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„Müssen stolz sein, Österreicher zu sein“|werk=[[faz.net]]|datum=2016-12-02|zugriff=2017-02-24}}</ref> <ref>{{Internetquelle|url=http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-12/oesterreich-stichwahl-hofer-van-der-bellen-begonnen|titel=Stichwahl in Österreich: Ein Grüner oder ein Rechtspopulist?|werk=[[zeit.de]]|datum=2016-12-04|zugriff=2017-02-24}} </ref> <ref>{{Internetquelle|url=http://www.focus.de/politik/ausland/praesidentschaftswahlen-in-oesterreich-politikwissenschaftler-befuerchtet-ungarische-verhaeltnisse-in-wien_id_5554753.html|titel=Präsidentschaftswahl in Österreich: Politikwissenschaftler befürchtet "ungarische Verhältnisse in Wien"|werk=[[focus.de]]|datum=2016-05-16|zugriff=2017-02-24}}</ref> und [[Nationalratspräsident (Österreich)|Dritter Präsident des Nationalrates]] der [[Freiheitliche Partei Österreichs|Freiheitlichen Partei Österreichs]] (FPÖ).


Seit 2005 ist er stellvertretender [[Bundesparteiobmann]] und seit 2006 stellvertretender Landesparteiobmann der FPÖ Burgenland. Von 2006 bis 2013 war er stellvertretender [[Klubobmann]] des Freiheitlichen Parlamentsklubs.
Seit 2005 ist er stellvertretender [[Bundesparteiobmann]] und seit 2006 stellvertretender Landesparteiobmann der FPÖ Burgenland. Von 2006 bis 2013 war er stellvertretender [[Klubobmann]] des Freiheitlichen Parlamentsklubs.

Version vom 24. Februar 2017, 12:59 Uhr

Norbert Hofer beim Franz-Dinghofer-Symposium im Jahr 2014

Norbert Gerwald Hofer (* 2. März 1971 in Vorau, Steiermark) ist ein österreichischer Politiker der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ). Er wurde erstmals 2006 im Nationalrat als Abgeordneter angelobt und ist seit 2013 Dritter Präsident des Nationalrates.

Seit 2005 ist er stellvertretender Bundesparteiobmann und seit 2006 stellvertretender Landesparteiobmann der FPÖ Burgenland. Von 2006 bis 2013 war er stellvertretender Klubobmann des Freiheitlichen Parlamentsklubs.

Bei der Bundespräsidentenwahl 2016 unterlag er im zweiten Wahlgang Alexander Van der Bellen, erreichte aber mit fast 50 Prozent der Stimmen das beste Wahlergebnis in der Geschichte seiner Partei. Nach einer Wahlanfechtung durch Hofers Zustellungsbevollmächtigten Heinz-Christian Strache hob der Verfassungsgerichtshof die Stichwahl wegen formaler Fehler bei der Auszählung der Briefwahlstimmen auf, womit sie in ganz Österreich wiederholt werden musste.[1] Vom 8. Juli 2016 bis 26. Jänner 2017 führte das Kollegium der Nationalratspräsidenten, dem Doris Bures, Karlheinz Kopf und Norbert Hofer angehören, interimistisch die Amtsgeschäfte des österreichischen Bundespräsidenten. Bei der Wiederholung der Stichwahl am 4. Dezember 2016 unterlag er seinem Gegenkandidaten Alexander Van der Bellen.

Leben

Herkunft

Laut Familiengeschichte wurde sein Großvater als Sohn burgenländischer Auswanderer in Chicago (Illinois, USA) geboren[2] und war erfolgreicher Fabrikant.[3] Die Vorfahren väterlicherseits stammten aus der Steiermark.[2] Sein Vater Gerwald Julius war Direktor der Pinkafelder E-Werke[4] und lange Zeit für die ÖVP aktiv, für die er im Gemeinderat von Pinkafeld saß. Norbert Hofer wuchs in bürgerlichen Verhältnissen mit drei Geschwistern in Pinkafeld im Burgenland auf. Nachdem Hofers Schwester mit sechzehn Jahren an Krebs starb, zog sich der Vater zunächst aus der Politik zurück. Einige Jahre später kandidierte er jedoch entgegen dem Druck des Eigentümers der E-Werke als Parteifreier für die FPÖ. Aus Protest über dessen Verhalten wurde auch Norbert Hofer 1993 für die FPÖ aktiv.[5] Der Vater wurde schließlich FPÖ-Gemeinderat und Obmann des freiheitlichen Seniorenringes im Burgenland.[3]

Ausbildung und Beruf

Er besuchte die Volksschule Pinkafeld (1977–1981), das Bundesrealgymnasium Oberschützen (1981–1983) und die Hauptschule Pinkafeld (1983–1985). Nach der Matura an der Höheren Technischen Lehranstalt Eisenstadt (HTBLA) in der Fachabteilung Flugtechnik im Jahr 1990 und dem Präsenzdienst 1990/91 beim Bundesheer – er war im Rahmen des Assistenzeinsatzes Grenzraumüberwachung an der ungarischen Grenze stationiert – war er mehrere Monate als Einrichtungsberater und technischer Zeichner bei den Pinkafelder E-Werken beschäftigt, was auch eine Verkaufstätigkeit bei Messen mit einschloss.

Anschließend arbeitete Hofer von 1991 bis 1994 als Bord- und Systemingenieur für Triebwerke und Hilfsgasturbinen (Flugtechniker) sowie als Vertragsverhandler bei Lauda Air Engineering und erlangte zeitgleich den Luftfahrzeugwartschein zweiter und erster Klasse. Außerdem trat er dem Verband Österreichischer Ingenieure (VÖI) bei.

Von 1995 bis 1999 absolvierte er verhaltenstechnische Seminare und 1999 eine Ausbildung zum Kommunikations- und Verhaltenstrainer.[6] Unterweisungen erhielt er beim Rhetoriktrainer Géza Molnár.[3]

Im Jahr 2000 legte er an der Verwaltungsschule der Burgenländischen Landesregierung die Dienstprüfung für den Höheren Rechnungs- und Verwaltungsdienst für Beamte ab.[7] Von 2010 bis 2015 war Hofer im Amt der Burgenländischen Landesregierung (Landesregierung Niessl III) im Sozialcontrolling beschäftigt; 2011 erfolgte die Karenzierung, er war somit 2012/13/14 außer Dienst gestellt.[8][9]

Politische Laufbahn

Partei

Hofer wurde Organisationsreferent der seinerzeit durch Helmut Haigermoser geleiteten Interessensvertretung Ring Freiheitlicher Wirtschaftstreibender (1994), Wahlkampfleiter und Organisationsreferent der FPÖ-Burgenland (1994–1996) und Stadtparteiobmann in Eisenstadt (1994–2006) sowie Mitglied des Landesparteivorstandes (ab 1994). Von 1996 bis 2007 war er Landesparteisekretär der FPÖ-Burgenland; er erlebte die Landesparteiobmänner Wolfgang Rauter, Stefan Salzl und Johann Tschürtz. Ebenfalls 1996 wurde er Mitglied des Landesparteipräsidiums. Nach der Landtagswahl im Burgenland 1996 war er bis 2000 Pressesprecher des FPÖ-Landesrates Wolfgang Rauter (Landesregierung Stix II). Im Zuge der Landtagswahl im Burgenland 2000 war er bis 2006 Klub­direktor des FPÖ-Landtagsklubs unter Stefan Salzl. Von 2004 bis 2009 war er Bezirksparteiobmann für den Bezirk Eisenstadt-Umgebung. 2006 wurde er Landesparteiobmann-Stellvertreter unter Johann Tschürtz und Finanzreferent der FPÖ Burgenland. Als sein „Protegé“ in Eisenstadt und im Burgenland gilt Géza Molnár, Sohn eines gleichnamigen Bekannten und Rhetoriktrainers.[3]

Im Jahre 2005 gehörte Hofer zu denjenigen Parteifunktionären, die nicht zur rechtspopulistischen Abspaltung Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) um Jörg Haider wechselten, stieg in der FPÖ daraufhin zum Mitglied des Bundesparteipräsidiums und des -vorstandes auf und wurde 2005 einer der Stellvertreter des neuen Bundesparteiobmannes Heinz-Christian Strache.

In der FPÖ ist er ferner seit 2007 Vorstandsmitglied des 2006 – anstelle der früheren durch Ewald Stadler geleiteten Parteiakademie (Freiheitliche Akademie) – neu gegründeten FPÖ Bildungsinstituts unter der Präsidentschaft von Hilmar Kabas, für das er seit 1996 als Trainer und Vortragender tätig war. Außerdem war er Autor des von Andreas Mölzer,[10] Abgeordneter zum Europäischen Parlament, korrigierten FPÖ-Parteiprogramms, das am 18. Juni 2011 im Rahmen des 30. Ordentlichen Bundesparteitages in Graz beschlossen wurde. Darin werde u.a. das Bekenntnis zur „deutschen Volksgemeinschaft“ bekundet.[11] Überdies ist Hofer seit 1997 (damals noch unter dem Bundesparteiobmann Jörg Haider) hauptverantwortlich für das Handbuch freiheitlicher Politik,[12] das zuletzt 2013 in 4. Auflage beim FPÖ Bildungsinstitut erschien. Wissenschaftler attestieren dem Handbuch einen islamophoben Diskurs.[13]

Abgeordneter

Von 1997 bis 2007 war er Mitglied des Gemeinderates in Eisenstadt.

Nach der Nationalratswahl 2006 – er kandidierte hinter Manfred Kölly auf Listenplatz 2 – wurde Hofer Abgeordneter im österreichischen Nationalrat. Im Gegensatz zu anderen Kandidaten mit Behinderung „schaffte [er] den Einzug als Abgeordneter sofort“.[14] Er wurde u.a. Obfraustellvertreter des Familienausschusses und Schriftführer des Umweltausschusses. 2008, diesmal als Spitzenkandidat der FPÖ-Liste im Burgenland, zog er erneut ein. Er war in dieser Periode u.a. Obmann des Ständigen Unterausschusses des Rechnungshofausschusses, Obmannstellvertreter des Umweltausschusses und Schriftführer des Familienausschusses. Von 2006 bis 2013 war er überdies Klubobmann-Stellvertreter unter Heinz-Christian Strache des Freiheitlichen Parlamentsklubs.

Seit der XXV. Gesetzgebungsperiode 2013 ist/war er u.a. Obfraustellvertreter des Ständigen Unterausschusses des Hauptausschusses und des Hauptausschusses sowie Obmannstellvertreter des Geschäftsordnungsausschuss, Vorsitzenden-Vertreter des Untersuchungsausschusses Hypo-Untersuchungsausschuss, Obfraustellvertreter der Enquete-Kommission betreffend Stärkung der Demokratie in Österreich,[15] Schriftführer des Ausschusses für Arbeit und Soziales und des Umweltausschusses.

In der konstituierenden Sitzung des Nationalrates nach der Nationalratswahl 2013 wurde er am 29. Oktober 2013 als Nominierter der nach Mandaten drittstärksten Partei zum Dritten Nationalratspräsidenten gewählt. Alle FPÖ-Abgeordneten trugen seinerzeit eine blaue Kornblume am Revers.[16] Sein Büroleiter ist der Schimanek-Sohn Rene Schimanek, FPÖ-Stadtrat in Langenlois.[3]

Seit 2014 ist er Obmann-Stellvertreter der Österreichischen Parlamentarischen Gesellschaft.

Bundespräsidentenwahl 2016

Von FPÖ-Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache im Vorfeld der Wahl zum österreichischen Bundespräsidenten 2016 mehrfach als möglicher Kandidat seiner Partei für das Bundespräsidentenamt genannt, wies Hofer das zunächst mit dem Hinweis, er fühle sich dafür zu jung und strebe das nicht an, noch von sich.[17] Der FPÖ-Bundesparteivorstand konnte ihn letztlich doch von der Kandidatur überzeugen und präsentierte ihn am 28. Jänner 2016 als Kandidaten für die Wahl.[18][19]

Im ersten Wahldurchgang dominierten im Wahlkampf die Themen Flüchtlingskrise und das Amtsverständnis der Kandidaten bzw. der Umgang mit den Kompetenzen eines Bundespräsidenten.[20] So trat Hofer als Gegner des transatlantischen Freihandelsabkommens (TTIP) auf und kündigte an, als Bundespräsident den Vertrag nicht zu unterzeichnen. Die Bevölkerung solle über eine Volksabstimmung darüber entscheiden.[21] Beim Thema Flüchtlingskrise lehnte Hofer eine numerische Obergrenze für Flüchtlinge ab, da es lediglich eine „Beruhigungspille“ für die Bevölkerung sei. Hofer sprach sich für weitere Kontrollen an den Staatsgrenzen innerhalb des Schengen-Raums aus und befürwortete mehr Sach- statt Geldleistungen für Asylberechtigte.[22] In der Stichwahl dominierten ähnliche Themen.[23] Bei der Volksabstimmung in Österreich über den Beitritt zur Europäischen Union im Jahr 1994 stimmte Hofer gegen einen EU-Beitritt.[24] Im Wahlkampf bekräftigte er diese Entscheidung und würde auch heute gegen einen EU-Beitritt stimmen, wenn Österreich nicht Mitglied der EU wäre. Laut Hofer hätte Österreich heute ähnliche bilaterale Verträge mit der EU wie die Schweiz.[25][26]

Im ersten Wahlgang am 24. April 2016 erhielt er mit 35,05 Prozent die meisten Stimmen vor dem unabhängigen Kandidaten Alexander Van der Bellen (Die Grünen), der 21,34 Prozent erreichte. Im darauffolgenden zweiten Wahlgang (Stichwahl) am 22. Mai 2016 unterlag er diesem knapp mit 49,65 Prozent der abgegebenen Stimmen. Dieser Wahlgang wurde von der FPÖ mit einer Wahlanfechtung, der Hofer sich als Privatkläger anschloss, beeinsprucht und vom Verfassungsgerichtshof wegen formaler Mängel bei der Auszählung der Briefwahlstimmen aufgehoben. Seit dem Ende der Amtszeit von Bundespräsident Heinz Fischer am 8. Juli übernahm Hofer als Dritter Nationalratspräsident, zusammen mit der Ersten Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) und dem Zweiten, Karlheinz Kopf (ÖVP), neben seiner Kandidatur interimsmäßig die Aufgaben des Bundespräsidenten. Bei der Wiederholung des zweiten Wahlgangs am 4. Dezember 2016 unterlag er mit 46,2 % der Stimmen seinem Gegenkandidaten Alexander Van der Bellen.

Politische Positionen

Hofer befürwortet einen Wechsel von der repräsentativen hin zur direkten Demokratie „nach schweizerischem Vorbild“. Er tritt als Gegner des transatlantischen Freihandelsabkommens (TTIP) auf und kündigte an, im Fall seiner Wahl als Bundespräsident sein Veto einzulegen und eine Volksabstimmung zu erzwingen. Auch in weiteren Bereichen wollte er ein neues, nicht auf Repräsentation beschränktes Amtsverständnis pflegen. Hofer ist Bernhard Odehnal zufolge kein Liberaler. Hofer ist Mitautor des Parteiprogramms der FPÖ und des „Handbuchs freiheitlicher Politik“ und begrüßte die von Heinz-Christian Strache, dessen Stellvertreter er war, durchgesetzte Wiederaufnahme des unter Jörg Haider gestrichenen Bekenntnisses zur „deutschen Sprach- und Kulturgemeinschaft“. Zuwanderung und eingetragene Partnerschaft für Homosexuelle lehnt er ab.[27]

Sonstige Tätigkeiten

Hofer ist umweltpolitisch tätig: Seit 2010 ist er stellvertretender Vorstandsvorsitzender der österreichischen Sektion der gemeinnützigen Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien Eurosolar e. V. (EUROSOLAR).[28] 2011 wurde er Beiratsmitglied des Interessensvertretung der Spartenverbände für erneuerbare Energie Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ).

Im Geschäftsjahr 2010/11 war er Aufsichtsratsmitglied der Charterfluggesellschaft Mapjet AG und 2011/12 der International Sky Services AG sowie von 2010 bis 2012 Vorstandsvorsitzender beim Mehrheitseigentümer der mapjet (PAF-Privatstiftung).

Privates

Leben und Familie

Hofer ist in zweiter Ehe verheiratet und hat vier Kinder,[29] wobei drei aus der ersten Ehe stammen. Aus seiner jetzigen Ehe mit Verena Hofer ging eine Tochter hervor. Hofer bezeichnet sich selbst als gläubig. Er trat 2009 aus der katholischen Kirche aus und wurde evangelisch.[30] Sein Hauptwohnsitz befindet sich in Pinkafeld im Burgenland.[9]

Er ist Waffenbesitzer und Sportschütze. Er bekundete Nachvollziehbarkeit dafür, dass für ihn angesichts der Flüchtlingskrise die Zahl der Waffenbesitzer und die Installation von Alarmanlagen steige.[31]

Unfall und Ehrenamt

Im Jahr 2003 stürzte Hofer mit dem Paragleiter in Stubenberg am See in der Steiermark ab und zog sich schwere Wirbelsäulenverletzungen zu. Diese Verletzung führte bei ihm zu einem inkompletten Querschnittsyndrom. Seither ist er auf die Unterstützung eines Gehstocks angewiesen.[32]

Ehrenamtlich engagiert er sich seitdem in der Behindertenpolitik: Hofer ist seit 2007 Mitglied des Bundesbehindertenbeirates und seit 2009 des Österreichischen Rates für Freiwilligenarbeit. Von 2008 bis 2012 war er Vizepräsident der Landesgruppe Burgenland des Österreichischen Zivil-Invalidenverbandes (ÖZIV).

Schülerverbindung

Hofer wurde 2013 Ehrenmitglied der Schülerverbindung „pennal-conservative Burschenschaft Marko-Germania zu Pinkafeld“ im CDC.[33] Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) attestiert der Verbindung „völkischen Nationalismus“ und „Demokratieskepsis“. Die Burschenschaft habe einen „politischen Auftrag“.[34]

Ehrungen

Veröffentlichungen

Hofer ist Autor bzw. Herausgeber mehrerer beim FPÖ Bildungsinstitut erschienener Schriften:

  • Behinderung und Pflegebedürftigkeit in Österreich. Ein Wegweiser [Maßnahmen zur Sicherung einer legalen, leistbaren und praxisnahen Pflege und Betreuung]. 3. Auflage. Freiheitliche Akademie, Wien 2010, ISBN 978-3-902720-05-4 (PDF).
  • (Hrsg.): Michael Howanietz: Für ein freies Österreich. Souveränität als Zukunftsmodell. Freiheitlicher Parlamentsklub, Wien 2013, ISBN 978-3-902720-11-5 (online ansehen)
  • (Hrsg.): Michael Howanietz: Nur selbstversorgt heißt Souverän. Wer Wasser, Nahrung und Energie hat, dem wird Freiheit gegeben. FPÖ-Bildungsinstitut, Wien 2013, ISBN 978-3-902720-07-8.
  • Handbuch freiheitlicher Politik. Ein Leitfaden für Führungsfunktionäre und Mandatsträger der Freiheitlichen Partei Österreichs. 4. Auflage, FPÖ-Bildungsinstitut, Wien 2013.
  • mit Elisabeth Schwetz, Mario Arnhold: Leben nach der Querschnittlähmung. Ratgeber für behinderte und pflegebedürftige Menschen. Ein Wegweiser. FPÖ-Bildungsinstitut, Wien 2014, ISBN 978-3-902720-18-4.
  • (Hrsg.): Dietrich Wertz, Michael Howanietz: Energie und Lebensmittel – Grundlagen der Freiheit. 3. Auflage. FPÖ-Bildungsinstitut, Wien 2015.

Außerdem erschienen folgende Beiträge:

  • mit Hannes Swoboda und Stephan Pernkopf: „Parteipolitik hat hier nichts zu suchen“. In: Barbara Schmidt (Hrsg.): Strom aufwärts. 10 Jahre Liberalisierung des Strommarkts in Österreich (= Energiewirtschaft. Bd. 1). Lit, Wien u.a. 2011, ISBN 978-3-643-50296-4, S. 205 ff.

Siehe auch

  • Liste der Abgeordneten zum Österreichischen Nationalrat (XXIII., XXIV. und XXV. Gesetzgebungsperiode)

Literatur

  • Johann Kriegler: Politisches Handbuch des Burgenlandes. Teil 3: (1996–2001) mit Ergänzungen und Nachträgen zu Teil 1 und 2 (= Burgenländische Forschungen. Bd. 84). Amt der Burgenländischen Landesregierung, Abt. 7, Hauptreferat Landesarchiv und Landesbibliothek, Eisenstadt 2001, ISBN 3-901517-29-4, S. 76.
  • Norbert Hofer im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Commons: Norbert Hofer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wahlanfechtung: Höchstgericht hebt Stichwahl vollständig auf. In: derStandard.at. 1. Juli 2016, abgerufen am 1. Juli 2016.
  2. a b Der dritte Mann. Norbert Hofer hat zwei Aufgaben: ÖVP-Wähler anlocken & Strache die Bühne bereiten. news.at, 13. Februar 2016.
  3. a b c d e Christa Zöchling, Jakob Winter: Der Volksempfänger: Was uns bei Norbert Hofer Angst macht. profil.at, 18. Mai 2016.
  4. Johann Kriegler: Politisches Handbuch des Burgenlandes. Teil 3: (1996–2001) mit Ergänzungen und Nachträgen zu Teil 1 und 2 (= Burgenländische Forschungen. Bd. 84). Amt der Burgenländischen Landesregierung, Abt. 7, Hauptreferat Landesarchiv und Landesbibliothek, Eisenstadt 2001, ISBN 3-901517-29-4, S. 76.
  5. Nina Horaczek, Claudia Reiterer: HC Strache: sein Aufstieg, seine Hintermänner, seine Feinde. Verlag Ueberreuter, Wien 2009 ISBN 978-3-8000-7417-4 S. 124 f.
  6. Dossier Ing. Norbert Hofer. In: meineabgeordneten.at. Abgerufen am 22. Juni 2016.
  7. FPÖ: Parlamentsklub: Ing. Norbert Hofer (abgerufen am 16. Mai 2016)
  8. Norbert Hofer - Biographie. In: Wiener Zeitung. Abgerufen am 18. April 2016.
  9. a b Biographie von Norbert Hofer auf parlament.gv.at. Abgerufen am 18. April 2016.
  10. Nina Horaczek, Claudia Reiterer: H. C. Strache. Seine Aufstieg, seine Hintermänner, seine Feinde. Ueberreuter, Wien 2009, ISBN 978-3-8000-7417-4, S. 136.
  11. Andreas Peham: Die zwei Seiten des Gemeinschaftsdünkels. Zum antisemitischen Gehalt freiheitlicher Identitätspolitik im Wandel. In: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 39 (2010) 4, S. 467–481, hier: S. 467 [aufgrund des späteren Bundesparteitags hier nur Erwähnung des Handbuchs und noch ohne Verweis auf Parteiprogramm]; aktualisierte Version: S. 1; vgl. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes: Die FPÖ und das "freiheitliche Magazin". Neues von ganz rechts – Februar 2016, abgerufen am 24. Mai 2016; vgl. Joachim Riedl: Heimat an die Macht. In Graz rüsteten sich die Freiheitlichen für die Regierungsübernahme. In: Die Zeit, Nr. 26/2011, 22. Juni 2011.
  12. Nina Horaczek, Claudia Reiterer: H. C. Strache. Seine Aufstieg, seine Hintermänner, seine Feinde. Ueberreuter, Wien 2009, ISBN 978-3-8000-7417-4, S. 137.
  13. Farid Hafez: Islamophober Populismus. Moschee- und Minarettbauverbote österreichischer Parlamentsparteien (= VS research). Mit einem Geleitwort von Anton Pelinka, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-17152-4, S. 108; vgl. Michal Krzyzanowski: From Anti-Immigration and Nationalist Revisionism to Islamophobia: Continuities and Shifts in Recent Discourses and Patterns of Political Communication of the Freedom Party of Austria (FPÖ). In: Ruth Wodak, Majid KhosraviNik, Brigitte Mral (Hrsg.): Right-Wing Populism in Europe: Politics and Discourse. Bloomsbury, London u.a. 2013, ISBN 978-1-78093-343-6, S. 135–148, hier: S. 142.
  14. Angelika Wegscheider: Politische Partizipation von Menschen mit Behinderungen. In: SWS-Rundschau 53 (2013) 2, S. 216–234, hier: S. 226, Fn. 20.
  15. www.parlament.gv.at
  16. Jürgen Klatzer: Im Dunstkreis der blauen Blüte. In: Kurier. 12. Mai 2016, abgerufen am 22. Juni 2016.
  17. Bundespräsident: Hofer fühlt sich noch zu jung. In: Kurier. 29. Dezember 2015, abgerufen am 22. Juni 2016.
  18. FPÖ schickt Norbert Hofer in Präsidentenrennen. In: ORF.at. 28. Januar 2016, abgerufen am 25. April 2016.
  19. Hofburg-Wahl: Hofer tritt für FPÖ an. In: burgenland.orf.at. ORF, 28. Januar 2016, abgerufen am 24. März 2016.
  20. Bundespräsidenten-Wahl: Flüchtlingskrise und Amtsverständnis dominieren Wahlkampf. In: APA-OTS. 18. April 2016, abgerufen am 9. Juni 2016.
  21. Philipp Aichinger: TTIP: Norbert Hofers Veto auf dünnem Eis. In: Die Presse. 26. April 2016, abgerufen am 9. Juni 2016.
  22. BP-Wahl: Wie stehen KandidatInnen zu Integration und Asyl. Medienservicestelle, 16. April 2016, abgerufen Format invalid.
  23. Analyse zur Bundespräsidentenwahl - Asyl auch im Stichwahlkampf Thema Nummer eins. In: APA-OTS. 18. April 2016, abgerufen am 9. Juni 2016.
  24. Vgl. Nina Horaczek, Claudia Reiterer: H. C. Strache. Seine Aufstieg, seine Hintermänner, seine Feinde. Ueberreuter, Wien 2009, ISBN 978-3-8000-7417-4, S. 139; vgl. Rainer Nowak, Christian Ultsch: Norbert Hofer: „Ist Integration noch möglich?“ (Interview). In: Die Presse, 17. Mai 2016.
  25. BP-Wahl: Hofer würde gegen EU-Beitritt stimmen. In: diepresse.com. 10. April 2016, abgerufen am 22. Juni 2016.
  26. Ein Brief an ... Norbert Hofer. In: Die Presse. 20. Mai 2016, abgerufen am 22. Juni 2016.
  27. Bernhard Odehnal, Wien: Hofer - "Sie werden sich noch wundern". In: welt.de. 25. April 2016, abgerufen am 8. Mai 2016.
  28. eursosolar.at: Vorstand (abgerufen am 17. Mai 2016)
  29. Verena Hofer: „Meine Eltern lehnten Norbert ab, weil er ein Blauer ist“, Kurier, 6. März 2016
  30. Präsidentschaftswahl: So gläubig sind die Kandidaten - religion.ORF.at. In: religion.orf.at. Abgerufen am 4. Juni 2016.
  31. Norbert Hofer steht zu seiner Glock, Der Standard, 12. April 2016
  32. Nobert Hofer und Spaghetti Bolognese am 16.12.2011. In: orf.at. 16. Dezember 2011, abgerufen am 18. April 2016.
  33. Hofer: „Griss glaubt, sie ist klüger als die Bürger“. In: Die Presse. 6. Februar 2016, abgerufen am 6. Februar 2016.
  34. Bernhard Weidinger: "... keine Berührungsängste mit dem Begriff 'deutsch'". doew.at.
  35. Ordensregierung, auf europaeischer-sanct-georgs-orden.org. Abgerufen am 7. Februar 2016