„Kamm“ – Versionsunterschied

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Richtung ausgerichtet sowie [[Schmutz]] und Ungeziefer beseitigt werden. Ein Kamm besteht aus einem Griff sowie einer unterschiedlich großen Anzahl mehr oder weniger feiner Zähne, den [[Zahnung|Zinken]]. Kämme mit längeren Zinken können zum Befestigen von Haaren genutzt werden.<ref> [http://www.duden.de/rechtschreibung/Kamm Kamm] Duden Online, abgerufen am 10. April 2014</ref>
{{Dieser Artikel|behandelt den Kamm als Werkzeug, weitere Bedeutungen unter [[Kamm (Begriffsklärung)]]}}
[[Datei:Comb.png|mini|Kunststoffkamm]]


Kämme wurden aus [[Elfenbein]], Geweih, Binsen, [[Knochen]], Horn oder [[Holz]] gefertigt. Binsen-Kämme sind aus dem [[Neolithikum]]
Der '''Kamm''' ist das am längsten in Benutzung stehende [[Werkzeug]] zur [[Körperpflege]]. Mit seiner Hilfe können [[Haar]]e in eine Richtung ausgerichtet sowie [[Schmutz]] und Ungeziefer beseitigt werden. Ein Kamm besteht aus einem Griff sowie einer unterschiedlich großen Anzahl mehr oder weniger feiner Zähne, den [[Zahnung|Zinken]]. Kämme mit längeren Zinken können zum Befestigen von Haaren genutzt werden.<ref> [http://www.duden.de/rechtschreibung/Kamm Kamm] Duden Online, abgerufen am 10. April 2014</ref>

== Materialien ==

[[Datei:Local artisan cutting and filing animal horn to make combs.webm|mini|Ein Handwerker in [[Kerala]], Indien, fertigt Kämme aus [[Horn]]]]
Kämme wurden aus [[Elfenbein]], Geweih, Binsen, [[Knochen]], Horn oder [[Holz]] gefertigt. Binsen-Kämme sind aus dem [[Neolithikum]] bekannt.<ref> Ronald Heynowski, Hartmut Kaiser, Ulrike Weller: ''Kosmetisches und medizinisches Gerät: Erkennen – Bestimmen – Beschreiben. Bestimmungsbuch Archäologie 4.'' Berlin, Deutscher Kunstverlag.</ref> Kämme aus [[Schildpatt]] wurden im 19. Jahrhundert in Europa populär. Moderne Kämme werden meist aus [[Kunststoff]]en wie [[Zelluloid]], [[Silikon]] oder [[Hartgummi]] hergestellt, seltener aus rostfreiem [[Edelstahl]].

<gallery mode="packed" heights="200" caption= >
Comb1.jpg|Kamm aus Walrosselfenbein, <br /> um 1100
Kam-med-runer-fra-Vimose DO-4148 2000.jpg|Geweihkamm mit [[Runen]]inschrift aus [[Vimose]]
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== Kulturgeschichte ==
== Kulturgeschichte ==
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[[Datei:Kammacher-1568.png|mini|[[Jost Amman]]: Kammmacher (1568)]]
[[Datei:Kammacher-1568.png|mini|[[Jost Amman]]: Kammmacher (1568)]]


Der bisher älteste bekannte Kamm stammt aus einer Höhle im [[Wadi Murabbaʿat]] im [[Westjordanland]].<ref>Tamar Schick ת' שיק: ''A 10,000 Year Old Comb from Wadi Murabba'at in the Judean Desert.'' מסרק בן שנה מואדי מורבעאת שבמדבר יהודה. Atiqot 27, 1995, 199–202. Stable URL: http://www.jstor.org/stable/23458202 Accessed: 21-10-2016</ref> Er wurde aus neun Splittern von [[Myrte]]nholz gefertigt, die mit [[Asphalt]] verklebt und dann mit Zwirn verbunden wurden. Er ist auf 10220 ± 45 [[BP]] (unkal.) datiert (Beschleuniger ETH Zürich). Es kann sich dabei jedoch auch um eine [[Hechel]] handeln. Knochenkämme sind aus der Schicht B ([[Natufien]]) der [[Kebara-Höhle]] im [[Karmel (Gebirge)|Karmel]] bekannt. Aus dem ausgehenden Natufien (8300–7600 [[Radiokarbondatierung#Kalibrierung|BC cal.]]) stammen Kämme aus [[Mureybit]] (Phasen IB, II, III).<ref>Daniele Stordeur: ''Objets dentés en os de Mureybet (Djezireh, Syrie), des phases IB à III : 8400 à 7600 bc.'' Paléorient 2/2, 1974, S. 437–442.</ref> Auch bei diesen ist nicht immer klar, ob es sich um Haar- oder Hechelkämme handelt.
(unkal.) datiert (Beschleuniger ETH Zürich). Es kann sich dabei jedoch auch um eine [[Hechel]] handeln. Knochenkämme sind aus der Schicht B ([[Natufien]]) der [[Kebara-Höhle]] im [[Karmel (Gebirge)|Karmel]] bekannt. Aus dem ausgehenden Natufien (8300–7600 [[Radiokarbondatierung#Kalibrierung|BC cal.]]) stammen Kämme aus [[Mureybit]] (Phasen IB, II, III).<ref>Daniele Stordeur: ''Objets dentés en os de Mureybet (Djezireh, Syrie), des phases IB à III : 8400 à 7600 bc.'' Paléorient 2/2, 1974, S. 437–442.</ref> Auch bei diesen ist nicht immer klar, ob es sich um Haar- oder Hechelkämme handelt.


[[Datei:Local artisan cutting and filing animal horn to make combs.webm|mini|Ein Handwerker in [[Kerala]], Indien, fertigt Kämme aus [[Horn]]]][[Datei:Rolag.jpg|miniatur|Ein Paar Handkarden]]
Kämme wurden auch benutzt, um [[Kopflaus|Läuse und Nissen]] aus dem Haar zu entfernen. Dazu verwendete man besonders eng stehende Zinken.<ref>J. W. Maunder: ''The appreciation of lice.'' Proceedings of the Royal Institution of Great Britain 55, 1983, 131.</ref> Ein [[Kopten|koptischer]] Holz-Kamm aus [[Antinoupolis|Antinoë]] in Ägypten enthielt noch sieben Nissen.<ref>Ricardo L. Palma: ''Ancient Head Lice on a Wooden Comb from Antinoë, Egypt.'' Journal of Egyptian Archaeology 77, 1991, 194. Stable URL: http://www.jstor.org/stable/3821971. Accessed: 21-10-2016</ref> Vergleichbare Funde sind aus dem [[Hellenismus|hellenistischen]] und [[Römisches Reich|römischen]] [[Palaestina]] bekannt.<ref>Y K. Mumcuoglu, J. Zias: ''Head lice, Pediculus humanus capitis (Anoplura: Pediculidae) from hair combs excavated in Israel and dated from the first century B.C. to the eighth century A.D.'' Journal of Medical Entomology 25, 1988, 545–547</ref>

Im [[Römisches Reich|Römischen Reich]] wurden Spiegel und Kämme als weibliches Symbol verwendet, besonders auf [[Grabstele]]n,<ref>L. Shumka, Designing Women: ''The Representation of Women’s Toiletries on Funerary Monuments in Roman Italy.'' In: J. Edmondson, A. Keith (Hrsg.), ''Roman Dress and the Fabrics of Roman Culture.'' Phoenix Suppl. 46, Studies in Greek and Roman Social History 1. Toronto, University of Toronto Press 2008, 172–191</ref> was aber nicht bedeutet, daß Männer sie nicht verwendeten.<ref>Penelope M. Allison: ''Characterizing Roman Artifacts to investigate gendered Practices in Contexts without sexed Bodies.'' American Journal of Archaeology 119/1, 2015, 110. Stable URL: http://www.jstor.org/stable/10.3764/aja.119.1.0103 Accessed: 21-10-2016</ref>

Der [[Kamm von Frienstedt]] ([[Thüringen]]) stammt aus dem 3. Jahrhundert und ist aus Hirschgeweih geschnitzt. Der 12,5&nbsp;cm lange Kamm ist das älteste Zeugnis der westgermanischen Sprache in Deutschland – er trägt als [[Rune]]ninschrift das Wort ''kaba'' (Aussprache: „kamba“) für „Kamm“.<ref>Christoph G. Schmidt, Robert Nedoma, Klaus Düwel: ''Die Runeninschrift auf dem Kamm von Frienstedt, Stadt Erfurt''. In: Die Sprache. Band 49, Nr. 2, 2010–2011, S. 123–186</ref>

In frühmittelalterlichen Gräbern sind [[Beinkamm|Kämme aus Bein]] oder Geweih für Männer der Oberschicht belegt.

<gallery mode="packed" heights="200" caption= >
Edgar Germain Hilaire Degas 008.jpg|[[Edgar Degas]]: ''Beim Haarkämmen'' <br /> (ca. 1896)
Cassatt Mary Mother Combing Child's Hair 1879.jpg|[[Mary Cassatt]]: <br /> ''Mutter kämmt ihr Kind''
</gallery>

== Kämme im Friseurhandwerk ==
Im Friseurhandwerk werden Kämmer nach ihrem Verwendungszweck und Aussehen unterschieden in Haarschneidekämme, Stielkämme, Wasserwellkämme, Frisierkämme, Strähnenkämme und Toupierkämme mit Lockenhebern.<ref>[http://books.google.de/books?id=In3tgxyxgMsC&pg=PA151&dq=Toupierkamm&hl=de&sa=X&ei=6TW4UYqMHJTX4QSmioH4Bg&ved=0CDcQ6AEwAQ#v=onepage&q=Toupierkamm&f=false]</ref>

== Textilverarbeitung ==
=== Kämme zur Verarbeitung von Fasern ===
In der Textilverarbeitung werden [[Faser#Naturfasern|Fasern]] durch spezifische Kämme zur weiteren Nutzung wie [[Spinnen]] oder [[Filz]]en vorbereitet. Der Vorgang dient zur Rohstoffauswertung bzw. zur Erzielung einer bestimmten [[Stapel (Textilfaser)|Durchschnittsstapellänge]] der bearbeiteten Faserart. Dabei kommen drei ganz unterschiedliche Verfahren zur Anwendung:

[[Datei:Rolag.jpg|miniatur|Ein Paar Handkarden]]

* Kurze Naturfasern wie [[Baumwolle]] und kurzfasrige [[Wolle|Wollsorten]] werden [[Kardieren|kardiert]], die flachen Handkarden und die Trommel-Kardiermaschinen sind dabei mit 1–2 cm langen, gebogenen Häkchen besetzt. Jeweils mehrere Häkchen pro Quadratzentimeter sind beweglich auf einem elastischen Kardenbelag angebracht. Das Fasermaterial wird zwischen zwei Kardierbelägen auseinandergezogen. Langstapelige hochwertige Baumwollen werden oft zusätzlich gekämmt.
* Langfasrige [[Wolle|Wollsorten]] werden erst gekrempelt und dann gekämmt. Hierfür typisches Garn ist das [[Kammgarn]]. Im Kämmprozeß werden Noppen, Nissen, Vegetabilien und der Kurzfaseranteil mit Hilfe von Nadelkämmen maschinell ausgekämmt. Je nach verarbeiteter Faserlänge ist dieser ausgekämmte Kurzfaseranteil länger oder kürzer. Durch das Auskämmen wird die Faserlängenverteilung (Stapellänge) im Kammzug erheblich verbessert und damit die späteren Garnwerte. Das Kämmen beeinflusst erheblich die [[Spinngrenze]]. Des Weiteren werden die Fasern im Kämmprozeß parallel ausgerichtet. Nach dem Strecken und Kämmen wird der Faserverbund wieder in Bandform zur weiteren Verarbeitung abgeliefert. Hand-Wollkämme bestehen aus bis zu 20 cm langen, sehr spitz geschliffenen Stahlzinken, die in bis zu 5 Reihen – versetzt zueinander – fest im Kamm eingelassen sind. Ein Kamm wird durch die Wolle geschlagen, die auf einem anderen Kamm fixiert ist. Beim Wollkämmen werden kurze und schwache Fasern aussortiert. Es dürfen nur Fasern einer Länge zusammen gekämmt werden.
* Pflanzliche, sehr lange Naturfasern wie [[Flachsfaser|Flachs]] und [[Nutzhanf|Hanf]] werden gehechelt. [[Hechel]]n sind ähnlich wie Wollkämme aufgebaut, die Zinken sind allerdings nur 8–10 cm lang. Es gibt grobe, mittlere und feine Hecheln, die nacheinander verwendet werden, um die Bastfasern in immer feinere Streifen aufzuspalten. Die Pflanzenfasern werden durch die Hechel geführt, nicht die Hechel durch die Faser, wie beim Kardieren und Wollkämmen.


Während beim Kardieren das Material bis zum Ende des Prozesses auf den Karden verbleibt und verlustfrei als Kardvlies oder Kardenband abgezogen wird, fallen beim Wollkämmen und Hecheln ganz erhebliche Mengen an minderwertigen Restpartien an, die sogenannten Kämmlinge bzw. das [[Werg]]. Das Endprodukt beim Kämmen bezeichnet man als Kammzug.
Während beim Kardieren das Material bis zum Ende des Prozesses auf den Karden verbleibt und verlustfrei als Kardvlies oder Kardenband abgezogen wird, fallen beim Wollkämmen und Hecheln ganz erhebliche Mengen an minderwertigen Restpartien an, die sogenannten Kämmlinge bzw. das [[Werg]]. Das Endprodukt beim Kämmen bezeichnet man als Kammzug.


=== Kämme zum Führen von Garnen ===
=== Kämme zum Führen von Garne ===
[[Datei:Bardko.svg|mini|Gatterkämme mit Schlitzen und Löchern für die Bandweberei]]
[[Datei:Bardko.svg|mini|Gatterkämme mit Schlitzen und Löchern für die Bandweberei]]
In der [[Weben|Weberei]] werden Kämme eingesetzt, um die [[Kettfaden|Kettfäden]] in einem [[Webstuhl]] oder Webrahmen geordnet zu führen.
* Ein [[Weberblatt|Webkamm]] (auch ''Webblatt'', ''Weberblatt'' oder ''Riet'' genannt) ist Bestandteil eines Webstuhls. Die Kettfäden verlaufen einzeln durch die schmalen Schlitze des Webkamms. Dadurch werden die Kettfäden über die Breite des Webstuhls in Position gehalten. Nach dem Eintrag eines [[Schussfaden]]s wird der Webkamm zum fertigen Gewebe hin bewegt, um den neuen Faden dort anzuschlagen. Die Kettfäden haben dabei in den Schlitzen des Webkamms Spielraum. Nicht der Kamm, sondern [[Litze (Weberei)|Litzen]] sorgen für das präzise Heben und Senken der Kettfäden.
* Ein '''Gatterkamm''' aus Holz kommt in der handwerklichen [[Bandweberei]]<ref>Ursula Kircher: ''Bandweben mit dem Gatterkamm'', 15 Seiten ([http://www.holzkircher.de/magazinneu/webtechniken/bandweben1/index.htm PDF-Download])</ref> sowie bei Hobby- und Schul-Webrahmen<ref>Ursula Kircher: ''Weben auf Rahmen'', 54 Seiten ([http://www.holzkircher.de/download/Weben_auf_Rahmen.pdf PDF-Download])</ref> zum Einsatz. Die Stege eines Gatterkamms sind mittig durchbohrt. Die Kettfäden verlaufen abwechselnd durch die Löcher in den Stegen ''(Lochfäden)'' und durch die Schlitze zwischen den Stegen ''(Schlitzfäden)''. Durch Heben und Senken des Gatterkamms werden die Lochfäden mitbewegt, während die Schlitzfäden ihre Position beibehalten. So wird jeweils ein [[Fach (Weberei)|Fach]] für das [[Schützen (Weben)|Schiffchen]] erzeugt: abwechselnd ein ''Hochfach'' über den Schlitzfäden und ein ''Tieffach'' unter den Schlitzfäden. Das Schiffchen wird immer abwechselnd durch ein Hochfach und ein Tieffach geschickt. Außerdem dient der Kamm auch hier dazu, jeden Schussfaden nach dem Eintrag an das fertige Gewebe anzudrücken.<ref>Ursula Kircher: ''Weben auf Rahmen'' ([http://www.holzkircher.de/download/Weben_auf_Rahmen.pdf PDF-Download]), S. 20.</ref>

== Literatur ==
'''Geschichte'''
* {{RGA|16|200|207|Kamm|[[Klaus Düwel]], [[Heinrich Tiefenbach]], [[Ingrid Ulbricht]]}}
* Steven P. Ashby: An Atlas of Medieval Combs from Northern Europe. ''Internet Archaeology'' 30. http://dx.doi.org/10.11141/ia.30.3
* Evelyn Haertig: ''Antique combs and purses''. Carmel, Calif., 1983.
* Tina Tuohy: ''Prehistoric combs of antler and bone''. 2 Bde. (British archaeological reports / British series; 285). Oxford 1999, ISBN 1-84171-112-8.
* F. Winter (Hrsg.): ''Die Kämme aller Zeiten – von der Steinzeit bis zur Gegenwart. Eine Sammlung von Abbildungen''. Leipzig 1906.

== Weblinks ==
{{Commonscat|Combs|Kämme}}
{{Commonscat|Combs|Kämme}}
{{Wiktionary}}
{{Wiktionary}}

Version vom 8. November 2016, 14:30 Uhr

Richtung ausgerichtet sowie Schmutz und Ungeziefer beseitigt werden. Ein Kamm besteht aus einem Griff sowie einer unterschiedlich großen Anzahl mehr oder weniger feiner Zähne, den Zinken. Kämme mit längeren Zinken können zum Befestigen von Haaren genutzt werden.[1]

Kämme wurden aus Elfenbein, Geweih, Binsen, Knochen, Horn oder Holz gefertigt. Binsen-Kämme sind aus dem Neolithikum

Kulturgeschichte

Runen auf dem Kamm von Frienstedt: kaba (als kamba zu lesen)
Jost Amman: Kammmacher (1568)

(unkal.) datiert (Beschleuniger ETH Zürich). Es kann sich dabei jedoch auch um eine Hechel handeln. Knochenkämme sind aus der Schicht B (Natufien) der Kebara-Höhle im Karmel bekannt. Aus dem ausgehenden Natufien (8300–7600 BC cal.) stammen Kämme aus Mureybit (Phasen IB, II, III).[2] Auch bei diesen ist nicht immer klar, ob es sich um Haar- oder Hechelkämme handelt.

Ein Handwerker in Kerala, Indien, fertigt Kämme aus Horn
Ein Paar Handkarden

Während beim Kardieren das Material bis zum Ende des Prozesses auf den Karden verbleibt und verlustfrei als Kardvlies oder Kardenband abgezogen wird, fallen beim Wollkämmen und Hecheln ganz erhebliche Mengen an minderwertigen Restpartien an, die sogenannten Kämmlinge bzw. das Werg. Das Endprodukt beim Kämmen bezeichnet man als Kammzug.

Kämme zum Führen von Garne

Gatterkämme mit Schlitzen und Löchern für die Bandweberei
Commons: Kämme – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Kamm – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Kamm Duden Online, abgerufen am 10. April 2014
  2. Daniele Stordeur: Objets dentés en os de Mureybet (Djezireh, Syrie), des phases IB à III : 8400 à 7600 bc. Paléorient 2/2, 1974, S. 437–442.