„Borderline-Persönlichkeitsstörung“ – Versionsunterschied

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Psychoedukation
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==== Kognitive Umstrukturierung ====
==== Kognitive Umstrukturierung ====
Ein Mittel der psychotherapeutischen Akut-Intervention bei Borderline-Patienten ist eine Form der sogenannten [[Kognitive Umstrukturierung|Kognitiven Umstrukturierung]]. Diese ist ein altes und zentrales Element der [[Kognitive Verhaltenstherapie|kognitiven Verhaltenstherapie]]. Dabei handelt es sich um therapeutische Veränderungsprozesse im Denken des Patienten, insbesondere werden die kognitiven [[Attributionsfehler|Attributionen]] untersucht und gegebenenfalls bearbeitet. „Attributionen“ sind Eigenschaften oder Merkmale, die man auf Menschen oder Dinge projiziert, also etwas höchst Individuelles. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen und bedeutet, ganz grob übersetzt, „Zuschreibungen“. Er bezieht sich in vielen Bereichen der Psychologie sowohl auf einen Zusammenhang von zwei [[Entitäten]] als auch auf die sich daraus ergebenden Konsequenzen für das Erleben und Verhalten des Menschen. Borderline Patienten neigen dazu, ihre schwankenden Emotionen direkt und ohne innere Kontrol-linstanzen auf andere Menschen zu projizieren beziehungsweise zu attribuieren. So wird die instabile innere Gefühlsrealität des Patienten zur scheinbaren äußeren Realität. Es fehlt hier ein funktional intakter Abstand von Subjektivität und Objektivität. Das Entscheidende ist: die meisten sozialen Probleme von Borderline-Patienten haben ihre Ursache in einer Fehlattribution von pathologisch gefärbten, instabilen Emotionen auf einen anderen Menschen. Dies geschieht in aller Regel völlig ungewollt, ungesteuert und unkontrolliert. Lernt nun aber der Borderline Patient im Rahmen einer intensiven kognitiven Umstrukturierung, seine Gefühle zunächst als etwas Eigenes zu erleben und nicht unreflektiert auf die Außenwelt zu beziehen, so kann er sich im Idealfall aus dem Teufelskreis seiner sozialen Konflikte ein Stück weit befreien.<ref>Vgl. Martin Bohus: Borderline-Störung. Hogrefe Verlag, 2002. Seite 50ff.</ref><ref>Vgl. Christiane Kostarellos (Hrsg.): Borderline Störung. Über eine unverstandene Krankheit. 3. überarbeitete Auflage. Darmstadt/Norderstedt, 2015</ref>
Ein Mittel der psychotherapeutischen Akut-Intervention bei Borderline-Patienten ist eine Form der sogenannten [[Kognitive Umstrukturierung|Kognitiven Umstrukturierung]]. Diese ist ein altes und zentrales Element der [[Kognitive Verhaltenstherapie|kognitiven Verhaltenstherapie]]. Dabei handelt es sich um therapeutische Veränderungsprozesse im Denken des Patienten, insbesondere werden die kognitiven [[Attributionsfehler|Attributionen]] untersucht und gegebenenfalls bearbeitet. „Attributionen“ sind Eigenschaften oder Merkmale, die man auf Menschen oder Dinge projiziert, also etwas höchst Individuelles. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen und bedeutet, ganz grob übersetzt, „Zuschreibungen“. Er bezieht sich in vielen Bereichen der Psychologie sowohl auf einen Zusammenhang von zwei [[Entitäten]] als auch auf die sich daraus ergebenden Konsequenzen für das Erleben und Verhalten des Menschen. Borderline Patienten neigen dazu, ihre schwankenden Emotionen direkt und ohne innere Kontrol-linstanzen auf andere Menschen zu projizieren beziehungsweise zu attribuieren. So wird die instabile innere Gefühlsrealität des Patienten zur scheinbaren äußeren Realität. Es fehlt hier ein funktional intakter Abstand von Subjektivität und Objektivität. Das Entscheidende ist: die meisten sozialen Probleme von Borderline-Patienten haben ihre Ursache in einer Fehlattribution von pathologisch gefärbten, instabilen Emotionen auf einen anderen Menschen. Dies geschieht in aller Regel völlig ungewollt, ungesteuert und unkontrolliert. Lernt nun aber der Borderline Patient im Rahmen einer intensiven kognitiven Umstrukturierung, seine Gefühle zunächst als etwas Eigenes zu erleben und nicht unreflektiert auf die Außenwelt zu beziehen, so kann er sich im Idealfall aus dem Teufelskreis seiner sozialen Konflikte ein Stück weit befreien.<ref>Vgl. Martin Bohus: Borderline-Störung. Hogrefe Verlag, 2002. Seite 50ff.</ref><ref>Vgl. Christiane Kostarellos (Hrsg.): Borderline Störung. Über eine unverstandene Krankheit. 3. überarbeitete Auflage. Darmstadt/Norderstedt, 2015</ref>

==== Psychoedukation ====
Eine unterstützende Rolle kommt der [[Psychoedukation]] zu. Damit bezeichnet man die Schulung von Menschen, die an einer psychischen Störung leiden sowie die Einbindung ihrer Angehörigen. Häufige Einsatzgebiete sind Schulungen von Patienten mit einer BPS. Ziel ist, dass die Betroffene und ihre Angehörigen die Krankheit besser verstehen und mit ihr umgehen können. Zum Beispiel werden persönliche Erfahrungen bezüglich der Erkrankung mit dem gegenwärtigen Wissen über das Störungsbild verbunden, sodass allen Beteiligten der aktuelle Stand des klinischen Wissens zugänglich ist. Auch sollen sie eigene Möglichkeiten wahrnehmen, um mögliche Rückfälle zu vermeiden und selbst zur eigenen Stabilität beizutragen. Die Aufklärung der Patienten über die Entstehungs- und Aufrechterhaltungsbedingungen der Störung bildet in der Verhaltenstherapie die Grundlage für anschließende Behandlungsschritte. Da es den Patienten und Angehörigen oft schwerfällt die Diagnose „Borderline“ zu akzeptieren, hat die Psychoedukation auch die Funktion, zur Entstigmatisierung psychischer Störungen beizutragen und Barrieren zum Aufsuchen einer Behandlung abzubauen. Ihren methodischen Ursprung hat Psychoedukation in der Verhaltenstherapie, in der das Wiedererlernen der eigenen emotionalen und sozialen Kompetenz im Vordergrund steht.<ref>Michael Rentrop, Markus Reicherzer, Josef Bäuml: Psychoedukation Borderline-Störung: Manual zur Leitung von Patienten- und Angehörigengruppen. Elsevier, Urban und Fischer, 2007</ref><ref>Christiane Kostarellos (Hrsg.): Borderline Störung. Über eine unverstandene Krankheit. 2. überarbeitete Auflage. Darmstadt/Norderstedt, 2015. S.109ff.</ref>


=== Medikation ===
=== Medikation ===

Version vom 30. Oktober 2015, 22:57 Uhr

Klassifikation nach ICD-10
F60.31 Emotional instabile Persönlichkeitsstörung, Borderline-Typ[1]
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Borderline-Persönlichkeitsstörung (abgekürzt BPS) oder emotional instabile Persönlichkeitsstörung des Borderline-Typs ist die Bezeichnung für eine Persönlichkeitsstörung, die durch Impulsivität und Instabilität in Bezug auf zwischenmenschliche Beziehungen, Stimmung und Selbstbild gekennzeichnet ist.[2]

Bei einer solchen Störung sind bestimmte Vorgänge in den Bereichen Gefühle, Denken und Handeln beeinträchtigt, was sich durch negatives und teilweise paradox wirkendes Verhalten in zwischenmenschlichen Beziehungen sowie gegenüber sich selbst äußert. Die BPS wird häufig von weiteren Belastungen begleitet (hohe Komorbidität), darunter Depressionen sowie Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS).

Das Wort Borderline wurde abgeleitet von dem Begriff "Borderland", mit dem C. H. Hughes 1884 einen Grenzbereich zu psychischen Krankheiten bezeichnete. Adolf Stern beschrieb 1938 die meisten Symptome, die heute zur Diagnose von BPS führen, und er nannte diese Gruppe von Symptomen „border line group”. Diese Bezeichnung beruhte auf einem psychoanalytischen Verständnis, das eine Art Übergangsbereich von neurotischen und psychotischen Störungen annahm, da man bei den betroffenen Patienten Symptome aus beiden Bereichen identifizierte.

Die moderne operationalisierte Diagnostik hat sich von diesen theoriegeleiteten Konzepten weitgehend gelöst. Sie beschreibt Erlebens- und Verhaltensmuster, die das Störungsbild kennzeichnen, was sich darin ausdrückt, dass der Begriff in den Diagnostischen und statistischen Leitfaden psychischer Störungen (DSM) und die Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aufgenommen wurde.

Edvard Munch: Jugend am Meer (1904). Gemälde für den Linde-Fries.

Klassifizierung nach DSM-IV

Im DSM-IV, dem Klassifikationssystem der American Psychiatric Association, wurde 1994 die Borderline-Persönlichkeitsstörung wie folgt definiert:

Ein tiefgreifendes Muster von Instabilität in den zwischenmenschlichen Beziehungen, im Selbstbild und in den Affekten sowie deutliche Impulsivität. Der Beginn liegt oftmals im frühen Erwachsenenalter oder in der Pubertät und manifestiert sich in verschiedenen Lebensbereichen.

Mindestens fünf der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein, wenn von einer solchen Störung gesprochen wird:

  1. Starkes Bemühen, tatsächliches oder vermutetes Verlassenwerden zu vermeiden. Beachte: Hier werden keine suizidalen oder selbstverletzenden Handlungen berücksichtigt, die in Kriterium 5 enthalten sind.
  2. Ein Muster instabiler, aber intensiver zwischenmenschlicher Beziehungen, das durch einen Wechsel zwischen den Extremen der Idealisierung und Entwertung gekennzeichnet ist.
  3. Identitätsstörung: ausgeprägte und andauernde Instabilität des Selbstbildes oder der Selbstwahrnehmung.
  4. Impulsivität in mindestens zwei potenziell selbstschädigenden Bereichen (z. B. Geldausgeben, Sexualität, Substanzmissbrauch, rücksichtsloses Fahren, zu viel oder zu wenig essen). Beachte: Hier werden keine suizidalen oder selbstverletzenden Handlungen berücksichtigt, die in Kriterium 5 enthalten sind.
  5. Wiederholte suizidale Handlungen, Selbstmordandeutungen oder -drohungen oder Selbstverletzungsverhalten.
  6. Affektive Instabilität infolge einer ausgeprägten Reaktivität der Stimmung (z. B. hochgradige episodische Dysphorie, Reizbarkeit oder Angst, wobei diese Verstimmungen gewöhnlich einige Stunden und nur selten mehr als einige Tage andauern).
  7. Chronische Gefühle von Leere.
  8. Unangemessene, heftige Wut oder Schwierigkeiten, die Wut zu kontrollieren (z. B. häufige Wutausbrüche, andauernde Wut, wiederholte körperliche Auseinandersetzungen).
  9. Vorübergehende, durch Belastungen ausgelöste paranoide Vorstellungen oder schwere dissoziative Symptome.

Die diagnostischen Kriterien nach DSM-5[3] von 2013 entsprechen denjenigen nach DSM-IV.

Im ICD, dem Klassifikationssystem der Weltgesundheitsorganisation (WHO), ist die Borderline-Persönlichkeitsstörung eine Unterform der emotional instabilen Persönlichkeitsstörung: Der Impulsive Typus dieser Störung ist geprägt durch mangelnde Impulskontrolle und unberechenbare Handlungen. Beim Borderline-Typus sind zusätzlich das eigene Selbstbild und das Beziehungsverhalten noch stärker beeinträchtigt. Dieser Typus entspricht ungefähr der Definition der Borderline-Störung im DSM-IV.

Differentialdiagnostik

Einige der Symptome können auch bei anderen Störungsbildern auftreten, so z. B. bei Depressionen, Schizophrenien, schizoaffektiven Psychosen, beim Asperger-Syndrom und anderen Formen des Autismus, bei der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS), bei bipolaren Störungen, schizoiden Persönlichkeitsstörungen, narzisstischen Persönlichkeitsstörungen, histrionischen Persönlichkeitsstörungen, schizotyper Störung oder bei paranoiden Persönlichkeitsstörungen. Die Diagnose erfordert daher eine sorgfältige differentialdiagnostische Abklärung.

Verbreitung

Eine US-amerikanische Untersuchung fand in einer Bevölkerungsstichprobe von 2004-2005 bei 34.653 Erwachsenen eine Lebenszeitprävalenz von 5,9 %, dabei 6,2 % bei Frauen und 5,6 % bei Männern. Der geringe Geschlechterunterschied war statistisch nicht signifikant.[4]

Die Daten von 6.330 11-jährigen Kindern in Bristol (England) von 2002-2004 zeigten, dass 3,2 % die Kriterien von DSM-IV erfüllten. Auch hier war der Geschlechterunterschied unbedeutend.[5]

Die US-amerikanische Stichprobe zeigte eine stetige Abnahme der Prävalenz mit zunehmendem Alter, 20–29 Jahre: 9,3 %; 30–44 Jahre: 7,0 %; 45–64 Jahre: 5,5 %; 65+ Jahre: 2,0 %.[4] Eine auffällige Abnahme zeigte sich auch in einer Längsschnittstudie (Longitudinalstudie) von 290 BPS-Patienten über einen Zeitraum von sechs Jahren am McLean Hospital (Massachusetts/USA) in Zusammenarbeit mit der Harvard Medical School.[6]

Beeinträchtigungen durch BPS

Sozialverhalten

Allgemein

In einem Bericht von 2014 zum Stand der Forschung wurde festgestellt, dass Probleme im zwischenmenschlichen Verhalten die am meisten sichtbaren und die am besten unterscheidbaren Merkmale von BPS seien. Experimentelle Daten deuteten auf instabile Gefühle, (Selbst)-Aggression, Überempfindlichkeit gegenüber möglichen Bedrohungen, geringen Erfolg bei Verständigung nach Konflikten, häufige Missverständnisse und Vermischung von Selbst- und Fremdeinschätzung.[7]

Eine Übersicht von 2013 hob die folgenden drei Schwierigkeiten hervor: Fehleinschätzung gefühlsmäßig neutraler Situationen, Gefühl der Zurückweisung in Situationen normaler sozialer Beteiligung und Probleme bei der Wiederherstellung von sozialem Umgang nach einer Enttäuschung.[8]

Die in beiden Übersichten betonte Schwierigkeit, eine gestörte Zusammenarbeit wieder zu reparieren, zeigte sich sehr deutlich in Verhaltensexperimenten, bei denen gleichzeitig damit verknüpfte starke Abweichungen bei bestimmten Gehirnfunktionen registriert wurden.[9]

Beziehungen

BPS hat erhebliche Auswirkungen auf Paarbeziehungen.[10][11][12] Allerdings zeigte eine 16-jährige Langzeitstudie, dass Besserungen im Krankheitsverlauf mit einer deutlichen Tendenz zu stabileren Paar- und Elternteil-Kind-Beziehungen einhergingen.[13]

Emotionalität

Nach einem Konzept der emotionalen Fehlregulierung bei BPS von 2013, das sich auf das biosoziale Entwicklungsmodell von BPS durch Marsha M. Linehan (1993 und 2009)[14] gründete, wurden vier Problembereiche unterschieden: erhöhte emotionale Empfindlichkeit, starke und schwankende negative Stimmungen, Mangel an geeigneten Klärungs-Strategien und Überschuss an schlecht angepassten Klärungs-Strategien.[15]

In einer Übersicht von 2009 über experimentelle Studien zur Wahrnehmung des emotionalen Ausdrucks von Gesichtern durch BPS-Patienten wurden zusammenfassend die folgenden typischen Schwierigkeiten festgestellt: grundlegende Gefühle bei anderen zu registrieren, eine Tendenz zu negativen oder verärgerten Bewertungen und eine erhöhte Empfindlichkeit zur Entdeckung negativer Gefühle bei anderen.[16]

Angst vor Zurückweisung

Die Angst vor einer möglichen Zurückweisung ist bei BPS-Patienten extrem ausgeprägt. Eine Untersuchung von 2011 zeigte, dass sie - statistisch gesehen - in dieser Gruppe sogar noch stärker war als bei Patienten mit sozialer Phobie.[17]

Eine experimentelle Studie von 2014 stellte fest, dass die besondere Angst vor Zurückweisung bei BPS-Patienten mit spezifischen Abweichungen und Unterfunktionen im Gehirn verknüpft war.[18]

Dissoziative Symptome

Nach zwei neueren Übersichtsartikeln von 2014 und 2009 haben bis zu zwei Drittel der BPS-Patienten Symptome von Dissoziation. Hierzu zählen Depersonalisation, Derealisation, verzerrtes Zeitgefühl, irreales Wiedererleben (Flashbacks) und Abweichungen in der Selbstwahrnehmung.[19][20]

Eine genaue Analyse dieser Symptome bei 21 Patienten aus dem Jahr 2009 ergab eine große Spannweite in der Art der Erscheinungen und im Grad der Beeinträchtigung: 24 % keine, 29 % milde, 24 % unspezifische und 24 % Dissoziative Identitätsstörung.[21]

Selbstschädigung

Selbstverletzendes Verhalten

Eine Vergleichsstudie von 2015 zeigte, dass bei einer Gruppe von 46 Patienten mit Selbstverletzendem Verhalten (SVV) in Verbindung mit BPS die Selbstverletzungen häufiger und schwerwiegender waren als bei einer Gruppe von 54 Patienten, die SVV, aber keine BPS hatten.[22] Eine ähnliche Untersuchung zeigte diesen Unterschied ebenfalls sehr deutlich, obwohl der Lebenszeitverlauf von SVV in beiden Gruppen gleich war: eine starke Zunahme im Alter von 18-24 Jahren und Andauer der dabei erreichten Häufigkeit bis zum Alter von 50-59.[23]

Laut einer chinesischen Untersuchung war allerdings nur eine Minderheit von SVV-Patienten gleichzeitig auch von BPS betroffen. Von den 160 Personen, die im Laufe eines Jahres (2007–2008) wegen SVV an das Prince of Wales Hospital in Hongkong überwiesen wurden, zeigte sich nur bei 30 (18,8 %) eine zu der Zeit vorliegende BPS.[24]

Suizidalität

Wegen der häufig auftretenden Begleiterkrankungen (Komorbiditäten) lässt sich die Suizidrate nur sehr grob abschätzen. Oft wird von bis zu 10 % ausgegangen. Da diese hohe Zahl im Widerspruch steht zu der bekannten Tendenz, dass bei den allermeisten Patienten im Verlauf der Krankheit eine Besserung eintritt, wurde in einer Studie von 2012 gezielt untersucht, ob es bestimmte Subtypen von BPS mit erhöhtem Suizidrisiko gibt. Ein schwererer Verlauf der Krankheit, höheres Alter und stärker beeinträchtigte psychosoziale Funktionen wurden als Faktoren für eine erhöhte Suizidgefährdung identifiziert.[25]

Psychotische Symptome

Eine Analyse von Patientenakten von 2011 stellte lang andauernde Beeinträchtigungen in körperlicher und emotionaler Hinsicht durch psychotische Symptome fest, die sich kaum von denen bei Schizophrenie unterschieden. Die Autoren schlugen deshalb vor, dass die diagnostische Kategorie BPS geändert und psychotische Symptome ebenfalls aufgenommen werden sollten.[26] Die Ergebnisse stehen im Einklang mit der zweiten (2010) der beiden neueren Übersichtsstudien zu dieser Frage.[27]

Begleitende Erkrankungen

Einige Krankheitsbilder treten häufig gemeinsam mit der BPS auf (Komorbidität).

Depressionen

Eine systematische Übersicht und Metaanalyse von 2015 kam zu dem Ergebnis, dass Depressionen bei BPS im Vergleich zu sonstigen depressiven Störungen mehr Feindseligkeit und ein negativeres Selbstbild zeigten. Die Schwere der Depression war in beiden Gruppen gleich.[28]

ADHS

Nach einer Übersicht von 2014 sind etwa 20 % der Erwachsenen mit BPS auch von der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) betroffen.[29] Die Prävalenz ist demnach 4-10fach höher als bei der erwachsenen Gesamtbevölkerung. Obwohl sich BPS und ADHS in mehreren wichtigen Symptomen überlappen, verlangen die Ergebnisse der Ursachenforschung eine strikte Trennung der beiden Krankheitsbilder, auch wenn sie gemeinsam in einer Person auftreten. Beispielsweise zeigten sich bezüglich der - beiden gemeinsamen - mangelnden Impulskontrolle bei ADHS andere Abweichungen in den Gehirnfunktionen als bei BPS.[30]

Geschlechterunterschiede

Langzeitstudien zeigten Geschlechterunterschiede bei mehreren begleitenden Störungen. Posttraumatische Belastungsstörungen (PTSD) und Essstörungen waren häufiger bei Frauen mit BPS; Substanzmissbrauch, Narzisstische Persönlichkeitsstörung und Antisoziale Persönlichkeitsstörung waren häufiger bei Männern mit BPS.[31] Es wurde allerdings ausdrücklich betont, dass diese Geschlechterunterschied nicht BPS-typische Erscheinungen seien, sondern nur die bekannten Geschlechterunterschiede bezüglich der Häufigkeit dieser zusätzlichen Störungen widerspiegelten.[32]

Symptomniveaus der BPS

Ein besonderes Merkmal der BPS ist ihre Vielfalt, die sich in sehr unterschiedlichen Formen und Ausprägungen zeigt. Birger Dulz hat eine Klassifizierung der BPS in Untertypen, so genannte Symptomniveaus, vorgeschlagen.[33] Sie orientiert sich an anderen Persönlichkeitsstörungen, grenzt sich aber von Neurosen und Psychosen ab. Nach Dulz ist es bei schwereren BPS-Formen selten, dass nur ein einziges Symptomniveau besteht.

BPS-Symptomniveau Allgemeine Merkmale Autoaggressiv Fremdaggressiv
Angsthaftes Symptomniveau (leichtere Ausprägung der BPS) Chronische frei flottierende und diffuse Angst, Vermeidung bestimmter Aktivitäten, unselbstständig in vielen Lebensbereichen Angst, Hilflosigkeitsphantasien Rückzug wegen Angst als Kontaktverweigerung (versteckt aggressiver Akt)
Phobioformes Symptomniveau Multiple Phobien bedingen soziale Beschränkung, Phobien bezüglich äußerer Objekte und auch bezüglich des eigenen Körpers und der eigenen Person Phobie mit Rückzug zur Angstvermeidung Rückzug wegen Angst als Kontaktvermeidung (versteckt aggressiver Akt)
Depressives Symptomniveau Depressiver Affekt, Hilflosigkeitsgefühle (oft als Folgen gebrochenen Selbstbildes) Objektlose Leere, Depressivität, Anhedonie Objektlose ohnmächtige Wut
Psychosomatisches Symptomniveau Seelisch bedingte körperliche Beschwerden und Schädigungen, Konflikte und diffuse Angst verlagern sich von der emotionalen auf die körperliche Ebene Anorexie, Bulimie (gegen den eigenen Körper gerichtete Aggression) Anorexie: Bei aggressivem Agieren (z. B. gegen Eltern), auch fremdaggressiver Anteil
Narzisstisches Symptomniveau Innere Leere, mit zeitweisem Verlust der Impulskontrolle als Versuch der Angstreduktion, Instrumentalisieren von Mitmenschen, Arroganz, Einbildung, Anspruchshaltung Selbstverletzendes Verhalten und/oder Suizidalität nach vermeintlichen Kränkungen, antisoziale/autoaggressive Delinquenz, Drogen, Spielen, multivariante Sexualität Wut und Angriff bei Kränkung, antisoziale/fremdaggressive Delinquenz, multivariante Sexualität
Zwanghaftes Symptomniveau Spannungsreduktion über Zwangshandlungen und Zwangsdenken, frühzeitiges und schwer veränderbares Vorausplanen, eingeschränkte Fähigkeit, warme Gefühle auszudrücken Zwangshandlungen, Zwangsdenken mit autoaggressiven Inhalten Zwangsdenken mit fremdaggressiven Inhalten
Hysteroides Symptomniveau (schwere bis sehr schwere Form der BPS) Schwere dissoziative Symptome bis hin zur Dissoziativen Identitätsstörung (DIS), Dämmerzustände, Amnesien, manipulatives Verhalten, vielgestaltige, teils bizarre Konversionssymptome, Dramatisierung um intensive Emotionen auszudrücken, aber auch um eine Gefühlsleere (affektives Vakuum) auszugleichen Selbstverletzendes Verhalten bei Dissoziation, autoaggressive Persönlichkeitszustände, Konversion, Suggestibilität Angriff bei Dissoziation, fremdaggressive Persönlichkeitszustände, Dramatisierung
Psychotisches Symptomniveau (sehr schwere Form der BPS) Psychotische Symptome, optische und akustische (Pseudo-)Halluzinationen, darunter Flashbacks (Wiedererleben), diffuse Angst wird in eine paranoide Symptomatik umgewandelt, selbstverletzendes Verhalten als „Antipsychotikum“ (Pseudo)Halluzinationen (resp. Dissoziationen, im Extremfall DIS) z. B. als beschimpfende Stimmen, blutige Inhalte, paranoide Symptome mit autoaggressiver Reaktion (Pseudo)Halluzinationen (resp. Dissoziationen, im Extremfall DIS) mit gegen Andere gerichtete Inhalte, paranoide Symptome mit fremdaggressiver Reaktion

Ursachen

Es gibt verschiedene Theorien und Modelle dazu, wie die BPS entsteht, und es gibt verschiedene Faktoren, die als mögliche Ursachen oder Teilursachen in Betracht gezogen werden. Die meisten Wissenschaftler gehen davon aus, dass mehrere Faktoren zur Entstehung beitragen.

Genetische Veranlagung

Eine systematische Übersicht und Metaanalyse von 2014 gelangte zu der Abschätzung, dass BPS zu etwa 40 % erblich sei. Allerdings musste festgestellt werden, dass die Suche nach bestimmten Genen und Genorten bislang erfolglos war. Die Autoren schlugen deshalb vor, dass die hohe Erblichkeitsrate und die bislang ergebnislose Suche nach Genen durch Abweichungen bei der Ausprägung von Genen (Modifikation) zu erklären sei. Derartige Abweichungen sind umweltbedingt, und Hinweise auf Gen-Umwelt-Interaktionen und -Korrelationen waren ein weiteres Ergebnis der Studie.[34] Erste molekulargenetische Ergebnisse bezüglich BPS, ebenfalls von 2014, haben diese Hypothese bereits gestützt.[35][36][37]

Umwelteinflüsse

Eine Langzeitstudie von 6050 Kindern, geboren von April 1991 bis Dezember 1992, ergab, dass feindseliges Elternverhalten und Streit unter Eltern die Wahrscheinlichkeit von BPS erhöhte.[38]

In einer umfangreichen Zwillings-und Familienstudie von 2009 wurde das Verhältnis von genetischen und Umwelteinflüssen beim Vorkommen von BPS untersucht. Ähnlichkeit der Symptome von BPS bei biologisch Verwandten konnte vollständig durch die Annahme genetischer Vererbung erklärt werden. Unterschiede bei den Symptomen wurden zu 45 % genetischen und zu 55 % Umwelteinflüssen zugeordnet. Anhaltspunkte für eine mögliche "kulturelle Vererbung" von BPS von Eltern auf Kinder wurden nicht gefunden.[39]

Hirnforschung

Lage der orbitofrontalen und dorsolateralen Bereiche (OFC und DLPFC) im präfrontalen Cortex des Menschen (Seitenansicht, Stirnseite rechts).

In einer umfangreichen Metaanalyse von 2014 zeigte die Auswertung von Studien mit bildgebenden Verfahren (Gehirnscans), dass bei BPS grundsätzlich – bei verschiedenen Tests der Kontrolle von Impulsivität – eine Tendenz zu Unterfunktionen im Präfrontalen Cortex vorliegt. Dies betrifft insbesondere die orbitofrontalen und dorsolateralen Bereiche (OFC und DLPFC).[30]

Hippocampus (Gedächtnisfunktionen) und Amygdala (Gefühlsreaktionen) haben ein tendenziell reduziertes Volumen, und Fehlfunktionen des frontolimbischen Netzwerks – Präfrontaler Cortex, Hippocampus und Amygdala – gelten als Ursache für die meisten, oder gar alle, Symptome von BPS.[40]

Behandlung

Psychotherapien

In einer Übersicht von 2009 wurden vier umfassende psychosoziale Behandlungskonzepte beschrieben und beurteilt: zwei sogenannte psychodynamische (mentalisierung- bzw. übertragungsbasiert) und zwei kognitive Verhaltenstherapien (dialektisch-behaviorale bzw. schemazentrierte). Jede dieser "langen und komplexen Psychotherapien" führe zu einer spürbaren Verminderung der Schwere der Krankheit, oder zumindest einiger ihrer Symptome, insbesondere der Selbstschädigung.[41]

Mentalisierungsgestütztes Behandlungskonzept

Die mentalisierungsgestützte Psychotherapie (Mentalization Based Treatment; kurz: MBT) ist eine psychoanalytische Behandlungsmethode, die von Peter Fonagy und Anthony W. Bateman entwickelt wurde. Sie basiert auf dem Konzept der Mentalisierung.

Ziel ist es, den Patienten dabei zu unterstützen, seine Mentalisierungsfähigkeit zu verbessern. Dazu ist es notwendig, dass der Behandler sich der emotionalen Zustände des Patienten stets bewusst ist, um zu einem besseren Verständnis seines aktuellen seelischen Zustandes zu gelangen. In Gruppen- wie in Einzelbehandlungen soll durch Gespräche ein besseres Verständnis für die mentalen Grundlagen des Handelns geschaffen sowie eine reflexive Erfassung der eigenen Persönlichkeit ermöglicht werden.

Das mentalisierungsgestützte Behandlungskonzept zeigte gute Effekte sowie eine sehr niedrige Abbruchquote.[42][43][44]

Übertragungs-zentrierte Psychotherapie

Die übertragungs-zentrierte Psychotherapie (Transference-Focused-Psychotherapy, TFP) zeigte in einer Vergleichsstudie eine geringere Abbruchrate und bessere Therapieerfolge als eine herkömmliche nicht-spezialisierte Psychotherapie.[45] Allerdings warf eine andere Forschergruppe in derselben Fachzeitschrift der Studie methodische Fehler vor und hielt die Schlussfolgerungen nicht für gerechtfertigt sowie weitere Forschung für notwendig.[46]

Dialektisch-behaviorale Therapie (DBT)

Die dialektisch-behaviorale Therapie (DBT) wurde von Marsha M. Linehan entwickelt.[47] Ziel ist es, den Patienten in verschiedenen Bereichen zu stärken. Dabei sollen die Vorteile bestimmter Verhaltensstrategien herausgearbeitet werden, ohne die bisherigen Lösungsversuche für ungültig zu erklären. Dialektik im Sinne der DBT zielt darauf ab, scheinbare Gegensätze in der Welt des Patienten aufzulösen und sie schrittweise zu integrieren.

Bezüglich der Effektivität ist diese Therapie die bislang am meisten untersuchte.[48] Ihre Effektivität wurde in mehreren Studien seit 2000 nachgewiesen.[49][50][51]

Schematherapie

Nach einer Übersicht von 2013 wurde die Schematherapie als vielversprechend und kostengünstig eingeschätzt. Es gab allerdings erst wenige Studien zur Effektivität.[52]

Kognitive Umstrukturierung

Ein Mittel der psychotherapeutischen Akut-Intervention bei Borderline-Patienten ist eine Form der sogenannten Kognitiven Umstrukturierung. Diese ist ein altes und zentrales Element der kognitiven Verhaltenstherapie. Dabei handelt es sich um therapeutische Veränderungsprozesse im Denken des Patienten, insbesondere werden die kognitiven Attributionen untersucht und gegebenenfalls bearbeitet. „Attributionen“ sind Eigenschaften oder Merkmale, die man auf Menschen oder Dinge projiziert, also etwas höchst Individuelles. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen und bedeutet, ganz grob übersetzt, „Zuschreibungen“. Er bezieht sich in vielen Bereichen der Psychologie sowohl auf einen Zusammenhang von zwei Entitäten als auch auf die sich daraus ergebenden Konsequenzen für das Erleben und Verhalten des Menschen. Borderline Patienten neigen dazu, ihre schwankenden Emotionen direkt und ohne innere Kontrol-linstanzen auf andere Menschen zu projizieren beziehungsweise zu attribuieren. So wird die instabile innere Gefühlsrealität des Patienten zur scheinbaren äußeren Realität. Es fehlt hier ein funktional intakter Abstand von Subjektivität und Objektivität. Das Entscheidende ist: die meisten sozialen Probleme von Borderline-Patienten haben ihre Ursache in einer Fehlattribution von pathologisch gefärbten, instabilen Emotionen auf einen anderen Menschen. Dies geschieht in aller Regel völlig ungewollt, ungesteuert und unkontrolliert. Lernt nun aber der Borderline Patient im Rahmen einer intensiven kognitiven Umstrukturierung, seine Gefühle zunächst als etwas Eigenes zu erleben und nicht unreflektiert auf die Außenwelt zu beziehen, so kann er sich im Idealfall aus dem Teufelskreis seiner sozialen Konflikte ein Stück weit befreien.[53][54]

Psychoedukation

Eine unterstützende Rolle kommt der Psychoedukation zu. Damit bezeichnet man die Schulung von Menschen, die an einer psychischen Störung leiden sowie die Einbindung ihrer Angehörigen. Häufige Einsatzgebiete sind Schulungen von Patienten mit einer BPS. Ziel ist, dass die Betroffene und ihre Angehörigen die Krankheit besser verstehen und mit ihr umgehen können. Zum Beispiel werden persönliche Erfahrungen bezüglich der Erkrankung mit dem gegenwärtigen Wissen über das Störungsbild verbunden, sodass allen Beteiligten der aktuelle Stand des klinischen Wissens zugänglich ist. Auch sollen sie eigene Möglichkeiten wahrnehmen, um mögliche Rückfälle zu vermeiden und selbst zur eigenen Stabilität beizutragen. Die Aufklärung der Patienten über die Entstehungs- und Aufrechterhaltungsbedingungen der Störung bildet in der Verhaltenstherapie die Grundlage für anschließende Behandlungsschritte. Da es den Patienten und Angehörigen oft schwerfällt die Diagnose „Borderline“ zu akzeptieren, hat die Psychoedukation auch die Funktion, zur Entstigmatisierung psychischer Störungen beizutragen und Barrieren zum Aufsuchen einer Behandlung abzubauen. Ihren methodischen Ursprung hat Psychoedukation in der Verhaltenstherapie, in der das Wiedererlernen der eigenen emotionalen und sozialen Kompetenz im Vordergrund steht.[55][56]

Medikation

Eine Übersichtsstudie, die die Forschungsergebnisse bis August 2014 auswertete, stellte fest, dass die Beweislage für alle Medikamente, die im Zusammenhang mit BPS zur Anwendung kamen, immer noch "unbefriedigend" sei.[57]

Bereits 2010 war eine Metaanalyse zu dem Ergebnis gelangt, dass kein Medikament die Schwere der Krankheit signifikant beeinflusse und dass es bei medikamentöser Behandlung "keine versprechenden Resultate bezüglich der Kernsymptome von BPS - chronisches Gefühl der Leere, Störung des Selbstbilds und Gefühl der Verlassenheit" gebe.[58]

2009 empfahl das National Institute for Health and Care Excellence (NICE) in Großbritannien in einer Richtlinie zur Behandlung von BPS, dass Medikamente weder gegen BPS insgesamt noch gegen einzelne Symptome oder Verhaltensweisen benutzt werden sollten. Medikamente könnten jedoch in Betracht gezogen werden bei der Behandlung von Begleiterkrankungen.[59]

Verlauf

Bei einer umfangreichen Längsschnittstudie (Longitudinalstudie) von 290 BPS-Patienten über einen Zeitraum von zuletzt 16 Jahren[60][61] am McLean Hospital (Massachusetts/USA) in Zusammenarbeit mit der Harvard Medical School wurden Informationen über den Krankheitsverlauf und die Prognose bei BPS gewonnen. Die Untersuchung umfasste Patienten, die wegen BPS in dieser Klinik anfangs stationär und danach ambulant behandelt wurden, bei ihrer Erfassung 18-35 Jahre alt waren und bis dato keine Symptome von Schizophrenie, schizoider Störung, bipolarer Störung (Bipolar I) oder möglicher organischer Ursachen für psychiatrische Symptome gezeigt hatten. Ihre Behandlung war, je nach Fall, in erster Linie oder gar ausschließlich psychotherapeutisch.

Ein Rückgang der Symptome (Remission), der über Jahre andauerte, war sehr häufig. Innerhalb des Zeitraums der Untersuchung von 16 Jahren erlebten 78 % der Patienten eine Besserung, die mindestens acht Jahre andauerte, und 99 % der Patienten eine Besserung, die mindestens zwei Jahre andauerte. Rückfälle (Rezidive) waren relativ gering. Sie reichten von 36 % nach einer zweijährigen Besserung bis zu nur 10 % nach einer achtjährigen Besserung.

Eine völlige Erholung, die mindestens zwei Jahre andauerte, erlebten 60 % der Patienten, und eine völlige Erholung, die mindestens acht Jahre andauerte, erlebten 40 % der Patienten. Rückfälle nach zweijähriger völliger Erholung gab es bei 44 % der Patienten und nach achtjähriger völliger Erholung bei 20 %.

Die Autoren der Studie bewerteten die Zahlen zum Rückgang der Symptome als "sehr gute Nachrichten (very good news)" für Patienten und Angehörige, auch wenn die Zahlen zur völligen Erholung "eher ernüchternd (more sobering)" seien.

Geschichte

Das Konzept „Borderline“, noch nicht jedoch die exakte spätere Bezeichnung (Terminus), tauchte erstmals 1884 auf. C. H. Hughes sprach von einem „borderland“ bei psychischen Krankheiten.[62] Dieser Begriff wurde später als „Borderline“ übernommen. Durch Adolf Stern wurde er seit 1938[63] in einer Epoche verbreitet, die stark von psychoanalytischer Theorie beeinflusst war. Psychische Störungen wurden dabei nach dem Prinzip der Analysierbarkeit klassifiziert. Neurotische Personen wurden als analysierbar und somit als behandelbar angesehen. Menschen mit Psychosen wurden als nicht analysierbar und somit als nicht behandelbar betrachtet. Die Bezeichnung „Borderline“ war in diesem Sinne eine unscharfe und nicht definierte Grenzlinie zwischen Neurose und Psychose.

Aufgrund der Nähe zur Psychose ordnete man die Borderline-Störung dem schizophrenen Formenkreis zu. Historische Bezeichnungen sind Randpsychose, Pseudoschizophrenie und Pseudoneurotische Schizophrenie.[64]

Neuere Konzepte nach 2005 betonten die Störung des Selbstbilds - und deren moderne soziale Bedingungen - als zentralen Kern der BPS.[65][66][67][68]

Siehe auch

Literatur

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Einzelnachweise

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  53. Vgl. Martin Bohus: Borderline-Störung. Hogrefe Verlag, 2002. Seite 50ff.
  54. Vgl. Christiane Kostarellos (Hrsg.): Borderline Störung. Über eine unverstandene Krankheit. 3. überarbeitete Auflage. Darmstadt/Norderstedt, 2015
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