„Küstriner Vorland“ – Versionsunterschied
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Gorgast wurde 1375 erstmals im Landbuch erwähnt. 1584 brannte der Ort völlig nieder. Das [[Herrenhaus (Gebäude)|Herrenhaus]] der ehemaligen [[Kommende|Johanniterkommende]] wurde 1840 errichtet und 34 Jahre später umgebaut. Eine neugotische Kirche wurde im Jahre 1888 erbaut. |
Gorgast wurde 1375 erstmals im Landbuch erwähnt. 1584 brannte der Ort völlig nieder. Das [[Herrenhaus (Gebäude)|Herrenhaus]] der ehemaligen [[Kommende|Johanniterkommende]] wurde 1840 errichtet und 34 Jahre später umgebaut. Eine neugotische Kirche wurde im Jahre 1888 erbaut. |
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Die heutige Kirche war das erste in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] neu gebaute Gotteshaus, es steht deshalb unter [[Denkmalschutz]]. 1959 wurde es auf den Grundmauern der 1945 in der Schlacht um [[Küstrin]] zerstörten Kirche errichtet<ref>''Baudenkmal wird saniert'' in [http://www.moz.de/ „Märkische Oderzeitung“], 3.& |
Die heutige Kirche war das erste in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] neu gebaute Gotteshaus, es steht deshalb unter [[Denkmalschutz]]. 1959 wurde es auf den Grundmauern der 1945 in der Schlacht um [[Küstrin]] zerstörten Kirche errichtet<ref>''Baudenkmal wird saniert'' in [http://www.moz.de/ „Märkische Oderzeitung“], 3. April 2009</ref>. |
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Ab 1900 produzierte in Gorgast eine Zuckerfabrik. |
Ab 1900 produzierte in Gorgast eine Zuckerfabrik. |
Version vom 4. Oktober 2016, 14:22 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 34′ N, 14° 34′ O | |
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Märkisch-Oderland | |
Amt: | Golzow | |
Höhe: | 10 m ü. NHN | |
Fläche: | 46,52 km2 | |
Einwohner: | 2561 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 55 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 15328 | |
Vorwahlen: | 033472, 033479 (Küstrin-Kietz) | |
Kfz-Kennzeichen: | MOL, FRW, SEE, SRB | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 64 266 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Seelower Straße 14 15328 Golzow | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Werner Finger (Interessengemeinschaft Küstriner Vorland) | |
Lage der Gemeinde Küstriner Vorland im Landkreis Märkisch-Oderland | ||
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Küstriner Vorland ist eine Gemeinde im Landkreis Märkisch-Oderland im Land Brandenburg. Die an der Oder verlaufende östliche Gemeindegrenze bildet gleichzeitig die deutsche Grenze zur Republik Polen. Zusammen mit vier weiteren im Oderbruch gelegenen Gemeinden gehört Küstriner Vorland zum Amt Golzow.
Geografie
Gemeindegliederung
Benni ist der Beste haha
Geschichte
Die Gemeinde Küstriner Vorland entstand am 31. Dezember 1997 als Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Gorgast, Manschnow und Küstrin-Kietz.[2]
Gorgast
Gorgast wurde 1375 erstmals im Landbuch erwähnt. 1584 brannte der Ort völlig nieder. Das Herrenhaus der ehemaligen Johanniterkommende wurde 1840 errichtet und 34 Jahre später umgebaut. Eine neugotische Kirche wurde im Jahre 1888 erbaut.
Die heutige Kirche war das erste in der DDR neu gebaute Gotteshaus, es steht deshalb unter Denkmalschutz. 1959 wurde es auf den Grundmauern der 1945 in der Schlacht um Küstrin zerstörten Kirche errichtet[3].
Ab 1900 produzierte in Gorgast eine Zuckerfabrik.
Im Gorgaster Park, der durch Peter Joseph Lenné angelegt wurde, befindet sich das Denkmal für die gefallenen deutschen Soldaten des Zweiten Weltkrieges. Hier hat auch der am 21. März 1945 gefallene Leutnant von Bülow seine letzte Ruhestätte gefunden.
Gorgast hat ca. 900 Einwohner.
Küstrin-Kietz
Küstrin-Kietz ist der bei Deutschland verbliebene Teil der ehemaligen Festungsstadt Küstrin mit rd. 850 Einwohnern.
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/b1/Kuestrin_Kietz_Oder.jpg/220px-Kuestrin_Kietz_Oder.jpg)
artilleriekaserne und Kaserne der sowjetischen Truppen in Deutschland bis 1991 auf der Oderinsel von Küstrin-Kietz (Zustand 2013)
Küstrin-Kietz war bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges ein Stadtteil der erstmals 1232 urkundlich erwähnten Stadt Küstrin. Deren zwischen Oder und Warthe gelegene Altstadt mit den teilweise erhaltenen Festungsanlagen wurde im Zweiten Weltkrieg bis auf die inzwischen freigelegten Grundmauern zerstört und nicht wieder aufgebaut. Der östlich der Warthe gelegene Stadtteil Küstrin-Neustadt, polnisch Kostrzyn nad Odrą, gehört seit 1945 zu Polen, zunächst zur Woiwodschaft Gorzów/Landsberg (Warthe), seit dem 1. Januar 1999 zur Woiwodschaft Lebuser Land.
Im 13. Jahrhundert wurde eine slawische Dienstsiedlung (Kietz) für die Burg von Küstrin angelegt. Diese wurde im 16. Jahrhundert auf die linke Oderseite verlegt. Nach einer erneuten Verlegung im Jahre 1813 entstand aus ihr das Dorf Kietz, das 1930 eingemeindet wurde und gemeinsam mit der Langen Vorstadt den Ortsteil Küstrin-Kietz bildete. Dieser wurde mit der Teilung der Stadt Küstrin durch Festlegung der deutsch-polnischen Grenze entlang der Oder entsprechend den Bestimmungen des Potsdamer Abkommens im Jahre 1945 zu einer selbstständigen Gemeinde. Ihr wurden die weiteren westlich der Oder gelegenen Küstriner Stadtteile Kuhbrückenvorstadt und das zur Altstadt gehörende Gebiet zwischen der Oder und dem Oder-Vorflut-Kanal (sogenannte Oderinsel) angegliedert. Die auf Letzterer befindliche Artilleriekaserne der deutschen Wehrmacht wurde nach 1945 von sowjetischen Armeeeinheiten belegt. Die gesamte Oderinsel war daher bis zu deren Abzug 1991 militärisches Sperrgebiet. Die Brücken über die Oder wurden 1945 für den öffentlichen Verkehr gesperrt.
Die Gemeinde wurde 1954 zunächst in Friedensfelde und Ende des Jahres 1954 in Kietz umbenannt. Seit dem 3. Oktober 1991 heißt der Ort als Ergebnis einer Bürgerbefragung wieder Küstrin-Kietz.[4]
Am 30. Mai 1992 wurde mit der Verlängerung der Bahnlinie Berlin-Lichtenberg – Küstrin-Kietz nach Küstrin/Kostrzyn nad Odra ein Eisenbahngrenzübergang für den Personenverkehr eröffnet. Bis dahin diente die Bahnverbindung über die Oder lediglich dem Güterverkehr.
Der Straßengrenzübergang im Zuge der Bundesstraße 1 wurde am 21. November 1992 freigegeben.
Manschnow
Manschnow wurde 1336 erstmals erwähnt und hat etwa 1.250 Einwohner. Neu Manschnow wurde am 1. Februar 1974 eingemeindet.[5]
Bevölkerungsentwicklung
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres[6][7], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung besteht aus 16 Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 ergab folgende Sitzverteilung:[8]
- WG Interessengemeinschaft Küstriner Vorland 7 Sitze
- Werner Finger
- Marjo Schwaß
- Gerhard Schwagerick
- Wolfgang Sauer
- Heidemarie Lehmann
- Andre Schneider
- Heiko Elsner
- CDU 2 Sitze
- Raimar Wendland
- Peter Kunert
- Die Linke 2 Sitze
- Annett Richter
- Detlef Bräuning
- WG Gemeinschaft Feuerwehr und Familie 2 Sitze
- Jäty Stamnitz
- Andreas Fröhlich
- Einzelbewerberin 1 Sitz
- Gisela Henschel
- Einzelbewerber 1 Sitz
- Uwe Kunert
- WG der evangelischen Kirchengemeinden 1 Sitz
- Gudrun Wurl
Es wurden in der Gemeinde nachfolgende Ausschüsse gebildet:
- Raimar Wendland (Vorsitzender)
- Werner Finger
- Gudrun Wurl
- Uwe Kunert
- Gerhard Schwagerick
- Heidemarie Lehmann
- Jaty Stamnitz
- Verkehrsausschuss
- Uwe Kunert (Vorsitzender)
- Raimar Wendland
- Gisela Henschel
- Jaty Stamnitz
- Gerhard Schwagerick
- Bauausschuss
- Rüdiger Strissel (Vorsitzender)
- Heiko Elsner
- Peter Kunert
- Wolfgang Sauer
- Marjo Schwaß
Bürgermeister
Werner Finger (Interessengemeinschaft Küstriner Vorland) wurde in der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014 mit 75,8 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[9] gewählt.[10]
Wappen der Ortsteile
-
Gorgast
-
Küstrin-Kietz
-
Manschnow
Sehenswürdigkeiten und Kultur
In der Liste der Baudenkmale in Küstriner Vorland stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale.
Bauwerke
- Herrenhaus der ehemaligen Johanniterkommende in Gorgast von 1840
- Neugotische Kirche in Gorgast von 1888
- Fort Gorgast, erbaut 1883–1889, gilt als besterhaltenes Außenfort der Festung Küstrin, zu der es ehemals gehörte
- Ehemalige Artilleriekaserne auf der bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges zu Küstrin-Altstadt gehörenden Oderinsel im Ortsteil Küstrin-Kietz, letzte Zeugnisse der Küstriner Garnison auf deutschem Boden, seit dem Abzug der russischen Streitkräfte im Jahre 1991 ungenutzt
- Kulturhaus in Küstrin-Kietz, multifunktionales Kultur- und Veranstaltungszentrum
- Mühle an der Alten Oder in Manschnow
Parks
- Gorgaster Park (durch Peter Joseph Lenné angelegt) mit Kriegerdenkmal
Naturdenkmäler
- Naturschutzgebiet auf der Oderinsel in Küstrin-Kietz
Museum
- Museum zur Geschichte Küstrins im Kulturhaus Küstrin-Kietz
Veranstaltungen
Jedes Jahr im Sommer findet im Fort Gorgast das Umsonst und draußen Oderbruch Open Air (OBOA) statt.
Jährlich wird im Park Gorgast ein Reit- und Springturnier veranstaltet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch das Gemeindegebiet verläuft in west-östlicher Richtung die Bundesstraße 1 mit Grenzübergang nach Polen in Küstrin-Kietz. Im Ortsteil Manschnow zweigt die B 112 Richtung Frankfurt (Oder) von der B 1 ab.
Mit der Eisenbahn ist die Gemeinde über die grenzüberschreitende Regionalbahn-Strecke Berlin-Lichtenberg – Küstrin/Kostrzyn nad Odra (Ostbahn) zu erreichen. Im Gemeindegebiet befinden sich der Grenzbahnhof Küstrin-Kietz, die Station Gorgast sowie der zur Zeit nicht genutzte Haltepunkt Küstrin-Altstadt auf der Oderinsel. Die Bahnstrecke Küstrin-Kietz – Frankfurt (Oder) wurde 1996 stillgelegt. Die Städtische Straßenbahn Küstrin fuhr bis 1937 auch auf das linke Oderufer, zeitweise bis über den Odervorflutkanal.
Für die Fahrgastschifffahrt auf der Oder existiert in Küstrin-Kietz eine Anlegestelle.
Literatur
- Frank Lammers: Küstrin. Stadtgeschichte und Stadtverkehr. Verlag GVE, Berlin 2005, ISBN 3-89218-091-1.
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden, siehe 1997
- ↑ Baudenkmal wird saniert in „Märkische Oderzeitung“, 3. April 2009
- ↑ Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 1. Januar 1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
- ↑ Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 1. Januar 1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Märkisch-Oderland. S. 22–25
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg nach kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden 1991 bis 2014
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl am 25. Mai 2014
- ↑ § 73 des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014
Weblinks