„Miri-Clan“ – Versionsunterschied

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Der Miri Clan ist der kleinste Clan der Welt 🌎
Der '''Miri-Clan''', auch '''Miri-Familie''' genannt, ist die deutsche Bezeichnung für einen [[mhallami]]-[[Libanon|libanesischen]] [[Clan]], derzeit wohl überwiegend in [[Bremen]] ansässig; andere Schwerpunkte seines Auftretens sind [[Essen]] und [[Berlin]]. Der Clan weist Eigenschaften der [[organisierte Kriminalität|organisierten Kriminalität]] auf. Einige Familienmitglieder betreiben [[Schutzgelderpressung]]en, [[Drogenhandel|Drogen-]] und [[Waffenhandel]] oder sind im [[Rotlichtmilieu]] aktiv,<ref Name="SPON">{{Internetquelle|url=//www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,665912,00.html|werk=Spiegel-Online|datum=2009-12-9|zugriff=2013-07-13|titel=Organisierte Kriminalität - Schrecklich nette Familien|autor=Jörg Diehl}}</ref><ref>''Focus-Online vom 11. Juni 2015,''
Miri-Clan in Bremen: Kriminelle Machenschaften sind für viele Mitglieder von Großfamilien eine Schande [http://www.focus.de/politik/deutschland/miri-clan-in-bremenmiri-clan-in-bremen-kriminelle-machenschaften-sind-fuer-viele-mitglieder-von-grossfamilien-eine-schande_id_4744954.html]</ref> andere sind hingegen gut integriert.<ref name="SternX">{{Internetquelle|url=http://www.stern.de/panorama/bremer-clan-mord-mit-ansage-1691324.html|titel=Mord mit Ansage|werk=[[Stern (Zeitschrift)|stern.de]]|datum=2011-06-05|zugriff=2013-08-22}}</ref>


== Geschichte ==
== Geschichte ==

Version vom 15. April 2017, 15:43 Uhr

Der Miri Clan ist der kleinste Clan der Welt 🌎

Geschichte

In den 1980er Jahren kamen rund 15.000 Bürgerkriegsflüchtlinge, deren Staatsangehörigkeit teilweise nicht geklärt werden konnte, aus dem Libanon. Die Familien ließen sich hauptsächlich in den Städten Berlin, Bremen und Essen nieder.

Laut der Illustrierten Stern befindet sich der Miri-Clan seit 1980 in Deutschland. [1]

In der Türkei führten die Mhallami arabische Namen, die keine Nachnamen im europäischen Sinn beinhalten. Die von Mustafa Kemal Atatürk eingeführten türkischen Namen wurden nur im Umgang mit türkischen Behörden verwendet. Im Libanon benutzten sie wieder ihre arabischen Namen. Weil im Libanon Familiennamen geführt werden, fügten sie den Vornamen aber einen „Clannamen“ an, der wahrscheinlich meist nach einem männlichen Vorfahren oder einer besonderen traditionellen Stellung der Familie, Herkunftsort oder -region gewählt wurde. Dies geschah wahrscheinlich zwischen 1925 und 1935. Die Gleichheit oder Ähnlichkeit eines Nachnamens bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Familien untereinander verwandt sein müssen. Die Namen wurden vielmehr nach der Einreise in den Libanon frei, wahrscheinlich unter Orientierung an bereits ansässigen Angehörigen ausgewählt. Es kam auch vor, dass sich ein männliches Mitglied einer Familie aufgrund von innerfamiliären Streitigkeiten einen eigenen Familiennamen zulegte und somit eine neue Sippe gründete.[2]

2004 befasste sich auch die Kommission Organisierte Kriminalität des Bundeskriminalamts (BKA) mit mafiösen Clans im Allgemeinen und kritisierte das Scheitern der Integrationsbemühungen in Deutschland[3]. Die Justiz habe, gemäß der Meinung im noch mehrfach entschärften Bericht der Ermittler, durch falsch verstandene Toleranz und Nachsichtigkeit das Problem verschlimmert, und die Zerschlagung der kriminellen Strukturen sei zumindest in Teilbereichen nur noch bei Zusammenarbeit aller mit der Thematik befassten Behörden, justizieller Unterstützung und dem Ausbau kriminaltaktischer Ermittlungsmaßnahmen möglich[3].

Offiziellen Angaben des Bremer Staatsrates Matthias Stauch aus dem Jahr 2008 zufolge, gibt es allerdings von Seiten der Staatsanwaltschaft her keine Daten zu einer möglichen Anzahl von Straftaten der „Großfamilie M“, schon da Verwandtschaftsverhältnisse nicht erfasst werden bzw. dem Datenschutz unterliegen[4]. Im von der Polizei in Bremen vermuteten Personen-Umfeld des Clans von ca. 1400 Personen, seien bislang 440 als Tatverdächtige in Erscheinung getreten. Laut Polizeisprecher Niels Matthiesen hingegen lebten im Jahr 2013 rund 2600 Clan-Angehörige in Bremen, von denen „die Hälfte im Polizeicomputer wegen erheblicher Straftaten erfasst“ sei.[5] Diese Zahl nennt auch der Stern in einem Artikel aus dem Jahr 2011.[6], schreibt im gleichen Jahr allerdings auch von 1100.[1] Der Bremer Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) habe laut stern TV zwar eine Nulltoleranz-Strategie angekündigt, passiert sei seitdem jedoch nichts.[1]

Der Polizeipräsident Holger Münch kritisierte die Berichterstattung von stern TV als „reißerisch und ungenau“.[7] In Bremen wurde ein Handlungskonzept Stopp der Jugendgewalt insbesondere für Hochrisikofamilien erarbeitet, welches auf jugendliche Intensivtäter abzielt, von welchen es in ganz Bremen insgesamt 140 Stück gebe. Da zu einer Familie 1400 Personen gerechnet würden, solle man „sich davor hüten, eine ganze Familie unter Generalverdacht zu stellen,“ so Stauch.[4]

Das Vorgehen der Polizei bezeichnete ein Rechtsanwalt, zu dessen Mandanten auch Angehörige des Clans gehören, als „unredlich“. Er beschuldigte die Verantwortlichen „auf der Basis sehr zweifelhafter Zahlen eine Kampagne“ zu fahren und mahnte Sozialpolitik als „die beste Sicherheitspolitik“ an. Spiegel Online zitiert einen BKA-Bericht, nach dem Asylbewerber „qua Arbeitsverbot an der Eingliederung gehindert“ würden. Die Rechtslage fördere so die Isolation. Sie bildeten „heimatliche Dorfstrukturen“ nach, hätten einen sehr hohen Anteil an Analphabeten und seien dadurch relativ abgeschottet.[3]

Bekannte Fälle

Ein Mitglied der Familie führt das inzwischen in Bremen verbotene Chapter des Motorradclubs Mongols MC an,[7] welcher überwiegend Mitglieder mit Migrationshintergrund aufnahm. Die Mongols lieferten sich in Bremen mit den Hells Angels wiederholt gewalttätige Auseinandersetzungen.[8] Auch wurde der Innensenator Ulrich Mäurer in diesem Zusammenhang kritisiert, nicht die Hells Angels verboten zu haben. Im Gegensatz zu dieser Gruppe hätten die Mongols „Verbotsgründe auf dem Silbertablett serviert“, so Mäurer.[7]

Literatur

  • Beate Krafft-Schöning: Blutsbande: Wie aus einer arabischen Großfamilie in Deutschland der berüchtigte „Miri-Clan“ wurde. Eine Insiderin berichtet. riva, München, ISBN 978-3-86883-314-0[9]

Einzelnachweise

  1. a b c Stern.de vom 30. März 2011: Die Machenschaften der Miris: Ein Clan verbreitet Angst und Schrecken (Memento vom 1. April 2011 im Internet Archive)
  2. Heinrich Freckmann, Jürgen Kalmbach: Staatenlose Kurden aus dem Libanon oder türkische Staatsangehörige? (Ergebnis einer Untersuchung vom 08.–18. März 2001 in Beirut, Mardin und Ankara) (PDF; 43 kB), Hannover, Hildesheim, 2001; S. 3–4
  3. a b c Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen SPON.
  4. a b Bremische Bürgerschaft 2008: Plenarprotokoll 17/29 vom 8. Oktober 2008 ([1])
  5. Politikerin nimmt die Miris auch noch in Schutz! In: bild.de. 14. August 2013, abgerufen am 22. August 2013.
  6. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen SternX.
  7. a b c Weser-Kurier vom 20. Mai 2011: Streit um sofortiges „Mongols“-Verbot
  8. Radio Bremen, 14. Oktober 2010: Neuer Motorradclub will in Bremen Fuß fassen - Brisante Verbindungen zum "Miri-Clan"[2]
  9. Buchautorin: "Da sitzt kein Patron oben" - Umstrittener Miri-Clan in Bremen. In: Radio Bremen. 8. Oktober 2013, abgerufen am 18. November 2013.