„Karl-Josef Rauber“ – Versionsunterschied

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'''Karl Josef Rauber''' (* [[11. April]] [[1934]] in [[Nürnberg]]) ist [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholischer]] [[Erzbischof]] und emeritierter Diplomat des [[Heiliger Stuhl|Heiligen Stuhls]].
'''Karl Josef Rauber''' (* [[11. April]] [[1934]] in [[Nürnberg]]) ist ein [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholischer]] [[Erzbischof]] und [[Emeritierung|emeritierter]] [[Diplomat]] des [[Heiliger Stuhl|Heiligen Stuhls]]. Er war von 1990 bis 1993 Präsident der [[Päpstliche Diplomatenakademie|päpstlichen Diplomatenakademie]] und anschließend [[Apostolischer Nuntius]] in der [[Römisch-katholische Kirche in der Schweiz|Schweiz]] und [[Römisch-katholische Kirche in Liechtenstein|Liechtenstein]], in [[Römisch-katholische Kirche in Ungarn|Ungarn]] und [[Römisch-katholische Kirche in Moldawien|Moldawien]], sowie in [[Römisch-katholische Kirche in Belgien|Belgien]] und [[Römisch-katholische Kirche in Luxemburg|Luxemburg]]


== Leben ==
== Leben ==
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Am 18. Dezember 1982 ernannte ihn Papst [[Johannes Paul II.]] zum [[Titularerzbischof]] von ''[[Iubaltiana]]'' und bestellte ihn zum Geschäftsträger und Pro-Nuntius für [[Uganda]]. Papst Johannes Paul II. selbst spendete ihm am 6. Januar 1983 die [[Weihesakrament|Bischofsweihe]]. [[Konsekration|Mitkonsekratoren]] waren der Offizial im [[Staatssekretariat (Vatikan)|Vatikanischen Staatssekretariat]], [[Eduardo Martínez Somalo]] sowie der Sekretär der [[Kongregation für die Evangelisierung der Völker]], [[Duraisamy Simon Lourdusamy]]. Sein Wahlspruch ist „Caritas Christi urget nos.“ (Die Liebe Christi drängt uns).
Am 18. Dezember 1982 ernannte ihn Papst [[Johannes Paul II.]] zum [[Titularerzbischof]] von ''[[Iubaltiana]]'' und bestellte ihn zum Geschäftsträger und Pro-Nuntius für [[Uganda]]. Papst Johannes Paul II. selbst spendete ihm am 6. Januar 1983 die [[Weihesakrament|Bischofsweihe]]. [[Konsekration|Mitkonsekratoren]] waren der Offizial im [[Staatssekretariat (Vatikan)|Vatikanischen Staatssekretariat]], [[Eduardo Martínez Somalo]] sowie der Sekretär der [[Kongregation für die Evangelisierung der Völker]], [[Duraisamy Simon Lourdusamy]]. Sein Wahlspruch ist „Caritas Christi urget nos.“ (Die Liebe Christi drängt uns).


Johannes Paul II. ernannte Rauber am 22. Januar 1990 zum Präsidenten der päpstlichen Diplomaten-Akademie. 1991 wurde ihm die heikle Aufgabe übertragen, die in der Diözese Chur durch Bischof [[Wolfgang Haas]] aufgetretenen Schwierigkeiten zu untersuchen.<ref name="kath" /> 1993 wechselte er wieder in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls als Apostolischer Nuntius in der [[Schweiz]] und in [[Liechtenstein]] (16. März 1993–25. April 1997) und Apostolischer Nuntius in [[Ungarn]] und [[Moldawien]] (25. April 1997–22. Februar 2003). Seit dem 22. Februar 2003 war Karl Josef Rauber [[Apostolischer Nuntius]] in [[Belgien]] und [[Luxemburg]]. In dieser Funktion überging die Kirchenleitung in Rom seine Ternarvorschläge zur Neubesetzung des [[Erzbistum Mecheln-Brüssel|Mecheln-Brüssel]]. Darauf reagierte Rauber mit heftigen und offenen Vorwürfen gegen Papst [[Benedikt XVI.]], als dieser gegen den ausdrücklichen Rat von Nuntius Rauber zum Erzbischof von Mecheln-Brüssel [[André-Joseph Léonard]] bestimmte. Diesen hielt Rauber für völlig ungeeignet für das Amt.<ref>{{Internetquelle|autor=Francesco Strazzari|titel=La scelta di Léonard – Intervista con l’ex nunzio mons. Karl-Josef Rauber|url=http://www.ilregno.it/it/rivista_articolo.php?RID=0&CODICE=50242|werk=Il Regno – Actualità|seiten=85 ff.|datum=2010-04-00|zugriff=2015-01-05|sprache=it|format=PDF, 125 kB}}</ref> Angesichts der Äußerungen von Léonard, dass Homosexuelle mit HIV für ihr lasterhaftes Sexualverhalten bestraft würden, dürfte dies eine sehr hellsichtige Einschätzung von Rauber gewesen sein.<ref>[http://www.queer.de/detail.php?article_id=12955 ''Belgien: Katholiken-Chef wettert gegen Schwule und HIV-Positive'']; Meldung auf queer.de vom 20. Oktober 2010.</ref><ref>[http://www.irishtimes.com/newspaper/breaking/2010/1015/breaking58.html ''Belgian bishop criticised over Aids remarks'']; [[The Irish Times]], 15. Oktober 2010</ref><ref>incaelo.wordpress.com: [http://incaelo.wordpress.com/2010/10/14/msgr-leonards-small-mistake/ Msgr. Léonard’s small mistake?], 14. Oktober 2010</ref><ref>[http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,723365,00.html ''Erzbischof empört mit Aussage über „Gerechtigkeit“ von Aids'']; [[Spiegel Online]], 15. Oktober 2010</ref>
Johannes Paul II. ernannte Rauber am 22. Januar 1990 zum Präsidenten der päpstlichen Diplomaten-Akademie. 1991 wurde ihm die heikle Aufgabe übertragen, die in der Diözese Chur durch Bischof [[Wolfgang Haas]] aufgetretenen Schwierigkeiten zu untersuchen.<ref name="kath" /> 1993 wechselte er wieder in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls als Apostolischer Nuntius in der [[Schweiz]] und in [[Liechtenstein]] (16. März 1993–25. April 1997) und Apostolischer Nuntius in [[Ungarn]] und [[Moldawien]] (25. April 1997–22. Februar 2003). Seit dem 22. Februar 2003 war Karl Josef Rauber [[Apostolischer Nuntius]] in [[Belgien]] und [[Luxemburg]]. In dieser Funktion überging die Kirchenleitung in Rom seine Ternarvorschläge zur Neubesetzung des [[Erzbistum Mecheln-Brüssel|Mecheln-Brüssel]]. Darauf reagierte Rauber mit heftigen und offenen Vorwürfen gegen Papst [[Benedikt XVI.]], als dieser gegen den ausdrücklichen Rat von Nuntius Rauber zum Erzbischof von Mecheln-Brüssel [[André-Joseph Léonard]] bestimmte. Diesen hielt Rauber für völlig ungeeignet für das Amt.<ref>{{Internetquelle|autor=Francesco Strazzari|titel=La scelta di Léonard – Intervista con l’ex nunzio mons. Karl-Josef Rauber|url=http://www.ilregno.it/it/rivista_articolo.php?RID=0&CODICE=50242|werk=Il Regno – Actualità|seiten=85 ff.|datum=2010-04-00|zugriff=2015-01-05|sprache=it|format=PDF, 125 kB}}</ref>


Papst Benedikt XVI. gab seinem altersbedingten Rücktrittsgesuch 2009 statt. Vom Amt des Nuntius in Belgien trat er am 18. Juni 2009 zurück, von dem in Luxemburg am 24. Juli 2009. Rauber lebt im Ruhestand bei den [[Schönstattschwestern]] in [[Ergenzingen]] und ist für die [[Diözese Rottenburg-Stuttgart]] unter anderem als [[Firmspender]] tätig. <ref>http://weilimdorf.de/erzbischof_karl_josef_rauber_spendet_in_der_salvatorkirche_das_sakrament_der_firmung</ref>
Papst Benedikt XVI. gab seinem altersbedingten Rücktrittsgesuch 2009 statt. Vom Amt des Nuntius in Belgien trat er am 18. Juni 2009 zurück, von dem in Luxemburg am 24. Juli 2009. Rauber lebt im Ruhestand bei den [[Schönstattschwestern]] in [[Ergenzingen]] und ist für die [[Diözese Rottenburg-Stuttgart]] unter anderem als [[Firmspender]] tätig. <ref>http://weilimdorf.de/erzbischof_karl_josef_rauber_spendet_in_der_salvatorkirche_das_sakrament_der_firmung</ref>
Am 4. Januar 2015 kündigte Papst Franziskus an, Rauber im [[Konsistorium]] am 14. Februar 2015 in das [[Kardinalskollegium]] aufzunehmen.<ref>{{Internetquelle|hrsg=Presseamt des Heiligen Stuhls|titel=Annuncio di Concistoro per la creazione di nuovi Cardinali|url=http://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2015/01/04/0006/00008.html |werk=Tägliches Bulletin|datum=2015-01-04|zugriff=2015-01-04|sprache=it}}</ref><ref>{{ Internetquelle | url=http://www.katholisch.de/de/katholisch/themen/kirche_2/150104_papst_neue_kardinaele.php | titel=20 neue Kardinäle für die Weltkirche | werk=[[katholisch.de]] | datum=2014-01-04 | zugriff=2014-01-04 }}</ref><ref>{{Internetquelle|hrsg=FAZ.net|datum=2015-01-04|url=http://www.faz.net/-gq5-7y739|titel=Papst überrascht mit Wahl neuer Kardinäle|zugriff=2015-01-05}}</ref>
Am 4. Januar 2015 kündigte Papst Franziskus an, Rauber im [[Konsistorium]] am 14. Februar 2015 in das [[Kardinalskollegium]] aufzunehmen.<ref>{{Internetquelle|hrsg=Presseamt des Heiligen Stuhls|titel=Annuncio di Concistoro per la creazione di nuovi Cardinali|url=http://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2015/01/04/0006/00008.html |werk=Tägliches Bulletin|datum=2015-01-04|zugriff=2015-01-04|sprache=it}}</ref><ref>{{Internetquelle | url=http://www.katholisch.de/de/katholisch/themen/kirche_2/150104_papst_neue_kardinaele.php | titel=20 neue Kardinäle für die Weltkirche | werk=[[katholisch.de]] | datum=2014-01-04 | zugriff=2014-01-04 }}</ref><ref>{{Internetquelle|hrsg=FAZ.net|datum=2015-01-04|url=http://www.faz.net/-gq5-7y739|titel=Papst überrascht mit Wahl neuer Kardinäle|zugriff=2015-01-05}}</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 5. Januar 2015, 16:28 Uhr

Karl Josef Rauber 2011 in Stuttgart
Karl Josef Rauber

Karl Josef Rauber (* 11. April 1934 in Nürnberg) ist ein römisch-katholischer Erzbischof und emeritierter Diplomat des Heiligen Stuhls. Er war von 1990 bis 1993 Präsident der päpstlichen Diplomatenakademie und anschließend Apostolischer Nuntius in der Schweiz und Liechtenstein, in Ungarn und Moldawien, sowie in Belgien und Luxemburg

Leben

Nach dem Abitur am St.-Michaels-Gymnasium der Benediktiner in Metten studierte Rauber ab 1950 Katholische Theologie und Philosophie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Am 28. Februar 1959 empfing er im Mainzer Dom durch Bischof Albert Stohr das Sakrament der Priesterweihe. Er war Kaplan in Nidda und absolvierte ab 1962 - dem Jahr, in dem das 2. Vatikanische Konzil begann - ein Promotionsstudium in Kirchenrecht an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Parallel besuchte er die Päpstliche Diplomatenakademie. Rauber war ab 1966 im Staatssekretariat einer von vier Sekretären des Substituten des Staatssekretariats, Erzbischof Giovanni Benelli, tätig. Er war vor allem für die deutschsprachigen Gebiete zuständig.[1] Papst Paul VI. verlieh ihm am 22. Dezember 1976 den Titel Ehrenprälat Seiner Heiligkeit.[2] 1977 wurde er Nuntiaturrat in Belgien und Luxemburg und 1981 in Griechenland.[1]

Am 18. Dezember 1982 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Titularerzbischof von Iubaltiana und bestellte ihn zum Geschäftsträger und Pro-Nuntius für Uganda. Papst Johannes Paul II. selbst spendete ihm am 6. Januar 1983 die Bischofsweihe. Mitkonsekratoren waren der Offizial im Vatikanischen Staatssekretariat, Eduardo Martínez Somalo sowie der Sekretär der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Duraisamy Simon Lourdusamy. Sein Wahlspruch ist „Caritas Christi urget nos.“ (Die Liebe Christi drängt uns).

Johannes Paul II. ernannte Rauber am 22. Januar 1990 zum Präsidenten der päpstlichen Diplomaten-Akademie. 1991 wurde ihm die heikle Aufgabe übertragen, die in der Diözese Chur durch Bischof Wolfgang Haas aufgetretenen Schwierigkeiten zu untersuchen.[1] 1993 wechselte er wieder in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls als Apostolischer Nuntius in der Schweiz und in Liechtenstein (16. März 1993–25. April 1997) und Apostolischer Nuntius in Ungarn und Moldawien (25. April 1997–22. Februar 2003). Seit dem 22. Februar 2003 war Karl Josef Rauber Apostolischer Nuntius in Belgien und Luxemburg. In dieser Funktion überging die Kirchenleitung in Rom seine Ternarvorschläge zur Neubesetzung des Mecheln-Brüssel. Darauf reagierte Rauber mit heftigen und offenen Vorwürfen gegen Papst Benedikt XVI., als dieser gegen den ausdrücklichen Rat von Nuntius Rauber zum Erzbischof von Mecheln-Brüssel André-Joseph Léonard bestimmte. Diesen hielt Rauber für völlig ungeeignet für das Amt.[3]

Papst Benedikt XVI. gab seinem altersbedingten Rücktrittsgesuch 2009 statt. Vom Amt des Nuntius in Belgien trat er am 18. Juni 2009 zurück, von dem in Luxemburg am 24. Juli 2009. Rauber lebt im Ruhestand bei den Schönstattschwestern in Ergenzingen und ist für die Diözese Rottenburg-Stuttgart unter anderem als Firmspender tätig. [4] Am 4. Januar 2015 kündigte Papst Franziskus an, Rauber im Konsistorium am 14. Februar 2015 in das Kardinalskollegium aufzunehmen.[5][6][7]

Commons: Karl-Josef Rauber – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Helmut Krätzl: Laudatio für Erzbischof Dr. Karl-Josef Rauber. (PDF, 95 kB) In: kath.ch. Katholischer Mediendienst, 9. November 2009, abgerufen am 5. Januar 2015.
  2. Annuario Pontificio per l’anno 1982, Città del Vaticano 1982, S. 1936.
  3. Francesco Strazzari: La scelta di Léonard – Intervista con l’ex nunzio mons. Karl-Josef Rauber. (PDF, 125 kB) In: Il Regno – Actualità. , S. 85 ff., abgerufen am 5. Januar 2015 (italienisch).
  4. http://weilimdorf.de/erzbischof_karl_josef_rauber_spendet_in_der_salvatorkirche_das_sakrament_der_firmung
  5. Annuncio di Concistoro per la creazione di nuovi Cardinali. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 4. Januar 2015, abgerufen am 4. Januar 2015 (italienisch).
  6. 20 neue Kardinäle für die Weltkirche. In: katholisch.de. 4. Januar 2014, abgerufen am 4. Januar 2014.
  7. Papst überrascht mit Wahl neuer Kardinäle. FAZ.net, 4. Januar 2015, abgerufen am 5. Januar 2015.
VorgängerAmtNachfolger
Justin Francis RigaliPräsident der Päpstlichen Diplomatenakademie
1990–1993
Gabriel Montalvo Higuera
Edoardo RovidaNuntius in der Schweiz
1993–1997
Oriano Quilici
Edoardo RovidaNuntius in Liechtenstein
1993–1997
Oriano Quilici
Angelo AcerbiNuntius in Ungarn
1997–2003
Juliusz Janusz
Angelo AcerbiNuntius in Moldawien
1997–2003
Jean-Claude Périsset
Pier Luigi CelataNuntius in Belgien
2003–2009
Giacinto Berloco
Pier Luigi CelataNuntius in Luxemburg
2003–2009
Giacinto Berloco