„Lagune von Venedig“ – Versionsunterschied

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Nick N. ist ein Dummer Spast
Die '''Lagune von Venedig''' ist ein durch Landzungen und Inseln weitgehend abgetrennter [[Golf (Meer)|Meerbusen]] im Norden des [[Adriatisches Meer|Adriatischen Meeres]]. Sie entstand um 4000 v. Chr. durch Ablagerungen der [[Brenta (Fluss)|Brenta]] und anderer die [[Poebene]] entwässernder Flüsse. In ihr liegt die Stadt [[Venedig]].


[[Datei:Venedig-lagune.png|thumb|240px|Karte der Inseln in der Lagune]]
[[Datei:Venedig-lagune.png|thumb|240px|Karte der Inseln in der Lagune]]

Version vom 4. Februar 2015, 09:51 Uhr

Nick N. ist ein Dummer Spast

Karte der Inseln in der Lagune
Satellitenbild der Lagune

Sie bedeckt eine Fläche von ca. 111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111111km². Rund 8 % der Lagunenoberfläche bestehen aus Inseln (darunter Venedig selbst und eine Reihe kleinerer Inseln), 11 % sind dauerhaft von Wasser bedeckt (inklusive der verschiedenen Kanäle), der Rest besteht aus den Fischgründen, sowie aus Watt- und Marschland.

Laguna morta, laguna viva

Der nördliche Teil, etwa ab Torcello, enthält vorwiegend Süßwasser und wird vom Gezeitenwechsel kaum erreicht. Er heißt daher laguna morta (‚tote Lagune‘). Die Salzwasserlagune, deren Wasserstand mit Ebbe und Flut sinkt und steigt und die vom Meerwasser durchspült wird, heißt laguna viva (‚lebende Lagune‘).

Gefährdung

Ohne weitere menschliche Eingriffe würde sich die Lagune in ein tiefes Wasserbecken verwandeln und die Sandbänke und Salzmarschen (Barene) darin verschwinden lassen. Dies hängt damit zusammen, dass ursprünglich kleine Flüsse in die Lagune mündeten, die die Republik Venedig direkt in die Adria umleiten ließ, um eine Verlandung zu verhindern. Damit erhielt sich die Stadt ihren Schutz durch das sie umgebende Wasser. Doch kam dadurch nur noch wenig Sand, Schlick und Geröll in die Lagune, Material, das durch die Auslässe zur Adria langsam entwich. Diese Entwicklung wurde im 19. und 20. Jahrhundert dadurch verschärft, dass die Ausgänge für die erheblich angewachsenen Schiffe, vor allem der Industrieregionen um Mestre und Marghera, stark verbreitert und vertieft wurden. Fehlender Nachschub und verstärkte Erosion veränderten die Lagune stetig. So verliert die Lagune jedes Jahr rund 500.000 m³ Land.

Ökologische Folgen

Verteidigungs- und Wirtschaftsmotive haben eine Situation geschaffen, die durch das Verschwinden von Salzmarschen, Sandbänken und Untiefen die Artenvielfalt bedroht. Dabei schreitet die Verlandung des Nordens, der laguna morta, schneller voran. Hingegen wird das Wasserbecken im Süden, die laguna viva, immer tiefer und lebensfeindlicher. Während im Norden die Marschen wachsen, verschärft das regelmäßige Ausbaggern der Zufahrten, vor allem nach Mestre und Marghera, die Situation im Süden. Dazu kommt, dass Grundwasser abgepumpt wird, was den Lagunenboden weiter absenkt. Schließlich treten seit einigen Jahren Nahrungskonkurrenten auf, die inzwischen erhebliche ökonomische Bedeutung erlangt haben, wie die Philippinische Venusmuschel. Hierbei reißen sogenannte Caparozzolante mit ihren Fangkörben den Lagunenboden auf und setzen damit eine Verschärfung des Materialverlusts in der Lagune in Gang, was durch ein relativ neues Phänomen der organisierten Kriminalität ermöglicht wird, welche solche Zerstörungen des Bodenbewuchses durch illegale Fischpraktiken in Kauf nimmt.

Dabei ist der Schutz durch den Pflanzenbewuchs von großer Bedeutung. In den Salzmarschen und auf den Sandbänken brechen Pflanzen die Kraft der Wellen und ihre Wurzeln halten den Boden fest. Algen- und Bakterienmatten sind geeignet, den Verlust von Sand und Schlick zu verlangsamen. Gerade ihre Zerstörung durch Muschelsammler verschärft die Materialverluste.

Hochwasserschutz-Bauwerk Mose

Datei:Vanne-gravité.JPG
Funktionsschema von MO.S.E.:
A: Laguna B: Mittelmeer
1: Meeresgrund
2: Stau-Tor (abgesenkt: Bodenplatte)
3: Druckluft
4: Wasser, das aus dem Tank ausgepresst werden kann

Schon jetzt sind Fluttore zum Schutz vor massiven Überschwemmungen beschlossen und im Bau, doch dies wird langfristig wahrscheinlich nicht genügen. Das winterliche Hochwasser in der Stadt (it. Acqua Alta) soll durch sie in den Höchstständen etwas gesteuert werden. Derzeit befindet sich das lange umstrittene MO.S.E-Projekt (für MOdulo Sperimentale Elettromeccanico)[1], eine Art dreiteiliges Wasserstauwerk an den Ausfahrten der Lagune, in der Realisierung und soll spätestens 2016 fertiggestellt werden.

Stabilisierende Eingriffe

Die Lagune, wie sie heute besteht, ist ein Biotop aus Menschenhand, das unter Beibehaltung der derzeitigen Bedingungen in wenigen Jahrzehnten verschwunden sein wird. Daher wird derzeit darüber nachgedacht, einige Flüsse zumindest zeitweise in die Lagune zu entwässern, wobei künstliche Kanäle die Verteilung der Sedimente unterstützen könnten.

Immerhin hat Venedig dafür Sorge getragen, dass seine Kanäle ausgebaggert werden, doch gelangt immer noch eine große Menge an Fäkalien, Abfällen und vor allem gifthaltige Industrierückstände und Müll in die Lagune. Dazu kommen die zahlreichen Motorboote, die eine der Hauptursachen für die Belastung der Lagune mit ölhaltigen Resten darstellen.

Inseln

Barena
Lagune

Die größten Inseln

Andere Inseln und Landzungen

In der Literatur

Siehe auch

Commons: Lagune von Venedig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Il sistema MOSE - Dal sito della Città di Venezia progetto e iter processuali, legislativi e cantieristici.

Koordinaten: 45° 24′ 47″ N, 12° 17′ 50″ O