„Grünland“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[ungesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Literatur präziesiert
Zeile 1: Zeile 1:
{{Begriffsklärungshinweis}}
{{Begriffsklärungshinweis}}
[[Datei:Wiesenlandschaft_Schwarzwald 2.jpg|mini|Wiesen- und Weidelandschaft im Südschwarzwald]]
[[Datei:Wiesenlandschaft Schwarzwald 2.jpg|mini|Wiesen- und Weidelandschaft im Südschwarzwald]]
Als '''Grünland''' werden [[Landwirtschaft|landwirtschaftlich]] genutzte Flächen bezeichnet, auf denen [[Gras]] und krautige Pflanzen als Dauerkultur wachsen und die entweder als [[Weide (Grünland)|Weide]] oder [[Alm (Bergweide)|Alm]] beweidet, als [[Wiese (Grünland)|Wiese]] durch [[Mähen]] [[Ernte|beerntet]] oder als [[Naturschutzfläche]] gepflegt werden.
Als '''Grünland''' werden [[Landwirtschaft|landwirtschaftlich]] genutzte Flächen bezeichnet, auf denen [[Gras]] und krautige Pflanzen als Dauerkultur wachsen und die entweder als [[Weide (Grünland)|Weide]] oder [[Alm (Bergweide)|Alm]] beweidet, als [[Wiese (Grünland)|Wiese]] durch [[Mähen]] [[Ernte|beerntet]] oder als [[Naturschutzfläche]] gepflegt werden.


In der Regel handelt es sich um [[anthropogen]] geschaffene Flächen in Klimaten mit mehr als 400 mm [[Niederschlag]] im Jahresdurchschnitt,<ref name="WeitbrechtHBF2">{{cite book|last1=(Hrsg.)|first1=Gottfried Briemle, Conrad Fink ; Claus-Peter Hutter|title=Wiesen, Weiden und anderes Grünland : Biotope erkennen,bestimmen, schützen.|date=1993|publisher=Weitbrecht Verlag|location=Stuttgart|isbn=3522720105|pages=8ff|url=https://books.google.de/books/about/Wiesen_Weiden_und_anderes_Gr%C3%BCnland.html?id=cFbgAAAACAAJ&redir_esc=y|accessdate=19 October 2015}}</ref> die vorher von der [[Potenzielle natürliche Vegetation|natürlich entstandenen Vegetation]] des jeweiligen [[Klimat|Klimates]] bestanden waren und ''nicht'' um [[Urgrasland]] wie z. B. Steppe oder Savanne, dass allein durch [[Naturweidewirtschaft]] vom Menschen landwirtschaftlich genutzt werden kann. Aus diesem Grund entwickelt sich brachliegendes Grünland im Laufe der Zeit durch die natürliche [[Sukzession (Biologie)|Sukzession]] wieder zu Wald, Moor, Heide u. ä. zurück. Grünlandflächen sind in der Regel Teile von [[Kulturlandschaft|Kulturlandschaften]].
In der Regel handelt es sich um [[anthropogen]] geschaffene Flächen in Klimaten mit mehr als 400 mm [[Niederschlag]] im Jahresdurchschnitt,<ref name="WeitbrechtHBF2">{{cite book|last1=(Hrsg.)|first1=Gottfried Briemle, Conrad Fink ; Claus-Peter Hutter|title=Wiesen, Weiden und anderes Grünland : Biotope erkennen,bestimmen, schützen.|date=1993|publisher=Weitbrecht Verlag|location=Stuttgart|isbn=3522720105|pages=8ff|url=https://books.google.de/books/about/Wiesen Weiden und anderes Gr%C3%BCnland.html?id=cFbgAAAACAAJ&redir esc=y|accessdate=19 October 2015}}</ref> die vorher von der [[Potenzielle natürliche Vegetation|natürlich entstandenen Vegetation]] des jeweiligen [[Klimat|Klimates]] bestanden waren und ''nicht'' um [[Urgrasland]] wie z. B. Steppe oder Savanne, dass allein durch [[Naturweidewirtschaft]] vom Menschen landwirtschaftlich genutzt werden kann. Aus diesem Grund entwickelt sich brachliegendes Grünland im Laufe der Zeit durch die natürliche [[Sukzession (Biologie)|Sukzession]] wieder zu Wald, Moor, Heide u. ä. zurück. Grünlandflächen sind in der Regel Teile von [[Kulturlandschaft|Kulturlandschaften]].


[[Datei:Berggrünland_in_Niederösösterreich_Ybbsitz_Ofenberg_gefährdet_durch_Verwaldung_und_Aufgabe_der_Bewirtschaftungin_Steillagen_Vulkankogellandberge,b5.jpg|verweis=https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Berggr%C3%BCnland_in_Nieder%C3%B6s%C3%B6sterreich_Ybbsitz_Ofenberg_gef%C3%A4hrdet_durch_Verwaldung_und_Aufgabe_der_Bewirtschaftungin_Steillagen_Vulkankogellandberge,b5.jpg|miniatur|Berggrünland in Niederösterreich Ybbsitz Ofenberg gefährdet durch Verwaldung und Aufgabe der Bewirtschaftung in Steillagen am 2002-07-11]]
[[Datei:Berggrünland in Niederösösterreich Ybbsitz Ofenberg gefährdet durch Verwaldung und Aufgabe der Bewirtschaftungin Steillagen Vulkankogellandberge,b5.jpg|mini|Berggrünland in Niederösterreich Ybbsitz Ofenberg gefährdet durch Verwaldung und Aufgabe der Bewirtschaftung in Steillagen am 11.07.2002]]
Der Aufwuchs mit guter Futterqualität des Grünlandes kann an Nutztiere – vor allem an Raufutterfresser wie [[Wiederkäuer]] oder [[Pferde]] – verfüttert werden und bildet daher eine wichtige [[Futtermittel#Grundfutter|Grundfutterquelle]] für [[Futterbaubetrieb|Futterbaubetriebe]].<ref>Klaus-Ulrich Heyland (Herausgeber), Spezieller Pflanzenbau, 7. Auflage, Ulmer, Stuttgart, 1952, 1996, ISBN 3-8001-1080-6, S. 13</ref> Grünlandaufwüchse lassen sich darüber hinaus als [[nachwachsender Rohstoff]] nutzen. Das hat sich aber bis heute nicht durchgesetzt, da von minderwertigem Futter auch kein wirtschaftlicher Biogasertrag möglich ist. Vor allem auf ertragsschwachen Standorten stehen bei Grünland aber auch Gesichtspunkte der [[Landschaftspflege]] und/oder des [[Naturschutz|Naturschutzes]] statt der Nutzung der erzeugten Biomasse im Vordergrund. In Italien und Frankreich verwildern derzeit die Flächen bereits, wo die Bauern abgewandert sind.
Der Aufwuchs mit guter Futterqualität des Grünlandes kann an Nutztiere – vor allem an Raufutterfresser wie [[Wiederkäuer]] oder [[Pferde]] – verfüttert werden und bildet daher eine wichtige [[Futtermittel#Grundfutter|Grundfutterquelle]] für [[Futterbau]]betriebe]].<ref>Klaus-Ulrich Heyland (Herausgeber), Spezieller Pflanzenbau, 7. Auflage, Ulmer, Stuttgart, 1952, 1996, ISBN 3-8001-1080-6, S. 13</ref> Grünlandaufwüchse lassen sich darüber hinaus als [[nachwachsender Rohstoff]] nutzen. Das hat sich aber bis heute nicht durchgesetzt, da von minderwertigem Futter auch kein wirtschaftlicher Biogasertrag möglich ist. Vor allem auf ertragsschwachen Standorten stehen bei Grünland aber auch Gesichtspunkte der [[Landschaftspflege]] und/oder des [[Naturschutz|Naturschutzes]] statt der Nutzung der erzeugten Biomasse im Vordergrund.


== Abgrenzung, Definition, Unterteilung ==
== Abgrenzung, Definition, Unterteilung ==
Der Terminus ''Grünland'' als Landnutzungsform steht als die landwirtschaftlich genutzte offene [[Flur (Gelände)|Flur]] in Abgrenzung zu ''[[Ackerland]]'', das [[Bodenbearbeitung|umgebrochen]] wird, zu ''[[Gartenbaufläche|Gartenbauflächen]]'', zu denen in weiterem Sinne auch Obst- und Weinbauflächen uä. zählen, sowie zum ''[[Brachland]]'', das temporär ungenutzt bleibt, und den zahlreichen Formen der ''landwirtschaftlichen Nebenflächen'' ([[Unproduktive Fläche|unproduktive Flächen]]), wie [[Weg|Wege]], [[Feldrain|Raine]], [[Hain|Haine]], aber auch [[Teichwirtschaft|teichwirtschaftliche]] Flächen und Ähnliches sowie zum ''[[Nutzwald]]'', der den forstwirtschaftlichen Zweig der bäuerlichen Betriebe darstellt.
Der Terminus ''Grünland'' als Landnutzungsform steht als die landwirtschaftlich genutzte offene [[Flur (Gelände)|Flur]] in Abgrenzung zu ''[[Ackerland]]'' das [[Bodenbearbeitung|umgebrochen]] wird, zu ''[[Gartenbaufläche|Gartenbauflächen]]'' zu denen in weiterem Sinne auch Obst- und Weinbauflächen uä. zählen, sowie zum ''[[Brachland]]'' das temporär ungenutzt bleibt und zu den zahlreichen Formen der ''landwirtschaftlichen Nebenflächen'' ([[Unproduktive Fläche|unproduktive Flächen]]) wie [[Weg]]e, [[Feldrain|Raine]], [[Hain]]e, aber auch [[teichwirtschaft]]liche Flächen und Ähnliches sowie zum ''[[Nutzwald]]'', der den forstwirtschaftlichen Zweig der bäuerlichen Betriebe darstellt.


=== Ökologie und Biologie ===
=== Ökologie und Biologie ===
Zeile 15: Zeile 15:
* ''Grünland im engeren Sinne'' sind [[Wiese (Grünland)|Wiesen]], [[Weide (Grünland)|Weiden]] oder [[Mähder]] (Mahdfluren). Es wird auch als ''Wirtschaftsgrünland'' oder, von der Pflanzensoziologie, als ''[[Fettwiese|Fettwiesen]]'' bzw. ''Fettweiden'' bezeichnet. Diese Flächen werden in der Regel mehr als zweimal im Jahr gemäht oder abgeweidet und liefern bei rechtzeitiger Nutzung gutes Futter. Diese Grünlandgesellschaften sind Kulturformationen, die ohne diese Bewirtschaftung im Klima [[Mitteleuropa|Mitteleuropas]] nicht in dieser Form existieren würden.
* ''Grünland im engeren Sinne'' sind [[Wiese (Grünland)|Wiesen]], [[Weide (Grünland)|Weiden]] oder [[Mähder]] (Mahdfluren). Es wird auch als ''Wirtschaftsgrünland'' oder, von der Pflanzensoziologie, als ''[[Fettwiese|Fettwiesen]]'' bzw. ''Fettweiden'' bezeichnet. Diese Flächen werden in der Regel mehr als zweimal im Jahr gemäht oder abgeweidet und liefern bei rechtzeitiger Nutzung gutes Futter. Diese Grünlandgesellschaften sind Kulturformationen, die ohne diese Bewirtschaftung im Klima [[Mitteleuropa|Mitteleuropas]] nicht in dieser Form existieren würden.
* ''Grünland im weiteren Sinne'' umfasst neben den oben genannten Flächen noch [[Magerwiesen]] und -weiden einschließlich [[Alpiner Rasen|alpiner Rasenflächen]], [[Feuchtwiese|Feuchtwiesen]], [[Trockenrasen|Trocken-]] und [[Halbtrockenrasen]], [[Borstgrasrasen]], [[Zwergstrauchheide|Zwergstrauchheiden]] sowie die früher noch häufigen Pfeifengras-[[Streuwiese|Streuwiesen]] und [[Seggenried|Seggenriede]], die früher der Streugewinnung oder der gelegentlichen Beweidung ([[Wanderschäfer|Wanderschäferei]]) dienten. Diese Pflanzengesellschaften sind Halbkultur- oder Kulturformationen. Echte (natürlich entstandene) Trocken-, Halbtrocken-, Borstgras- oder alpine Rasen sind sehr selten.
* ''Grünland im weiteren Sinne'' umfasst neben den oben genannten Flächen noch [[Magerwiesen]] und -weiden einschließlich [[Alpiner Rasen|alpiner Rasenflächen]], [[Feuchtwiese|Feuchtwiesen]], [[Trockenrasen|Trocken-]] und [[Halbtrockenrasen]], [[Borstgrasrasen]], [[Zwergstrauchheide|Zwergstrauchheiden]] sowie die früher noch häufigen Pfeifengras-[[Streuwiese|Streuwiesen]] und [[Seggenried|Seggenriede]], die früher der Streugewinnung oder der gelegentlichen Beweidung ([[Wanderschäfer|Wanderschäferei]]) dienten. Diese Pflanzengesellschaften sind Halbkultur- oder Kulturformationen. Echte (natürlich entstandene) Trocken-, Halbtrocken-, Borstgras- oder alpine Rasen sind sehr selten.
Eine Mischform zwischen Grünland und Obstflächen stellen [[Streuobstwiese|Streuobstwiesen]] dar. Infolge der dauerhaft geschlossenen Pflanzendecke bietet Grünland sehr guten Schutz gegen Erosion. Zugleich werden im Boden mineralisierte Nährstoffe infolge des Dauerbewuchses während der Vegetationsperiode laufend zur Bildung von Pflanzenmasse genutzt. Durch die Umsetzung abgestorbener Teile der Grünlandpflanzen wird der Boden mit Humus angereichert. Die fehlende Bodenbearbeitung auf Dauergrünland fördert die Ausbildung eines reichhaltigen Bodenlebens. Zusammenfassend bewirken die genannten Faktoren einen hervorragenden Schutz des Bodens und des Grundwassers.<ref>Klaus-Ulrich Heyland (Herausgeber), Spezieller Pflanzenbau, 7. Auflage, Ulmer, Stuttgart, 1952, 1996, ISBN 3-8001-1080-6, S. 13 - 15</ref>
Eine Mischform zwischen Grünland und Obstflächen stellen [[Streuobstwiese|Streuobstwiesen]] dar. Infolge der dauerhaft geschlossenen Pflanzendecke bietet Grünland sehr guten Schutz gegen Erosion. Zugleich werden im Boden mineralisierte Nährstoffe infolge des Dauerbewuchses während der Vegetationsperiode laufend zur Bildung von Pflanzenmasse genutzt. Durch die Umsetzung abgestorbener Teile der Grünlandpflanzen wird der Boden mit Humus angereichert. Die fehlende Bodenbearbeitung auf Dauergrünland fördert die Ausbildung eines reichhaltigen Bodenlebens. Zusammenfassend bewirken die genannten Faktoren einen hervorragenden Schutz des Bodens und des Grundwassers.<ref>Klaus-Ulrich Heyland (Herausgeber), Spezieller Pflanzenbau, 7. Auflage, Ulmer, Stuttgart, 1952, 1996, ISBN 3-8001-1080-6, S. 13–15</ref>


=== Botanische Artenzusammensetzung von Grünland in Mitteleuropa ===
=== Botanische Artenzusammensetzung von Grünland in Mitteleuropa ===
[[Datei:Energiewert_von_Futterwiesen_je_nach_alfa-Biodiverstät_in_ZentralÖsterreich.jpg||mini|Energiewert von Futterwiesen je nach Alpha-Diverstät der Pflanzenarten in Zentralösterreich.]]
[[Datei:Energiewert von Futterwiesen je nach alfa-Biodiverstät in ZentralÖsterreich.jpg||mini|Energiewert von Futterwiesen je nach Alpha-Diverstät der Pflanzenarten in Zentralösterreich.]]

Die verschiedener Klimate, Bodenarten, Nutzungsintensitäten und Nutzungsformen im Grünland führen zu verschiedenen Pflanzengesellschaften mit unterschiedlicher Dominanz und Biodiversität bestimmter Pflanzenarten die dann zu Grünlandtypen werden. Gut geführtes Wirtschaftsgrünland hat durch intensive Nutzung in der Regel immer eine geringere Alpha-, Beta und [[Gamma-Diversität|Gamma-Biodiversität]], hat also geringe Artenzahlen je Flächeneinheit als extensiv bewirtschaftete Futterwiesen. Dafür liefern intensiver geführte Futterwiesen höhere Futterqualitäten mit höherem Energiegehalten und Proteingehalten, die für die wirtschaftliche Fütterung von hochleistenden Zuchtvieh Voraussetzung sind.
In der Regel ist heutiges Grünland in Mitteleuropa zerstörte Naturvegetation, vor allem im Mittelalter gerodeter Wald, Die damaligen großen Waldrodungen in den Berggebieten in Mitteleuropa erfolgten zur Ausweitung des Getreideanbaues mit Roggen und Hafer für den steigenden Bedarf der zunehmenden Bevölkerung für die eigene Ernährung und das Vieh sowie für die vielen Zugtiere für Handel, Schifffahrt und Krieg. Die folgenden Informationen beziehen sich insbesondere auf Grünland in Deutschland und Österreich.

Die verschiedenen Klimate, Bodenarten, Nutzungsintensitäten und Nutzungsformen im Grünland führen zu verschiedenen Pflanzengesellschaften mit unterschiedlicher Dominanz und Biodiversität bestimmter Pflanzenarten, die dann als unterschiedliche ''Grünlandtypen'' bezeichnet werden. Gut geführtes Wirtschaftsgrünland hat durch intensive Nutzung in der Regel immer eine geringere Alpha-, Beta und [[Gamma-Diversität|Gamma-Biodiversität]], hat also geringe Artenzahlen je Flächeneinheit als extensiv bewirtschaftete Futterwiesen. Dafür liefern intensiver geführte Futterwiesen höhere Futterqualitäten mit höherem Energiegehalten und Proteingehalten, die für die wirtschaftliche Fütterung von hochleistenden Zuchtvieh Voraussetzung sind. ''(Siehe dazu Kapitel [[#Intensivgrünland (Wirtschaftsgrünland)|Intensivgrünland (Wirtschaftsgrünland)]] und [[#Extensivgrünland|Extensivgrünland]])''


Eine im Auftrag des [[Bundesamt für Naturschutz|Bundesamtes für Naturschutz]] durchgeführte Untersuchung aus dem Jahr 2005 schlägt folgende Kennarten für ein artenreiches Grünland nach Naturraum vor, wobei mindestens 30 der vorgeschlagenen 47 Arten bzw. Artengruppen vorzufinden sein müssen. Diese sind folgend nach fallender Vorkommensanzahl in den unterschiedlichen [[Naturraum|Naturräumen]] sortiert:<ref>{{Cite book|publisher=Bundesamt für Naturschutz|isbn=9783784339139|last=Güthler|first=Wolfram|coauthors=Rainer Oppermann|title=Agrarumweltprogramme und Vertragsnaturschutz weiter entwickeln Mit der Landwirtschaft zu mehr Natur: Ergebnisse des F+E-Projektes „Angebotsnaturschutz“|location=Bonn|date=2005}}</ref>
Eine im Auftrag des [[Bundesamt für Naturschutz|Bundesamtes für Naturschutz]] durchgeführte Untersuchung aus dem Jahr 2005 schlägt folgende Kennarten für ein artenreiches Grünland nach Naturraum vor, wobei mindestens 30 der vorgeschlagenen 47 Arten bzw. Artengruppen vorzufinden sein müssen. Diese sind folgend nach fallender Vorkommensanzahl in den unterschiedlichen [[Naturraum|Naturräumen]] sortiert:<ref>{{Cite book|publisher=Bundesamt für Naturschutz|isbn=9783784339139|last=Güthler|first=Wolfram|coauthors=Rainer Oppermann|title=Agrarumweltprogramme und Vertragsnaturschutz weiter entwickeln Mit der Landwirtschaft zu mehr Natur: Ergebnisse des F+E-Projektes „Angebotsnaturschutz“|location=Bonn|date=2005}}</ref>
* ''[[Trifolium_pratensis]], [[Chrysanthemum_leucanthemum]], [[Storchschnäbel|Geranium spec.]], [[Lychnis_flos-cuculi]], [[Pippau|Crepis spec.]], [[Habichtskräuter|Hieracium spec.]]/[[Hypochaeris radicata]]/[[Löwenzahn (Leontodon)|Leontodon spec.]], [[Glockenblumen|Campanula spec.]], [[Bocksbärte|Tragopogon spec.]], [[Cirsium oleraceum]], [[Rhinanthus|Rhinanthus spec.]], [[Centaurea|Cenraurea spec.]], [[Polygonum bistorta]], [[Filipendula ulmaria]], [[Caltha palustris]], [[Potentilla erecta]], [[Sanguisorba|Sanguisorba spec.]], [[Hieracium pilosella]], [[Plantago lanceolata]], [[Lathyrus pratensis]], [[Knautia arvensis]]/[[Skabiosen|Scabiosa spec.]], [[Cirsium palustre]], [[Rote Lichtnelke|Silene dioica]], [[Symphytum|Symphytum spec.]], [[Geum rivale]], [[Primula|Primula spec.]], [[Phyteuma|Phyteuma spec.]], [[Achillea millefolium]], [[Medicago lupulina]], [[Ajuga reptans]], [[Saxifraga granulata]], [[Salvia pratensis]], [[Meum athamanticum]], [[Polygala|Polygala spec.]], [[Ranunculus|Ranunculus spec.]], [[Vicia|Vicia spec.]], [[Hornklee|Lotus spec.]], [[Myosotis|Myosotis spec.]], [[Cardamine pratensis]], [[Rumex acetosella]], [[Thymiane|Thymus spec.]], [[Augentroste|Euphrasia spec.]], [[Trollius europaea]], [[Anthriscus sylvestris]], [[Heracleum sphondylium]], [[Galium|Galium spec.]], [[Braunellen (Pflanzengattung)|Prunella spec.]] und [[Lythrum salicaria]]''[[Datei:AlfaBiodiversity_span_in_Austria_of_of_most_frequent_important_fodder_grassland.jpg|verweis=https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:AlphaBiodiversity_span_in_Austria_of_of_most_frequent_important_fodder_grassland.jpg|miniatur|Biodiversity span in Austria of most frequent important fodder grassland.]]
* ''[[Trifolium pratensis]], [[Chrysanthemum leucanthemum]], [[Storchschnäbel|Geranium spec.]], [[Lychnis flos-cuculi]], [[Pippau|Crepis spec.]], [[Habichtskräuter|Hieracium spec.]]/[[Hypochaeris radicata]]/[[Löwenzahn (Leontodon)|Leontodon spec.]], [[Glockenblumen|Campanula spec.]], [[Bocksbärte|Tragopogon spec.]], [[Cirsium oleraceum]], [[Rhinanthus|Rhinanthus spec.]], [[Centaurea|Cenraurea spec.]], [[Polygonum bistorta]], [[Filipendula ulmaria]], [[Caltha palustris]], [[Potentilla erecta]], [[Sanguisorba|Sanguisorba spec.]], [[Hieracium pilosella]], [[Plantago lanceolata]], [[Lathyrus pratensis]], [[Knautia arvensis]]/[[Skabiosen|Scabiosa spec.]], [[Cirsium palustre]], [[Rote Lichtnelke|Silene dioica]], [[Symphytum|Symphytum spec.]], [[Geum rivale]], [[Primula|Primula spec.]], [[Phyteuma|Phyteuma spec.]], [[Achillea millefolium]], [[Medicago lupulina]], [[Ajuga reptans]], [[Saxifraga granulata]], [[Salvia pratensis]], [[Meum athamanticum]], [[Polygala|Polygala spec.]], [[Ranunculus|Ranunculus spec.]], [[Vicia|Vicia spec.]], [[Hornklee|Lotus spec.]], [[Myosotis|Myosotis spec.]], [[Cardamine pratensis]], [[Rumex acetosella]], [[Thymiane|Thymus spec.]], [[Augentroste|Euphrasia spec.]], [[Trollius europaea]], [[Anthriscus sylvestris]], [[Heracleum sphondylium]], [[Galium|Galium spec.]], [[Braunellen (Pflanzengattung)|Prunella spec.]] und [[Lythrum salicaria]]''[[Datei:AlfaBiodiversity span in Austria of of most frequent important fodder grassland.jpg|mini|Biodiversity span in Austria of most frequent important fodder grassland.]]
Im österreichischen alpinen Zentralraum mit Grünland schwankt die Biodiversität ([[Alpha-Diversität|Alpha-Diversität]]) zwischen 7 bis 114 Arten und im Mittel bei 35 Pflanzenarten auf 100 m² nach einer Zusammenstellung von Humer (2015).<ref>{{Internetquelle|url=http://de.slideshare.net/JohannHumer/biodiversity-span-of-fodder-grassland-in-austria|titel=Biodiversity span of fodder grassland in Austria|autor=Humer J, BLASCHKA A., BOHNER A,. POETSCH E.|hrsg=FUTTERWIESENEXPERTEHumer|werk=|datum=2015-01-28|sprache=en|zugriff=2016-05-08}}</ref><ref>{{Internetquelle|url=https://www.researchgate.net/profile/Andreas_Schaumberger/publication/262224301_Grassland_Farming_in_Austria_-_status_quo_and_future_prospective/links/004635371a6d64d5d5000000.pdf|titel=Abschlussbericht über die Auswertung von MABDaten zur Evaluierung des ÖPUL hinsichtlich Kapitel VI.2.A „Artenvielfalt“. Gumpenstein, Dezember 2003, 37 S.|autor=EM Pötsch, A Blaschka|hrsg=BMLFUW|werk=|datum=2003|sprache=de|zugriff=2016-05-06}}</ref>


Im österreichischen alpinen Zentralraum schwankt die Biodiversität ([[Alpha-Diversität|Alpha-Diversität]]) von Grünland zwischen 7 bis 114 Arten und liegt im Mittel bei 35 Pflanzenarten auf 100 m² nach einer Zusammenstellung von Humer (2015).<ref>{{Internetquelle|url=http://de.slideshare.net/JohannHumer/biodiversity-span-of-fodder-grassland-in-austria|titel=Biodiversity span of fodder grassland in Austria|autor=Humer J, BLASCHKA A., BOHNER A,. POETSCH E.|hrsg=FUTTERWIESENEXPERTEHumer|werk=|datum=2015-01-28|sprache=en|zugriff=2016-05-08}}</ref><ref>{{Internetquelle|url=https://www.researchgate.net/profile/Andreas Schaumberger/publication/262224301 Grassland Farming in Austria – status quo and future prospective/links/004635371a6d64d5d5000000.pdf|titel=Abschlussbericht über die Auswertung von MABDaten zur Evaluierung des ÖPUL hinsichtlich Kapitel VI.2.A „Artenvielfalt“. Gumpenstein, Dezember 2003, 37 S.|autor=EM Pötsch, A Blaschka|hrsg=BMLFUW|werk=|datum=2003|sprache=de|zugriff=2016-05-06}}</ref>
Im Gegensatz zu obigen untersuchten Fakten wird auf der Webseite "Rettet die Blumenwiesen",<ref>[http://www.rettet-die-blumenwiesen.at/]</ref> die das Agrarumweltprogremm ÖPUL 2015 durch Unterschriften beeinflussen will unter Angabe von [[Georg_Grabherr]] (österreichischer Ökologe und Wissenschafter des Jahres 2012) grob vereinfachtend behauptet: "Auf Intensiv-Grünland wachsen oft nur 5-7 Pflanzenarten – vor allem Gräser, die viel Dünger und häufige Mahd vertragen." Diese einseitige Behauptung zeigt wie durch [[Bias]] ([[kognitive Verzerrung]]) der renommierte Universitätslehrer mittels der Begriffe [[Blumenwiese|Blumenwiesen]], Naturschutz und Ökologie die Politik und Öffentlichkeit durch Vereinfachung und ohne Belegangabe täuschen; in dem Fall um etwa das Fünffache.

Der österreichischer Ökologe [[Georg Grabherr]] schreibt auf der Webseite "Rettet die Blumenwiesen" (einer Plattform zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Agrarumweltprogremm ÖPUL 2015): {{"|Auf Intensiv-Grünland wachsen oft nur 5-7 Pflanzenarten – vor allem Gräser, die viel Dünger und häufige Mahd vertragen.}}<ref>[http://www.rettet-die-blumenwiesen.at/], abgerufen am 09. Mai 2016.</ref>


== Standort- und Bodenverhältnisse ==
== Standort- und Bodenverhältnisse ==
Zeile 31: Zeile 35:


=== Nutzungsform ===
=== Nutzungsform ===
[[Datei:XN_Muensterland.jpg|verweis=https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:XN_Muensterland.jpg|miniatur|Fette Dauergrünlandfläche]]
[[Datei:XN Muensterland.jpg|mini|Fette Dauergrünlandfläche]]


==== Dauergrünland ====
==== Dauergrünland ====
''Dauergrünland'' werden Grundfutterflächen genannt, die längere Zeit eine kurzrasige Vegetation als Dauerkultur tragen. Dauergrünland ist somit eine auf mindestens 5&nbsp;Jahre angelegte Vegetationsform ([[Wiese (Grünland)|Wiese]] oder [[Weide (Grünland)|Weide]]) mit relativ geschlossener Grasnarbe, die von einer [[Pflanzengemeinschaft]] aus Gräsern, Kräutern und [[Hülsenfrüchtler]] gebildet wird. Grünland wird durch mehr oder weniger regelmäßige Mahd und/oder Beweidung gehölzfrei bzw. waldfrei gehalten und dient der Biomassegewinnung: als Futter, zur Energiegewinnung (als [[Substrat (Biogasanlage)|Einsatzstoff für Biogasanlagen]] oder als [[Heuverbrennung|Brennstoff]]) oder zu früheren Zeiten als Einstreu für die Tierhaltung. Die botanische Zusammensetzung von Grünland ist das Ergebnis einer bestimmten Bewirtschaftung und Nutzung am jeweiligen Standort.
''Dauergrünland'' werden Grundfutterflächen genannt, die längere Zeit eine kurzrasige Vegetation als Dauerkultur tragen. Dauergrünland ist somit eine auf mindestens 5&nbsp;Jahre angelegte Vegetationsform ([[Wiese (Grünland)|Wiese]] oder [[Weide (Grünland)|Weide]]) mit relativ geschlossener Grasnarbe, die von einer [[Pflanzengemeinschaft]] aus Gräsern, Kräutern und [[Hülsenfrüchtler]] gebildet wird. Grünland wird durch mehr oder weniger regelmäßige Mahd und/oder Beweidung gehölzfrei bzw. waldfrei gehalten und dient der Biomassegewinnung: als Futter, zur Energiegewinnung (als [[Substrat (Biogasanlage)|Einsatzstoff für Biogasanlagen]] oder als [[Heuverbrennung|Brennstoff]]) oder zu früheren Zeiten als Einstreu für die Tierhaltung.


==== Wechselgrünland, Wechselwirtschaft ====
==== Wechselgrünland, Wechselwirtschaft ====
Unter dem Überbegriff ''Wechselgrünland'' oder ''Wechselwirtschaft'' werden zwei in Europa weit verbreitete historische Fruchtfolge-Systeme zusammengefasst: Die [[Feldgraswirtschaft]] und die [[Egart]]-Wirtschaft. In beiden Fällen wechselt mehrjähriges Grünland mit ein- oder mehrjährigem [[Ackerbau]] ab. Dabei wird die fördernde Wirkung des Grünlandes auf die [[Bodenfruchtbarkeit]] (hohe [[Humus|Humusgehalte]]) für eine Acker-Zwischennutzung genutzt.
Unter dem Überbegriff ''Wechselgrünland'' (eine Form der ''[[Wechselwirtschaft]]'') werden zwei in Europa weit verbreitete historische Fruchtfolge-Systeme zusammengefasst: Die [[Feldgraswirtschaft]] und die [[Egart]]-Wirtschaft. In beiden Fällen wechselt mehrjähriges Grünland mit ein- oder mehrjährigem [[Ackerbau]] ab. Dabei wird die fördernde Wirkung des Grünlandes auf die [[Bodenfruchtbarkeit]] (hohe [[Humus]]gehalte) für eine Acker-Zwischennutzung genutzt.


Ein- und mehrjähriger Futterbau in Form von [[Futtergräser|Futtergräsern]] ''(Ackergras)'' oder von Mischungen aus Gras und krautigen Pflanzen ist kein Grünland, sondern wird dem [[Ackerfutterbau]] zugerechnet.
Ein- und mehrjähriger Futterbau in Form von [[Futtergräser]]n ''(Ackergras)'' oder von Mischungen aus Gras und krautigen Pflanzen ist kein Grünland, sondern wird dem [[Ackerfutterbau]] zugerechnet.


==== Grünlandbrache ====
==== Grünlandbrache ====
[[Datei:Wiesenbrache_mit_Kratzdistel.jpg|verweis=https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Wiesenbrache_mit_Kratzdistel.jpg|miniatur|Etwa 10-jährige Wiesenbrache mit Kratzdistel und Brennnessel]]
[[Datei:Wiesenbrache mit Kratzdistel.jpg|mini|Etwa 10-jährige Wiesenbrache mit Kratzdistel und Brennnessel]]
Eine Grünlandbrache stellt eine Pflanzengesellschaft dar, die - ggf. für kürzere oder längere Zeiträume (Jahre oder Jahrzehnte) - vom Menschen nicht mehr genutzt wird und dann bestimmten natürlichen [[Sukzession (Biologie)|Sukzessionsprozessen]] unterliegt. Kennzeichen der [[Brache]] ist das Fehlen jeglicher landwirtschaftlicher oder sonstiger Nutzung des Pflanzenaufwuchses (z.B. [[Sozialbrache]]). Bei dauerhaftem Verzicht auf eine Grünlandnutzung würde mit der Zeit wieder Wald entstehen (= potentielle natürliche Vegetation). Im Sinne dieser Definition sind Grünlandbrachen aber streng von sog. Rotations- und Dauerbrachen auf [[Ackerland]] zu unterscheiden. Hierbei handelt es sich um agrarpolitisch bewusst herbeigeführte, meist kurzlebige Brachestadien mit dem Ziel einer Marktentlastung.
Eine Grünlandbrache stellt eine Pflanzengesellschaft dar, die ggf. für kürzere oder längere Zeiträume (Jahre oder Jahrzehnte) vom Menschen nicht mehr genutzt wird und dann bestimmten natürlichen [[Sukzession (Biologie)|Sukzessionsprozessen]] unterliegt. Kennzeichen der [[Brache]] ist das Fehlen jeglicher landwirtschaftlicher oder sonstiger Nutzung des Pflanzenaufwuchses (z.B. [[Sozialbrache]]). Bei dauerhaftem Verzicht auf eine Grünlandnutzung würde mit der Zeit wieder Wald entstehen (= potentielle natürliche Vegetation). Im Sinne dieser Definition sind Grünlandbrachen aber streng von sog. Rotations- und Dauerbrachen auf [[Ackerland]] zu unterscheiden. Hierbei handelt es sich um agrarpolitisch bewusst herbeigeführte, meist kurzlebige Brachestadien mit dem Ziel einer Marktentlastung.


=== Nutzungsintensität ===
=== Nutzungsintensität ===
Zeile 49: Zeile 53:


==== Intensivgrünland (Wirtschaftsgrünland) ====
==== Intensivgrünland (Wirtschaftsgrünland) ====
{{Quellen}}
[[Datei:W-GL_mit_Kräutern_2.jpg|verweis=https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:W-GL_mit_Kr%C3%A4utern_2.jpg|miniatur|Wirtschaftsgrünland mit einer Ertragserwartung von 120 dt TM/ha bei 5 Nutzungen]]
[[Datei:W-GL mit Kräutern 2.jpg|mini|Wirtschaftsgrünland mit einer Ertragserwartung von 120 dt TM/ha bei 5 Nutzungen]]
Der Begriff Intensivgrünland ist bislang als definierter agrartechnischer Standard oder Norm nicht festgelegt. Im ganzen deutschen Sprachraum findet man keinen standardisierten Gebrauch dieses diffusen Begriffes. Zuständige landwirtschaftlich befasste Stellen verwenden diese Begriffe formal und schriftlich kaum. Die Fundstellen zeigen, dass offizielle schriftliche Gebrauch selten ist und am ehesten nach Ermessen und nicht streng standardmäßig erfolgt.
Der Begriff Intensivgrünland ist bislang als definierter agrartechnischer Standard oder Norm nicht festgelegt. Im ganzen deutschen Sprachraum findet man keinen standardisierten Gebrauch dieses Begriffes. Zuständige landwirtschaftlich befasste Stellen verwenden diesen Begriff kaum. Hingegen wird der Begriff von [[Umweltaktivist]]en und im allgemeinen Sprachgebrauch häufig verwendet und ist zumeist negativ belegt.


Der Grünlandbotaniker und Ökologe Gottfried Briemle definiert Intensivgrünland wie folgt{{"|Unter Wirtschaftsgrünland wird ein Grünlandtyp verstanden, der so stark genutzt wird, dass sich die Erzeugung von Grundfutter für die Milchviehhaltung – in Konkurrenz zu [[Silomais]] – ökonomisch lohnt.}}<ref>QUELLE FEHLT: {{Antwort|Futterwiesenjefe}} bitte belegen.</ref>
Intensivgrünland wird aber häufig landläufig verwendet und zwar von Sprechern und Schreibern, die gegen die Intensivgrünland eingestellt sind. Es sind meistens Laien, besorgte Bürger, Umweltaktivisten oder Wähler grüner Parteien mit Bauchgefühl einer diffusen Ablehnung . Sie sind ohne Fachkenntnisse gegen die erlaubte Ausnutzung der Obergrenzen aller agrarwirtschaftlich erlaubten betrieblichen und gesetzlichen Betriebsweisen und verständlicherweise gegen alle Auswüchse und Gesetzesüberschreitungen in dem Bereich..


Entgegen der Defintion von Briemle wird in Österreich nicht selten sogar nicht nur im Intensivgrünland intensive Milchwirtschaft betrieben, sondern auch in vielen Ungunstlagen des Mühl- und Waldviertels, in Kärnten und sogar auf Tiroler Almen. Das ist deswegen möglich, weil in Milchwirtschaftsbertrieben mit hohen Milchleistungen heute ein Drittel bis zur Hälfte Kraftfutter in der Futterration durch Zukauf eingesetzt wird und weil dies meist wirtschaftlicher ist und dies dort vor allem den Familienunterhalt der Bergbauernbetriebe sichert.
Sogar Wissenschafter schreiben in Fachbeiträgen über Intensivgrünland und halten dazu Vorträge, ohne den Begriff Intensivgrünland präzise zu definieren und abgrenzen (wollen oder können). Das Stufium der Fachlitereatur hinterläßt den Eindruck, dass unter Intensivgrünland eigentlich die heute übliche Grünlandwirtschaft von Mehrschnittwiesen verstanden wird. Belegbeispiele: Zaller (2012), Schröpel (2009), [http://www.lfl.bayern.de/iab/gruenland/026198/]


In Österreich ist ''Intensivgrünland'' landläufig eine Fläche, wo Futterwiesen oft gemäht werden, intensiv Gülle und meist zusätzlich Handelsdünger ausgebracht sowie chemische Unkrautbekämpfung durchgeführt wird.
Nach Briemle (1996) ist Intensivgrünland: Unter Wirtschaftsgrünland wird ein Grünlandtyp verstanden, der so stark genutzt wird, dass sich die Erzeugung von Grundfutter für die Milchviehhaltung – in Konkurrenz zu [[Silomais]] – ökonomisch lohnt.


Die Häufigkeit liegt je nach Naturraum und Standortverhältnissen zwischen 3 und 6 Nutzungen pro Jahr (als Schnitt, Weide oder Mähweide). Inzwischen findet man bereits 7-Schnittwiesen in Vorarlberg und in Gunstlagen in Niederösterreich. Die dem Boden entzogenen Nährstoffe werden bei landschaftsökologisch verträglicher Nutzungsweise fast ausschließlich über Hofdung (Wirtschaftsdünger), überwiegend als [[Gülle]], aber auch als Stallmist, und in Ungarn auch bei Großbetrieben sogar meist nur als Stallmist zurückgeführt. Die Ertragserwartung liegt zwischen 80 und 120 dt TM/ha, die Qualität des Futters zwischen 5,0 und 6,0 MJ [[Netto-Energie-Laktation|NEL]]/kg TM.[[Datei:Wiesenneuanlage mit bester Futterqualät mit Knaulgras Rotklee Raygras in Deutschbach NÖ am 2006mai6 Dscn4724 2006-0506.jpg|mini|Saftiges frisches Grünfutter aus Wiesenneuanlage mit bester Futterqualität mit Knaulgras, Weißklee, Rotklee und Raygras in Deutschbach NÖ am 2006-05-06]]
Entgegen der Defintion von Briemle wird In Österreich nicht selten sogar nicht nur im Intensivgrünland intensive Milchwirtschaft betrieben, sondern auch in vielen Ungunstlagen des Mühl- und Waldviertels, in Kärnten und sogar auf Tiroler Almen. Das ist deswegen möglich, weil in Milchwirtschaftsbertrieben mit hohen Milchleistungen heute ein Drittel bis zur Hälfte Kraftfutter in der Futterration durch Zukauf eingesetzt wird und weil dies meist wirtschaftlicher ist und dies dort vor allem den Familienunterhalt der Bergbauernbetriebe sichert.

In Österreich versteht man unter Intensivgrünland landläufig bei Bauern und Bevölkerung die Formel, wo Futterwiesen oft gemäht werd, intensiv Gülle und meist zusätzlich Handelsdünger ausgebracht wird sowie chemische Unkrautbekämpfung durchgeführt wird.

Die Häufigkeit liegt je nach Naturraum und Standortverhältnissen zwischen 3 und 6 Nutzungen pro Jahr (als Schnitt, Weide oder Mähweide). Inzwischen findet man bereits 7-Schnittwiesen in Vorarlberg und in Gunstlagen in Niederösterreich. Die dem Boden entzogenen Nährstoffe werden bei landschaftsökologisch verträglicher Nutzungsweise fast ausschließlich über Hofdung (Wirtschaftsdünger), überwiegend als [[Gülle]], aber auch als Stallmist, und in Ungarn auch bei Großbetrieben sogar meist nur als Stallmist zurückgeführt. Die Ertragserwartung liegt zwischen 80 und 120 dt TM/ha, die Qualität des Futters zwischen 5,0 und 6,0 MJ [[Netto-Energie-Laktation|NEL]]/kg TM.[[Datei:Wiesenneuanlage_mit_bester_Futterqualät_mit_Knaulgras_Rotklee_Raygras_in_Deutschbach_NÖ_am_2006mai6_Dscn4724_2006-0506.jpg|verweis=https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Wiesenneuanlage_mit_bester_Futterqual%C3%A4t_mit_Knaulgras_Rotklee_Raygras_in_Deutschbach_N%C3%96_am_2006mai6_Dscn4724_2006-0506.jpg|miniatur|Saftiges frisches Grünfutter aus Wiesenneuanlage mit bester Futterqualität mit Knaulgras, Weißklee, Rotklee und Raygras in Deutschbach NÖ am 2006-05-06]]
Bei Wiesenneuanlagen werden anfänglich die besten Erträge mit ca 15 t TM/ha und die besten Futterqualitäten, sowie die beste Unkrautunterdrückung erreicht.


Die Anzahl der Pflanzenarten ist für sehr ertragreiches Wirtschaftsgrünland mit 15 bis 20 pro 25 m² [[Referenzfläche]] für norddeutsches Grünland typisch. Das beträgt jedoch ein Mehrfaches der im Ackerfutterbau üblichen Artenvielfalt. In den österreichischen nordsteirischen Grünlandgebieten schwankt die Biodiversität auf den intensivst bewirtschafteten Futterwiesen mit 4 Nutzungen im Jahr zwischen 7 und 52 Pflanzenarten und im Mittel bei 28 Pflanzenarten auf 100 m2 nach einer Zusammenstellung von Humer (2015).<ref>{{Internetquelle|url=http://de.slideshare.net/JohannHumer/biodiversity-span-of-fodder-grassland-in-austria|titel=Biodiversity span of fodder grassland in Austria|autor=Humer J, BLASCHKA A., BOHNER A,. POETSCH E.|hrsg=FUTTERWIESENEXPERTEHumer|werk=|datum=2015-01-28|sprache=en|zugriff=2016-05-08}}</ref>. Diese ohnedies relativ hohe Biodiversität in Wirtschaftsgrünland wird von Ökologen und Naturfreunden in Österreich seit Jahren mit Bauern und Vertretern der Landwirtschaft sehr kontroversiell diskutiert und man will noch höhere Biodiversitäten im Grünland.
Die Anzahl der Pflanzenarten ist für sehr ertragreiches Wirtschaftsgrünland mit 15 bis 20 pro 25 m² [[Referenzfläche]] für norddeutsches Grünland typisch. Das beträgt jedoch ein Mehrfaches der im Ackerfutterbau üblichen Artenvielfalt. In den österreichischen nordsteirischen Grünlandgebieten schwankt die Biodiversität auf den intensivst bewirtschafteten Futterwiesen mit 4 Nutzungen im Jahr zwischen 7 und 52 Pflanzenarten und im Mittel bei 28 Pflanzenarten auf 100 m2 nach einer Zusammenstellung von Humer (2015).<ref>{{Internetquelle|url=http://de.slideshare.net/JohannHumer/biodiversity-span-of-fodder-grassland-in-austria|titel=Biodiversity span of fodder grassland in Austria|autor=Humer J, BLASCHKA A., BOHNER A,. POETSCH E.|hrsg=FUTTERWIESENEXPERTEHumer|werk=|datum=2015-01-28|sprache=en|zugriff=2016-05-08}}</ref>. Diese ohnedies relativ hohe Biodiversität in Wirtschaftsgrünland wird von Ökologen und Naturfreunden in Österreich seit Jahren mit Bauern und Vertretern der Landwirtschaft sehr kontroversiell diskutiert und man will noch höhere Biodiversitäten im Grünland.


Der [[Viehbesatz]] von intensiv genutztem Grünland liegt in der Regel über 2 [[Großvieheinheit|Großvieheinheiten]] pro Hektar (GVE; entspricht zum Beispiel 2 ausgewachsenen Rindern) und kann bis zu 6 GVE/ha betragen.<ref name="ABU Soest2">M. Bunzel-Drüke, C. Böhm, G. Finck, R. Kämmer, E. Luick, E. Reisinger, U. Riecken, J. Riedl, M. Scharf, O. Zimball: <i>„Wilde Weiden - Praxisleitfaden für Ganzjahresbeweidung in Naturschutz und Landschaftsentwicklung“.</i> Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest e.V. (Hg.) - Sassendorf-Lohne 2008. S. 114–116.</ref><ref name="Schultz2">Schultz, J. (2008): ''Die Ökozonen der Erde''. Stuttgart: Ulmer. ISBN 978-3-8252-1514-9. S. 197.</ref>.
Der [[Viehbesatz]] von intensiv genutztem Grünland liegt in der Regel über 2 [[Großvieheinheit|Großvieheinheiten]] pro Hektar (GVE; entspricht zum Beispiel 2 ausgewachsenen Rindern) und kann bis zu 6 GVE/ha betragen.<ref name="ABU Soest2">M. Bunzel-Drüke, C. Böhm, G. Finck, R. Kämmer, E. Luick, E. Reisinger, U. Riecken, J. Riedl, M. Scharf, O. Zimball: ''„Wilde Weiden Praxisleitfaden für Ganzjahresbeweidung in Naturschutz und Landschaftsentwicklung“.'' Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest e.V. (Hg.) Sassendorf-Lohne 2008. S. 114–116.</ref><ref name="Schultz2">Schultz, J. (2008): ''Die Ökozonen der Erde''. Stuttgart: Ulmer. ISBN 978-3-8252-1514-9. S. 197.</ref>.

In der österreichischen Landwirtschaft galt bis 2014 ein Viehbesatz von 2 GVE/ha landwirtschafliche Fläche lange Zeit als Förderobergrenze im Agrar-Umweltprogramm ÖPUL 2007.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.bmlfuw.gv.at/dam/jcr:08bfde10-41fe-4ef4-b88e-8cdaa8cc202c/SRL_OEPUL_2007.pdf|titel=ÖPUL 2007, Sonderrichtlinie des BMLFUW für das Österreichische Programm zur Förderung einer umweltgerechten, extensiven und den natürlichen Lebensraum schützenden Landwirtschaft ( Ö P U L 2007 ); GZ BMLFUW-LE.1.1.8/0073-II/8/2007|autor=|hrsg=BMLFUW und AMA Austria|werk=|datum=2007|sprache=de|zugriff=2016-05-08}}</ref> Im neuen Agrar-Umweltprogramm ÖPUL 2015 gilt die maximal zulässige N-Obergrenze von 170 N/ha. Da etwa 90 % der Bauern an diesem Programm teilnehmen und nur etwa 10 % an dieser Obergrenze liegen, kann man für Österreich für mehrschnittiges Grünland den GVE-Besatz bei Viehaltungbetrieben von etwa zwischen 1 und 1,5 GVE/ha LF einschätzen. Der GVE-Bestatz ist aber rückläufig, denn es gibt im österreichischen Grünland zunehmend immer mehr viehlose Betriebe, weil die Viehhaltung - meist für Kleinbetirebe - unrentabel wurde. Da viele Steilflächen oft mit vielen Gräben und Staudenzeilern durchzogen sind, kann nicht großflächig maschinell Futter geerntet werden. Diese Flächen sind stark gefährdet aufgeforstet zu werden - mangels an besseren Möglichkeiten der wirtschaftlichen Grünlandnutzung. Die Nutzung solcher Steilflächen als Extensivgrünland zur Biogasgewinnung oder forstlicher Kurzumtriebsflächen mit Pappeln oder Weiden wurde versucht. Sie hat sich mangels Rentabilität infolge niedriger Erträge trotz Bewerbung und mehreren Feldversuchen nicht durchgesetzt und verbreitet.

Am Foto des Berggrünlandes in Ybbsitz in Niederösterreich ist leicht zu erkennen, wenn Wiesen immer weniger gemäht werden das Gebiet sehr gefährdet ist durch natürliche Sukession durch rückkehrende Verwaldung durch Selbst-Ausamung und Ausbreitung der Gehölze durch Aufgabe der Bewirtschaftung in Steillagen. Dementsprechend muß der Naturschutz erkennen, dass dadurch die Biodiversität der Pflanzenwelt viel mehr gefährdet ist, wenn gerade diese Wiesen mit oft höchster Biodiversität unter den Bäumen verschwinden. Der Botaniker und Ökologe Univ.Prof. [[Wolfgang Holzner]] hat in Österreich seit vielen Jahren darauf hingewiesen und zur Abwehr diesen Folgen nur mit Stärkung des Bauernstandes durch Konsum ihrer lokaler Agrar-Produkte am besten sicherzustellen ist.


In der österreichischen Landwirtschaft galt bis 2014 ein Viehbesatz von 2 GVE/ha landwirtschafliche Fläche lange Zeit als Förderobergrenze im Agrar-Umweltprogramm ÖPUL 2007.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.bmlfuw.gv.at/dam/jcr:08bfde10-41fe-4ef4-b88e-8cdaa8cc202c/SRL OEPUL 2007.pdf|titel=ÖPUL 2007, Sonderrichtlinie des BMLFUW für das Österreichische Programm zur Förderung einer umweltgerechten, extensiven und den natürlichen Lebensraum schützenden Landwirtschaft ( Ö P U L 2007 ); GZ BMLFUW-LE.1.1.8/0073-II/8/2007|autor=|hrsg=BMLFUW und AMA Austria|werk=|datum=2007|sprache=de|zugriff=2016-05-08}}</ref> Im neuen Agrar-Umweltprogramm ÖPUL 2015 gilt die maximal zulässige N-Obergrenze von 170 N/ha. Da etwa 90 % der Bauern an diesem Programm teilnehmen und nur etwa 10 % an dieser Obergrenze liegen, kann man für Österreich für mehrschnittiges Grünland den GVE-Besatz bei Viehaltungbetrieben von etwa zwischen 1 und 1,5 GVE/ha LF einschätzen. Der GVE-Bestatz ist aber rückläufig, denn es gibt im österreichischen Grünland zunehmend immer mehr viehlose Betriebe, weil die Viehhaltung meist für Kleinbetirebe unrentabel wurde. Da viele Steilflächen oft mit vielen Gräben und Staudenzeilern durchzogen sind, kann nicht großflächig maschinell Futter geerntet werden. Diese Flächen sind stark gefährdet aufgeforstet zu werden mangels an besseren Möglichkeiten der wirtschaftlichen Grünlandnutzung. Die Nutzung solcher Steilflächen als Extensivgrünland zur Biogasgewinnung oder forstlicher Kurzumtriebsflächen mit Pappeln oder Weiden wurde versucht. Sie hat sich mangels Rentabilität infolge niedriger Erträge trotz Bewerbung und mehreren Feldversuchen nicht durchgesetzt und verbreitet.
Der Botanikprofessor und Ökologe [[Wolfgang Holzner]] erklärte dazu in seiner populären Vortragsserie wörtlich:


Am Foto des Berggrünlandes in Ybbsitz in Niederösterreich ist leicht zu erkennen, wenn Wiesen immer weniger gemäht werden das Gebiet sehr gefährdet ist durch natürliche Sukession durch rückkehrende Verwaldung durch Selbst-Ausamung und Ausbreitung der Gehölze durch Aufgabe der Bewirtschaftung in Steillagen. Dementsprechend muß der Naturschutz erkennen, dass dadurch die Biodiversität der Pflanzenwelt viel mehr gefährdet ist, wenn gerade diese Wiesen mit oft höchster Biodiversität unter den Bäumen verschwinden. Der Botaniker und Ökologe [[Wolfgang Holzner]] hat in Österreich seit vielen Jahren darauf hingewiesen und zur Abwehr diesen Folgen nur mit Stärkung des Bauernstandes durch Konsum ihrer lokaler Agrar-Produkte am besten sicherzustellen ist.
''1) 5-10% der Fläche genügen zur Erhaltung der Biodiversität! Auch Intensivflächen tragen zur Biodiversität bei und sind außerdem für die Wirtschaftlichkeit notwendig, ja entscheidend.''


Der Botaniker und Ökologe Wolfgang Holzner erklärte dazu in seiner populären Vortragsserie wörtlich:
2) ''WIR ALLE PRODUZIEREN LANDSCHAFT – WIR ALLE HABEN EINFLUSS AUF DIE BIODIVERSITÄT'' <ref>{{Internetquelle|url=http://www.dib.boku.ac.at/fileadmin/data/H03000/H83000/H83400/satoyama/Wolfgang_Holzner.pdf|titel=Über die Bedeutung der Nutzung von Wiesen und Weiden für die Biodiversität|autor=Wolfgang Holzner|hrsg=FACHTAGUNG, Universität für Bodenkultur Wien|werk=Vortrag|datum=20. Oktober 2011|sprache=|zugriff=2016-05-05}}</ref>
{{Zitat
|Text= # 5-10% der Fläche genügen zur Erhaltung der Biodiversität! Auch Intensivflächen tragen zur Biodiversität bei und sind außerdem für die Wirtschaftlichkeit notwendig, ja entscheidend.''
# Wir alle produzieren Landschaft – wir alle haben Einfluss auf die Biodiversität.
|Autor=[[Wolfgang Holzner]]
|ref=<ref>{{Internetquelle|url=http://www.dib.boku.ac.at/fileadmin/data/H03000/H83000/H83400/satoyama/Wolfgang Holzner.pdf|titel=Über die Bedeutung der Nutzung von Wiesen und Weiden für die Biodiversität|autor=Wolfgang Holzner|hrsg=FACHTAGUNG, Universität für Bodenkultur Wien|werk=Vortrag|datum=20. Oktober 2011|sprache=|zugriff=2016-05-05}}</ref>
}}


Mit der Einführung der Grünlandprämie in der EU ab dem 1. Januar 2005 im Zuge der Agrarreform kann jeder Bewirtschafter von Grünlandflächen einen Prämienanspruch geltend machen. Bis zum Jahr 2013 setzt sich der Prämienanspruch aus einem Flächenanteil und einem betriebsspezifischen Zuschlag zusammen. Ab 2013 gibt es eine reine Flächenprämie in gleicher Höhe sowohl für Acker- als auch für Grünland.
Mit der Einführung der Grünlandprämie in der EU ab dem 1. Januar 2005 im Zuge der Agrarreform kann jeder Bewirtschafter von Grünlandflächen einen Prämienanspruch geltend machen. Bis zum Jahr 2013 setzt sich der Prämienanspruch aus einem Flächenanteil und einem betriebsspezifischen Zuschlag zusammen. Ab 2013 gibt es eine reine Flächenprämie in gleicher Höhe sowohl für Acker- als auch für Grünland.


==== Extensivgrünland ====
==== Extensivgrünland ====
[[Datei:Frischwiese_bunt1.jpg|verweis=https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Frischwiese_bunt1.jpg|miniatur|Extensivgrünland mit einer Ertragserwartung von 60 dt TM/ha bei 2 Nutzungen]]
[[Datei:Frischwiese bunt1.jpg|mini|Extensivgrünland mit einer Ertragserwartung von 60 dt TM/ha bei 2 Nutzungen]]
Unter [[Extensivgrünland]] bzw. artenreichem Grünland sind vorwiegend 1-3-schürige Heu- und Öhmdwiesen zu verstehen. Es gehören aber auch langjährig extensiv bewirtschaftete Weiden in Höhenlagen dazu. Solches Grünland wird standortgerecht genutzt und erfährt nur eine teilweise Rückführung der Nährstoffe über Wirtschaftsdünger (Stallmist, Jauche, Gülle). Die Pflanzenbestände weisen einen mittleren Futterwert auf und nehmen auch im Arteninventar eine Mittelstellung zwischen dem Wirtschafts- und dem Biotopgrünland ein. Die Anzahl der Pflanzenarten ist mit 30 bis 45 pro 25 m² Referenzfläche vergleichsweise hoch und die Aspekte sind blütenbunt (siehe auch [[Blumenwiese]]). Bezüglich der [[Floristik (Wissenschaft)|floristischen]] und faunistischen Biodiversität wird dieser Typ nur noch vom Biotopgrünland übertroffen. In die Kategorie ''Extensivgrünland'' gehören auch die beiden [[Mesophil|mesophilen]] Wiesenformen ''magere Flachland-Mähwiese'' (FFH-Code 6510) und ''Berg-Mähwiese'' (FFH-Code 6520) nach der [[Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie)|Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie]] (FFH) der Europäischen Gemeinschaft.
Unter [[Extensivgrünland]] bzw. artenreichem Grünland sind vorwiegend 1-3-schürige Heu- und Öhmdwiesen zu verstehen. Es gehören aber auch langjährig extensiv bewirtschaftete Weiden in Höhenlagen dazu. Solches Grünland wird standortgerecht genutzt und erfährt nur eine teilweise Rückführung der Nährstoffe über Wirtschaftsdünger (Stallmist, Jauche, Gülle). Die Pflanzenbestände weisen einen mittleren Futterwert auf und nehmen auch im Arteninventar eine Mittelstellung zwischen dem Wirtschafts- und dem Biotopgrünland ein. Die Anzahl der Pflanzenarten ist mit 30 bis 45 pro 25 m² Referenzfläche vergleichsweise hoch und die Aspekte sind blütenbunt (siehe auch [[Blumenwiese]]). Bezüglich der [[Floristik (Wissenschaft)|floristischen]] und faunistischen Biodiversität wird dieser Typ nur noch vom Biotopgrünland übertroffen. In die Kategorie ''Extensivgrünland'' gehören auch die beiden [[Mesophil|mesophilen]] Wiesenformen ''magere Flachland-Mähwiese'' (FFH-Code 6510) und ''Berg-Mähwiese'' (FFH-Code 6520) nach der [[Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie)|Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie]] (FFH) der Europäischen Gemeinschaft.


Zeile 90: Zeile 92:


==== Biotopgrünland ====
==== Biotopgrünland ====
[[Datei:Nasswiese_mit_Knabenkräutern1.jpg|verweis=https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Nasswiese_mit_Knabenkr%C3%A4utern1.jpg|miniatur|Biotopgrünland (Orchideenreiche Nasswiese)]]
[[Datei:Nasswiese mit Knabenkräutern1.jpg|mini|Biotopgrünland (Orchideenreiche Nasswiese)]]
''Biotopgrünland'' ist ein Sammelbegriff für Grünland, das nicht (mehr) primär der landwirtschaftlichen Futter- oder [[Streu (Ökologie)|Streugewinnung]] (siehe [[Streuwiese]]) dient. Dabei handelt es sich um [[Magerwiese|Magerwiesen]] oder -[[Magerweide|weiden]] extremer Standortverhältnisse, auf denen die allgemeine [[Nährstoff (Pflanze)|Nährstoffverfügbarkeit]] gering ist, in der Regel entweder wegen zu trockenen oder zu nassen [[Boden (Bodenkunde)|Bodens]]. Beispiele für Biotopgrünland sind: Halbtrockenrasen und Kleinseggenwiesen. Die Größenordnung der natürlichen [[Biomasse]]-Produktion liegt auf [[Magerrasen]]-Niveau und damit unter 35 dt TM/ha. Die [[Pflanzengesellschaft]] stellt das artenreichste [[Ökosystem]] Mitteleuropas dar: Auf 25 m² Referenzfläche kommen bis zu 70 [[Gefäßpflanze|Gefäßpflanzenarten]] vor. Biotopgrünland steht häufig bereits seit langem unter [[Naturschutz]] (z.B. [[Wacholderheide|Wacholderheiden]], Pfeifengras-Streuwiesen), oder die Flächen werden im Auftrag der Naturschutzverwaltung gepflegt ("[[Vertragsnaturschutz]]"). Der Viehbesatz liegt in der Regel unter 0,5 GVE/ha.<ref name="ABU Soest2" />
''Biotopgrünland'' ist ein Sammelbegriff für Grünland, das nicht (mehr) primär der landwirtschaftlichen Futter- oder [[Streu (Ökologie)|Streugewinnung]] (siehe [[Streuwiese]]) dient. Dabei handelt es sich um [[Magerwiese|Magerwiesen]] oder -[[Magerweide|weiden]] extremer Standortverhältnisse, auf denen die allgemeine [[Nährstoff (Pflanze)|Nährstoffverfügbarkeit]] gering ist, in der Regel entweder wegen zu trockenen oder zu nassen [[Boden (Bodenkunde)|Bodens]]. Beispiele für Biotopgrünland sind: Halbtrockenrasen und Kleinseggenwiesen. Die Größenordnung der natürlichen [[Biomasse]]-Produktion liegt auf [[Magerrasen]]-Niveau und damit unter 35 dt TM/ha. Die [[Pflanzengesellschaft]] stellt das artenreichste [[Ökosystem]] Mitteleuropas dar: Auf 25 m² Referenzfläche kommen bis zu 70 [[Gefäßpflanze|Gefäßpflanzenarten]] vor. Biotopgrünland steht häufig bereits seit langem unter [[Naturschutz]] (z.B. [[Wacholderheide|Wacholderheiden]], Pfeifengras-Streuwiesen), oder die Flächen werden im Auftrag der Naturschutzverwaltung gepflegt ("[[Vertragsnaturschutz]]"). Der Viehbesatz liegt in der Regel unter 0,5 GVE/ha.<ref name="ABU Soest2" />


Zeile 97: Zeile 99:


=== Lagerwiesen ===
=== Lagerwiesen ===
Die Stadt Wien stellt ihre eigenen Wiesen am Stadtrand um den Heuberg, Exelberg und Bisamberg als sogenannte Lagerwiesen zur Verfügung; sogar mit der ausdrücklichen Beschilderung: "Lagerwiese". In solche Wiesen - meist mit Waldrändern - kann man sich ungestört hineinlegen und in der Natur picknicken oder einfach die Seele baumeln lassen. Wiesen und Waldränder sind für die Stadtbevölkerung auch ein wichtiger Erholungsraum und Wohlfühlzone zur Beruhigung und zum Ausgleich für den gestressten Menschen.
Die Stadt Wien stellt ihre eigenen Wiesen am Stadtrand um den Heuberg, Exelberg und Bisamberg als sogenannte Lagerwiesen zur Verfügung; sogar mit der ausdrücklichen Beschilderung: "Lagerwiese". In solche Wiesen meist mit Waldrändern kann man sich ungestört hineinlegen und in der Natur picknicken oder einfach die Seele baumeln lassen. Wiesen und Waldränder sind für die Stadtbevölkerung auch ein wichtiger Erholungsraum und Wohlfühlzone zur Beruhigung und zum Ausgleich für den gestressten Menschen.
=== Futterwert ===
=== Futterwert ===
Zeile 107: Zeile 109:


==== Futterwiesen in Ungarn ====
==== Futterwiesen in Ungarn ====
In Ungarn hat das Grünland bereits hat einen deutlichen anderen Charakter als in Österreich. In Wet-Ungarn sind dort zeitweise so stark vernässete ebene riesige Flächen und oft um 10- bis 100 mal größere zusammen hängende Flächen als in Österreich, eingesäumt von meist riesigen wassergefüllten Wassergäben und meterbreiten Säumen einer von Gewässer beeinflußten Gehölzvegetation. Bisherige Beobachtungen zwischen 2000 und 2016 zeigen, dass in West-Ungarn das Grünland nur 1 oder 2 Mal gemäht und kaum oder nicht gedüngt wird, weil das Futter mangels einer verbreiteten flächendeckenden Viehhaltung dort kaum gebraucht wird. Nicht mehr genutzte Wiesen verludern durch Aufkommen von Gestrüpp und Gehölz. Jäger mähen selber Fahr-Schneisen in die zuwachsenden Wiesen um freie Schußbahnen und Zufahtsschneisen zu den Hochsitzen zu erhalten. Die Wiesen dort sind ein Paradies für das Wild und Vögel wie dem augenfällig aufflalienden Storch, weil der tätige Mensch auf den Wiesen eine Seltenheit ist. Es ist erstaunlich, dass dort die Natur diesen Reichtum, trotz der dortigen umgebenden monokulturartigen mit bis zu 100 Hektaren großen [https://www.google.at/maps/dir/46.6871101,16.4593186/7421,+Nemesn%C3%A9p,+8976+Ungarn/@46.6866605,16.4534948,1067m/data=!3m1!1e3!4m8!4m7!1m0!1m5!1m1!1s0x476f3235e350c1fb:0x7da7b7e2dfbcdc02!2m2!1d16.4684286!2d46.6908829?hl=de Äckern]. In den letzten Jahren sind dort einige kleinere neue Weidebetriebe durch Förderung der Tiehaltung entstanden. Seit dem Zusammenbruch des Ostblocks 1990 ist dort die Viehaltung auf den großen Höfen nahezu verschwunden und damit die flächenhafte Wiesenfutternutzung in dieser Region.
In Ungarn hat das Grünland bereits hat einen deutlichen anderen Charakter als in Österreich. In Wet-Ungarn sind dort zeitweise so stark vernässete ebene riesige Flächen und oft um 10- bis 100 mal größere zusammen hängende Flächen als in Österreich, eingesäumt von meist riesigen wassergefüllten Wassergäben und meterbreiten Säumen einer von Gewässer beeinflußten Gehölzvegetation. Bisherige Beobachtungen zwischen 2000 und 2016 zeigen, dass in West-Ungarn das Grünland nur 1 oder 2 Mal gemäht und kaum oder nicht gedüngt wird, weil das Futter mangels einer verbreiteten flächendeckenden Viehhaltung dort kaum gebraucht wird. Nicht mehr genutzte Wiesen verludern durch Aufkommen von Gestrüpp und Gehölz. Jäger mähen selber Fahr-Schneisen in die zuwachsenden Wiesen um freie Schußbahnen und Zufahtsschneisen zu den Hochsitzen zu erhalten. Die Wiesen dort sind ein Paradies für das Wild und Vögel wie dem augenfällig aufflalienden Storch, weil der tätige Mensch auf den Wiesen eine Seltenheit ist. Es ist erstaunlich, dass dort die Natur diesen Reichtum, trotz der dortigen umgebenden monokulturartigen mit bis zu 100 Hektaren großen Äckern. In den letzten Jahren sind dort einige kleinere neue Weidebetriebe durch Förderung der Tiehaltung entstanden. Seit dem Zusammenbruch des Ostblocks 1990 ist dort die Viehaltung auf den großen Höfen nahezu verschwunden und damit die flächenhafte Wiesenfutternutzung in dieser Region.


==== Gräser ====
==== Gräser ====
Zeile 191: Zeile 193:


== Fiskalisch-juristische Einordnung ==
== Fiskalisch-juristische Einordnung ==
Im Sinne des EU-Beihilferechts besteht zwischen Dauergrünland und Ackerland folgende Unterscheidung: Ackerland ist {{"|Land, das regelmäßig bearbeitet wird und im Allgemeinen einer [[Fruchtfolge]] unterliegt}}. Für die Unterscheidung zwischen Ackerland und [[Dauerkultur]]en oder Dauergrünland wird eine Schwelle von fünf Jahren angesetzt. Das heißt: Eine Wiesen-Neuansaat beispielsweise wird nach 5 Jahren zum "Dauergrünland".<ref>Agrarstatistik-Entscheidung 2000/115/EG der [[EU-Kommission]]</ref>
Im Sinne des EU-Beihilferechts besteht zwischen Dauergrünland und Ackerland folgende Unterscheidung: Ackerland ist {{"|Land, das regelmäßig bearbeitet wird und im Allgemeinen einer [[Fruchtfolge]] unterliegt}}. Für die Unterscheidung zwischen Ackerland und [[Dauerkultur]]en oder Dauergrünland wird eine Schwelle von fünf Jahren angesetzt. Das heißt: Eine Wiesen-Neuansaat beispielsweise wird nach 5 Jahren zum "Dauergrünland".<ref>Agrarstatistik-Entscheidung 2000/115/EG der [[EU-Kommission]].</ref>


Eine Umwandlung von Grünland in Ackerland ist nach EU-Recht in Deutschland aus ökologischen Gründen nicht mehr ohne weiteres möglich.<ref>[http://www.nrw.de/meldungen-der-landesregierung/umbruchverbot-fuer-dauergruenland-angeordnet-10422/ Umbruchverbot für Dauergrünland angeordnet] </ref>
Eine Umwandlung von Grünland in Ackerland ist nach EU-Recht in Deutschland aus ökologischen Gründen nicht mehr ohne weiteres möglich.<ref>''[https://www.landwirtschaftskammer.de/foerderung/hinweise/gruenlandumbruchverbot.htm Umbruchverbot für Dauergrünland angeordnet,]'' Webseite der Landwirtschaftskammer NRW, Pressemeldung des Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen vom 11.02.2011, abgerufen am 09. Mai 2016.</ref>


== Verwendung ==
== Verwendung ==
Die je nach Nutzungsintensität ein- bis sechsmal jährlich geerntete oberirdische Pflanzenbiomasse des Grünlandes wird frisch, [[Silage|siliert]] oder [[Heu|getrocknet]] überwiegend als Futtermittel für [[Hausrind|Rinder]] (Milchkühe, Mastrinder) genutzt. Zunehmend dient die Biomasse zur Erzeugung von [[Biogas]]. Ebenfalls möglich, jedoch wegen verfahrenstechnischer und emissionsbezogener Schwierigkeiten selten praktiziert, ist die Verbrennung des getrockneten Ernteguts als [[halmgutartige Biomasse]]. Auch die stoffliche Verwertung des Ernteguts von intensivem Wirtschaftsgrünland durch Nutzung der [[Naturfaser|Fasern]] wird nur von einzelnen Unternehmen betrieben<ref>[http://www.biowert.de/index.php/de/produkte/agricell Biowert: Agricell.] Abgerufen am 10. März 2010</ref>
Die je nach Nutzungsintensität ein- bis sechsmal jährlich geerntete oberirdische Pflanzenbiomasse des Grünlandes wird frisch, [[Silage|siliert]] oder [[Heu|getrocknet]] überwiegend als Futtermittel für [[Hausrind|Rinder]] (Milchkühe, Mastrinder) genutzt. Zunehmend dient die Biomasse zur Erzeugung von [[Biogas]]. Ebenfalls möglich, jedoch wegen verfahrenstechnischer und emissionsbezogener Schwierigkeiten selten praktiziert, ist die Verbrennung des getrockneten Ernteguts als [[halmgutartige Biomasse]]. Auch die stoffliche Verwertung des Ernteguts von intensivem Wirtschaftsgrünland durch Nutzung der [[Naturfaser|Fasern]] wird nur von einzelnen Unternehmen betrieben<ref>Beispiel: [http://www.biowert.de/products/agricell Biowert Industrie GmbH: Agricell.] Abgerufen am 10. März 2010</ref>


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Zeile 207: Zeile 209:
* H. Ellenberg: ''Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in ökologische Sicht.'' Ulmer, Stuttgart 1982.
* H. Ellenberg: ''Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in ökologische Sicht.'' Ulmer, Stuttgart 1982.
* E. Klapp: ''Wiesen und Weiden.'' 4.&nbsp;Auflage, Parey-Verlag, Berlin/Hamburg 1971.
* E. Klapp: ''Wiesen und Weiden.'' 4.&nbsp;Auflage, Parey-Verlag, Berlin/Hamburg 1971.
* W. Opitz v. Boberfeld: ''Grünlandlehre - biologische und ökologische Grundlagen.'' Ulmer, Stuttgart 1994. ISBN 3-8252-1770-1
* W. Opitz v. Boberfeld: ''Grünlandlehre biologische und ökologische Grundlagen.'' Ulmer, Stuttgart 1994. ISBN 3-8252-1770-1
* G. Voigtländer, H. Jacob: ''Grünlandwirtschaft und Futterbau.'' Ulmer, Stuttgart 1987.
* G. Voigtländer, H. Jacob: ''Grünlandwirtschaft und Futterbau.'' Ulmer, Stuttgart 1987.
* J. G. Zaller: ''Grünlandfauna im Extensiv- und Intensivgrünland.'' 17. Alpenländisches Expertenforum 2012, 43 – 50 7. Alpenländisches Expertenforum 2012, ISBN: [https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&cqlMode=true&query=idn%3D1026357950 978-3-902559-79-1] SBN: 978-3-90.
* Rainer Schröpel: ''Intensiv-Grünland: Nicht beim Stickstoff knausern Wieviel Stickstoff braucht intensives Grünland?'' ''Und wieviel kann davon aus Wirtschaftsdüngern kommen?'' Fachzentrum Spitalhof, Kempten, R16 top agrar 2/2009


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
Zeile 217: Zeile 217:
== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Grasslands|Grünland}}
{{Commonscat|Grasslands|Grünland}}
<li> [http://www.gruenland.rlp.de/ Grünland und Futterbau Rheinland-Pfalz]</li>
* [http://www.gruenland.rlp.de/ Grünland und Futterbau Rheinland-Pfalz]
* [http://gruenland-online.de/ gruenland-online.de]
* [http://gruenland-online.de/ gruenland-online.de]
* [http://www.landwirtschaftskammer.de/foerderung/hinweise/kulissen.htm Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen: Cross Compliance - Regelungen: Erosionsschutz und Erhaltung von Dauergrünland]
* [http://www.landwirtschaftskammer.de/foerderung/hinweise/kulissen.htm Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen: Cross Compliance Regelungen: Erosionsschutz und Erhaltung von Dauergrünland]


{{DEFAULTSORT:Grunland}}
{{SORTIERUNG:Grunland}}


[[Kategorie:Grünland| ]]
[[Kategorie:Grünland| ]]

Version vom 9. Mai 2016, 07:43 Uhr

Wiesen- und Weidelandschaft im Südschwarzwald

Als Grünland werden landwirtschaftlich genutzte Flächen bezeichnet, auf denen Gras und krautige Pflanzen als Dauerkultur wachsen und die entweder als Weide oder Alm beweidet, als Wiese durch Mähen beerntet oder als Naturschutzfläche gepflegt werden.

In der Regel handelt es sich um anthropogen geschaffene Flächen in Klimaten mit mehr als 400 mm Niederschlag im Jahresdurchschnitt,[1] die vorher von der natürlich entstandenen Vegetation des jeweiligen Klimates bestanden waren und nicht um Urgrasland wie z. B. Steppe oder Savanne, dass allein durch Naturweidewirtschaft vom Menschen landwirtschaftlich genutzt werden kann. Aus diesem Grund entwickelt sich brachliegendes Grünland im Laufe der Zeit durch die natürliche Sukzession wieder zu Wald, Moor, Heide u. ä. zurück. Grünlandflächen sind in der Regel Teile von Kulturlandschaften.

Berggrünland in Niederösterreich Ybbsitz Ofenberg gefährdet durch Verwaldung und Aufgabe der Bewirtschaftung in Steillagen am 11.07.2002

Der Aufwuchs mit guter Futterqualität des Grünlandes kann an Nutztiere – vor allem an Raufutterfresser wie Wiederkäuer oder Pferde – verfüttert werden und bildet daher eine wichtige Grundfutterquelle für Futterbaubetriebe]].[2] Grünlandaufwüchse lassen sich darüber hinaus als nachwachsender Rohstoff nutzen. Das hat sich aber bis heute nicht durchgesetzt, da von minderwertigem Futter auch kein wirtschaftlicher Biogasertrag möglich ist. Vor allem auf ertragsschwachen Standorten stehen bei Grünland aber auch Gesichtspunkte der Landschaftspflege und/oder des Naturschutzes statt der Nutzung der erzeugten Biomasse im Vordergrund.

Abgrenzung, Definition, Unterteilung

Der Terminus Grünland als Landnutzungsform steht als die landwirtschaftlich genutzte offene Flur in Abgrenzung zu Ackerland – das umgebrochen wird –, zu Gartenbauflächen – zu denen in weiterem Sinne auch Obst- und Weinbauflächen uä. zählen –, sowie zum Brachland – das temporär ungenutzt bleibt – und zu den zahlreichen Formen der landwirtschaftlichen Nebenflächen (unproduktive Flächen) – wie Wege, Raine, Haine, aber auch teichwirtschaftliche Flächen und Ähnliches – sowie zum Nutzwald, der den forstwirtschaftlichen Zweig der bäuerlichen Betriebe darstellt.

Ökologie und Biologie

Die Ökologie und Biologie, für die das agrarische Grünland eine – vom Menschen geschaffene – Sekundärvegetation darstellt, unterscheiden Grünland im engeren und im weiteren Sinn.

  • Grünland im engeren Sinne sind Wiesen, Weiden oder Mähder (Mahdfluren). Es wird auch als Wirtschaftsgrünland oder, von der Pflanzensoziologie, als Fettwiesen bzw. Fettweiden bezeichnet. Diese Flächen werden in der Regel mehr als zweimal im Jahr gemäht oder abgeweidet und liefern bei rechtzeitiger Nutzung gutes Futter. Diese Grünlandgesellschaften sind Kulturformationen, die ohne diese Bewirtschaftung im Klima Mitteleuropas nicht in dieser Form existieren würden.
  • Grünland im weiteren Sinne umfasst neben den oben genannten Flächen noch Magerwiesen und -weiden einschließlich alpiner Rasenflächen, Feuchtwiesen, Trocken- und Halbtrockenrasen, Borstgrasrasen, Zwergstrauchheiden sowie die früher noch häufigen Pfeifengras-Streuwiesen und Seggenriede, die früher der Streugewinnung oder der gelegentlichen Beweidung (Wanderschäferei) dienten. Diese Pflanzengesellschaften sind Halbkultur- oder Kulturformationen. Echte (natürlich entstandene) Trocken-, Halbtrocken-, Borstgras- oder alpine Rasen sind sehr selten.

Eine Mischform zwischen Grünland und Obstflächen stellen Streuobstwiesen dar. Infolge der dauerhaft geschlossenen Pflanzendecke bietet Grünland sehr guten Schutz gegen Erosion. Zugleich werden im Boden mineralisierte Nährstoffe infolge des Dauerbewuchses während der Vegetationsperiode laufend zur Bildung von Pflanzenmasse genutzt. Durch die Umsetzung abgestorbener Teile der Grünlandpflanzen wird der Boden mit Humus angereichert. Die fehlende Bodenbearbeitung auf Dauergrünland fördert die Ausbildung eines reichhaltigen Bodenlebens. Zusammenfassend bewirken die genannten Faktoren einen hervorragenden Schutz des Bodens und des Grundwassers.[3]

Botanische Artenzusammensetzung von Grünland in Mitteleuropa

Energiewert von Futterwiesen je nach Alpha-Diverstät der Pflanzenarten in Zentralösterreich.

In der Regel ist heutiges Grünland in Mitteleuropa zerstörte Naturvegetation, vor allem im Mittelalter gerodeter Wald, Die damaligen großen Waldrodungen in den Berggebieten in Mitteleuropa erfolgten zur Ausweitung des Getreideanbaues mit Roggen und Hafer für den steigenden Bedarf der zunehmenden Bevölkerung für die eigene Ernährung und das Vieh sowie für die vielen Zugtiere für Handel, Schifffahrt und Krieg. Die folgenden Informationen beziehen sich insbesondere auf Grünland in Deutschland und Österreich.

Die verschiedenen Klimate, Bodenarten, Nutzungsintensitäten und Nutzungsformen im Grünland führen zu verschiedenen Pflanzengesellschaften mit unterschiedlicher Dominanz und Biodiversität bestimmter Pflanzenarten, die dann als unterschiedliche Grünlandtypen bezeichnet werden. Gut geführtes Wirtschaftsgrünland hat durch intensive Nutzung in der Regel immer eine geringere Alpha-, Beta und Gamma-Biodiversität, hat also geringe Artenzahlen je Flächeneinheit als extensiv bewirtschaftete Futterwiesen. Dafür liefern intensiver geführte Futterwiesen höhere Futterqualitäten mit höherem Energiegehalten und Proteingehalten, die für die wirtschaftliche Fütterung von hochleistenden Zuchtvieh Voraussetzung sind. (Siehe dazu Kapitel Intensivgrünland (Wirtschaftsgrünland) und Extensivgrünland)

Eine im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz durchgeführte Untersuchung aus dem Jahr 2005 schlägt folgende Kennarten für ein artenreiches Grünland nach Naturraum vor, wobei mindestens 30 der vorgeschlagenen 47 Arten bzw. Artengruppen vorzufinden sein müssen. Diese sind folgend nach fallender Vorkommensanzahl in den unterschiedlichen Naturräumen sortiert:[4]

Im österreichischen alpinen Zentralraum schwankt die Biodiversität (Alpha-Diversität) von Grünland zwischen 7 bis 114 Arten und liegt im Mittel bei 35 Pflanzenarten auf 100 m² nach einer Zusammenstellung von Humer (2015).[5][6]

Der österreichischer Ökologe Georg Grabherr schreibt auf der Webseite "Rettet die Blumenwiesen" (einer Plattform zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Agrarumweltprogremm ÖPUL 2015): „Auf Intensiv-Grünland wachsen oft nur 5-7 Pflanzenarten – vor allem Gräser, die viel Dünger und häufige Mahd vertragen.“[7]

Standort- und Bodenverhältnisse

Man unterscheidet fakultatives und obligates Grünland nach den Standort- und Bodenverhältnissen: Auf fakultativem Grünland könnten auch mehr oder weniger problemlos andere Früchte, z. B. Getreide angebaut werden. Obligates Grünland hingegen ist meistens ein Grenzstandort, auf dem nur schwer andere Früchte wachsen; als Gründe hierfür kommen hohe Niederschläge (z. B. in Skandinavien), steppenartige Trockenheit oder auch für die Bodenbearbeitung ungeeignete Böden wie Moorböden, Auenböden oder strukturarme Marschböden in Frage.

Nutzungsform

Fette Dauergrünlandfläche

Dauergrünland

Dauergrünland werden Grundfutterflächen genannt, die längere Zeit eine kurzrasige Vegetation als Dauerkultur tragen. Dauergrünland ist somit eine auf mindestens 5 Jahre angelegte Vegetationsform (Wiese oder Weide) mit relativ geschlossener Grasnarbe, die von einer Pflanzengemeinschaft aus Gräsern, Kräutern und Hülsenfrüchtler gebildet wird. Grünland wird durch mehr oder weniger regelmäßige Mahd und/oder Beweidung gehölzfrei bzw. waldfrei gehalten und dient der Biomassegewinnung: als Futter, zur Energiegewinnung (als Einsatzstoff für Biogasanlagen oder als Brennstoff) oder zu früheren Zeiten als Einstreu für die Tierhaltung.

Wechselgrünland, Wechselwirtschaft

Unter dem Überbegriff Wechselgrünland (eine Form der Wechselwirtschaft) werden zwei in Europa weit verbreitete historische Fruchtfolge-Systeme zusammengefasst: Die Feldgraswirtschaft und die Egart-Wirtschaft. In beiden Fällen wechselt mehrjähriges Grünland mit ein- oder mehrjährigem Ackerbau ab. Dabei wird die fördernde Wirkung des Grünlandes auf die Bodenfruchtbarkeit (hohe Humusgehalte) für eine Acker-Zwischennutzung genutzt.

Ein- und mehrjähriger Futterbau in Form von Futtergräsern (Ackergras) oder von Mischungen aus Gras und krautigen Pflanzen ist kein Grünland, sondern wird dem Ackerfutterbau zugerechnet.

Grünlandbrache

Etwa 10-jährige Wiesenbrache mit Kratzdistel und Brennnessel

Eine Grünlandbrache stellt eine Pflanzengesellschaft dar, die – ggf. für kürzere oder längere Zeiträume (Jahre oder Jahrzehnte) – vom Menschen nicht mehr genutzt wird und dann bestimmten natürlichen Sukzessionsprozessen unterliegt. Kennzeichen der Brache ist das Fehlen jeglicher landwirtschaftlicher oder sonstiger Nutzung des Pflanzenaufwuchses (z.B. Sozialbrache). Bei dauerhaftem Verzicht auf eine Grünlandnutzung würde mit der Zeit wieder Wald entstehen (= potentielle natürliche Vegetation). Im Sinne dieser Definition sind Grünlandbrachen aber streng von sog. Rotations- und Dauerbrachen auf Ackerland zu unterscheiden. Hierbei handelt es sich um agrarpolitisch bewusst herbeigeführte, meist kurzlebige Brachestadien mit dem Ziel einer Marktentlastung.

Nutzungsintensität

Die botanische Artenzusammensetzung der Grünflächen wird von der Stärke der Nutzung entscheidend beeinflusst. Diese ergibt sich zum Teil durch den Standort und die Intensität der Düngung. Bei intensiver Nutzung durch mehrere Schnitte oder hohen Tierbesatz bei Weidenutzung verringert sich die Artenvielfalt des Graslandes. Wegen der großen Zahl von Grünland-Pflanzengesellschaften und der unterschiedlichsten Nomenklatur von Grünlandtypen ist eine dreigliedrige Grobeinteilung entsprechend der Nutzungsintensität gebräuchlich:

Intensivgrünland (Wirtschaftsgrünland)

Wirtschaftsgrünland mit einer Ertragserwartung von 120 dt TM/ha bei 5 Nutzungen

Der Begriff Intensivgrünland ist bislang als definierter agrartechnischer Standard oder Norm nicht festgelegt. Im ganzen deutschen Sprachraum findet man keinen standardisierten Gebrauch dieses Begriffes. Zuständige landwirtschaftlich befasste Stellen verwenden diesen Begriff kaum. Hingegen wird der Begriff von Umweltaktivisten und im allgemeinen Sprachgebrauch häufig verwendet und ist zumeist negativ belegt.

Der Grünlandbotaniker und Ökologe Gottfried Briemle definiert Intensivgrünland wie folgt: „Unter Wirtschaftsgrünland wird ein Grünlandtyp verstanden, der so stark genutzt wird, dass sich die Erzeugung von Grundfutter für die Milchviehhaltung – in Konkurrenz zu Silomais – ökonomisch lohnt.“[8]

Entgegen der Defintion von Briemle wird in Österreich nicht selten sogar nicht nur im Intensivgrünland intensive Milchwirtschaft betrieben, sondern auch in vielen Ungunstlagen des Mühl- und Waldviertels, in Kärnten und sogar auf Tiroler Almen. Das ist deswegen möglich, weil in Milchwirtschaftsbertrieben mit hohen Milchleistungen heute ein Drittel bis zur Hälfte Kraftfutter in der Futterration durch Zukauf eingesetzt wird und weil dies meist wirtschaftlicher ist und dies dort vor allem den Familienunterhalt der Bergbauernbetriebe sichert.

In Österreich ist Intensivgrünland landläufig eine Fläche, wo Futterwiesen oft gemäht werden, intensiv Gülle und meist zusätzlich Handelsdünger ausgebracht sowie chemische Unkrautbekämpfung durchgeführt wird.

Die Häufigkeit liegt je nach Naturraum und Standortverhältnissen zwischen 3 und 6 Nutzungen pro Jahr (als Schnitt, Weide oder Mähweide). Inzwischen findet man bereits 7-Schnittwiesen in Vorarlberg und in Gunstlagen in Niederösterreich. Die dem Boden entzogenen Nährstoffe werden bei landschaftsökologisch verträglicher Nutzungsweise fast ausschließlich über Hofdung (Wirtschaftsdünger), überwiegend als Gülle, aber auch als Stallmist, und in Ungarn auch bei Großbetrieben sogar meist nur als Stallmist zurückgeführt. Die Ertragserwartung liegt zwischen 80 und 120 dt TM/ha, die Qualität des Futters zwischen 5,0 und 6,0 MJ NEL/kg TM.

Saftiges frisches Grünfutter aus Wiesenneuanlage mit bester Futterqualität mit Knaulgras, Weißklee, Rotklee und Raygras in Deutschbach NÖ am 2006-05-06

Die Anzahl der Pflanzenarten ist für sehr ertragreiches Wirtschaftsgrünland mit 15 bis 20 pro 25 m² Referenzfläche für norddeutsches Grünland typisch. Das beträgt jedoch ein Mehrfaches der im Ackerfutterbau üblichen Artenvielfalt. In den österreichischen nordsteirischen Grünlandgebieten schwankt die Biodiversität auf den intensivst bewirtschafteten Futterwiesen mit 4 Nutzungen im Jahr zwischen 7 und 52 Pflanzenarten und im Mittel bei 28 Pflanzenarten auf 100 m2 nach einer Zusammenstellung von Humer (2015).[9]. Diese ohnedies relativ hohe Biodiversität in Wirtschaftsgrünland wird von Ökologen und Naturfreunden in Österreich seit Jahren mit Bauern und Vertretern der Landwirtschaft sehr kontroversiell diskutiert und man will noch höhere Biodiversitäten im Grünland.

Der Viehbesatz von intensiv genutztem Grünland liegt in der Regel über 2 Großvieheinheiten pro Hektar (GVE; entspricht zum Beispiel 2 ausgewachsenen Rindern) und kann bis zu 6 GVE/ha betragen.[10][11].

In der österreichischen Landwirtschaft galt bis 2014 ein Viehbesatz von 2 GVE/ha landwirtschafliche Fläche lange Zeit als Förderobergrenze im Agrar-Umweltprogramm ÖPUL 2007.[12] Im neuen Agrar-Umweltprogramm ÖPUL 2015 gilt die maximal zulässige N-Obergrenze von 170 N/ha. Da etwa 90 % der Bauern an diesem Programm teilnehmen und nur etwa 10 % an dieser Obergrenze liegen, kann man für Österreich für mehrschnittiges Grünland den GVE-Besatz bei Viehaltungbetrieben von etwa zwischen 1 und 1,5 GVE/ha LF einschätzen. Der GVE-Bestatz ist aber rückläufig, denn es gibt im österreichischen Grünland zunehmend immer mehr viehlose Betriebe, weil die Viehhaltung – meist für Kleinbetirebe – unrentabel wurde. Da viele Steilflächen oft mit vielen Gräben und Staudenzeilern durchzogen sind, kann nicht großflächig maschinell Futter geerntet werden. Diese Flächen sind stark gefährdet aufgeforstet zu werden – mangels an besseren Möglichkeiten der wirtschaftlichen Grünlandnutzung. Die Nutzung solcher Steilflächen als Extensivgrünland zur Biogasgewinnung oder forstlicher Kurzumtriebsflächen mit Pappeln oder Weiden wurde versucht. Sie hat sich mangels Rentabilität infolge niedriger Erträge trotz Bewerbung und mehreren Feldversuchen nicht durchgesetzt und verbreitet.

Am Foto des Berggrünlandes in Ybbsitz in Niederösterreich ist leicht zu erkennen, wenn Wiesen immer weniger gemäht werden das Gebiet sehr gefährdet ist durch natürliche Sukession durch rückkehrende Verwaldung durch Selbst-Ausamung und Ausbreitung der Gehölze durch Aufgabe der Bewirtschaftung in Steillagen. Dementsprechend muß der Naturschutz erkennen, dass dadurch die Biodiversität der Pflanzenwelt viel mehr gefährdet ist, wenn gerade diese Wiesen mit oft höchster Biodiversität unter den Bäumen verschwinden. Der Botaniker und Ökologe Wolfgang Holzner hat in Österreich seit vielen Jahren darauf hingewiesen und zur Abwehr diesen Folgen nur mit Stärkung des Bauernstandes durch Konsum ihrer lokaler Agrar-Produkte am besten sicherzustellen ist.

Der Botaniker und Ökologe Wolfgang Holzner erklärte dazu in seiner populären Vortragsserie wörtlich:

  1. 5-10% der Fläche genügen zur Erhaltung der Biodiversität! Auch Intensivflächen tragen zur Biodiversität bei und sind außerdem für die Wirtschaftlichkeit notwendig, ja entscheidend.
  2. Wir alle produzieren Landschaft – wir alle haben Einfluss auf die Biodiversität.“
Wolfgang Holzner[13]

Mit der Einführung der Grünlandprämie in der EU ab dem 1. Januar 2005 im Zuge der Agrarreform kann jeder Bewirtschafter von Grünlandflächen einen Prämienanspruch geltend machen. Bis zum Jahr 2013 setzt sich der Prämienanspruch aus einem Flächenanteil und einem betriebsspezifischen Zuschlag zusammen. Ab 2013 gibt es eine reine Flächenprämie in gleicher Höhe sowohl für Acker- als auch für Grünland.

Extensivgrünland

Extensivgrünland mit einer Ertragserwartung von 60 dt TM/ha bei 2 Nutzungen

Unter Extensivgrünland bzw. artenreichem Grünland sind vorwiegend 1-3-schürige Heu- und Öhmdwiesen zu verstehen. Es gehören aber auch langjährig extensiv bewirtschaftete Weiden in Höhenlagen dazu. Solches Grünland wird standortgerecht genutzt und erfährt nur eine teilweise Rückführung der Nährstoffe über Wirtschaftsdünger (Stallmist, Jauche, Gülle). Die Pflanzenbestände weisen einen mittleren Futterwert auf und nehmen auch im Arteninventar eine Mittelstellung zwischen dem Wirtschafts- und dem Biotopgrünland ein. Die Anzahl der Pflanzenarten ist mit 30 bis 45 pro 25 m² Referenzfläche vergleichsweise hoch und die Aspekte sind blütenbunt (siehe auch Blumenwiese). Bezüglich der floristischen und faunistischen Biodiversität wird dieser Typ nur noch vom Biotopgrünland übertroffen. In die Kategorie Extensivgrünland gehören auch die beiden mesophilen Wiesenformen magere Flachland-Mähwiese (FFH-Code 6510) und Berg-Mähwiese (FFH-Code 6520) nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) der Europäischen Gemeinschaft.

Der Viehbesatz von extensiv genutztem Grünland liegt bei 0,8 bis 1,5 GVE/ha.[10]

Extensivgrünland muss unterschieden werden von "extensiviertem Grünland", das sich durch Reduzierung von Nutzungshäufigkeit und Düngung aus artenarmem Wirtschaftsgrünland heraus entwickelte, in der Regel aber (noch) nicht den bioökologischen Wert von Extensivgrünland besitzt.

Biotopgrünland

Biotopgrünland (Orchideenreiche Nasswiese)

Biotopgrünland ist ein Sammelbegriff für Grünland, das nicht (mehr) primär der landwirtschaftlichen Futter- oder Streugewinnung (siehe Streuwiese) dient. Dabei handelt es sich um Magerwiesen oder -weiden extremer Standortverhältnisse, auf denen die allgemeine Nährstoffverfügbarkeit gering ist, in der Regel entweder wegen zu trockenen oder zu nassen Bodens. Beispiele für Biotopgrünland sind: Halbtrockenrasen und Kleinseggenwiesen. Die Größenordnung der natürlichen Biomasse-Produktion liegt auf Magerrasen-Niveau und damit unter 35 dt TM/ha. Die Pflanzengesellschaft stellt das artenreichste Ökosystem Mitteleuropas dar: Auf 25 m² Referenzfläche kommen bis zu 70 Gefäßpflanzenarten vor. Biotopgrünland steht häufig bereits seit langem unter Naturschutz (z.B. Wacholderheiden, Pfeifengras-Streuwiesen), oder die Flächen werden im Auftrag der Naturschutzverwaltung gepflegt ("Vertragsnaturschutz"). Der Viehbesatz liegt in der Regel unter 0,5 GVE/ha.[10]

Futterwiesen

Als Futterwiesen bezeichnet und charakterisiert man am treffendesten und umfassendsten jegliches an Vieh verfüttertes landwirtschaftlich genutzte Grünland nach dem österreichischen Futterwiesenexperten Humer.[14].

Lagerwiesen

Die Stadt Wien stellt ihre eigenen Wiesen am Stadtrand um den Heuberg, Exelberg und Bisamberg als sogenannte Lagerwiesen zur Verfügung; sogar mit der ausdrücklichen Beschilderung: "Lagerwiese". In solche Wiesen – meist mit Waldrändern – kann man sich ungestört hineinlegen und in der Natur picknicken oder einfach die Seele baumeln lassen. Wiesen und Waldränder sind für die Stadtbevölkerung auch ein wichtiger Erholungsraum und Wohlfühlzone zur Beruhigung und zum Ausgleich für den gestressten Menschen.

Futterwert

Der Futterwert[15] spiegelt den rein ökonomischen Wert des Erntematerials wider und weicht von dem gesamtgesellschaftlichen Wert der Arten ab. Eine Hervorhebung dieser Einteilung ist der erhöhten Konzentration auf Gehaltwerte von für landwirtschaftliche Produktion verwendeten Pflanzen in den letzten Jahrzehnten geschuldet. Die folgenden Tabellen und Listen geben eine Futterwertbewertung einiger Graslandpflanzen im Rahmen der Bestimmung von Qualitätsklassen von Weidefutter in der DDR aus dem Jahr 1986 an.[15] Dabei liegt ein Zusammenhang zwischen geringem Futterwert und dem Gefährdungsgrad gemäß der Roten Liste vor.[16]

Grünland in anderen Ländern als Deutschland und ÖSterreich

Aufgrund obiger Erfahrungen erscheint es erforderlich hinzuweisen, dass die Grünlandnutzung in anderen Ländern sich deutlich unterscheidet und die dargestellten Informationen nicht ohne weiteres auf andere Länder übertragbar sind. Zwischen dem Grünland in regenreichen England, Amerika, Russland oder China liegen Weltunterschiede.

Futterwiesen in Ungarn

In Ungarn hat das Grünland bereits hat einen deutlichen anderen Charakter als in Österreich. In Wet-Ungarn sind dort zeitweise so stark vernässete ebene riesige Flächen und oft um 10- bis 100 mal größere zusammen hängende Flächen als in Österreich, eingesäumt von meist riesigen wassergefüllten Wassergäben und meterbreiten Säumen einer von Gewässer beeinflußten Gehölzvegetation. Bisherige Beobachtungen zwischen 2000 und 2016 zeigen, dass in West-Ungarn das Grünland nur 1 oder 2 Mal gemäht und kaum oder nicht gedüngt wird, weil das Futter mangels einer verbreiteten flächendeckenden Viehhaltung dort kaum gebraucht wird. Nicht mehr genutzte Wiesen verludern durch Aufkommen von Gestrüpp und Gehölz. Jäger mähen selber Fahr-Schneisen in die zuwachsenden Wiesen um freie Schußbahnen und Zufahtsschneisen zu den Hochsitzen zu erhalten. Die Wiesen dort sind ein Paradies für das Wild und Vögel wie dem augenfällig aufflalienden Storch, weil der tätige Mensch auf den Wiesen eine Seltenheit ist. Es ist erstaunlich, dass dort die Natur diesen Reichtum, trotz der dortigen umgebenden monokulturartigen mit bis zu 100 Hektaren großen Äckern. In den letzten Jahren sind dort einige kleinere neue Weidebetriebe durch Förderung der Tiehaltung entstanden. Seit dem Zusammenbruch des Ostblocks 1990 ist dort die Viehaltung auf den großen Höfen nahezu verschwunden und damit die flächenhafte Wiesenfutternutzung in dieser Region.

Gräser

als Futtermittel
wertvoll minderwertig wertlos
Wiesenschwingel Gewöhnliches Rispengras Gewöhnliches Ruchgras
Wiesenrispe Trespen Jährige Rispe
Einjähriges Weidelgras Gemeine Quecke Honiggräser
Welsches Weidelgras Flaumhafer Schmielen
Ausdauerndes Weidelgras Rotstraußgras Bergrispe
Wiesenlieschgras Kammgras Borstgras
Knaulgras Goldhafer Hundstraußgras
Wiesenfuchsschwanz Wollgräser
Rotschwingel Weiche Trespe
Weißes Straußgras Seggen
Gewöhnlicher Glatthafer Binsen

Leguminosen und Kräuter

als Futtermittel
wertvoll minderwertig wertlos
Weißklee Gewöhnlicher Löwenzahn über 20 Prozent Bitterklee
Persischer Klee Breitwegerich Labkraut
Rotklee Wiesenkümmel Vogelmiere
Schwedenklee Wiesenknopf Storchschnabel
Hornklee Pimpinelle Fingerkraut
Wicken Bärenklau Wiesenkerbel
Wiesenplatterbse Ehrenpreis
Frauenmantel Hirtentäschel
Spitzwegerich Brennnessel
Gemeine Schafgarbe Johanniskraut
Vogelwicke Gänseblümchen
Gewöhnlicher Löwenzahn unter 20 Prozent Kuckuckslichtnelke
Giersch
Distel
Mädesüß
Knöterich
Ampfer
Huflattich
Glockenblume
Pfennigkraut

Giftige bzw. giftverdächtige Pflanzen

Bei den folgenden Arten handelt es sich um Pflanzen mit giftigen Inhaltsstoffen. Es sind ebenfalls Arten aufgeführt, wo der Verdacht auf problematische Inhaltsstoffe für die Tiergesundheit besteht. Die genauen Wirkungen, gerade in geringen Dosen sind wenig erforscht, heilende Wirkungen auf spezielle Körperbereiche sind denkbar. Eine zu hohe Konzentration im Futter wird bei den Tieren, je nach ihrer Größe und je nach aufgenommener Pflanzenart, zu gesundheitlichen Einschränkungen führen.

Wiesenschaumkraut, Herbstzeitlose, Wolfsmilch, Wasserschierling, gefleckter Schierling, Sumpfschachtelhalm, Sumpfdotterblume, Anemonen, Akelei, Goldgelber Hahnenfuß, Brennender Hahnenfuß, Gifthahnenfuß, Scharfer Hahnenfuß (stärkeres Auftreten), Klappertopf, Gelbe Wiesenraute, Trollblume, Adlerfarn

Fiskalisch-juristische Einordnung

Im Sinne des EU-Beihilferechts besteht zwischen Dauergrünland und Ackerland folgende Unterscheidung: Ackerland ist „Land, das regelmäßig bearbeitet wird und im Allgemeinen einer Fruchtfolge unterliegt“. Für die Unterscheidung zwischen Ackerland und Dauerkulturen oder Dauergrünland wird eine Schwelle von fünf Jahren angesetzt. Das heißt: Eine Wiesen-Neuansaat beispielsweise wird nach 5 Jahren zum "Dauergrünland".[17]

Eine Umwandlung von Grünland in Ackerland ist nach EU-Recht in Deutschland aus ökologischen Gründen nicht mehr ohne weiteres möglich.[18]

Verwendung

Die je nach Nutzungsintensität ein- bis sechsmal jährlich geerntete oberirdische Pflanzenbiomasse des Grünlandes wird frisch, siliert oder getrocknet überwiegend als Futtermittel für Rinder (Milchkühe, Mastrinder) genutzt. Zunehmend dient die Biomasse zur Erzeugung von Biogas. Ebenfalls möglich, jedoch wegen verfahrenstechnischer und emissionsbezogener Schwierigkeiten selten praktiziert, ist die Verbrennung des getrockneten Ernteguts als halmgutartige Biomasse. Auch die stoffliche Verwertung des Ernteguts von intensivem Wirtschaftsgrünland durch Nutzung der Fasern wird nur von einzelnen Unternehmen betrieben[19]

Geschichte

Im Vergleich zu den bis Mitte des 20. Jahrhunderts üblichen Bewirtschaftungsformen des Grünlands unterscheidet sich die heutige Grünlandwirtschaft in einer Reihe von Merkmalen. Durch den Übergang von Beweidung zu Ganzjahresstallhaltung wächst die Nutzung als Wiese zur Mahdnutzung zu Lasten der Weidenutzung, zudem wird vorwiegend Güllewirtschaft statt der früher üblichen Festmistwirtschaft betrieben. Auch durch den Übergang von Dürrfutterbereitung (Heu) auf Silage liegt der Nutzungszeitpunkt des ersten Aufwuchses heute früher im Jahr und erlaubt dadurch insgesamt mehr Nutzungen pro Jahr.

Literatur

  • K. Buchgraber, G. Gindl: Zeitgemäße Grünlandbewirtschaftung. 2. Auflage, Leopold Stocker Verlag, Graz 1994. ISBN 3-7020-1073-4
  • G. Briemle, M. Elsäßer, T. Jilg, W. Müller, H. Nußbaum: Nachhaltige Grünlandbewirtschaftung in Baden-Württemberg. In: Nachhaltige Land- und Forstwirtschaft. Springer Verlag, Berlin/Heidelberg/New York 1996, S. 215-256. ISBN 3-540-61090-1
  • H. Dierschke, G. Briemle: Kulturgrasland. Wiesen, Weiden und verwandte Staudenfluren. Ulmer, Stuttgart 2002. ISBN 3-8001-3816-6
  • H. Ellenberg: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in ökologische Sicht. Ulmer, Stuttgart 1982.
  • E. Klapp: Wiesen und Weiden. 4. Auflage, Parey-Verlag, Berlin/Hamburg 1971.
  • W. Opitz v. Boberfeld: Grünlandlehre – biologische und ökologische Grundlagen. Ulmer, Stuttgart 1994. ISBN 3-8252-1770-1
  • G. Voigtländer, H. Jacob: Grünlandwirtschaft und Futterbau. Ulmer, Stuttgart 1987.

Einzelnachweise

  1. Gottfried Briemle, Conrad Fink ; Claus-Peter Hutter (Hrsg.): Wiesen, Weiden und anderes Grünland : Biotope erkennen,bestimmen, schützen. Weitbrecht Verlag, Stuttgart 1993, ISBN 3-522-72010-5, S. 8 ff. (https://books.google.de/books/about/Wiesen Weiden und anderes Gr%C3%BCnland.html?id=cFbgAAAACAAJ&redir esc=y [abgerufen am 19. Oktober 2015]).
  2. Klaus-Ulrich Heyland (Herausgeber), Spezieller Pflanzenbau, 7. Auflage, Ulmer, Stuttgart, 1952, 1996, ISBN 3-8001-1080-6, S. 13
  3. Klaus-Ulrich Heyland (Herausgeber), Spezieller Pflanzenbau, 7. Auflage, Ulmer, Stuttgart, 1952, 1996, ISBN 3-8001-1080-6, S. 13–15
  4. Wolfram Güthler, Rainer Oppermann: Agrarumweltprogramme und Vertragsnaturschutz weiter entwickeln Mit der Landwirtschaft zu mehr Natur: Ergebnisse des F+E-Projektes „Angebotsnaturschutz“. Bundesamt für Naturschutz, Bonn 2005, ISBN 978-3-7843-3913-9.
  5. Humer J, BLASCHKA A., BOHNER A,. POETSCH E.: Biodiversity span of fodder grassland in Austria. FUTTERWIESENEXPERTEHumer, 28. Januar 2015, abgerufen am 8. Mai 2016 (englisch).
  6. EM Pötsch, A Blaschka: Abschlussbericht über die Auswertung von MABDaten zur Evaluierung des ÖPUL hinsichtlich Kapitel VI.2.A „Artenvielfalt“. Gumpenstein, Dezember 2003, 37 S. BMLFUW, 2003, abgerufen am 6. Mai 2016.
  7. [1], abgerufen am 09. Mai 2016.
  8. QUELLE FEHLT: @Futterwiesenjefe: bitte belegen.
  9. Humer J, BLASCHKA A., BOHNER A,. POETSCH E.: Biodiversity span of fodder grassland in Austria. FUTTERWIESENEXPERTEHumer, 28. Januar 2015, abgerufen am 8. Mai 2016 (englisch).
  10. a b c M. Bunzel-Drüke, C. Böhm, G. Finck, R. Kämmer, E. Luick, E. Reisinger, U. Riecken, J. Riedl, M. Scharf, O. Zimball: „Wilde Weiden – Praxisleitfaden für Ganzjahresbeweidung in Naturschutz und Landschaftsentwicklung“. Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest e.V. (Hg.) – Sassendorf-Lohne 2008. S. 114–116.
  11. Schultz, J. (2008): Die Ökozonen der Erde. Stuttgart: Ulmer. ISBN 978-3-8252-1514-9. S. 197.
  12. ÖPUL 2007, Sonderrichtlinie des BMLFUW für das Österreichische Programm zur Förderung einer umweltgerechten, extensiven und den natürlichen Lebensraum schützenden Landwirtschaft ( Ö P U L 2007 ); GZ BMLFUW-LE.1.1.8/0073-II/8/2007. BMLFUW und AMA Austria, 2007, abgerufen am 8. Mai 2016.
  13. Wolfgang Holzner: Über die Bedeutung der Nutzung von Wiesen und Weiden für die Biodiversität. In: Vortrag. FACHTAGUNG, Universität für Bodenkultur Wien, 20. Oktober 2011, abgerufen am 5. Mai 2016.
  14. Humer J.: Der Experte für produktive FUTTERWIESEN. Humer, 2. April 2012, abgerufen am 2. April 2012.
  15. a b H. Olschewski, Autorenkollektiv der Abteilung Grasland: Anleitung zur Bestimmung und Bewertung der Futterqualität auf den Weiden. Rat d. Bezirkes Fachorg. für Land- Forst- u. Nahrungsgüterwirtschaft, Karl-Marx-Stadt April 1986.
  16. Hartmut Dierschke, Gottfried Briemle: Kulturgrasland: Wiesen, Weiden und verwandte Staudenfluren. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8001-5641-2.
  17. Agrarstatistik-Entscheidung 2000/115/EG der EU-Kommission.
  18. Umbruchverbot für Dauergrünland angeordnet, Webseite der Landwirtschaftskammer NRW, Pressemeldung des Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen vom 11.02.2011, abgerufen am 09. Mai 2016.
  19. Beispiel: Biowert Industrie GmbH: Agricell. Abgerufen am 10. März 2010
Commons: Grünland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien