„Renovabis“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Faciemterrae (Diskussion | Beiträge)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 11: Zeile 11:
| focus = Pastorale, soziale und gesellschaftliche Erneuerung der ehemals kommunistischen Länder
| focus = Pastorale, soziale und gesellschaftliche Erneuerung der ehemals kommunistischen Länder
| method =
| method =
| revenue = 35.301.198 € (2014)
| revenue = 111

| endowment =
| endowment =
| num_volunteers =
| num_volunteers =

Version vom 13. Juli 2015, 10:49 Uhr

Renovabis
Logo
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 1993
Sitz Freising
Vorsitz Heiner Koch
Umsatz 41.037.316 Euro (2022)
Beschäftigte 54 (2021)
Mitglieder 13 (2019)
Website www.renovabis.de

Renovabis ist ein als eingetragener Verein organisiertes Hilfswerk der römisch-katholischen Kirche in Deutschland zur Stärkung von Kirchen und Gesellschaften in Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Renovabis unterstützt pastorale, soziale und gesellschaftliche Projekte in den ehemals sozialistischen Ländern. Der Sitz von Renovabis ist die ehemalige Fürstbischöfliche Residenz in Freising. Der Name bezieht sich auf Psalm 104, 30: renovabis faciem terrae „Du wirst das Antlitz der Erde erneuern“. Die kommissarische Leitung des Hilfswerkes hat seit dem 1. Juni 2015 Dr. Gerhard Albert inne [1]. Der Jesuit Pater Stefan Dartmann war vom 1. November 2010 bis zum 31. Mai 2015 Hauptgeschäftsführer, berufen von den deutschen katholischen Bischöfen. Weiterer Geschäftsführer ist Burkhard Haneke.

Allgemein

Seit 1993 half Renovabis den Menschen in 29 Staaten in Mittel-, Ost- und Südosteuropa bei der Verwirklichung von rund 20.700 Projekten mit einem Gesamtvolumen von gut 632 Millionen Euro (Stand: März 2015).[2] Die Mittel fließen in kirchlich-pastorale, sozial-karitative sowie in Bildungs- und Medienprojekte. Dabei steht der Grundsatz Hilfe zur Selbsthilfe im Mittelpunkt.

Konkret werden Mittel von Renovabis zum Beispiel eingesetzt um - wo unbedingt notwendig - Kirchen und Gemeindezentren zu bauen, Familien-, Frauen- und Jugendzentren auszustatten, Heime für Waisen- und Straßenkinder zu unterhalten und Priester, Ordensleute und in der Seelsorge tätige Laien auszubilden. Ferner werden Gelder für kirchliche Schulprogramme und Lehrerfortbildung, für Studienbeihilfen und journalistische Nachwuchsförderung gewährt.

Entstehung

Als „Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa“ wurde Renovabis im März 1993 von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) ins Leben gerufen. Die Anregung zur Gründung von Renovabis gab das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Die Aktion sollte, so heißt es in den Gründungstexten, „eine Antwort der deutschen Katholiken auf den gesellschaftlichen und religiösen Neuanfang in den Staaten des ehemaligen Ostblocks nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Systeme“ sein. Am 2. Mai 1993 stellte Renovabis sich zum ersten Mal der deutschen Öffentlichkeit vor.

Tätigkeitsbereiche

Freising, ehem. fürstbischöfliche Residenz, jetzt Kardinal-Döpfner-Haus, Sitz von Renovabis

Die Arbeit von Renovabis gründet sich auf zwei Säulen: Projektarbeit und Förderung von weltkirchlichen Ost-West-Partnerschaftsinitiativen. Wichtigstes Kriterium bei der Projektarbeit ist die „Hilfe zur Selbsthilfe“. Dabei ist Bedingung, dass Projektträger und Bevölkerung durch materielle oder personelle Eigenleistung hinreichend an dem Projekt mitarbeiten. Förderung kann ein Projekt auch nur dann erhalten, wenn es nach der Bezuschussung ohne weitere Hilfe überlebensfähig bleibt. Eigenverantwortung und Qualifikation des Trägers sind also unabdingbare Voraussetzungen für das Engagement von Renovabis.

Zur Kontrolle über den Fortgang geförderter Maßnahmen werden Berichte über die Verwendung der Mittel verlangt. Wo notwendig, informiert sich Renovabis vor Ort über die Entwicklung und Durchführung eines Projektes und konsultiert Fachleute und eigene Berater. Für alle diese Aufgaben gilt, dass durch die Förderung von Projekten keine neuen Abhängigkeiten entstehen, sondern der Ansatz "Hilfe zur Selbsthilfe" konsequent durchgehalten werden soll.

Der andere wichtige Arbeitsbereich von Renovabis ist die Förderung von Austausch, Dialog und Partnerschaft zwischen Ost und West. Dazu werden Partnerschaften zwischen Pfarrgemeinden und anderen weltkirchlichen Ost-West-Partnerschaftsinitiativen angeregt und begleitet. Dem Erfahrungsaustausch und der Information dienen jährlich veranstaltete Treffen und Kongresse, an denen Osteuropa-Gruppen aus ganz Deutschland sowie Gäste aus den mittel- und osteuropäischen Partnerländern teilnehmen.

Renovabis hat eine Stiftung ins Leben gerufen, deren Aufgabe es ist, die Arbeit der Solidaritätsaktion dauerhaft und nachhaltig zu unterstützen.

Finanzierung

Die Einnahmen betrugen 2014 gut 35 Millionen Euro. Sie stammen vor allem aus kirchlichen Haushaltsmitteln, öffentlichen bzw. Körperschaftsmitteln, Spenden und Kollekten. Renovabis trägt das DZI-Spendensiegel. Der Jahresetat von Renovabis für Projekte betrug im Jahr 2014 29,2 Millionen Euro, die Anzahl der geförderten Projekte lag im Jahr 2014 bei 779. Der Renovabis-Etat speist sich aus Kirchensteuermitteln, aus der – für die Anliegen von Renovabis bestimmten – Pfingstkollekte, aus Spenden, Nachlässen und Erbschaften sowie aus öffentlichen Mitteln.[2]

Partnerschaften

Die Solidaritätsaktion Renovabis initiiert und begleitet viele hundert Partnerschaften zwischen West und Ost und fördert so Erfahrungsaustausch, menschliche Begegnung und gemeinsames Lernen. Mit mehr als 1.800 Partnerschaftsgruppen steht Renovabis in Verbindung. Mit ihrem überwiegend ehrenamtlichen Engagement bauen diese Gruppen lebendige Brücken der Verständigung zu den Menschen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa, die in vielfältigen Traditionen leben und über ein reiches spirituelles Erbe verfügen.

Einzelnachweise

  1. https://www.renovabis.de/pressemeldung/7063/erfahrung-und-kontinuitaet
  2. a b Renovabis Jahresbericht 2014 – Stand März 2015 (PDF; 2,64 MB)