„Dämmstoff“ – Versionsunterschied

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|3=Dämmstoff
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|12=t|2=März 2012|1=[[Benutzer:Punctatum|Punctatum]] ([[Benutzer Diskussion:Punctatum|Diskussion]]) 18:24, 30. Mär. 2012 (CEST)}}
[[Datei:Dämmstoff-Absatz.svg|mini|Absatz der wichtigsten Dämmstoffe in Deutschland in Mio m<sup>3</sup> pro Jahr (1989–2011)]]
[[Datei:Nachbau einer bronzezeitlichen Hauswand, Foto H.-O. Schmitt.JPG|miniatur|Nachbau einer bronzezeitlichen Hauswand]]
[[Datei:Batts firestop.jpg|miniatur|Steinwolle innerhalb einer Leichtbauwand in [[Kanada]]]]
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[[Datei:Celotex thermax foamed plastic sheets.jpg|miniatur|Celotex Thermax Schaumplatte mit [[Aluminium]]-Kaschierung]]
[[Datei:Dih mechanical firestop bc superferries.jpg|miniatur|Schaumgummi als Dämmung im [[Schott]] in einem [[Schiff]]]]
[[Datei:Hallway insulation.jpg|miniatur|Wand- und Rohrdämmung im Hochbau in [[Kanada]]]]
Ein '''Dämmstoff''' ist ein Material mit geringer [[Wärmeleitfähigkeit]], das in der [[Bauwirtschaft]], im [[Anlagenbau]], bei der Herstellung von [[Kühlschrank|Kühl- oder Gefrierschränken]] u. ä. zur [[Wärmedämmung]] eingesetzt wird. Außerdem weisen Dämmstoffe auch andere [[bauphysik]]alische Eigenschaften auf.<ref>Irfan Koç: [http://books.google.de/books?id=CkHunlxiOyUC&pg=PA11&dq=d%C3%A4mmstoffe&hl=de&ei=1zGgTq6VAYyB4ASq9MneBA&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CEsQ6AEwAA#v=onepage&q=d%C3%A4mmstoffe&f=false ''Verbesserte Wärmedämmung als wichtiges Element nachhaltiger Gebäudesanierung: Energie-Warmedämmung''], GRIN-Verlag, 2009, ISBN 3640438469, Seite 11 ff.</ref>

== Geschichte ==
Die klimatischen Verhältnisse in den nördlichen und südlichen Breitengraden zwingen den Menschen seit jeher, sich mit dem Thema [[Wärmedämmung]] zu beschäftigen. Seit Jahrtausenden nutzt der Mensch das Prinzip der geringen Wärmeleitfähigkeit ruhender Luftschichten für den Wärmeschutz. Schon in der Bronzezeit wurden in waldreichen Gebieten schilf- oder strohgedeckte Blockhäuser gebaut, die einen guten Wärmeschutz hatten. Erstaunlich ist, dass sogar die Wände in der Bronzezeit schon zweischalig gebaut wurden. Mit zwei lehmbeworfenen Flechtwänden, deren Zwischenraum mit trockenem Gras gefüllt wurde, erreichte man hervorragende Dämmwerte, die erst mit der Wärmeschutzverordnung von 1995 wieder erreicht wurden. Bis in die heutigen baukonstruktiven Maßnahmen – wie [[zweischaliges Mauerwerk]] – wurde das Prinzip der ruhenden Luftschichten immer wieder aufgenommen.

Der Einsatz von Dämmstoffen kam Anfang des 20. Jahrhunderts in den Fokus durch [[Kühlhaus|Kühlhäuser]], die mit der Entwicklung der Kältetechnik möglich wurden. Als erste Dämmstoffe nutzte man [[Kork]], [[Glaswolle]] und [[Vulkanfiber]]. Der bauliche Wärmeschutz gewann an Bedeutung
* durch die Möglichkeiten, Decken, Wände und die Gebäudehülle auf das [[Baustatik|statisch]] erforderliche Maß zu beschränken
* durch die steigenden Anforderungen an [[Komfort|Wohnkomfort]] bzw. [[Feuchteschutz]].
Man verwendete vor allem [[Holzwolle]], Kork, [[Flachsfaser]], [[Baumwolle|Baum-]] und [[Schafwolle]], Leichtbaustoffe auf der Basis von [[Bims]] oder [[Schlacke (Metallurgie)]] und [[Mineralfaser|mineralische Fasern]]. Der Beginn der Chemieindustrie in den vierziger Jahren führte auch zu ersten Kunst(harz)schäumen.<ref>[http://books.google.de/books?id=Fr2ncdzkpqoC&pg=PA629&dq=d%C3%A4mmstoffe&hl=de&ei=1zGgTq6VAYyB4ASq9MneBA&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=4&ved=0CFkQ6AEwAw#v=onepage&q=d%C3%A4mmstoffe&f=false Michael Stahr:''Bausanierung'', Verlag Springer, ISBN 3834814067, Seite 629]</ref>
Heute werden Dämmstoffe für eine Vielzahl von Sanierungsmaßnahmen, von High-Tech-Materialien über bewährte Klassiker bis hin zu zahlreichen Naturdämmstoffen, eingesetzt. Jedes Material hat Stärken in bestimmten Anwendungsbereichen. Eine ausführliche Beratung im [[Baustoffhandel]] klärt, welcher Dämmstoff für die geplante Dämmung in Frage kommt.

Die 1937 eingeführte „DIN 4106 – Richtlinien für die Mauerdicken der [[Wohnungsbau]]ten und statisch ähnlicher Bauten“ definierte erstmals die Grundlagen für die Anforderungen an [[Wanddicke]]n nach Klimazonen. Die ersten Mindestanforderungen für den Wärmeschutz im Hochbau entstanden 1952 mit der „DIN 4108 – Richtlinien für den Wärmeschutz im Hochbau“. Weitere Impulse für die Entwicklung und den Einsatz von Dämmstoffen kamen als Folge der [[Ölkrise]] durch die 1. [[Wärmeschutzverordnung]] 1977. Mittlerweile gilt die [[Energieeinsparverordnung|Energie-Einspar-Verordnung (EnEV)]].<ref>[http://www.baunetzwissen.de/standardartikel/Daemmstoffe_1.-Historische-Entwicklung-von-Daemmstoffen_152220.html www.baunetzwissen.de]</ref>

== Bauphysikalische Eigenschaften ==

Die wichtigsten [[bauphysik]]alischen Eigenschaften von Dämmstoffen sind:

=== Wärmeleitfähigkeit ===
Die Wärmeleitfähigkeit gibt die Wärme an, die bei einer Temperaturdifferenz von 1 K durch einen Stoff mit der Schichtdicke von 1 m geht. Je geringer der Wert ist, desto besser ist die Dämmwirkung des Materials.
Ein schlechter Wärmeleiter ist Luft, welche deswegen Hauptbestandteil der meisten Dämmstoffe ist. Je mehr Lufteinschlüsse in einem Stoff enthalten sind und je kleiner diese sind, desto eingeschränkter ist die Bewegungsmöglichkeit der Luftmoleküle und desto besser ist die Dämmleistung des Materials.<ref>Drewer, A., Paschko, H., Paschko, K., Patschke, M.: ''Wärmedämmstoffe: Kompass zur Auswahl und Anwendung'', Verlagsgesellschaft Müller, 2013, ISBN 978-3-481-03094-0, S. 120, 136</ref> Bei Wärmedämmstoffen im [[Bauwesen]] wird in der Regel nicht die ''Wärmeleitfähigkeit'', sondern die [[Wärmeleitfähigkeitsgruppe]] (WLG) angegeben.

=== Rohdichte ===
Die Rohdichte und der Dämm- bzw. Leitwert eines Dämmstoffs stehen in einem engen [[Korrelation|Zusammenhang]], im Allgemeinen gilt:
Je geringer die Rohdichte des Dämmstoffs, desto höher ist sein Wärme-Dämmwert. In der Regel ist die Rohdichte für die Materialauswahl nicht relevant. Aus statischen Gründen kann diese aber im Einzelfall wichtig sein.<ref>Drewer, A., Paschko, H., Paschko, K., Patschke, M.: ''Wärmedämmstoffe: Kompass zur Auswahl und Anwendung'', Verlagsgesellschaft Müller, 2013, ISBN 978-3-481-03094-0, S. 120</ref> Für die [[Schalldämmung]] ist es oft umgekehrt; auch beim sommerlichen [[Wärmeschutz]] ist eine größere Rohdichte von Vorteil.

=== Wasserdampfdiffusionswiderstand ===

Der [[Wasserdampfdiffusionswiderstand]] gibt an, in welchem Maß der Dämmstoff von [[Wasserdampf]] durchdrungen werden kann. Dies ist (neben seiner Eigenschaft, Feuchte aufnehmen bzw. abweisen zu können) wichtig für den Einsatzort des Dämmstoffs. Dampfdichte Konstruktionen sind in Bereichen mit hohem [[Dampfdruck]], also z.&nbsp;B. in Bädern und im Erdreich notwendig, während [[diffusionsoffen]]e Dämmstoffe in der Nähe von organischen Materialien zu deren Schutz beitragen können. So kann bei diffusionsoffenen Dächern die eindringende Feuchte wieder abgegeben werden, während bei dampfdichten Dächern die Gefahr besteht, dass sich die Feuchte in der Holzkonstruktion anreichert und so langfristig zu deren Zerstörung beitragen kann.

== Aspekte bei der Dämmstoffwahl ==

Verschiedene Dämmstoffe stehen im Wettbewerb zueinander, mit Merkmalen wie
* Wärmedurchgang/ Wärmeleitfähigkeit
* Rohstoffe
* Lieferform (lose oder gebundene Dämmstoffe)
* Preis
* Wärmespeicherkapazität
* Wasseraufnahmefähigkeit
* Wasserdampfdiffusionswiderstand
* Rohdichte
* Verfügbarkeit
* Lebensdauer und Haltbarkeit (Spannungsrisse, Durchnässung, Verschimmelung usw.)
* Umweltverträglichkeit:
** Energieaufwand bzw. CO<sub>2</sub>-Emissionen bei der Herstellung und beim Transport von der Produktion bis zur Baustelle
** Abgabe von Schadstoffen
** Probleme bei der Entsorgung von Resten oder Abbruchmassen
* Verhalten im Brandfall
** Brennbarkeit
** Emission von giftigen Stoffen im Brandfall
** Entsorgung von Abbrand

Dämmstoffe werden zunächst technisch-wirtschaftlich und dann gegebenenfalls biologisch und ökologisch seit langem diskutiert. Die Baustoffindustrie gerät dabei oft in die Kritik, weil sie nach Meinung von Kritikern Argumente für eigene Zwecke nutzt, die das eigene Produkt unterstützen oder oft ignorieren, ablehnen oder in Frage stellen würde, wenn sie die Wettbewerbsposition schwächen.

So untersucht die [[Baubiologie]] den Einfluss von Dämmstoffen auf das [[Raumklima]] und die Wohngesundheit, bspw. die [[Lungengängigkeit]] von Faserpartikeln.

Die Bau[[ökologie]] diskutiert die [[Energiebilanz (Umwelt)|Energiebilanz]] oder die [[Ökobilanz]] von Dämmstoffen, also wie lange der Dämmstoff eingesetzt werden muss, um die Energie einzusparen, die bei seiner Herstellung aufgewendet werden musste.

== Gebräuchliche Dämmstoffe ==
[[Datei:Hanfdaemmstoff CG.jpg|miniatur|Naturdämmstoffblock aus Hanffasern]]
[[Datei:Paper insulation.jpg|miniatur|Zellulosedämmung]]
[[File:Wärmedämmung.jpg|thumb|Kombination von Dämmstoffen (Polystyrol/Steinwolle)]]
Gebräuchlich sind
* geschäumte Kunststoffe wie [[Polystyrol]] (EPS oder XPS), [[Polyurethan]] (PUR), [[Polyisocyanurat]] (PIR), [[Phenolharz]] (Resol) oder [[Polyethylen]]; meist als [[Hartschaumplatte]]n; PUR und PIR auch als Ortschaum,
* geschäumte Elastomere auf Basis von Neopren-Kautschuk, EPDM oder ähnlichen gummiartigen Basismaterialien,
* mineralische Fasern wie [[Steinwolle]], [[Glaswolle]] oder [[Hochtemperaturwolle]],
* mineralische Schäume wie [[Bimsstein]], [[Thermosit]] (nicht mehr auf dem Markt, bei Renovierungen aber noch auffindbar), [[Blähton]], [[Vermiculit|Blähglimmer]], [[Perlite]], [[Kalziumsilikat-Platte]]n, geschäumtes [[Glas]] (siehe [[Schaumglas]], [[Blähglas]]) oder [[Aerogel]]-Platten und -Vliese,
* pflanzliche Rohstoffe wie [[Holzfaserdämmplatte|Holzfaser]], [[Holzwolle]] (zement- oder magnesitgebunden, z.&nbsp;B. [[Heraklith]]), [[Kokosfaser]], [[Hanffaser]], [[Flachsfaser]], [[Kapok]], [[Kork]], [[Schilfrohr]](-Matten), [[Seegrasgewächse|See-]] oder [[Gras|Wiesengras]],
* tierische Fasern wie [[Schafwolle als Dämmstoff|Schafwolle]],
* Recyclingmaterial wie [[Zellulose]] (aus [[Altpapier]]).

Je nach Materialeigenschaften sind diese Dämmstoffe als [[Platte]]n – teilweise mit [[Nut- und Federverbindung|Nut und Feder]] oder [[Falz (Fertigungstechnik)|Stufenfalz]] –, in gerollter Form, als Matten, steif oder halbsteif, häufig auch als [[Vliesstoff]]e im Handel.

Daneben gibt es lose Dämmstoffe, die als [[Schüttdämmstoff]]e lose aufgebracht, als [[Einblasdämmstoff]]e in bestehende oder eigens konstruierte Hohlräume eingebracht oder (z.&nbsp;B. bei Zelluloseflocken) feucht auf senkrechte Wände aufgespritzt werden. Lose Dämmstoffe sind aus verschiedenen Materialien verfügbar, unter anderem aus Zelluloseflocken, [[Ceralith]] (aus [[Roggen]], [[Kalkstein|Kalk]] und [[Alkalisilikate|Wasserglas]]), Kork, Blähglas oder Blähton. Eine weitere Anwendungsform sind Dämmstoffe, die erst beim Aufbringen an der Baustelle aufgeschäumt werden, wie Polyurethanschaum ([[PU-Schaum]]). Dieser wird zum einen als [[Montageschaum]] zum Ausfüllen von Hohlräumen und Spalten verwendet – beispielsweise beim Einbau von Fenstern –, zum anderen auch als Wanddämmstoff in Gebäuden und Fahrzeugen aufgebracht.

[[Vakuumdämmplatte]]n bestehen aus in Folie verpackten Dämmstoffen, die nach der Befüllung evakuiert werden. Dadurch lässt sich die Dicke bei gleichem [[Wärmewiderstand]] auf 10 bis 20 % reduzieren.

== Wärmedämmstoffe im Vergleich ==

2016 kosten Mineralfaserdämmstoffe durchschnittlich 30 % und Holzfaserdämmstoffe 70 % mehr als solche aus [[Polystyrol]] (Styropor).<ref>Angaben in der Radiosendung "Marktplatz - Wärmedämmung, Klima und Geldbeutel schonen" vom Deutschlandfunk am 19.5.2016</ref> Die höheren Materialkosten relativieren sich angesichts der Langlebigkeit von Baukonstruktionen und im Vergleich zu den Kosten für die Montage der Dämmung, die im Allgemeinen ein Mehrfaches der reinen Materialkosten betragen.

{| class="wikitable sortable"
! Dämmstoff
! style="text-align:left"|Rohdichte<br /> [kg/m³]
! style="text-align:left"|Wärmeleitfähigkeit λ<sub>R</sub>{{FN|*}}<br /> [W/(m·K)]
! style="text-align:left"|Schadstoffabgabe<br /> bei der Nutzung
! style="text-align:left"|Schadstoffabgabe<br /> entlang der Produktlebenslinie
! style="text-align:left"|Primärenergieinhalt<br /> <!-- bezogen auf was? -->
! style="text-align:left"|[[Brandverhalten]]{{FN|**}}<br /> Baustoffklasse nach DIN 4102-1
|-
|[[Aerogel]]matte{{FN|10}}||150||0,013||nein||nein||gering||A1/A2 B oder E
|-
|[[Blähglas]]schüttung||270–1100||0,040–0,060||nein||nein||hoch||A1
|-
|Blähglimmerschüttung ([[Vermiculit]])||70–150||0,070||nein||nein||mittel||A
|-
|[[Perlit (Gestein)|Blähperlitschüttung]]||90||0,050||nein||nein||mittel||A
|-
|[[Blähton]]schüttung||300||0,160||nein||nein||mittel||A
|-
|[[Calciumsilikat-Platte]] ||300||0,065||nein||nein||?||A1
|-
|[[Glasschaumgranulat]]||130–170||0,070–0,090||nein||?||?||A1
|-
|[[Hanffaser|Hanffaserdämmplatte]]{{FN|12}}||28–100||0,040||nein||nein||gering||B2
|-
|[[Holzfaserdämmplatte]]||130–270||0,037–0,050||nein||nein{{FN|1}}||gering ?||B
|-
|[[Holzwolle-Leichtbauplatte]]||360||0,090||nein||nein||gering||B
|-
|Isocyanat-Spritzschaum{{FN|13}}||6,57||0,037||?||?||?||E
|-
|[[Kokospalme|Kokosfasermatte]] bzw. -platte||75–125||0,045||nein||nein||gering||B
|-
|[[Kork]]platte und [[Korkrecycling|Granulat]]||120–200||0,045||nein{{FN|3}}||nein{{FN|3}}||gering||B
|-
|[[Magnesiumoxid]]zement-[[Ortschaum]]{{FN|11}}||33||0,037||nein||nein||?||A1
|-
|[[Mineralschaumdämmplatte]]||350||0,045||nein||nein||mittel||A1
|-
|[[Mineralwolle]]platte (Glas, Steinwolle)||80||0,032–0,040||möglich{{FN|2}}||ja{{FN|1}}{{FN|2}}||mittel||A
|-
| [[Polyester]]faservlies||15–30||0,035–0,040||nein||?||?||B1
|-
|[[Polystyrol]]platte||15–30||0,030||ja{{FN|4}}||ja{{FN|4}}||hoch||B
|-
|[[Polyurethan]]platte||30||0,025||möglich{{FN|5}}||ja{{FN|5}}||hoch||B
|-
|[[Porenbeton]]||200–700||0,080–0,210||nein||nein||?||A1
|-
|[[Resol (Kunstharz)|Resolhartschaum]]{{FN|9}}||>35||0,022–0,025||?||?||?||C
|-
|[[Schafwolle]]filz||20–120||0,040||nein{{FN|7}}||nein{{FN|7}}||gering||B
|-
|[[Schaumglas]]platte und [[Schaumglasgranulat|Granulat]]||100–165||0,040–0,052||nein{{FN|6}}||nein||mittel||A1
|-
|[[Schilfrohr]]platte||190–225||0,060||nein||nein||gering||B
|-
|[[Stroh]]platte||500||0,110||nein||nein||gering||B
|-
|[[Stroh]]ballen{{FN|8}}||100||0,045||nein||nein||gering||B2
|-
|[[Vakuumdämmplatte]]||180–210||0,003–0,008||nein||nein||gering ?||B2
|-
|[[Zellstoff]]dämmung||35–60||0,040||nein||nein||gering||B2
|-
|[[Zellulose]]einblasdämmung (Recycling)||35–70||0,040||nein||nein{{FN|1}}||sehr gering||B
|-|
|}

{{FNZ|1|Ggf. Atemschutz bei der Verarbeitung zum Schutz gegen Faserfreisetzung erforderlich.}}
{{FNZ|2|Fasern kritischer Geometrie und niedriger Biolöslichkeit können im Tierversuch krebserzeugend sein. Eine Freisetzung der Fasern ist möglich. Seit 1. Juni 2000 darf in der Bundesrepublik Deutschland Mineralwolle nur noch verkauft oder weitergegeben werden, wenn sie frei von Krebsverdacht ist.}}
{{FNZ|3|Bei schlechten Qualitäten bzw. bei Verwendung von Chemikalien Emissionen möglich.}}
{{FNZ|4|Aus Polystyrol kann aber auch unter Umständen monomeres unvernetztes [[Styrol]] aber auch das Treibmittel [[Pentan]]<ref>[http://www.biomess.de/polystyrol.html Pentan in expandiertem Styrol XPS], biomess Ingenieurbüro, abgerufen am 4. September 2014</ref> ausgasen. Bei der Herstellung und im Brandfall Freisetzung giftiger Chemikalien.}}
{{FNZ|5|Bei Gebrauch Abgabe von Reaktionsprodukten der Isocyanate nicht auszuschließen. Bei der Herstellung und im Brandfall Freisetzung giftiger Chemikalien.}}
{{FNZ|6|Bei Verletzung der Poren Freisetzung von geringen Mengen Schwefelwasserstoff.}}
{{FNZ|7|Pestizidrückstände möglich. Verwendung von Mottenschutzmitteln möglich.}}
{{FNZ|8|Wärmedämmleitwert-Überprüfung: Zertifikat der MA39/Wien vom April 2000}}
{{FNZ|9|Produktblatt Kooltherm K3 http://www.ais-online.de/media/1766805/pdf/15129771px595x842.pdf}}
{{FNZ|10|Produktblatt Spaceloft http://www.aerogel.com/markets/building.html}}
{{FNZ|11|Produktblatt Air Krete http://www.airkrete.com/specifications.php US-Patent 4731389}}
{{FNZ|12|Produktblatt Thermo-Hanf http://www.thermo-natur.de/wp-content/uploads/datenblaetter/thermonatur_datenblatt_thermohanf_premium.pdf; Produktblatt Capatect Hanffaserdämmplatte http://www.capatect.at/files/ti_gen/CapatectHanffaserdaemmplatte_TI_449_SCREEN.pdf}}
{{FNZ|13|Produktblatt Icynen LD-C-50 http://wärmedämmung.at/download/Technisches%20Datenblatt.pdf}}

{{FNZ|*|2=Index R = nach Norm ermittelter Rechenwert}}
{{FNZ|**|2=Baustoffklasse nach DIN 4102-1: A1 = nicht brennbar; A2 = nicht brennbar mit brennbaren Anteilen; B1 = schwer entflammbar; B2 = normal entflammbar}}

Neben dem Wärmedämmvermögen sollte bei einem Vergleich von Dämmstoffen auch das Verhalten im Brandfall (etwa bei einem Wohnungsbrand mit aus dem Fenster herausschlagenden Flammen oder nach Einschlag einer Feuerwerksrakete) einbezogen werden.

== Qualität ==

In [[Deutschland]] mussten Dämmstoffe früher entweder nach gültigen [[Normung|Normen]] (z.&nbsp;B. [[DIN]]) oder nach genehmigten Herstellervorschriften hergestellt werden. Dabei wurde die Einhaltung dieser Normen bzw. Vorschriften und die Materialqualität (z.&nbsp;B. [[Rohdichte]]) von der [[Bundesanstalt für Materialprüfung]] bzw. einer von ihr beauftragten [[Prüfstelle]] überwacht ([[Güteüberwachung]]). Dämmstoffe mussten daher auf [[Verpackung]] oder Material ein [[Prädikat (Qualität)|Prüfzeichen]] aufweisen ([[Übereinstimmungszeichen|Ü-Zeichen]]).

Dies hat sich heute im Zuge der [[europäische Harmonisierung|europäischen Harmonisierung]] und [[Deregulierung]] geändert.

Teilweise sind die Hersteller bei der alten Überwachung geblieben und nennen sie jetzt [[Gütesicherung]]; teilweise haben Herstellerverbände eigene Güte- oder Qualitätskriterien veröffentlicht. Deshalb sollte beim Kauf von Dämmmaterialien auf den Nachweis versprochener Eigenschaften geachtet werden; siehe dazu auch [[Prädikat (Qualität)|Label]] oder [http://www.label-online.de/index.php/cat/3/searchtype/cats/lr/5 label-online Baustoffe]

== Industrieller Einsatz ==

Viele industrielle Prozesse laufen bei Temperaturen bis 1800&nbsp;°C ab. Teil einer effizienten Steuerung dieser energieintensiven Prozesse ist eine Kombination von Feuerfestprodukten für den direkten Kontakt und von Dämmstoffen für die umhüllende thermische Kapselung. Neben traditionellen, feuerfesten Steinen und Massen ([[feuerfester Werkstoff]]), sind in den letzten Jahrzehnten eine Reihe von wärmedämmenden Produkten wie Feuerleichtsteine und [[Hochtemperaturwolle]] entwickelt worden.

== Weblinks ==
{{Commonscat|Thermal_insulation|Dämmstoffe}}
* [http://www.chemgapedia.de/vsengine/vlu/vsc/de/ch/10/waermetransport/grundlagen/grundlagen.vlu/Page/vsc/de/ch/10/waermetransport/grundlagen/waermestrom/waermestrom.vscml.html Der Wärmeleitfähigkeitskoeffizient λ], chemgapedia
* [http://mediathek.fnr.de/downloadable/download/sample/sample_id/190/ Broschüre Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen], Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und Fachagentur nachwachsende Rohstoffe e.&nbsp;V., pdf-Datei, abgerufen am 10. Februar 2012
* Leitfaden [http://www.nabu.de/downloads/studien/leitfadendaemm.pdf ökologischer Dämmstoffe] (PDF; 863&nbsp;kB), NABU
* [http://www.sanier.de/daemmung/daemmstoffe/ebook-daemmstoffe Broschüre Dämmstoffe im Überblick], sanier.de
* U-Wert [http://www.u-wert.net/berechnung/u-wert-rechner/ berechnen]

== Einzelnachweise ==
<references />

== Siehe auch ==
* [[Wärmedämmung]]
* [[Wärmedämmverbundsystem]]


{{SORTIERUNG:Dammstoff}}
{{SORTIERUNG:Dammstoff}}

Version vom 7. Juni 2016, 15:42 Uhr