„Feucht (Mittelfranken)“ – Versionsunterschied
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Beim großen Kotfest kann man sich in den Arsch pissen lassen |
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== Geographie == |
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Version vom 12. April 2016, 10:48 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 23′ N, 11° 13′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken | |
Landkreis: | Nürnberger Land | |
Höhe: | 360 m ü. NHN | |
Fläche: | 9,81 km2 | |
Einwohner: | 14.102 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 1438 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 90537 | |
Vorwahl: | 09128 | |
Kfz-Kennzeichen: | LAU, ESB, HEB, N, PEG | |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 74 123 | |
Marktgliederung: | 5 Ortsteile | |
Adresse der Marktverwaltung: |
Hauptstr. 33 90537 Feucht | |
Website: | www.feucht.de | |
Erster Bürgermeister: | Konrad Rupprecht (CSU) | |
Lage des Marktes Feucht im Landkreis Nürnberger Land | ||
Feucht ist ein Markt im mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land, der an das Gebiet der Stadt Nürnberg grenzt. Er liegt mitten im Nürnberger Reichswald.
Hier wird auch gerne mal Scheiße gefressen.
Beim großen Kotfest kann man sich in den Arsch pissen lassen
Geographie
Geografische Lage
Rundum vom Reichswald umgeben wird das Ortsbild von Feucht wesentlich geprägt durch das von Nordosten nach Südwesten verlaufende grüne Band des Gauchsbachtales. Um 1928 begradigt und im Innenbereich in ein Betonbett gefasst, wurde der Bachlauf durch verschiedene Renaturierungsmaßnahmen wieder mäandriert.
Gemeindegliederung
Feucht besteht aus fünf Ortsteilen:[2]
- Feucht
- Gauchsmühle
- Hahnhof
- Moosbach
- Weiherhaus
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Nürnberg, Winkelhaid, Schwarzenbruck und Wendelstein.
Geschichte
Mittelalter
Vermutlich im 8. bis spätestens 10. Jahrhundert wurde vom damaligen Herzogs- bzw. Königshof in Altdorf (bzw. von Altdorf-Rasch) aus eine Tochterkapelle in Feucht gegründet. Im Jahre 1189[3] erfolgte die erste Nennung Feuchts, damals gehörte der Ort zu dem von Nürnberg aus verwalteten Reichsdominium und war Sitz eines Reichsdienstmannengeschlechts. Zu Feucht gehörte ab dem 11./12. Jahrhundert eine Zollstelle für den Brückenzoll über die Schwarzach bei Ochenbruck.[4]
Der Name des Ortes wird auf das althochdeutsche viuhtje - fichta zurückgeführt, also auf die Fichte (mundartlich Féichdn). Das Wappen zeigt das sogenannte Zeidelmännchen mit der Armbrust über der Schulter neben einem Wappen stehend, das auf grünem Grund einen Bienenkorb zeigt. Feucht war seit dem Mittelalter aufgrund seiner Lage im kaiserlichen Reichswald ein Zentrum der Bienenhaltung und Honiggewinnung, der sogenannten Zeidlerei. Der Feuchter Honig war früher Grundlage für die berühmten Nürnberger Lebkuchen. 1296 hatten die Zeidler eine eigene Gerichtsbarkeit und einen eigenen Zeidelmeister. 1350 erhielten die Zeidler von Kaiser Karl IV. Privilegien: ein eigenes Zeidelgericht (bis 1796) und Zeidlerrechte.
Mit dem Untergang der Staufer löste sich das Reichsland bzw. Reichsdominium auf. In das Machtvakuum stießen die Burggrafen von Nürnberg und die Reichsstadt Nürnberg. Im Reichswald sicherte sich die Stadt Nürnberg zahlreiche Rechte, doch war die genaue Abgrenzung (insbesondere der Gerichtsbarkeit) nicht geregelt. Erst als die Burggrafen mit der Mark Brandenburg belehnt wurden und Geld brauchten, kam es zur Einigung: Die Reichsstadt Nürnberg erwarb 1427 die meisten Rechte, der Burggraf behielt jedoch einige Rechte (den hohen Wildbann, das Landgericht und Waldrechte). Daraus leiteten die Burggrafen bzw. Markgrafen von Ansbach-Bayreuth später Ansprüche auf den ganzen Reichswald und auch auf Feucht ab.
Infolge der Hussitenzüge (1429/30) erhielt Nürnberg 1431 vom Kaiser das Recht, Feucht zu befestigen. 1439-41 wurden Milizen zur Hussitenabwehr gebildet. Feucht wurde Sitz einer Oberhauptmannschaft, zu der auch die Nachbarorte Ochenbruck, Schwarzenbruck, Gauchsmühle, Moosbach, Rummelsberg und Affalterbach Kräfte bereitstellten.[5]
Neuzeit
Als 1497 der Reichstag den gemeinen Pfennig, eine Steuer aller über 15-Jährigen beschloss, wurden in Feucht 80 Haushalte mit 200 Personen über 15 Jahren gezählt.
1504 zogen im Landshuter Erbfolgekrieg 2000 pfälzische Soldaten von Neumarkt heran und brannten Feucht und die Zollgebäude in Ochenbruck nieder. 1525 wurde die Reformation eingeführt und 1550 kaufte die Reichsstadt Nürnberg weitere 21 Anwesen in Feucht, um ihre Herrschaft in dem Ort abzusichern. 1552/53 wurden Feucht und die Zollgebäude in Ochenbruck im Zweiten Markgrafenkrieg erneut zerstört.
Im Dreißigjährigen Krieg litt die Gemeinde, wie viele andere Orte im Nürnberger Land, unter Einquartierungen:
- Oktober 1621: Truppen unter Ernst von Mansfeld (evangelische Union)
- Ende 1621: 21.000 kaiserliche Soldaten unter Tilly, in Verfolgung Mansfelds
- 1632-34 wechselnde Einquartierungen. Zu dieser Zeit lagen sich in Nürnberg Wallenstein und Gustav Adolf gegenüber
- September 1649: Die schwedischen Truppen verlassen Feucht.
Auch in den folgenden Kriegen belasteten Truppendurchzüge Feucht (1697, 1709/10, 1735/38, 1791, 1795-99).
1792 dankte der letzte Markgraf Karl Alexander ab und verkaufte sein Land dem Königreich Preußen. Der preußische Minister Freiherr von Hardenberg, der in Ansbach seinen Sitz hatte, setzte die jahrhundertelang beanspruchte Landeshoheit über die Reichswälder durch. 1796 besetzten preußische Truppen das Nürnberger Umland.[6] Feucht kam zum Amt Burgthann (mit Sitz in Oberferrieden).
1800 kam es bei Feucht zu Gefechten zwischen französischen und österreichischen Truppen. 1805/06 gab es weitere Truppendurchzüge.
Am 6. März 1806 musste Preußen auf französischen Druck die Provinz Ansbach an das Königreich Bayern abtreten. Feucht kam zu dem 1808 in Altdorf eingerichteten königlichen Landgericht.
Der Bau des Ludwig-Donau-Main-Kanals (Eröffnung: 1846) erfüllte die wirtschaftlichen Erwartungen nicht. 1871 erhielt Feucht aber durch die Eröffnung der Bahnstrecke Nürnberg–Regensburg wirtschaftliche Impulse. 1878 wurde die Bahnstrecke Feucht–Altdorf eröffnet, 1886 die Bahnstrecke Feucht–Wendelstein. Als Folge des Kieferspannerfraßes in den Reichswäldern (1892-96) mussten weite Flächen des Waldes gerodet werden; dies führte viele Waldarbeiter nach Feucht.
20. Jahrhundert
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden mehrere Kleinsiedlungen (zumeist Eigenheime) errichtet:
- ca. 1922 die Alte Siedlung nordöstlich gegenüber dem Bahnhof
- ab 1935 die Jägersruh
- ab 1935 das Schottenfeld
- ab 1938 die Zeidlersiedlung
- ab 1938 die Mietshaussiedlung am Bahnhof
Ab 1934 wurde im Reichswald bei Feucht eine Munitionsanstalt (Muna) errichtet, ein eigener Bahnanschluss gebaut und große Mengen Munition verarbeitet und gelagert.[7] Während des Krieges waren dort zusätzliche Baracken errichtet und Zwangsarbeiter sowie polnische und sowjetische Kriegsgefangene beschäftigt.[8]
Ebenfalls vor dem Krieg wurde die heutige A9 Berlin−München direkt am Westrand des Ortes gebaut. Der benötigte Sand wurde in einer Sandgrube im Westen gewonnen, daraus entstand ein Baggersee, der in den 1970er Jahren zum Jägersee renaturiert wurde.
Mit dem Beginn des Luftkrieges wurden in Feucht als Teil der Flugabwehr für Nürnberg mehrere Flak-Stellungen eingerichtet: an der Kreuzung Schwabacher Straße/B8, an der Altdorfer Straße auf Höhe des heutigen Freibads und am Fischbacher Weg. Flakscheinwerfer standen im Norden, Horchgeräte im Süden und Osten des Marktes.[9]
Im März 1943 fielen (wahrscheinlich als Fehlwürfe des Angriffes am 8./9. März auf Nürnberg) einige Bomben auf Feucht und Häuser beim Friedhof brannten aus. Am 10./11. August wurde Feucht (wohl ebenfalls durch Fehlwürfe des Angriffes auf Nürnberg) schwerer getroffen: 15 Häuser wurden zerstört oder schwer beschädigt, 12 Häuser wurden leicht beschädigt.[10]
Zum Ende des Krieges näherten sich am 17. April 1945 von Altdorf amerikanische Einheiten des 3. Bataillons des 157. Infanterieregimentes und drangen ohne Gegenwehr über die Altdorfer Straße und das Gauchsbachtal nach Feucht ein. Die Muna-Besatzung und der Volkssturm hatten sich vorher abgesetzt.[11]
Nach dem Krieg wurden in der Muna Bunker und Munitionsbestände von den Amerikanern gesprengt. Im Sommer 1946 entstanden dabei wiederholt Waldbrände. Am 4. Mai 1946 geriet ein Waldbrand außer Kontrolle, viel Munition sowie ein Güterzug mit 300 Gefechtsköpfen der V2 und 50 Gebäude explodierten; wegen Gasgefahr wurde der Ort evakuiert.[7]
Die an der Großen Straße in Nürnberg stationierte amerikanische Hubschraubereinheit benötigte eine neue Basis - hierfür wurde 1964 neben der Muna ein Hubschrauberflughafen errichtet, auf dem zeitweise bis zu 50 Hubschrauber stationiert wurden. Ein Standortübungsplatz für die amerikanischen Soldaten in der ehemaligen SS-Kaserne (in der Nürnberger Südstadt) wurde Anfang der 70er Jahre geplant, aber nach Protesten der Bevölkerung nicht verwirklicht.
In den 1970er Jahren fanden auf der amerikanischen Basis Tage der offenen Tür des amerikanischen Militärs und auch Modellflugtage statt.
Feucht erlebte in den Nachkriegsjahren, auch durch den Zuzug der Vertriebenen, ein starkes Bevölkerungswachstum. Der Markt ist eine Pendlergemeinde mit einem Anteil von 75 % Zugezogenen (Stand 1977).
2008 bis 2010 wurde der Ortskern von Feucht baulich neu und umgestaltet.
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St. Jakobskirche
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Herz-Jesu-Kirche
Eingemeindungen
Am 1. April 1971 wurden Teile der aufgelösten Gemeinde Moosbach eingegliedert.[12]
Kirchengemeinden
- Evangelische Kirche St. Jakob mit Heilig-Geist-Kirche in Moosbach
- Katholische Kirche Herz Jesu
- Neuapostolische Kirche
Politik
Erster Bürgermeister ist seit 1996 Konrad Rupprecht (CSU). Zweite Bürgermeisterin ist Katharina von Kleinsorgen, ebenfalls CSU. Dritter Bürgermeister ist Gerd Steuer (UCS).
Die Zusammensetzung des Marktgemeinderates:
(Stand: Ergebnis zur Gemeinderatswahl 2014 am 16. März 2014)
Kommunale Partnerschaften werden mit der Pfarre Leutschach in der Steiermark (seit 1985) sowie mit Crottendorf in Sachsen (seit 1990) gepflegt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Kommune betreut den Kulturkreis Markt Feucht, der mit ausgewählten Veranstaltungen wie Lesungen, Konzerten, Theateraufführungen sowie speziellen Darbietungen für Kinder und Jugendliche das kulturelle Leben in Feucht bereichern will. Dabei werden speziell die Arbeiten ortsansässiger Künstler sowie der örtlichen Vereine unterstützt.
Ein für alle Interessierten offener Arbeitskreis Chronik sammelt alte Fotos, Zeitzeugen-Berichte und dergleichen, um (Alt- und) Neubürgern und anderen Interessierten, vor allem aber den folgenden Generationen Einblicke in die jüngere Geschichte Feuchts zu eröffnen und zu erhalten.
Bauwerke
- Pfinzingschloss (auch: Schloss Mornek)
- Hermann-Oberth-Raumfahrt-Museum vor dem Pfinzingschloss
- Zeidelmuseum im historischen Hutzlerhaus
- Zeidlerschloss (auch: Schloss im Kartäuserweiher)
- Tucherschloss mit Barockgarten
- Zeidelgericht (vor dem Zeidlerschloss)
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Tucherschloss mit Barockgarten
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Zeidlerschloss
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Hutzlerhaus
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Feucht und Lettensturz
Vereine und Verbände
Das ehrenamtliche Engagement Feuchter Bürger spiegelt sich wider in einer Vielfalt von Vereinen und Verbänden. Die Palette umfasst Themen wie Kulturelles, Freizeit, Kinder/Jugend/Senioren, Soziales, Sport, Musik und Politik bis zu zwei gewerblichen Netzwerken. Der Arbeitskreis Feuchter Gewerbe (AFG) organisiert und koordiniert zusammen mit der Kommunalverwaltung lokale Veranstaltungen wie Bürgerfest, Kirchweih, Frühlings- und Herbstfest und stellt darüber hinaus neben einem Web-Branchenverzeichnis den Vereinen/Verbänden eine Plattform für Eigen-Darstellungen zur Verfügung (Vereinsregister[14] mit über 80 Einträgen). Das „Miteinander“ wird durch einen gemeinsamen Kirchweih-Frühschoppen und ein jährliches Arbeitstreffen aller Vorstände zusammen mit dem Bürgermeister gestärkt.
Sport
Neben den traditionellen Sportvereinen, dem TSV 04 Feucht mit seinen derzeit 15 Abteilungen[15] und dem 1. SC Feucht (Fußball und Kegeln), haben sich Gruppen für Motor-, Fahrrad-, Reitsport, Wandern, Schießen und Kampfsport etabliert[16], so dass alle sportlichen Neigungen zu befriedigen sind.
Fußball spielt in den drei erstgenannten Vereinen eine tragende Rolle. Der 1. SC spielt seit 2015 wieder in der Bayernliga (Nord), seine A- und C- Jugend spielen in der Bayernliga, die B-Jugend spielt in der Bezirksoberliga Mittelfranken. Beim TSV ist die Volleyball-Mannschaft erfolgreich, die Frauen spielen in der Bayernliga.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Der Markt liegt direkt an der A 9 Berlin − München, der A 73 Nürnberg − Suhl und an der Bundesstraße 8. Im Südwesten der Gemeinde liegt das Autobahndreieck Nürnberg/Feucht.
Feucht verfügt über insgesamt drei Bahnhöfe im Gemeindegebiet, welche allesamt von der S-Bahn Nürnberg bedient werden. So ist der Hauptbahnhof Nürnberg mit der S-Bahn Nürnberg in 9 Minuten (S 3) bzw. 16 Minuten (S 2) erreichbar. In der Gegenrichtung erreicht man mit der S 2 die Nachbarstadt Altdorf. Für die seit Ende 2010 bestehende S-Bahn-Verbindung (S 3) wurde ein weiterer Haltepunkt Feucht-Ost geschaffen.
Die Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München mit der Schwarzachtalbrücke verläuft westlich an Feuchts Ortskern vorbei.
Die ehemalige Bahnstrecke Feucht–Wendelstein wurde bereits 1955 im Personenverkehr stillgelegt und mit Einstellung des Güterverkehrs 1960 abgebaut. Ein Überrest von etwa 200 Metern Länge dient heute als Nebengleis des Bahnhofs Feucht.
Feucht wird ferner von stündlich verkehrenden Nachtbussen (Nightliner) an frühen Samstag-, Sonntag- und Feiertagmorgen aus Nürnberg bedient.
Gewerbe
Nachdem Ende des 19. Jahrhunderts die Eisenbahnverbindungen um Feucht (siehe oben) gebaut worden waren und als durch Feucht auch die Straßenfernverbindung Nürnberg-Regensburg (B 8) führte, entwickelte sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts aus dem ehemaligen Bauerndorf mit einigen Handwerksbetrieben eine stark gewerblich geprägte Gemeinde:
Bereits 1918 wurden die noch ansässigen Fella-Werke gegründet, ein jetzt auf Grünfutter-Erntemaschinen spezialisiertes Landtechnikunternehmen, das seit Anfang 2011 zum AGCO-Konzern gehört. Einen überregionalen Extrabedarf in den Jahrzehnten vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg deckten Einzel- bzw. Familienunternehmer wie Georg Radlmaier (Betonsteinwerk), Paul Scherrbacher (Rohrmattenfabrik) sowie das Noris-Werk von Hans Weber (Bettenfabrik) und halfen damit auch der durch Flucht und Vertreibung stark angewachsenen Bevölkerung zu Lohn und Brot; dazu kamen das Sägewerk Kreuzer sowie die beiden Großgärtnereien Amon und Zimmerer. Nachdem diese alle nicht mehr existieren, wurden die Flächen aufgeteilt und werden weiter gewerblich oder für Wohnbau genutzt.
Am östlichen Ortsrand wurde in den 1950er Jahren eine Galvanotechnik-Produktion durch die Schering AG und eine Wellpappenfabrik durch Sieger (zwischenzeitlich Kappa-Sieger) eröffnet. Heute heißen die den Betrieb weiterführenden Firmen ATOTECH (Total) und Smurfit Kappa. 1975 eröffnete auf Teilflächen von Radlmaier und Scherrbacher das von dem ehemaligen Feuchter Kräuter-Pfarrer" Ludwig Heumann mitgegründete Nürnberger Pharmaunternehmen Heumann GmbH einen Fertigungsbetrieb. Nach dem Unternehmensverkauf an die indische Torrent-Gruppe wurden die Anlagen 2008 durch die Excella GmbH (Fareva-Gruppe) übernommen. Die Gewerbegebiete im Feuchter Osten und dann auch im Süden wuchsen kontinuierlich und beherbergen Dutzende Firmen der unterschiedlichsten Branchen. Im Norden wurden die zuvor von der US Army als Hubschrauber-Flugplatz (bei der Muna) genutzten Flächen durch den von der Stadt Nürnberg und den Märkten Feucht und Wendelstein 1996 gegründeten Zweckverband Gewerbepark Nürnberg-Feucht-Wendelstein (GNF) erschlossen. Den Anfang machte ein Frachtpostzentrum der Deutschen Post, inzwischen umfasst die Firmenliste bereits über 50 Unternehmen.[17]
Südlich der B 8 ist seit den 1990er Jahren ein neuzeitlicher Gewerbe- und Handelspark mit Supermärkten, Baumarkt, Schnellimbiss und Spielkasino entstanden.
Die Hauptstraße und angrenzende Bereiche sind gesäumt von Fachgeschäften aller Art für den täglichen oder gelegentlichen Bedarf. Es gibt zwei Dutzend Gaststätten, einige davon mit Übernachtungsmöglichkeit, drei Geldinstitute, mehr als zwei Dutzend Ärzte aller Fachrichtungen, Therapiepraxen und drei Apotheken.
Bildung
Für die Kleinsten beginnt die Bildung außer Haus mit dem Kindergarten (Krippe, Kita, Hort), davon gibt es in der Gemeinde 9 Einrichtungen bzw. Standorte. Neben Grund- und Hauptschule gibt es eine Staatliche Realschule (SRF) sowie eine Private Fachakademie für Heilpädagogik (PFH). Die regionale Volkshochschule Schwarzachtal (VHS) bietet viele Kurse auch in Feucht an.[18]
Die Bewerbung für ein Gymnasium in Feucht hatte 2010 keinen Erfolg, den Zuschlag erhielt das zehn Kilometer entfernte Wendelstein; kaum weiter ist das Leibnizgymnasium in Altdorf. Zur Auswahl stehen außerdem die beiden Gymnasien in Neumarkt und Nürnberg.
In Feucht befindet sich das Walburgisheim[19]. Im Gebäude des sogenannten „Waldschlösschen“ betreibt das "Seraphischen Liebeswerk Altötting" eine Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe.
Tourismus und Freizeit
Feucht liegt mitten im Lorenzer Reichswald. Neben dem Jägersee (teils FKK) , Wanderwegen, Radwegen und einem Reisemobil-Stellplatz lädt das Waldbad Feuchtasia (Textil) zum Verweilen ein. Das Bad besitzt ein 50 Meter-Edelstahlbecken, ein seichtes Spaßbecken für Kinder, ein Planschbecken für Kleinkinder, eine 70 Meter-Wasserrutsche sowie einen Sprungturm mit 5 Meter-Brett, eine kleine Schlechtwetterhalle und Gastronomie.
Der 2010 fertiggestellte Drei-Schlösser-Rundweg[20] bietet die Möglichkeit, alle Sehenswürdigkeiten des Ortes näher zu erkunden.
Für Sportler stehen zwölf gut ausgeschilderte Lauf- und Walkingrouten[21] zur Verfügung.
Radwege
- Fünf-Flüsse-Radweg entlang des nahen Ludwig-Donau-Main-Kanals
- Radwanderweg 16 und Radwanderweg 17 der Frankenalb Nürnberger Land[22]
Wanderwege
Wanderwege des Fränkischen Albvereins:
- Fränkischer Dünenweg (Gelbe Düne, FAV 222)
- Berchinger Weg (Blaustrich, FAV 28) – Feucht – Berching
- Gottfried-Stammler-Weg (Rotpunkt, FAV 55) – Großgeschaidt
- Feucht – Moritzberg (Grünpunkt, FAV 86)
- Zeidlerweg (Blaustrich, FAV 119) Altdorf bei Nürnberg – Feucht
- Nürnberg-Langwasser – Feucht (Grünstrich, FAV 149) – Nürnberg–Langwasser Süd, U–Bahnhof – Feucht Bahnhof
- Fränkischer Jakobsweg (Jakobsmuschel, FAV 11) – Ensdorf – Stein bei Nürnberg
Klettern
Der Deutsche Alpenverein (DAV) betreibt in Feucht eine Kletterhalle [23].
Tierheim Feucht
In Feucht befindet sich ein großes Tierheim [24].
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Johann Peter Bezoldt (1839–1923), Verdienste als Gemeindeschreiber - EB seit 1912
- Wilhelm Meißner (1862–1926), Oberlehrer, verdient um das Feuchter Schulwesen, Gemeindeschreiber - EB seit 1924
- Richard Pritzel (1868–1935),[25] Erster Bürgermeister 1922–1928 - EB seit 1928
- Georg Hoffmann (1871–1951), Bürgermeister 1906–1919 und 1933–1943, verdient um Elektrifizierung von Feucht - EB seit 1933
- Friedrich Stoer (1866–1947), Rechtsrat a. D., Gestalter von Siegel und Wappen für Feucht 1922 - EB seit 1933
- Hermann Oberth (1894–1989), Physiker und Raketenpionier [26] - EB seit 1959
Weitere Persönlichkeiten, die mit dem Markt in Verbindung stehen
- Erna Roth-Oberth (1922–2012), Juristin, Tochter von Hermann Oberth
- Adolf Oberth (1928–2007), Chemiker und Erfinder, Sohn von Hermann Oberth
- Hannes Schönfelder (* 1945), 1989–1996 Bürgermeister Feuchts und ehemaliger Richter am Bundesfinanzhof
- Gregor Hiltner (* 1950), bildender Künstler
Literatur
- Nürnberger Land. Karl Pfeiffer's Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993. ISBN 3-9800386-5-3
Weblinks
- Webseite des Marktes Feucht
- Website des Zeidelmuseums
- Webseite des Hermann-Oberth-Raumfahrt-Museum
- Feucht kennenlernen
- Muna
- Eintrag zum Wappen von Feucht (Mittelfranken) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Einzelnachweise
- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111027/200049&attr=OBJ&val=1421
- ↑ Martin Schieber: Ein Streifzug durch die Geschichte - Feucht, 2011, S. 8 und 69
- ↑ Dr. W. Schwemmer: Alt-Feucht, Feucht 1977, S. 52
- ↑ Dr. W. Schwemmer: Alt-Feucht, Feucht 1977, S. 14
- ↑ Dr. W. Schwemmer: Alt-Feucht, Feucht 1977, S. 20
- ↑ a b Dokumentation der Muna bei Nürnberg-Feucht im virtuellen wehrtechnikmuseum.de
- ↑ Evang.-Luth.Kirchengemeinde Feucht: Das vergesse ich nie, Feucht 1995, S. 58
- ↑ Evang.-Luth.Kirchengemeinde Feucht: Das vergesse ich nie, Feucht 1995, S. 42 + 49
- ↑ Evang.-Luth.Kirchengemeinde Feucht: Das vergesse ich nie, Feucht 1995, S. 16 f
- ↑ Evang.-Luth.Kirchengemeinde Feucht: Das vergesse ich nie, Feucht 1995, S. 43
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 542.
- ↑ http://www.feucht.de/wahl2014/574123_000048/
- ↑ Vereinsregister
- ↑ TSV 04
- ↑ Sportvereine
- ↑ Gewerbepark GNF
- ↑ Bildungseinrichtungen Feucht
- ↑ Walburgisheim Feucht
- ↑ Schlösserrundweg
- ↑ Walkingrouten (PDF; 3,0 MB)
- ↑ Radwanderweg
- ↑ DAV Sektion Feucht (Abgerufen am 5. März 2013)
- ↑ Tierheim Feucht
- ↑ Aufruf an die Feuchter Bürgerinnen und Bürger, abgerufen am 23. Oktober 2012
- ↑ Martin Schieber: Ein Streifzug durch die Geschichte - Feucht, 2011, S. 269