„Kathedrale“ – Versionsunterschied

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Vorläufig oder temporär eingerichtete Bischofskirchen werden ''Prokathedrale'' genannt und behalten diese Bezeichnung meist auch, nachdem der Bischofssitz wieder verlegt wurde. Besonders bei neu errichteten Bistümern kann es vorkommen, dass bis zur Fertigstellung einer geplanten Kathedrale eine andere Kirche temporär als Bischofssitz fungiert.
Vorläufig oder temporär eingerichtete Bischofskirchen werden ''Prokathedrale'' genannt und behalten diese Bezeichnung meist auch, nachdem der Bischofssitz wieder verlegt wurde. Besonders bei neu errichteten Bistümern kann es vorkommen, dass bis zur Fertigstellung einer geplanten Kathedrale eine andere Kirche temporär als Bischofssitz fungiert.

== Kathedralbau ==

=== Kunstgeschichtliche Bedeutung ===

[[Datei:Kölner Dom nachts 2013.jpg|mini|Der [[Kölner Dom]] wurde zu Ehren der [[Heilige drei Könige|Heiligen drei Könige]] errichtet. Der [[Sakralbau]] wurde erst nach 600-jähriger Bauzeit vollendet.]]
[[Hans Jantzen]] bezeichnete die Kathedralen als „Träger der führenden Gedanken der abendländischen Baukunst“.
In der katholischen und vielen orthodoxen Kirchengemeinschaften wurden bzw. werden Bischofskirchen besonders groß und aufwändig gestaltet. Den künstlerischen und bautechnischen Höhepunkt erfuhren die Kathedralen in der [[Gotik]], besonders in [[Frankreich]].

Die kunstgeschichtliche Definition [[Adolf Adam (Theologe)|Adolf Adams]], der „unter Kathedralen die Hauptkirchen des gotischen Baustils“ versteht, stimmt mit der kirchlichen insoweit überein, als Bischofskirchen grundsätzlich die größten und wichtigsten waren, in der Zeit der Gotik aber die größte Aufmerksamkeit erfuhren. Im frühen Mittelalter hatten oft Klöster und ihre Kirchen eine ebenso große Bedeutung. Nach [[Reformation]] und [[Gegenreformation]] richtete sich das Augenmerk der Kirche(n) mehr auf die [[Seelsorge]] und damit auf [[Pfarrkirche]]n und [[Wallfahrtskirche]]n.

Die wohl bekannteste gotische Kathedrale in Deutschland ist der [[Kölner Dom]].

=== Typische Bauformen ===

Im Einflussbereich des französischen Kathedralbaus haben seit der [[Romanik#Spätromanik|Spätromanik]] Kathedralen Gemeinsamkeiten in Bauform und Ausstattung. Typisch ist ein großer Chorraum im Osten, der dem Klerus vorbehalten war und durch ein Querschiff vom übrigen Kirchenschiff getrennt wird. So hat die Kirche insgesamt einen kreuzförmigen Grundriss. Das [[Langhaus (Kirche)|Langhaus]] ist als mehrschiffige Basilika ausgeführt, bei der das Hauptschiff höher und breiter ist als die Seitenschiffe. Die Westfassade wird von zwei Türmen geprägt. Ein weiterer Turm befindet sich oft über der Kreuzung von Langhaus und Querschiff, der sogenannten [[Vierung]]. In der Gotik wurde auf diesen Vierungsturm nicht selten verzichtet, während die Westtürme immer höher gebaut wurden.

Bei geringerem französischen Einfluss wurden auch eintürmige Dome gebaut (Ostseeraum). In Italien mit seiner überwiegend eigenständigen Bautradition überwiegen turmlose Westfassaden. Überhaupt wurden bei italienischen Kirchen zumeist nur einzelne gotische Stilelemente übernommen.

Nach Ende der Gotik gebaute Kathedralen haben über der [[Vierung]] oft eine [[Kuppel]], wie in [[Florenz]], Rom ([[Petersdom]]), [[Salzburg]] und London ([[St Paul’s Cathedral]]). Kuppeln auf Pfarrkirchen sind außerhalb der [[Orthodoxe Kirche|orthodoxen Konfessionen]] dagegen selten. In der Zeit des [[Barock]] wurden – wie auch bei anderen Kirchen – vielerorts zusätzliche pompöse Altäre eingebaut.

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St Paul's - the Greek Cross design.jpg|Erster Entwurf der St.&nbsp;Paul’s Cathedral (London)
St Paul's - the warrant design.jpg|Angenommener Entwurf von 1675
St Paul's - the final design.jpg|Tatsächlich ausgeführte Kathedrale
London - St Pauls von Südosten.jpg|St. Paul’s Cathedral von Südosten
</gallery>

=== Späte Nachbesserungen ===

Nicht wenige Kathedralen, wie zum Beispiel der [[Kölner Dom]], der [[Mailänder Dom]], der [[Veitsdom]] in [[Prag]] und der [[Nidarosdom]] in [[Trondheim]], blieben nach dem Ende der Gotik unvollendet stehen und wurden erst im 19.&nbsp;Jahrhundert fertiggestellt.


== Besondere Kathedralen ==
== Besondere Kathedralen ==
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* Die [[Mezquita-Catedral de Córdoba]] gilt mit einer Grundfläche von 23.000 m² als größte Kathedrale der Welt.
* Die [[Mezquita-Catedral de Córdoba]] gilt mit einer Grundfläche von 23.000 m² als größte Kathedrale der Welt.
* Die [[Grabeskirche]] hat in allen christlichen Konfessionen eine besondere Bedeutung und ist Kathedrale sowohl des [[Lateinisches Patriarchat von Jerusalem|Lateinischen Patriarchats von Jerusalem]] als auch des [[Griechisches Patriarchat von Jerusalem|Griechischen Patriarchats von Jerusalem]].
* Die [[Grabeskirche]] hat in allen christlichen Konfessionen eine besondere Bedeutung und ist Kathedrale sowohl des [[Lateinisches Patriarchat von Jerusalem|Lateinischen Patriarchats von Jerusalem]] als auch des [[Griechisches Patriarchat von Jerusalem|Griechischen Patriarchats von Jerusalem]].

== Kirchen als sozialer Treffpunkt ==

Eine Kathedrale oder Kirche des Mittelalters war als sozialer Treffpunkt das Zentrum des dörflichen oder städtischen Lebens, in dem sich die unterschiedlichsten politischen, sozialen und geistlichen Funktionen bündelten. Bis zum Aufkommen der Rathäuser im 13. Jahrhundert war die Kirche zentraler Versammlungs-, Beratungs- und Wahlort für die Organe der bürgerlichen Gemeinde, ebenso wurden dort Rechtsgeschäfte abgewickelt. Das Langhaus einer Kathedrale war ein religiöser und gesellschaftlicher Treffpunkt der Stadt.<ref>Christopher Brooke: ''Die Kathedrale in der mittelalterlichen Gesellschaft.'' In: Wim Swaan: ''Die großen Kathedralen.'' DuMont, Köln 1969, S. 19.</ref> Die Kirche wurde gelegentlich auch als Warenspeicher, Stall, Gasthaus, Hurentreff, Markt, Festung und Zufluchtsort für die Bevölkerung benutzt. Aufgeführt wurden im Kirchenraum auch die beliebten [[Mysterienspiel]]e, die sich aus den jährlich wiederholten Lesungen der Messe entwickelt hatten.


== Literatur ==
== Literatur ==


; Aufsätze
* [[Gabriele Dolff-Bonekämper]], Dieter Kimpel, [[Robert Suckale]]: ''Die gotische Kathedrale. Gestalt und Funktion.'' In: [[Werner Busch]], Peter Schmoock (Hrsg.): ''Kunst. Die Geschichte ihrer Funktionen.'' Quadriga – Beltz, Weinheim u. a. 1987, ISBN 3-88679-150-5, S. 11–29.
* Dieter Kimpel, [[Robert Suckale]]: ''Wie entsteht eine gotische Kathedral?'' In: [[Werner Busch]], Peter Schmoock (Hrsg.): ''Kunst. Die Geschichte ihrer Funktionen.'' Quadriga – Beltz, Weinheim u. a. 1987, ISBN 3-88679-150-5, S. 30–53.
* [[Willibald Sauerländer]]: ''Die gotische Kathedralfassade''. In: [[Werner Busch]], Peter Schmoock (Hrsg.): ''Kunst. Die Geschichte ihrer Funktionen.'' Quadriga – Beltz, Weinheim u. a. 1987, ISBN 3-88679-150-5, S. 54–79.

; Bücher
* [[Adolf Adam (Theologe)|Adolf Adam]]: ''Wo sich Gottes Volk versammelt. Gestalt und Symbolik des Kirchenbaus.'' Herder, Freiburg (Breisgau) u. a. 1984, ISBN 3-451-20186-0.
* [[Adolf Adam (Theologe)|Adolf Adam]]: ''Wo sich Gottes Volk versammelt. Gestalt und Symbolik des Kirchenbaus.'' Herder, Freiburg (Breisgau) u. a. 1984, ISBN 3-451-20186-0.
* [[Hans Jantzen]]: ''Kunst der Gotik. Klassische Kathedralen Frankreichs – Chartres, Reims, Amiens.'' Neuausgabe, 2. Aufl, erweitert und kommentiert durch ein Nachwort von [[Hans-Joachim Kunst]]. Reimer, Berlin 2003, ISBN 3-496-00898-9.
* Christoph Markschies: ''Gibt es eine „Theologie der gotischen Kathedrale“? Nochmals: Suger von Saint-Denis und Sankt Dionys von Areopag'' (= ''Abhandlungen der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-Historische Klasse.'' Jg. 1995, Abh. 1). Winter, Heidelberg 1995, ISBN 3-8253-0272-5.
* Uwe A. Oster (Hrsg.): ''Die großen Kathedralen. Gotische Baukunst in Europa.'' 2. Auflage. Primus, Darmstadt 2010, ISBN 978-3-89678-842-9.
* [[Otto von Simson]]: ''Die gotische Kathedrale. Beiträge zu ihrer Entstehung und Bedeutung.'' 5., gegenüber der 2., 3. und 4. unveränderte Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, ISBN 3-534-04306-5.
* Ernst Ullmann: ''Die Welt der gotischen Kathedrale.'' Union-Verlag, Berlin 1981, ISBN 3-85063-117-6.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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* [http://www.gcatholic.org/churches/cath.htm GCatholic.org: ''Cathedrals in the World''] (english), Verzeichnis der Kathedralen der römisch-katholischen Kirche
* [http://www.gcatholic.org/churches/cath.htm GCatholic.org: ''Cathedrals in the World''] (english), Verzeichnis der Kathedralen der römisch-katholischen Kirche
* private Seite [http://www.kathedralen.net/ Umfangreiche Fotosammlung zu Kathedralen]
* private Seite [http://www.damian-hungs.de/ Umfangreiche Linksammlung zu Kathedralen]


[[Kategorie:Kathedrale| ]]
[[Kategorie:Kathedrale| ]]
[[Kategorie:Kirchenbautyp]]
[[Kategorie:Kanonisches Recht]]
[[Kategorie:Kanonisches Recht]]

Version vom 20. Mai 2016, 21:33 Uhr

Dom zu Pisa, römisch-katholische Kathedrale des Erzbistums Pisa
Kathedrale von Lincoln, anglikanische Kathedrale der Diözese Lincoln
Katholische Hofkirche, Kathedrale des Bistums Dresden-Meißen
Kathedrale von Florenz, Italien

Eine Kathedrale oder Kathedralkirche (lateinisch ecclesia cathedralis „Kirche der Kathedra“) ist die Hauptkirche eines Bistums, in der der Bischof seinen Sitz hat. Es ist seine Bischofskirche, in der er von der Kathedra aus sein Amt „zu lehren, zu heiligen und zu leiten“ (munus docendi, sanctificandi et regendi) für seine Diözese als Teil des Gottesvolkes wahrnimmt.[1]

Kathedralen gibt es in episkopal verfassten Kirchen wie der römisch-katholischen Kirche, den orthodoxen, anglikanischen und altkatholischen Kirche sowie einzelnen lutherischen und methodistischen Kirchen. In den meisten evangelischen Kirchen gibt es zwar Kirchen, an denen der jeweilige Landesbischof (oder Präses, Kirchenpräsident usw.) vorrangig predigt. Sie werden aber nur gelegentlich Bischofskirche genannt und haben keine altkirchliche Funktion als Bischofssitz und sind daher keine Kathedralen.

In der Liste der Listen der Kathedralen sind Kathedralen nach Kontinenten sortiert aufgeführt.

Etymologie

Das Wort leitet sich von Vorlage:ELSalt über lateinisch cathedra ‚Thron, Sitz‘ ab als örtliche Manifestation der bischöflichen Amtsvollmacht. Die Bezeichnung ecclesia cathedralis tauchte erstmals 516 auf dem Konzil von Tarragona auf, das allerdings nicht zur Reihe der ökumenischen Konzile gehört.

In der Ostkirche hat sich die Bezeichnung Kathedrale nicht etabliert, stattdessen werden die Bischofskirchen einfach „Kirche“ oder „große Kirche“ (vgl. lateinisch ecclesia maior) genannt.[2]

Ähnliche Begriffe

Im deutschen und italienischen Sprachraum werden viele Kathedralen auch als Dom oder Münster bezeichnet. Beispiele dafür sind Kölner Dom, Mailänder Dom, Freiburger Münster und Straßburger Münster. Diese Begriffe sind jedoch nicht gleichbedeutend und werden auch auf große oder bedeutsame Kirchen angewandt, die kein Bischofssitz sind: das Ulmer Münster und selbst der Petersdom sind keine Kathedralen.

Andere Bezeichnungen

In den lutherischen Kirchen Skandinaviens heißen die Kathedralen Domkirke bzw. Domkyrka („Domkirche“).

In der Orthodoxen Kirche Griechenlands, deren Oberhaupt und wichtigste Bischöfe gleichzeitig den Titel Metropolit tragen, gibt es die Bezeichnung Mitropolitikós Naós (Μητροπολιτικός Ναός), Metropolitenkirche, eigentlich sogar Metropoliten-Tempel. In den slavischen Ländern ist die Bezeichnung Sobor (собор) verbreitet, dass sich von der slawischen Bezeichnung für Konzil ableitet.

In mittelalterlichen Quellen sind auch andere Bezeichnungen überliefert: ecclesia maior (‚große Kirche‘), ecclesia mater (‚Mutterkirche‘), ecclesia principalis (‚Hauptkirche‘), ecclesia senior (‚alte Kirche‘), ecclesia matrix (‚Ausgangskirche‘).[2]

Die Bezeichnung Bischofskirche (ecclesia episcopalis) ist ein eigenständiger Titel in der lateinischen Kirche und bezieht sich darauf, dass die Kirche Sitz eines Ordinarius im Range eines Bischofs ist. Die Kathedralen höherrangiger Prälaten tragen dagegen Titel, deren Bezeichnung aus der Amtswürde abgeleitet ist: Die ecclesia archiepiscopalis (‚Erzbischofskirche‘) ist der Sitz eines Erzbischofs, ecclesia metropolitanae (‚Metropolitankirche‘) Sitz eines Metropoliten und Hauptkirche einer Kirchenprovinz (Metropolie), ecclesia primatialis (‚Primaskirche‘) der Sitz eines Primas und ecclesia patriarchalis (‚Patriarchalkirche‘, auch Patriarchalbasilika) der Sitz eines Patriarchen.[2]

Kathedralen in den verschiedenen Konfessionen

Römisch-katholische Kirche

Chor und Apsis der Lateranbasilika mit Cathedra

Nach dem Verständnis des Zweiten Vatikanisches Konzils (Sacrosanctum Concilium Nr. 41) ist die Kathedrale der vorrangige Ort, an dem sich das Gottesvolk einer Teilkirche (Diözese) unter Leitung des Bischofs versammelt, am vorzüglichsten bei der Feier der Liturgie; in der Kathedrale kommen Einheit und Ordnung der Teilkirche zum Ausdruck.[3]

In der römisch-katholischen Kirche gibt es laut Auflistung von GCatholic.org weltweit 3015 Kathedralen, sowie 296 Kon-Kathedralen, 423 ehemalige Kathedralen, und 41 Pro-Kathedralen.[4]

Im kanonischen Recht der römisch-katholischen Kirche hat die Kathedrale daher eine besondere Rechtsstellung als Kirche. Es ist eine feierliche Weihe vorgeschrieben (can. 1217 CIC). Der Bischof ergreift in der Regel in der Kathedrale von seiner Diözese Besitz (Inthronisation), seine päpstliche Ernennungsurkunde muss dort verlesen werden can. 382 CIC). Sie ist auch als Ort für die Begräbnisfeier des Bischofs vorgesehen (can. 1011 CIC). Der Bischof ist angehalten, in der Kathedrale häufig die Messe feiern, besonders an den gebotenen Feiertagen und anderen feierlichen Anlässen (can. 389 CIC), und das Weihesakrament dort spenden (can. 1011, § 1 CIC). In einer Kathedrale muss die Eucharistie aufbewahrt werden (can. 934, § 1 CIC).

Die ranghöchste Kirche der römisch-katholischen Kirche ist die Lateranbasilika, die Kathedrale der Diözese Rom und Bischofssitz des Papstes. Sie trägt die Ehrenbezeichnung Mutter und Haupt aller Kirchen des Erdkreises. Der Weihetag der Lateranbasilika wird in der römisch-katholischen Kirche als Fest im Rang eines Herrenfestes begangen.

Kathedralkirchen und Bischofssitz

Durch die Verlegung von Bischofssitzen oder die Aufhebung von Bistümern durch die Reformation oder Säkularisation können Kathedralen ihren Titel verlieren.

Konkathedrale

In der römisch-katholischen Kirche wird eine ehemalige Bischofskirche nach der Verlegung eines Bischofssitzes oder der Zusammenführung zweier Bistümer manchmal als zweite Kathedrale des Bistums weitergeführt und trägt die Bezeichnung Konkathedrale oder Ko-Kathedrale. Die Kathedrale des Erzbistums München und Freising ist weiterhin unter ihrem alten Namen Frauenkirche bekannt, während der ursprüngliche Bischofssitz, der Freisinger Dom, heute Konkathedrale ist. Die Bischofskirche des lateinischen Patriarchen in Jerusalem wird als Konkathedrale bezeichnet, weil der Kathedralrang der Grabeskirche vorbehalten ist.

Weitere Konkathedralen sind:

Prokathedrale

Vorläufig oder temporär eingerichtete Bischofskirchen werden Prokathedrale genannt und behalten diese Bezeichnung meist auch, nachdem der Bischofssitz wieder verlegt wurde. Besonders bei neu errichteten Bistümern kann es vorkommen, dass bis zur Fertigstellung einer geplanten Kathedrale eine andere Kirche temporär als Bischofssitz fungiert.

Besondere Kathedralen

Heilig-Kreuz-Kathedrale in Nin (Kroatien)

Literatur

  • Adolf Adam: Wo sich Gottes Volk versammelt. Gestalt und Symbolik des Kirchenbaus. Herder, Freiburg (Breisgau) u. a. 1984, ISBN 3-451-20186-0.

Einzelnachweise

  1. Zweites Vatikanisches Konzil, Christus Dominus Nr. 11.
  2. a b c Auguste Boudinhon: Cathedra. In: The Catholic Encyclopedia. Vol. 3. Robert Appleton Company, New York 1908 (Online bei New Advent, Zugriff: 19. Mai 2016).
  3. Günter Assenmacher: Kathedrale. In: Walter Kasper (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. 3. Auflage. Band 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996, Sp. 1337.
  4. Eintrag zu Cathedrals in the World auf gcatholic.org (englisch)
Commons: Kathedrale – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Kathedrale – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen