kenntnisse und Werte, sondern sie ist die Macht der tiefsten Bewahrung seiner erd- und bluthaften Kräfte als Macht der innersten Erregung und weitesten Erschütterung seines Daseins.“ Das Wissen sei also dem Schicksal des Volkes unterstellt, könne sich aber aus den erd- und bluthaften Kräften trotzig dagegen aufbauen.

  • Das Gesetz des Wesens der deutschen Universität

Heidegger fährt fort: „Aus der Entschlossenheit der deutschen Studentenschaft, dem deutschen Schicksal in seiner äußersten Not standzuhalten, kommt ein Wille zum Wesen der Universität. Dieser Wille ist ein wahrer Wille, sofern die deutsche Studentenschaft durch das neue Studentenrecht sich selbst unter das Gesetz ihres Wesens stellt (...)."

Der Hinweis auf „das neue Studentenrecht“ leitet den Abschnitt über die drei Bindungen ein, die aus der Freiheit entstünden, sich selbst jenes Gesetz zu geben, womit Heidegger offenbar auf die antisemitische[10][11] Preußische Studentenverordnung vom 12. April 1933 reagierte, „die genau diese drei Dienste für alle Studenten verbindlich machte“[12] und mit der eine seit der Weimarer Republik bestehende Forderung der Deutschen Studentenschaft, alle Studenten zum Arbeitsdienst und zum studentischen Wehrsport in der SA zu verpflichten[13], in Form von „Wehr- und Arbeitsdienst und Leibesübungen“[14][15] verwirklicht wurde.

  • Das Motiv der drei „Bindungen“ und der drei „Dienste“

Entsprechend seiner Vorstellungen einer ganzheitlichen Universität nennt Heidegger dann die drei „Bindungen“, die durch drei „Dienste“ ermöglicht werden sollen und die, obgleich er weder Platon noch Politeia in diesem Zusammenhang erwähnt, als – teils verkehrende – Analogie zur Ständegliederung im platonischen Stadtstaat gedeutet wurden.[16][17][18][19][20]

  • Die erste Bindung ist die der „Volksgemeinschaft“ - diese Bindung wird „in das studentische Dasein eingewurzelt durch den „Arbeitsdienst“
  • „Die zweite Bindung ist die an die Ehre und das Geschick der Nation inmitten der anderen Völker. Sie verlangt die in Wissen und Können gesicherte und durch Zucht gestraffte Bereitschaft zum Einsatz bis ins Letzte. (...) Diese Bindung umgreift und durchdringt künftig das ganze studentische Dasein als „Wehrdienst“
  • Die dritte Bindung ist „die an den geistigen Auftrag des deutschen Volkes.“ - „Eine studentische Jugend, die früh sich in die Mannheit hineinwagt und ihr Wollen über das künftige Geschick der Nation ausspannt, zwingt sich von Grund aus zum Dienst an diesem Wissen. Ihr wird der Wissensdienst nicht mehr sein dürfen die dumpfe und schnelle Abrichtung zu einem 'vornehmen' Beruf.“ Diese drei Bindungen (...) seien dem deutschen Wesen gleichursprünglich“.
  • Die Verwendung der Metapher des Sturmes

Die Rede endet mit einem Zitat aus Platons Politeia. Zunächst heißt es bei Platon: „Ein schwieriger Beweis fehlt noch. – Welcher denn? – Auf welche Weise eine polis sich mit Philosophie befaßt, ohne unterzugehen.“ Dann folgt der Satz: „Denn alle großen (Dinge) sind gefährdet.“[21][22] – den Heidegger aber an die von ihm in jener Zeit häufig gebrauchte Metapher des Sturmes angleicht.[23]

„Wir wollen uns selbst. Denn die junge und jüngste Kraft des Volkes, die darüber hinweg greift, hat darüber bereits entschieden. Die Herrlichkeit aber und Größe dieses Aufbruchs verstehen wir dann erst ganz, wenn wir uns in jene tiefe und weite Besonnenheit tragen, aus der die alte griechische Weisheit das Wort gesprochen:

τὰ... μεγάλα πάντα ἐπισφαλῆ

‚Alles Große steht im Sturm‘. (Platon, Politeia, 497 d, 9)“

„Diese eigenwillige, im Grunde falsche Übersetzung hat Heidegger fast so viel Kritik eingebracht, wie seine philosophische Weihe der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft in seinen Ausführungen über die Einheit von Arbeits-, Wehr- und Wissensdienst.“[24]

  1. Bernd Martin, Die Universität Freiburg im Breisgau im Jahre 1933, S. 454 f.
  2. Rainer Rotermundt: Konfrontationen. Hegel, Heidegger, Levinas. Ein Essay. Würzburg: Königshausen & Neumann 2006, S. 81
  3. R. Safranski, S. 285
  4. Hugo Ott: Martin Heidegger. Unterwegs zu seiner Biographie. Frankfurt/M. 1988, S. 149: „(Mitteilung Nr. 5288): Das Hochheben der Hand (...) sei (...) der Nationalgruß des deutschen Volkes geworden“.
  5. R. Safranski, S. 285
  6. Bernd Martin, Die Universität Freiburg im Breisgau im Jahre 1933, S. 454 f.
  7. Bernd Martin, Die Universität Freiburg im Breisgau im Jahre 1933, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 136, 1988, 454.
  8. Die Rede ist in GA 16, S. 107-117 publiziert.
  9. vgl. Bächli/Graeser, Grundbegriffe der antiken Philosophie, Stuttgart, 2000, u. „Kunst“: „τεχνη bedeutete nämlich jegliche Form menschlicher oder göttlicher (vg. Platon, Sophistes 265e) Kunstfertigkeit und praktischer Intelligenz, im Kontrast zum selbständigen Tun der Natur.“
  10. Michael Grüttner, Geschichte der Universität Unter den Linden, Berlin 2012, S. 252: „Juden waren damit von vornherein ausgeschlossen“ m. Anm. 176.
  11. Holger Zinn, Die Studentische Selbstverwaltung in Deutschland bis 1945, Wiesbaden, 2005,S. 25: um zur Studentenschaft zu gehören, war eine eidesstattliche Versicherung nötig, “daß Eltern und Großeltern deutscher Abstammung waren“.
  12. D. Morat, S. 122
  13. Harald Maier-Metz, Entlassungsgrund: Pazifismus: Albrecht Götze, der Fall Gumbel und die Marburger Universität 1930-1946, S. 106 f.
  14. Karl Dietrich Bracher, Die nationalsozialistische Machtergreifung: Studien zur Errichtung des totalitären Herrschaftssystems in Deutschland 1933/34, Wiesbaden, 1960, S. 568 m. Anm. 239 f.: „zur Eingliederung in die Volksgemeinschaft zu Wehr- und Arbeitsdienst und Leibesübungen.“
  15. Senatskommission zur Aufarbeitung der Jenaer Universitätsgeschichte im 20. Jahrhundert (Hrsg.), Traditionen, Brüche, Wandlungen: die Universität Jena 1850-1995, Köln, Weimar, Wien, 2009, S. 444
  16. Ulrich Barth, Gott als Projekt der Vernunft, Tübingen, 2005, S. 48, Anm. 55: „sehr zeitgebundene Unterscheidung (...) nach Analogie des Platonischen Drei-Stände-Staates“
  17. Reinhard Brandt, Universität zwischen Selbst- und Fremdbestimmung: Kants „Streit der Fakultäten“, Berlin, 2003, S. 181: „Paradoxerweise wird so mit einer platonischen Reminiszenz die auf Platon zurückgehende Idee der Akademie zerstört.“
  18. H. Vetter, S. 421: „Doppeldeutigkeit“.
  19. Henning Ottmann: Geschichte des politischen Denkens. Band 4.2, Metzler, Stuttgart/Weimar 2012, S. 7
  20. Vgl. Grün in HJ4, S. 96.
  21. Paul Shorey:„For all great things are precarious“, Perseus, Plat., Polit., 497 d
  22. Bernd Martin, Einführung: „Alles Große ist auch gefährdet“ – der Fall Heidegger(s), in: Martin Heidegger und das Dritte Reich. Ein Kompendium, ders. (Hrsg.), Darmstadt 1989, S. 3: „Denn alles Große ist auch gefährdet“.
  23. Manfred Geier, Wittgenstein und Heidegger: Die letzten Philosophen, S. 261: Heidegger hatte „die Metapher des 'Sturms' schon seit einiger Zeit gern benutzt, um sowohl die Energie seines Philosophierens als auch die zeitgeschichtlichten Ereignisse zu charakterisieren. (...) Wollte Heidegger die jungen SA-Männer, die erstmals an einer akademischen Feier teilnahmen, mit seinem Sturm begeistern? Platon als Wortgeber der 'Sturmabteilung'?“
  24. Bernd Martin, Einführung: „Alles Große ist auch gefährdet“ – der Fall Heidegger(s), in: Martin Heidegger und das Dritte Reich. Ein Kompendium, ders. (Hrsg.), Darmstadt 1989, S. 3: „Denn alles Große ist auch gefährdet“.

DIese Fassung beinhaltet alle substantiellen Einwände und Optimierungsvorschläge. Wie ich am 17. Mai um 16 Uhr 34 vorgeschlagen hatte, könnte „aufgrund der Doppelung (...) dann der Absatz „Das lang gehegte Vorhaben ....“ am Ende des Drei-Bindungen-Abschnitts entfallen“, worin auch das Wörtchen „völkisch“ enthalten war, so dass es unnötig und unaufmerksam ist, drei Stunden später mit Literatur und großem Tamtam zu fordern, das Wort solle entfallen. In dem Abschnitt zum Führerprinzip war es schon mit dem zweiten Kasten, also seit Tagen nicht mehr vorhanden. Ähnlich der Hinweis: Zaborowski sieht das Führerprinzip nicht als nationalsozialistisch. Es braucht ja nicht viel, um zu erkennen, dass der Abschnitt über das Führerprinzip praktisch nur dokumentiert, was Heidegger gesagt hat und nicht kommentiert, das Wort „nationalsozialistisch“ kommt darin gar nicht vor. Auch der Rest ist grober Unfug. Ich stimme gegen jeden weiteren Zusatz aus der Rede, da ich sie so für unser Thema ausreichend dargestellt halte. Ansonsten schließe ich mich hier der Meinung von Lutz an. Dieser Thread ist für mich beendet.--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-05-18T08:05:00.000Z-Amtsantritt und Antrittsrede 211Beantworten

Änderungsvorschläge aufgrund der oben zitierten Quellen:
  1. Zur Ablehnung der Rundfunk-Übertragung: „...ideale Mann galt“, auch wenn man Hemmung zu haben schien, ihn wirklich zu Wort kommen zu lassen. (Zaborowski S. 257) Bemerkenswert wird hier ein NSDAP-Mitglied als zuverlässige Quelle zitiert, obwohl dies auf dieser Seite mehrfach als erheblichen Fehler bezeichnet wurde. Konsequent wäre, den Brief Alys überhaupt nicht zu zitieren und zu kommentieren.
  2. Überschrift: „Das geistige Führerprinzip: Selbstbehauptung gegen akademische Freiheit“ (Belege Peter Stolz und Miguel de Beistegui s.o.)
  3. Die vielkommentierten Sätze über „Widerstand“ sollten hier auch zitiert werden: „Alle Führung muß der Gefolgschaft die Eigenkraft zugestehen. Jedes Folgen aber trägt in sich den Widerstand. Dieser Wesensgegensatz im Führen und Folgen darf weder verwischt, noch gar ausgelöscht werden.“
  4. Die Worte „Blut und Boden“ sind in der Rede nicht zu finden, warum nicht einfach als Überschrift: „Die erd- und bluthaften Kräfte“?
  5. Zur Ständegliederung: „...Stadtstaat gedeutet wurden. Im Unterschied zu Platon sind für Heidegger alle in gleicher Weise geistig Tätige, Arbeiter und Soldaten.[Ottman]
  6. Grün HJ5 und nicht 4 (mein Fehler). Filinthe (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Filinthe-2017-05-18T10:14:00.000Z-BaneshN.-2017-05-18T08:05:00.000Z11Beantworten
Moin zusammen, erst mal Danke, dass BaneshN. doch einmal einen Kasten gemacht habt - ich war completely lost ... :-)
Um das hier abzumoderieren. Wir entscheiden die letzten Änderungsvorschläge von Filinthe und dann wäre es erledigt. @Filinthe: Ich habe Deine Punkte mit Nummern versehen. Für zwei Deiner Anmerkungen (Widerstand und Ständegliederung) kann ich nicht im Text verorten, wo der Satz hin soll, aber ich vermute mal, dass BansehN und Lutz das können. @BaneshN.: Kurzer Kommentar, bei welchem Vorschlag (1-5) Du mitgehen kannst oder aber nicht (6 nach meiner Wahrnehmung erledigt), --He3nry Disk. Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-He3nry-2017-05-18T11:56:00.000Z-Filinthe-2017-05-18T10:14:00.000Z11Beantworten
Hallo He3nry, Vorschlag 1: meinetwegen, Vorschlag 2: zu deutend-kommentarisch und umständlich für eine Überschrift, unnötige Änderung (contra), 3 und 4 (contra), 5 ist eine weitere Deutung, die in die Rezeptionsgeschichte gehört (Kapitel 5) und die faktisch orientierte Darstellung hier in eine einseitige Interpretation zieht (contra). Insgesamt also nur Vorschlag 1 akzeptabel, alle anderen contra. Im Zweifel schließe ich mich aber, wie gesagt, der Meinung von Lutz an.--BaneshN. (Diskussion) 14:15, 18. Mai 2017 (CEST) Soweit ich sehe, ist da gerade noch was dazu gekommen, so geht das aber nicht hier. Vorschlag 1 wurde erweitert - Aly wird selbstverständlich zitiert.--BaneshN. (Diskussion) 14:20, 18. Mai 2017 (CEST) NIemand hat gesagt, dass ein NSDAP-Mitglied nicht zitiert werden darf, dann dürften wir auch Heidegger nicht zitieren! Das ist eine Frechheit, und ich werde die Kommunikation mit Benutzer F. so weit es geht einstellen.--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-05-18T12:15:00.000Z-He3nry-2017-05-18T11:56:00.000Z11Beantworten
Ich zitiere nur die Disk. „3 und 4 (contra)“ bräuchte eine Rechtfertigung. In der Sek.Lit. werden diese Sätze kontrovers diskutiert, sie zu verschweigen finde ich fraglich. Die Überschrift Zu „Blut und Boden“ zieht auch die faktisch orientierte Darstellung in eine einseitige Interpretation. Filinthe (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Filinthe-2017-05-18T13:13:00.000Z-BaneshN.-2017-05-18T12:15:00.000Z11Beantworten

2.2. Zweiter Teil („Reaktionen“)

Der Beginn der Heidegger-Debatte

Mit dem Amtsantritt und der zunächst in Auszügen publizierten Rektoratsrede war der Anlass für Zuspruch und Kritik gegeben, die national und international schon für die auf die Rede folgenden Monate dokumentiert sind und die mit ihren polarisierten Bewertungen und Reaktionen die sogenannte Heidegger-Debatte begründen. In Deutschland wurde die Übernahme des Rektorats mit teils „enthusiastischen Akzenten“, im Ausland dagegen „in nicht wenigen Fällen mit Ablehnung rezipiert und von strengen Kritiken begleitet.“[1] Der Text der Rede wurde zunächst nur von der lokalen Presse „in gekürzter Form wiedergegeben“, worauf sich Rudolf Bultmann in seiner brieflichen Kritik bezieht (s. u.). Sieben Wochen nach der Rektoratsfeier druckte ein Breslauer Verlagshaus sie aber komplett, was „für die anscheinend gewünschte Publizität auf Reichsebene“ sorgte.[2]

So berichtete der Völkische Beobachter darüber am 20. Juli 1933 unter der Überschrift: „Die drei Bindungen“, und der mit den Nationalsozialisten sympathisierende R. Harder lobte, der Vortrag sei “eine Kampfrede, ein denkerischer Aufruf, ein entschlossenes und zwingendes Sich-in-die-Zeit-Stellen.“[3][4]

In seiner Rechtfertigungsschrift von 1945 teilte Heidegger mit, der Kultusminister Wacker habe ihm noch am Tag des Vortrages gesagt, dieser sei eine Art des „Privatnationalsozialismus“, baue nicht auf dem Rassegedanken auf und weise die „politische Wissenschaft“ zurück.[5]

  • Eine der ersten kritischen Stimmen erging an Heidegger persönlich: in seinem Schreiben vom Juni 1933 nannte der mit ihm befreundete Bultmann den Vortrag eine Anpassung an die Hybris des Zeitgeistes. Er sei zwar nicht „blind“ gegen die „positiven Leistungen des neuen Reichs“, aber: „‚Wir wollen uns selbst!‘ sagst Du, wenn die Zeitung es richtig wiedergibt. Wie blind erscheint mir dieses Wollen! Wie sehr steht dies Wollen jeden Augenblick in Gefahr, sich selbst zu verfehlen. Wie sehr hat gerade der Umschwung eine υβρις [Hybris] erzeugt, die taub ist gegen die Forderung des Immer-Neu-Erkämpfens der geistigen Welt unter die äußerste Ausgesetztheit unter die Mächte des Seins.“[6]
  • In Basel schrieb der Theologe F. Eymann im Vorwort zu Karl Ballmers Kritik an der Rede: „So theoretisch auch dieser Kampf verlaufen mag, so werden doch seine Ergebnisse sofort menschliche Wirklichkeit, sobald man sie als solche ernst nimmt. Gefährlich werden sie, wenn sie den MENSCHEN als erkennendes Wesen verneinen und damit die Möglichkeit einer erkennbaren Wahrheit. Denn damit ist zugleich die Freiheit als Selbstbestimmung aufgehoben.“[7]
  • Im Text von Ballmer vom Juli 1933 findet das Prinzip „die Führer in die Zucht nehmen“ eine erste Reaktion:„Herr Heidegger, indem er Adolf Hitler 'in Erziehung und Zucht' nimmt, vollzieht damit eine Leistung, vor der andere in Bescheidenheit zurücktreten. Herr Heidegger ist mithin ein Sonderfall in der deutschen Gegenwartsgeschichte.“ Auch die von Heidegger hervorgehobene Begrenzung auf das Fragen wird attackiert: „Kraft seines philosophischen Führertums offenbarte Martin Heidegger als Rektor einer deutschen Universität im Frühjahr 1933: Die Aufgabe der Wissenschaft sei nicht, Wissen zu verbreiten. Aufgabe der Wissenschaft sei nicht das Wissen, sondern das Fragen. Das geistige Brot, welches die Wissenschaft dem Volke zu spenden habe, sei als ein höchstes und letztes ein Fragen, ein standhaft heroisches Aushalten im Fragen. – Wer unbefangenerweise bisher der Meinung war, Wissenschaft sei Wissen, schlechterdings Wissen – (...) –, wird sich unter der Zucht der Meister der Philosophie solche populäre Meinung abgewöhnen müssen.“ [8]
  • Schließlich meldete sich aus Italien der politisch liberal gesinnte Philosoph Benedetto Croce zu Wort, der als korrespondierendes Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften und als Verfasser von Monographien über Goethe und Hegel und als Brieffreund von Thomas Mann eine besonders enge Beziehung zu deutschen Dichtern und Denkern hatte. Croce griff Heidegger harsch als den Adepten einer historisierenden Philosophie an, der das Humane fehle, zunächst in einem Brief, dann der von ihm herausgegebenen Zeitschrift La Critica.
"Ich habe endlich die Rede von Heidegger ganz gelesen, die dumm und zugleich servil ist. Ich wundere mich nicht über den Erfolg, den sein Philosophieren eine Zeitlang haben wird: das Leere und Allgemeine hat immer Erfolg. Es bringt aber nichts hervor (...) er entehrt die Philosophie, und das ist ein Schaden auch für die Politik, wenigstens für die zukünftige." Im Januar 1934 präzisierte Croce in einem Artikel: Heidegger “begibt sich heute plötzlich in die Tiefen eines höchst verfehlten Historismus, in jenen, der die Geschichte verneint, für den der Verlauf der Geschichte platt und materialistisch als Bejahung von Ethnizismen und Rassismen konzipiert wird, als Zelebrierung der Taten der Wölfe und Füchse, der Löwen und Schakale, wobei der einzige und wahre Protagonist abwesend ist: die Menschlichkeit.“[9][10]
  1. Francesco Cattaneo, Forme del conflitto. La filosofia di Heidegger degli anni Trenta tra politica e arte, Bologna, 2007, S. 74: „Il dibattito intorno a Heidegger si scatenò già con la sua assunzione del rettorato, che in Germania fu accolta con accenti entusiastici, ma che all’estero fu in non pochi casi recepita con sbigottimento e accompagnata da severe critiche.“
  2. Bernd Martin, S. 53, m. Anm. 36: Guido Schneeberger, Dokumente 46-48.
  3. G. Schneeberger, 1962, Dok. 79
  4. H. Ott, S. 146
  5. GA 16, 381
  6. Rudolf Bultmann/Martin Heidegger: Briefwechsel 1925–1975. Hrsg. von A. Großmann und C. Landmesser. Klostermann/Mohr Siebeck, Tübingen 2009, S. 194 f.
  7. F. Eymann in: Karl Ballmer, Aber Herr Heidegger! Zur Freiburger Rektoratsrede Martin Heideggers. Mit einem Vorwort von Prof. theol. F. Eymann, Bern, Basel 1933; A. Denker, H. Zaborowski (Hrsg.) Heidegger und der Nationalsozialismus, Dokumente. Heidegger-Jahrbuch 4, Freiburg, München, 2009, S. 155-177
  8. Karl Ballmer, Aber Herr Heidegger! Zur Freiburger Rektoratsrede Martin Heideggers. Mit einem Vorwort von Prof. theol. F. Eymann, Bern, Basel 1933 in: A. Denker, H. Zaborowski (Hrsg.) Heidegger und der Nationalsozialismus, Dokumente. Heidegger-Jahrbuch 4, Freiburg, München, 2009, S. 155-177
  9. Brief an Karl Vossler vom 9. September 1933, vgl. Safranski, S. 292.
  10. A. Denker, H. Zaborowski (Hrsg.) Heidegger und der Nationalsozialismus, Dokumente. Heidegger-Jahrbuch 4, Freiburg, München, 2009, S. 196 f.

Andere Reaktionen würde ich gerne auf die Dok auslagern, teils, weil sie, wie die der Hamburger Rektoren Schmidt und Rein m. E. etwas langweilig sind, teils, weil ich den Text nicht habe (Barth, Kroh), so dass es die Erwähnung der Quellen genügen muss.

  • Hans Barth, Neue Zürcher Zeitung, 6. 12. 1933, Nr. 1417, „Zu Heideggers Rektoratsrede über die 'Selbstbehauptung der deutschen Universität'“
  • Oswald Kroh. 6. November 1933, Ordinarius für Pädagogik und Psychologie in Tübingen in einer akademischen Festrede: dass es dem Gedanken und dem „Erziehungsauftrag der Hochschulen nicht entspräche“, Martin, S. 53
  • Hamburger Rektor Eberhard Schmidt, Antrittsrede am 7. November 1933 - Zurückweisung des Führerprinzips in Heideggers Rede - die „geistige Führung“ nur durch die Person des Rektors sei eine Überforderung, B. Martin, S. 52, m. Anm. 33
  • Adolf Rein, Hamburger Rektor, 5. November 1934, flammendes Bekenntnis zum NS und zu Heideggers „Trias“ (Arbeitdienst, Wehrdienst Wissensdienst).

--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-05-09T10:34:00.000Z-Der Beginn der Heidegger-Debatte11Beantworten

Gefällt mir. Müsste hier nicht auch noch Jaspers' Reaktion rein? Lutz Hartmann (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Luha-2017-05-10T13:11:00.000Z-BaneshN.-2017-05-09T10:34:00.000Z11Beantworten
Hatte diesen Text gerade vorbereitet: Es sollte wohl auch die Reaktion von Jaspers auf die Rede erwähnt werden, Ott, S. 192. Außerdem das Verbot der zweiten Auflage. Dafür ließe sich eines der Zitate kürzen.--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-05-10T17:27:00.000Z-Luha-2017-05-10T13:11:00.000Z11Beantworten
Das Verbot der zweiten Auflage scheint unbelegt zu sein. Warum diese Worte Croces streichen: „Auch ich glaube, daß er in der Politik keinerlei Wirkung wird haben können“? Bernd Martin findet die mangelnde bzw. „pervertierte“ universitäre Rezeption der Rede Heideggers nicht langweilig:
„In seiner Antrittsrede am 7. November 1933 bekannte sich der neue, noch gewählte Rektor der Universität Hamburg zwar zum Führeramt, wies aber den geistigen Führungsanspruch, wie ihn Heidegger formuliert hatte, als Überforderung einer Person von sich. Hinter diesen Worten gegen Heidegger standen womöglich Vorstellungen des damaligen starken Mannes im Hintergrund, des Hamburger Historikers Adolf Rein, von einer politischen Universität, die eine Sonderstellung der deutschkundlichen Fächer beinhalteten und der Vision des Freiburger Philosophen von einer Erneuerung der Hochschule auf abendländisch-philosophischen Grundlagen zuwiderliefen.“ „Die äußeren Formen der Selbsterneuerung, nicht aber deren zugrundeliegender philosophischer Gehalt, wurden daher von den Nationalsozialisten aufgegriffen und zu einer Anpassungsstrategie pervertiert. Die fehlende Rezeption der grundlegenden Gedanken des Freiburger Gelehrten bei seinen Rektoren-Kollegen verwundert um so mehr, als Heidegger an einer raschen Verbreitung seiner Rede sehr gelegen sein mußte.“ „Trotz seiner mehrjährigen Tätigkeit in Marburg wurde der Name Heideggers in dem ersten offiziellen Bekenntnis der Hochschule zum neuen Staat, einem Sonderheft des Universitätsbundes mit dem Titel „Marburg:Die Universität der Gegenwart“, nicht einmal in dem historischen Rückblick seines ehemaligen Kollegen Jaensch zum Thema „Philosophie und Geistesleben im Wandel der Zeiten“ erwähnt. Dem Psychologen Jaensch, der seine Sympathien mit dem Nationalsozialismus offen bekundete, waren Heideggers Reformvorstellungen anscheinend genauso suspekt wie den traditionsbewußten Professoren, sofern diese überhaupt davon Kenntnis hatten. Heideggers ehemaliges Wirken auf dem Marburger Lehrstuhl für Philosophie und seine neue Tätigkeit auf dem Freiburger Rektoratssessel haben die universitäre Öffentlichkeit nicht interessiert.“ Filinthe (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Filinthe-2017-05-13T07:49:00.000Z-BaneshN.-2017-05-10T17:27:00.000Z11Beantworten

... solche populäre Meinung abgewöhnen müssen.

  • Karl Jaspers attestierte der Rede brieflich am 23. August 1933, durch den Ansatz „im frühen Griechentum“ eine „glaubwürdige Substanz zu haben“, obgleich etwas darin, „ein wenig forciert anmutet“ und einige Sätze „einen hohlen Klang zu haben scheinen.“[1]
  • Aus Italien meldete sich der politisch liberal gesinnte Philosoph Benedetto Croce zu Wort, der als Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften und Verfasser von Monographien über Goethe und Hegel und als Brieffreund von Thomas Mann eine besonders enge Beziehung zu deutschen Dichtern und Denkern hatte. Croce griff Heidegger als den Adepten einer historisierenden Philosophie an, der das Humane fehle, zunächst in einem Brief, dann in der Zeitschrift La Critica.
"Ich habe endlich die Rede von Heidegger ganz gelesen, die dumm und zugleich servil ist. Ich wundere mich nicht über den Erfolg, den sein Philosophieren eine Zeitlang haben wird: das Leere und Allgemeine hat immer Erfolg. Es bringt aber nichts hervor (...) er entehrt die Philosophie, und das ist ein Schaden auch für die Politik, wenigstens für die zukünftige." Im Januar 1934 präzisierte er: Heidegger “begibt sich heute plötzlich in die Tiefen eines höchst verfehlten Historismus, in jenen, der die Geschichte verneint, für den der Verlauf der Geschichte platt und materialistisch als Bejahung von Ethnizismen und Rassismen konzipiert wird, als Zelebrierung der Taten der Wölfe und Füchse, der Löwen und Schakale, wobei der einzige und wahre Protagonist abwesend ist: die Menschlichkeit.“[9][10]
  • Im November 1933 nahm der nationalsozialistisch eingestellte Rektor der Universität Hamburg, Eberhard Schmidt, in seiner Antrittsrede auf Heideggers Bezug: „ich wage es nicht, mir das stolze Wort Heideggers anzueignen, der das Rektoramt als die ‚geistige Führung‘ der Universität bezeichnet hat“.[256]
  1. zit. N. H. Ott, S. 192 f.

Das Zitat von Karl Löwith - SA oder Vorsokratiker - ist erst von 1940, deswegen passt es hier m. E. nicht so ganz. Ich setze es erstmal auf die Biblio - wie auch andere Zitate - wir können sehen, ob wir es später wieder integrieren können.--BaneshN. (Diskussion) 11:09, 14. Mai 2017 (CEST) Quellenrepertorium zu den Reaktionen auf die Antrittsrede --BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-05-14T09:09:00.000Z-Der Beginn der Heidegger-Debatte11Beantworten

Mein Wunsch ist so erfüllt. Lutz Hartmann (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Luha-2017-05-15T06:43:00.000Z-BaneshN.-2017-05-14T09:09:00.000Z11Beantworten
Croce wird nicht vollständig zitiert. Da die unbelegte Beurteilung Wackers zu löschen ist, könnte hier am Ende hinzugefügt werden: ...als die ‚geistige Führung‘ der Universität bezeichnet hat“.[256] Trotz der raschen Verbreitung der Rede fanden die grundlegenden Gedanken Heideggers bei den Rektoren-Kollegen, wie etwa dem ehemaligen Kollegen und NS-Wissenschaftler Erich Jaensch, kein Echo.[Bernd Martin, gleiche Ref.] Filinthe (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Filinthe-2017-05-16T10:34:00.000Z-Luha-2017-05-15T06:43:00.000Z11Beantworten
Über die Wacker-Behauptung war hier noch gar keine Entscheidung erlangt worden. Aber gut, wir können sie, wie gesagt, im Kapitel 4 unterbringen, da müssen wir auf Heideggers Darstellung auch dann eingehen, wenn sie nicht weiter belegt ist. Den letztgenannten Zusatz kann ich berücksichtigen. Croce hat mehr als eine Seite in La Critica geschrieben, die wird hier nicht vollständig zitiert. Richtig.--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-05-16T15:20:00.000Z-Filinthe-2017-05-16T10:34:00.000Z11Beantworten
Benedetto Croce
Es geht nicht um die ganze Seite, sondern um den (zutreffenden) Satz: „Auch ich glaube, daß er in der Politik keinerlei Wirkung wird haben können.“ Filinthe (Diskussion) 19:23, 16. Mai 2017 (CEST) Der Kommentar Cohns wird auch entfernt. Filinthe (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Filinthe-2017-05-16T17:23:00.000Z-Der Beginn der Heidegger-Debatte11Beantworten
Der gestrichene Satz von Croce sagt mehr über Croces Weitblick als über Heidegger. Dass Heidegger mit seinem politischen Amt als Rektor gescheitert ist, findet ja noch ausführliche Erörterung, somit halte ich die Bemerkung für verzichtbar. Es geht doch hier darum, die viele Meinungen als Überblick zu bringen und dabei die Proportion zu wahren. Ich werde Cohn berücksichtigen, gekürzt zwar, aber dafür muss ich auch wieder anderes kürzen. Es muss eine konzise Darstellung sein. Nach Ende der Redaktion des Kapitels 2 werde ich die Biblio endlich in den Artikelraum stellen, dann können wir das alles verlinken. Wir können hier nicht alles ungekürzt zitieren.--BaneshN. (Diskussion) 23:23, 16. Mai 2017 (CEST) Im Moment befindet sich neben dem Abschnitt „Rezeption“ das Foto von Wacker, der jetzt ja nicht einmal mehr genannt wird und auch sonst dort eher unpassend ist. Ich würde es gerne austauschen, z. B. gegen das von Benedetto Croce.--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-05-16T21:23:00.000Z-Filinthe-2017-05-16T17:23:00.000Z11Beantworten

Hallo allerseits, ich würde noch ergänzen:

„Hannah Arendt, die mit ihrem damaligen Ehemann Günther Anders bereits nach Frankreich geflohen war, zeigte sich entsetzt über Heideggers Worte und Taten, wie sie viele Jahre später 1964 im Gaus-Interview betonte.

Da das Gaus-Interview mehrmals zitiert wird, bedarf es keiner Anmerkung. Ich würde vorschlagen, die Anmerkungen erheblich zu reduzieren. Wer hier mitliest, wird merken, dass Spezialisten kollaborativ unter Führung von Banesh am Werk sind. Da verbieten sich dauernde Belege. Die sind eher in Trivialartikeln angemessen.

Danke für eure gemeinsame fleißige Arbeit. Habe jetzt, nach der von mir vorbereiteten Veranstaltung für inhaftierte Journalisten in aller Welt (siehe meine Diskussionsseite) wieder mehr Zeit, mich diesem Artikel zu widmen. Wenn ihr soweit seid, dass ein Abschnitt von mir gegengelesen werden kann, lasst es mich bitte wissen. Dafür stehe ich gerne bereit und bin auch keineswegs eingeschnappt, wenn mal eine meiner Formulierungen vom Hauptautor Banesh zurückgesetzt wird.

Liebe Grüße --Anima (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Anima-2017-05-17T21:06:00.000Z-Der Beginn der Heidegger-Debatte11Beantworten

P. S. : Ich bin so froh, dass dieses Artikelfragment endlich zu einem exzellenten Artikel umgeschrieben wird - und zwar mit vereinter Kraft. So stelle ich mir den abgedroschenen, hier aber passenden, Begriff der Schwarmintelligenz vor.

Liebe Anima, schön, hier mal wieder von Dir zu hören. Doch, o weh, wie sage ich es meiner Freundin? Con dolcezza: Dieser Abschnitt handelt von zeitgenössischen Reaktionen auf das Rektorat oder die Rektoratsrede. Arendts Gespräch mit Gaus habe ich drei bis sieben Mal auf Phoenix und anderen Kanälen gesehen, und ich müsste mich irren, wenn die Dame hinter dem Zigarettenqualm direkt von Heideggers Rektorat oder von der Rede gesprochen hätte. Und obwohl es dazu ein bekanntes Zitat von 1940 (von jemand anders) gibt, habe ich oben begründet, es nicht zu verwenden, weil es den direkten Zeitbezug und damit unsere Chronologie sprengt. Die wäre bei einem Zitat von Arendt, das sich auf Heidegger bezieht, besonders zu beachten, da wir da eine Hannah bis 1933 haben (Oh, Martin, mein Held), eine von 1933 bis ca. 1945 (Hannah die Stille), dann eine von 1945 bis 1950 (Hannah haut auf Heidegger ein) und nach 1950 (Oh, Martin, mein Held, zweiter Akt). Das sollten die Leser schon wissen - dazu also das Unterkapitel im Kapitel 4. Da Arendt von 1933 bis 1945 zu Heidegger schweigt, werden wir sie hier erst im Kapitel 4 wiedersehen. Wir, das sind übrigens bisher zumeist drei - nicht so ganz ein „Schwarm“. Ich würde die „vereinten Kräfte“, die konstruktiv an der Seite mitarbeiten sogar nur mit jenen von zwei Komma fünf Personen angeben. Von „Schwarmintelligenz“ kann hier schon deshalb nicht die Rede sein, weil der Schwarm fehlt. Ich würde Dich sehr darum bitten, wenn Du nun wieder mit dabei bist, worüber ich mich freuen würde, die Zeit, die Dir möglich ist, darauf zu verwenden, den einzelnen Themen zu folgen und die Debatte zu bereichern, etwa so, wie es Lutz tut. Ich habe vor etwas einem Monat schon mal angemerkt, dass wir hier nicht zu zweit die Textredaktion machen können, dann streike ich, und Du musst übernehmen. Hilfreich wären wirklich im Detail informierte Kommentare. Wenn wir die Abschnitte zum Amtsantritt und der Rede auf der Seite haben, beginnt ein neues Thema, das ich mit allen Quellen, die man dann nachlesen kann, kritisch einleiten werde, so dass jede(r) daran teilnehmen kann. Kostet aber Zeit. Schließlich: Ich bin nicht der Hauptautor, sondern der Redakteur, der versucht, die Katastrophe dieses Artikels zu beseitigen. Ich grüße Dich herzlich.--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-05-18T08:46:00.000Z-Der Beginn der Heidegger-Debatte11Beantworten

Einleitung der Seite, Sätze 1 und 2

Durch die in einem der archivierten Threads schon erörterte Information von Cattaneo, dass es bald nach der Rektoratsfeier internationale Reaktionen gab, sie uns mit Croce (Italien) und Eymann (Schweiz) auch konkret vorliegen, sind die ersten beiden Sätze der Einleitung nochmal zu überdenken. Fügen wir im ersten Satz „internationale“ Kritik ein:

„...und wurde bereits Mitte 1933 auch außerhalb der wissenschaftlichen Disziplinen zum Gegenstand der internationalen Kritik.“

Dann ist der zweite Satz fraglich. Die Entwicklung der Debatte anzusprechen, halte ich für sinnvoll, deshalb dachte ich an die Formulierung: „nach dem Zweiten Weltkrieg zunehmend zu einem akademischen Sujet“. Das ist aber nicht ganz richtig, und ich finde es viel bemerkenswerter, dass es kaum akademische Studien, Seminararbeiten, Qualifikationsarbeiten dazu gibt - Alexander Schwan (1965) und eben F. Cattaneo in Italien sind die einzigen, von denen ich überhaupt gehört habe. Das Thema ist kein universitäres Forschungsgebiet. Lassen wir den zweiten Satz weg, oder wie soll er sein? „Spätestens seit ...“ ? --BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-05-09T10:37:00.000Z-Einleitung der Seite, Sätze 1 und 211Beantworten

„Spätestens seit 1965...“ 1936 hat übrigens Antonio Machado geschrieben, in: Juan de Mairena. Sentenzen, Späße, Aufzeichnungen u. Erinnerungen eines apokryphen Lehrers (deutsche Übersetzung nicht gefunden): „Es Martin Heidegger, como el malogrado Max Scheler, un alemán de primera clase, de los que, digámoslo de pasada, nada tienen que ver, cualquiera que sea su posición política, que yo me complazco en ignorar, con la Alemania de nuestros días, la aborrecible y aborrecida Alemania del führer, de ese pedantón endiosado por la turba de filisteos — sin duda numerosa — que todavía rumia las virutas — y sólo las virutas — filosóficas de Federico Nietzsche y, por descontado, el ya seco forraje de los Gobineau, Chamberlain, Spengler, etc., etc. Hay en Heidegger — entre otras muchas influencias — la influencia nietzschiana, pero del buen Nietzsche, sutil y profundamente psicólogo, que tanto pugnó por acercar de nuevo el pensar filosófico a las mesmas vivas aguas de la vida.“ „El hombre heideggeriano es el antipolo del germano de Hitler.“ Filinthe (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Filinthe-2017-05-13T08:25:00.000Z-BaneshN.-2017-05-09T10:37:00.000Z11Beantworten
Deutsch/Spanisch: Quellenrepertorium zu den Reaktionen auf das Rektorat --BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-05-14T13:53:00.000Z-Filinthe-2017-05-13T08:25:00.000Z11Beantworten
Danke für die Übersetzung. Filinthe (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Filinthe-2017-05-16T10:13:00.000Z-BaneshN.-2017-05-14T13:53:00.000Z11Beantworten

Zu „Eduard Langwald“

Nach ergebnisloser Recherche und der Diskussion auf der hiesigen Auskunft-Seite sollte das Thema „Eduard Langwald“ auch hier Erörterung finden. Ich mache darauf aufmerksam, dass dieser „Eduard Langwald“ auf der Seite Übermensch wie auch in der englischen Version unserer Seite - dort im Jahr 2012 und damals gleich 17fach, inzwischen auf 8 reduziert - und auf unserer Seite (hier nur wie ich mal annehme), auch auf der aktuellen Disk (3x) immer nur von ein- und demselben Benutzer erwähnt wird. Ohne wirklich zu übertreiben, lässt sich sagen, dass weltweit nur Filinthe diesen „Eduard Langwald“ als Gelehrtenmeinung zitiert. Ich bitte darum, die Diskussion auf der Auskunft-Seite zu lesen, sie hat zu folgendem Fazit geführt, dem ich mich anschließe (ich zitiere mit Genehmigung): „Den Autor samt Darstellung in Wikipedia herausnehmen. Ich habe keine einzige Rezension gefunden. Auch sonst scheint der Autor nirgendwo anders publiziert zu haben. Im Telefonbuch ist immerhin ein Namensvetter in Essen aufzufinden.--KarlV 12:20, 18. Mai 2017“.--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-05-18T12:07:00.000Z-Zu „Eduard Langwald“11Beantworten

Aktuell wird Langwald 4 Mal im Fließtext erwähnt und zeichnet für insgesamt 7 Einzelbelege. Der erste Edit mit Langwald war 2012 - Filinthe fing erst danach an.--KarlV Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-KarlV-2017-05-18T12:32:00.000Z-Zu „Eduard Langwald“11Beantworten

Danke für die Klärung. Erster Langwald-Edit hier also von Lutz, ändert aber nichts am Vorschlag (oder der Forderung).--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-05-18T12:36:00.000Z-KarlV-2017-05-18T12:32:00.000Z11Beantworten
Langwald scheint tatsächlich nichts anderes geschrieben zu haben als sein Buch zum Thema hier. So ganz ohne Zitationen ist er wohl nicht. Dass er so wenig rezipiert wird, mag wohl daran liegen, dass er ein heftiger Heidegger-Apologet ist und sich auf einer ähnlichen Linie wie Vietta bewegt. (Kapitelüberschrift: "2.2 Die Rektoratsrede als Kampfansage gegen den Hitlerismus") Lutz Hartmann (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Luha-2017-05-18T12:42:00.000Z-BaneshN.-2017-05-18T12:36:00.000Z11Beantworten
Natürlich ist dies (wie oft hier) eine Übertreibung, ich bin nicht der Einzige, der Langwald als Gelehrtenmeinung zitiert hat. Auf der DiskSeite wurde Langwald von BaneshN selbst als zuverlässige Quelle zitiert. Sonst wurde 2004 die Erscheinung des Buches Langwalds in Zeitschriften wie „Phänomenologische Forschungen“ und „Theologie und Philosophie (Vol 80, 2005)“ erwähnt. Filinthe (Diskussion) 14:45, 18. Mai 2017 (CEST) Vietta wird jedoch zitiert. Filinthe (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-Filinthe-2017-05-18T12:45:00.000Z-Luha-2017-05-18T12:42:00.000Z11Beantworten
@LuHa: Ich wäre vorsichtig mit Google Schoolar. Der Link von Dir sagt nichts aus, erster Link verweist auf das Buch selbst, die nächsten zwei zitieren also 2002 und 1979 ein Buch von 2004? Interessant! Wenn schon Google Schoolar, dann so bitte...--KarlV Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-KarlV-2017-05-18T12:54:00.000Z-Filinthe-2017-05-18T12:45:00.000Z11Beantworten
@Filinthe, Rezeption ist, nach meinem akademischen Verständnis, nicht die Auflistung des Titels als Neuerscheinung des LIT-Verlags wie in der von Dir oben erwähnten „Theologie und Philosophie (Vol 80, 2005)“.--KarlV Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-KarlV-2017-05-18T13:10:00.000Z-Filinthe-2017-05-18T12:45:00.000Z11Beantworten

Wenn es stimmen solte, dass Langwald ein Apologet ist, dann hat der Artikel hierdurch natürlich eine Schieflage erhalten. --KarlV Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-KarlV-2017-05-18T12:50:00.000Z-Zu „Eduard Langwald“11Beantworten

Wie immer, wir wissen nicht, wer dieser „Eduard Langwald“ ist, ich würde das hier gerne mit der ganzen Runde erörtern, denn er erscheint mir keine seriöse Quelle zu sein. Hinter dem Namen können sich alle möglichen Personen oder Interessengruppen verbergen. Der Text ist reichlich geschichtsrevisionistisch, wie ich auf der Auskunft-Seite schon geschrieben habe.--BaneshN. (Diskussion) Diskussion:Martin Heidegger und der Nationalsozialismus#c-BaneshN.-2017-05-18T12:53:00.000Z-KarlV-2017-05-18T12:50:00.000Z11Beantworten