„Auge der Vorsehung“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 47: Zeile 47:


== USA ==
== USA ==
[[Datei:Great Seal of United States.jpg|miniatur|hochkant|Ein-Dollar-Note]]
[[Datei:Great Seal of United States.jpg|miniatur|hochkant|Ein-Dollar-Note]]ich habe keine ahnung zu diesen thema

[[Datei:SealOfTheUS Prototype.png|miniatur|hochkant|Simitières Skizze von 1776]]
[[Datei:SealOfTheUS Prototype.png|miniatur|hochkant|Simitières Skizze von 1776]]



Version vom 7. Juni 2016, 11:58 Uhr

Simple Darstellung des Auges der Vorsehung

Das Auge der Vorsehung (auch Allsehendes Auge, Auge Gottes oder Gottesauge) ist ein Symbol, welches gewöhnlich als das alle Geheimnisse durchdringende Allsehende Auge Gottes interpretiert wird und den Menschen an die ewige Wachsamkeit Gottes erinnern soll, so nur das geschieht, was vorgesehen ist.

Dargestellt wird es als ein von einem Strahlenkranz umgebenes Auge und ist meist von einem Dreieck umschlossen, das auf die Trinität verweist. Dieses Dreieck schließt auch die Aspekte mit ein, die der Zahl Drei nachgesagt werden, die von alters her als Annäherung an die Kreiszahl bekannt war[1] und daher als heilige, göttliche Zahl galt.

Ursprung

Das Sonnenauge

Beide Augen: Links das Auge des Re, rechts das Horusauge

In der frühen ägyptischen Mythologie wurde das Sonnenauge des Re beispielsweise in oder über einer Abbildung einer nach Osten orientierten Scheintür angebracht. Diese Symbolik wird im Nutbuch oft verwendet. Der Sonnengott Re nimmt kurz vor Sonnenaufgang die Gestalt eines Falken an. Damit schlüpft Re in die Rolle von „Horus im Horizont“.

Dass Re tatsächlich als Horus verstanden wird, zeigt die spätere Nennung von Osiris als „seinen Vater“. Das Auftreten als „Horus im Horizont“ ist mit dem Vorgang der Wiedergeburt verbunden. Nach den Vorstellungen aufgrund der altägyptischen Religion durchschritt der Verstorbene die Scheintür, um ähnlich wie Re täglich wiedergeboren zu werden.

In der indischen Mythologie taucht das Sonnenauge in Form der Gottheit Surya auf, im Zoroastrismus als Auge des Mithra.

Das Mondauge

Im Alten Reich rückte der Mondgott Thot an die zweite Stelle hinter Re und ist mit den Bezeichnungen „Wesir des Re“, „Schreiber des Re“ und „Kind von Re“ belegt.[2] Thot erhielt als Mond selbst die Nebenbezeichnung „Silberne Sonne“ und war zugleich Herr des Mondauges.

Hintergrund für die Rolle als „Beschützer und Retter des Mondauges“ bildet der Osiris-Mythos: Er fand das verschwundene verletzte Auge wieder und heilte es. Besonders deutlich werden seine Parallelen im Vergleich als kosmisches Wesen: „Thot als Licht- und Mondgott entsteht aus dem dunklen Chaos des Seth“. Symbolisch steht das Mondauge damit für Regeneration, Erneuerung und Heilung.

Zurvanismus

Bereits im 4. Jahrhundert vor Christus setzte man im Zurvanismus über die beiden Götter des dualistischen Zoroastrikarano war Gott von Zeit und Raum und der Vater von Ahura Mazda, dem Gott der Weisheit und von Ahriman, dem Gott des Bösen. Zurvan wurde durch das sogenannte „Auge der Vorhersehung“ in einem Dreieck symbolisiert, welches die dreigestaltige Zeit in Form von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bzw. des Wachstums, der Fruchtbarkeit und das Altern visualisiert.

Chtum

Auch in der Bibel erscheint das Auge als Symbol der Wachsamkeit, Allwissenheit und behütenden Allgegenwart Gottes. So heißt es schon in Spr. 15,3 bezogen auf die Allgegenwart und Wachsamkeit Gottes: „Die Augen des Herrn schauen an allen Orten beide, die Bösen und die Frommen.“

Stilbildend für dieses Symbol waren die diversen Illustrationen zu den ersten Gesamtausgaben des Werkes des Mystikers Jakob Böhme in Holland, Deutschland und England in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Die nachweislich früheste Darstellung des Auges Gottes in einem Dreieck findet sich auf einer Medaille von Charles II. von England aus dem Jahre 1660. Auch hier vermuten Autoren wie Christoph Geissmar, dass die Entstehung dieser Medaille mit der Übertragung der Schriften Jakob Böhmes ins Englische zusammenhängen könnte.

Besonders in der von Josef Kentenich gegründeten katholischen Schönstatt-Bewegung ist das dort als „Vaterauge“ bezeichnete Auge der Vorsehung ein häufig gebrauchtes Symbol und ist in sämtlichen weltweit verteilten Schönstatt-Kapellchen montiert. Viele Schönstatt-Mitglieder tragen ein kleines „Vaterauge“ am Revers, im für Schönstatt typischen „Hausheiligtum“ (eine Art Herrgottswinkel oder „Familienaltar“) soll laut dem Schönstattgründer Kentenich das Vaterauge nicht fehlen.

Nach dem „Auge Gottes“ wurde auch die Kapelle „Auge Gottes“ im Siebengebirge benannt. In München (Giesing) befindet sich ein ehemaliges Kloster, das ein überdimensionales Auge über dem Portal zeigt.

Freimaurerei

Frühe Version des Allsehenden Auges der Freimaurer mit Wolken und halbem Strahlenkranz.

Das Auge der Vorsehung erscheint auch als Teil der Freimaurersymbolik und wurde aus kirchlichen Gebräuchen übernommen. In vielen Logen leuchtet es im „Osten“ über dem Stuhl des Meisters und spielt vielfach im Meistergrad, besonders in den Systemen, die den esoterischen Aspekt betonen, eine Rolle.[3] Häufig hat das freimaurerische Auge der Vorsehung einen halben Strahlenkranz unterhalb des Auges – oftmals sind die untersten Strahlen dabei nach unten verlängert.

Das offene Auge symbolisiert die sich stets enthüllende Wahrheit, fordert zu Weisheit auf und appelliert an das Gewissen. Über die Kausalität als Ursache-Wirkung-Prinzip repräsentiert es das Gute, welches das Böse stellt, um es zu besiegen. Insbesondere christliche Freimaurerlogen, verwenden ein Bibelzitat (Joh 1,1 EU), um auf den mehrdeutigen Begriff des Logos hinzuweisen, der mit dem Allmächtigen Baumeister aller Welten gleichgesetzt wird und in erster Linie das Vernunftprinzip des Weltalls repräsentiert. Ebenso wird das Auge daher auch durch ein „G“ ersetzt, dessen Deutung ebenso vielfältig ist.

Das Auge ist häufig von einem Dreieck umschlossen. Es ist das Zeichen des Feuers und der aufklärenden Wissenschaft und dient der Messung der größten Distanzen, aber auch der Trinität im Christentum. Dabei wird das Dreieck hier als Bezug zur freimaurerischen Zahl drei in der Numerologie verstanden.

Die erste offizielle freimaurerische Erwähnung des Symbols Auge der Vorsehung erfolgte 1772 in der Schrift Illustrations of Masonry von William Preston (1742–1818).[4]

Illuminatenorden

Heutige Verschwörungstheoretiker bringen das Symbol mit Geheimgesellschaften in Verbindung, speziell mit dem 1776 vom Ingolstädter Professor Adam Weishaupt gegründeten bayerischen Illuminatenorden.

Ein Zusammenhang zwischen dem Siegel der Vereinigten Staaten und den Illuminaten lässt sich nicht nachweisen. Bis zu ihrem Verbot 1784 durch den bayerischen Kurfürst Karl Theodor umfasste der Illuminatenorden maximal 2500 Mitglieder und rekrutierte diese meistens aus deutschen Freimaurerlogen. Viele wurden verhaftet, alles unter dem Vorwand, sie wären „notorische Freidenker“. Unter dem Freimaurer Johann Joachim Christoph Bode fand 1785 die Ordenstätigkeit in der Weimarer Minervalkirche ihr Ende.

USA

Ein-Dollar-Note

ich habe keine ahnung zu diesen thema

Simitières Skizze von 1776

Galerie

Literatur

  • Christoph Geissmar: Das Auge Gottes – Bilder zu Jakob Böhme. Wiesbaden 1993
  • Georg Stuhlfauth: Das Dreieck – Die Geschichte eines religiösen Symbols. Stuttgart 1937
  • Alexandra von Lieven: Grundriss des Laufes der Sterne – Das sogenannte Nutbuch. The Carsten Niebuhr Institute of Ancient Eastern Studies (u. a.), Kopenhagen 2007, ISBN 978-87-635-0406-5
  • Aloys Henning: Zur Symbolsprache des Auges in Mythologie und Geschichte. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 24, 2005, S. 329–340
Commons: Auge der Vorsehung – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 Kön 7,23-26 EU: In dieser Beschreibung findet sich indirekt die heilige Drei als Annäherung an die Kreiszahl.
  2. Vgl. Tycho Q. Mrsich: Fragen zum altägyptischen Recht der „Isolationsperiode“ vor dem Neuen Reich – Ein Forschungsbericht aus dem Arbeitskreis „Historiogenese von Rechtsnormen“, Utz, München 2005, § 33.
  3. Eugen Lennhoff, Oskar Posner, Dieter A. Binder: Internationales Freimaurerlexikon. F.A. Herbig, 2000, S. 96.
  4. Illustrations of Masonry. (PDF; Illustrations of Masonry, by William Preston (1742-1818))