„Benutzer Diskussion:Checkfuchs“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Letzter Kommentar: vor 9 Jahren von Jergen in Abschnitt Bilder zu Gustav Nonnenmacher
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Checkfuchs (Diskussion | Beiträge)
Zeile 88: Zeile 88:


:: Ich würde mich als Mentor bereit erklären, wenn Checkfuchs Interesse hat. In diesem Falle bitte [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Filterkaffee&action=edit&preload=Wikipedia%3AMentorenprogramm%2Fpreload%2FWunschmentor%2FFilterkaffee&editintro=Wikipedia%3AMentorenprogramm%2Feditintro-Wunschmentor%2Fde&summary=&nosummary=1&minor=&section=new hier] klicken. [[Benutzer:Filterkaffee|Filterkaffee]] ([[Benutzer Diskussion:Filterkaffee|Diskussion]]) 18:15, 18. Dez. 2014 (CET)
:: Ich würde mich als Mentor bereit erklären, wenn Checkfuchs Interesse hat. In diesem Falle bitte [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Filterkaffee&action=edit&preload=Wikipedia%3AMentorenprogramm%2Fpreload%2FWunschmentor%2FFilterkaffee&editintro=Wikipedia%3AMentorenprogramm%2Feditintro-Wunschmentor%2Fde&summary=&nosummary=1&minor=&section=new hier] klicken. [[Benutzer:Filterkaffee|Filterkaffee]] ([[Benutzer Diskussion:Filterkaffee|Diskussion]]) 18:15, 18. Dez. 2014 (CET)

::: '''Gustav Nonnenmacher''' (* [[21. April]] [[1914]] in [[Stuttgart]]; † [[2. November]] [[2012]] in Worms) war ein deutscher [[Bildhauer]]. Das Werk des Künstlers, der seit 1951 in [[Worms]] lebte, umfasst eine breite Themenpalette in einer Vielzahl von Materialien. Zu unterscheiden sind Auftragsarbeiten im öffentlichen Raum (künstlerische Gestaltungen von Plätzen, Brunnen, [[Mahnmal]]en, Kirchen, Schulen, Krankenhäusern, Universitäten, öffentliche oder private Gebäude) und freie Arbeiten, die er zum großen Teil ohne Auftrag als subjektiven Kommentar und ohne Verkaufsabsicht zur Diskussion gestellt hat. Letztere sind in Ausstellungen gezeigt worden, als „Sammlung Nonnenmacher“ im Familienbesitz geblieben und im Jahre 2014 der Stadt [[Worms]] als Schenkungen und Leihgaben überlassen worden.
[[File:Tonmodell Porträt.JPG|thumb|Porträt Gustav Nonnenmacher (Tonmodell)]]

== Biografie ==
Gustav Nonnenmacher wurde 1914 in [[Stuttgart]] als zweites uneheliches Kind einer Weißbüglerin geboren und bald danach von seiner Mutter der Fürsorge überlassen. Er lebte zunächst bei verschiedenen Kosteltern, dann im Waisenhaus. Da das für ihn geplante Stipendium, das ihm den Besuch des Gymnasiums und anschließendes Studium ermöglicht hätte, durch die Inflation verlorengegangen war, wurde ihm 1929 eine Lehre bei einem Holzbildhauer in [[Holzgerlingen]] vermittelt. Während dieser Zeit kam er in Kontakt zu einer Gruppe junger Leute, die mit dem Bau von Segelflugzeugen experimentierten. Aber schon im Oktober 1936 wurde er zum Wehrdienst bei der Luftwaffe eingezogen und bis zum Kriegsbeginn nicht mehr entlassen.
Nach zwei Jahren und dem eigentlichen Ende der Wehrpflicht mussten alle zur Entlassung anstehenden Flugzeugführer wegen der Kriegsvorbereitungen in der Wehrmacht bleiben. Nonnenmacher war an allen Kriegsschauplätzen außer in Russland eingesetzt und flog vorwiegend mit der [[Ju52]] hunderte von Einsätzen mit über 4000 Flugstunden vor allem im Mittelmeerraum. Er überlebte mehrere Bruchlandungen und Notwasserungen und wurde danach als „nicht mehr frontflugverwendungsfähig“ bezeichnet und als Blindfluglehrer in die österreichischen Alpen versetzt. <ref>Näheres siehe die Doppelbiografie über die Brüder Ernst und Gustav Nonnenmacher von Frank Nonnenmacher, S. 76 ff und 115 ff</ref>
Nach dem Krieg wollte er nie mehr fliegen. Er gründete eine Familie und arbeitete trotz vieler Angebote von Post, Lufthansa und Bundeswehr als Bildhauer und freischaffender Künstler in [[Worms]] am Rhein. In den Nachkriegsjahren schuf er vor allem Werke im sakralen Raum, die sich durch eine besondere Formensprache und künstlerisch neue Sichtweise auszeichneten. Besondere Aufmerksamkeit erlangten seine Antikriegs-[[Mahnmal]]e sowie viele seiner Werke im öffentlichen Raum, die durch seine pazifistische Haltung und politische und gesellschaftskritische Aussagen bestimmt sind. Mit öffentlichen Aktionen erregte er Aufsehen. So zum Beispiel, als er im Lutherjahr 1983, am historischen Ort des berühmten Lutherwortes „Hier stehe ich; Ich kann nicht anders, Gott helfe mir“ ein neun Meter hohes blutgetränktes „Gespaltenes Kreuz“ aufstellte. Die Reaktionen schwankten zwischen Ablehnung und der Forderung nach dauerhaftem Verbleib.
Bei einem Interview sagte er dazu einmal: „Auch wenn es einigen nicht passt, so bin ich doch der Meinung, dass es die Aufgabe eines Künstlers ist, die gesellschaftlichen Verhältnisse in seinen Bildwerken zu kommentieren. Ich glaube, manchmal ist es mir geglückt.“
Schon früh erkannte Gustav Nonnenmacher, dass seine an Geschichte und Kultur reiche Heimatstadt für die künstlerisch seiner Auffassung nach notwendigen Akzente nicht die notwendigen Mittel aufbringen konnte oder wollte. So gelang es ihm immer wieder, entweder Sponsoren für die künstlerische Gestaltung öffentlicher Plätze zu gewinnen oder mit Spendenaktionen für die Finanzierung zu sorgen. Dies begann schon 1953 mit dem „[[Worms-Pfiffligheim#Lutherbaum| Lutherbaum]]“ <ref>Näheres siehe von Karl Schröding, Widerrufen kann und will ich nichts.</ref>, gelang aber auch mit Hilfe einer Bausteinaktion am Nordportal des Wormser Domes. Dort war einst das von [[Friedrich Barbarossa | Friedrich I. Barbarossa]] 1184 der Stadt verliehene Freiheitsprivileg angebracht. Bei der Zerstörung der Stadt [[Worms]] im Zusammenhang mit dem Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde die auch diese Inschrift [[1689]] durch die Truppen [[Ludwig XIV. | Ludwigs XIV.]] zerstört. Die Lücke blieb fast 300 Jahre bestehen. Gustav Nonnenmacher war es ein Anliegen, sie zu schließen. So initiierte er eine Bausteinaktion zur Finanzierung und schuf 1981 an gleicher Stelle unter Einbeziehung der noch vorhandenen Säulen das Kaiserbildnis mit dem Widmungstext der ursprünglichen Urkunde.
Sein letztes großes Werk war 2003 der Nibelungenliedbrunnen <ref>Nähres siehe von Erwin Martin, (Begleittext): Wormser Nibelungenliedbrunnen. Druckerei Deringer GmbH. Broschüre 2004.</ref> in [[Worms]], den er mit Unterstützung eines Stifters als Geschenk an die Bürger seiner Stadt empfand. Gustav Nonnenmacher starb am 2. November 2012 in [[Worms]]. Auf seinem Grab steht ein von ihm selbst geschaffenes Kunstwerk. Er war verheiratet und hinterlässt eine Tochter, einen Sohn und einen Enkel.
<Gallery>
Gespaltenes Kreuz.jpg|Gespaltenes Kreuz
Kaiserportal am Dom.jpg|Kaiserportal am Dom
Knoten.JPG|Knoten
</Gallery>

== Werkstoffe ==
Gustav Nonnenmacher arbeitete im Laufe seines künstlerischen Schaffens mit einer Vielfalt von Materialien, Werkstoffen und Methoden. Seine ersten Werke nach dem Zweiten Weltkrieg waren Skulpturen aus Holz, vorwiegend Linden- und Nussbaumholz, aber auch Rüster, z. B. für den „[[Worms-Pfiffligheim#Lutherbaum| Lutherbaum]]“. Die ersten großen Werke im öffentlichen Raum waren Steinplastiken (Sandstein und Muschelkalk). Dann führte er Plastiken in Stucco aus, schließlich benutzte er die Methoden der Ausarbeitung seiner Motive in Keramik und in Betonguss. Vereinzelt arbeitete er auch großflächig in Glas (z. B. Bad König) oder mit vorgefundenen Materialien und in Mischformen. Ab den 70er Jahren bevorzugte er dann die Ausführung großer Reliefs, vollplastischer Figuren, Monumente und Brunnenanlagen in Bronze, oft in Kooperation mit den Kunstgießereien Eschenburg, Rincker in Sinn/Dillkreis, und Strassacker in Süßen.
Beispiele:
* Holz: „Nana“, Lindenholz, ca. 30 cm hoch, 1945
* Sgrafitto; Wandgestaltung an Architektenhaus, ca. 700 cm, 1952
* Glas: Bleiverglaste Fensterwand in der Aussegnungshalle Bad König, ca. 12 m lang, 1956
* Keramik: „Lehrsatz“, a² + b² = c², glasierte Handkeramik mit Bronzeguss-Überlauf, ca. 50 cm, 1964
* Stein: „Samariter“ am Krankenhaus Sinsheim, Muschelkalk, überlebensgroß, 1965
* Montage: „Außenseiter“, PKW-Reifenschlauch auf Stucco, 1974
* Beton: „Bildungssäule“ am Zugang zum Bildungszentrum Worms, Beton mit Alu-Kunstguss, ca. 9 m hoch, 1977
* Bronze: „Reiher“, Brunnenplastik, ca. 160 cm, 1986
<gallery>
Nana-GN.jpg|Nana
Lehrsatz a²+b²=c².JPG|Sgraffito an Architektenhaus
Bleiverglaste Fensterwand in Bad König.jpeg|Bleiverglaste Fensterwand in Bad König
Lehrsatz a²+b²=c²-GN.JPG|Lehrsatz a²+b²=c²
Samariter - Gustav Nonnenmacher.JPG|Samariter
Außenseiter.JPG|Außenseiter
Bildungssäule.JPG|Bildungssäule
</gallery>

== Werke (Auswahl) ==
„Zusammenbruch – Aufbruch“ (1947/48, Linde, 120 cm hoch). Diese Skulptur ist das erste größere Werk von Gustav Nonnenmacher nach dem Zweiten Weltkrieg. Es ist eine Auftragsarbeit, die – noch vor der Währungsreform – mit Naturalien, vorwiegend Kartoffeln, bezahlt wurde. Eine Kirchengemeinde bei Bad Kreuznach hatte das Werk als [[Mahnmal]] bestellt. Die Pose, in der jener zusammenbrechende oder sich mühsam aufrichtende nackte Mensch verharrt, drückt sowohl die widersprüchliche psychische Verfassung des Künstlers selbst als auch diejenige der Menschen jener Zeit aus. Verzweiflung, Bitterkeit, Anklage, Schuld aber trotz allem auch Hoffnung spricht aus der Skulptur.
Neben der den Betrachter auch heute noch beeindruckenden Aussage überzeugt die Arbeit durch die perfekte Beherrschung des Materials und ihre hohe bildhauerische Kunst.
Das Werk steht in der Kirche der evangelischen Gemeinde von Stein-Bockenheim bei Bad Kreuznach.

„[[Worms-Pfiffligheim#Lutherbaum| Lutherbaumrelief]]“ (1954, Rüsterholz, aus dem Holz des legendären [[Worms-Pfiffligheim#Lutherbaum| Lutherbaumes]], 290 x 165cm)
Schon früh arbeitete Nonnenmacher mit der heute unverzichtbaren Methode des Fundraising. So wurden durch seine Initiative und nach seinen Entwürfen aus dem Holz des abgestorbenen legendären [[Worms-Pfiffligheim#Lutherbaum| Lutherbaumes]] tausende von Lutherrosen und Lutherporträts geschnitzt, die in der gesamten evangelischen Welt über den Lutherischen Weltbund verkauft wurden und durch die unter anderem der Wiederaufbau der Magnuskirche finanziert wurde.
Schließlich schuf Nonnenmacher auch noch aus diesem Holz ein großes Relief, das über dem immer noch mehr als drei Meter hohen Stumpf des Baumes angebracht wurde. Im Mittelpunkt steht Luther vor dem Wormser Reichstag 1521, neben ihm Kaiser Karl V. und mächtige Gegner Luthers, aber auch Freunde und Befürworter. Am Rand der Tafel erinnert Nonnenmacher an die Legende um die Entstehung des Baumes, in der sich zwei Frauen über die Wahrheit der lutherischen Lehre streiten. Über diesen Szenen erhebt sich im Relief der alte [[Worms-Pfiffligheim#Lutherbaum| Lutherbaum]], der über 40 Meter hoch gewesen sein soll und in seinen Blättern die Lutherrose, Luthers Siegel und das Zeichen des Weltluthertums.

„Wandkreuz“ (1958, Bronze und Holz, lebensgroß)
Die ersten wichtigen Aufträge, die Nonnenmacher erhielt, betrafen die künstlerische Gestaltung in Kirchen: Altarkreuze, Kanzelreliefs, Kapitelle, Glockenreliefs, Taufsteine, Bleiverglasungen, Retabel, Kirchenportale und Kruzifixe. Gustav Nonnenmacher hat häufig die Christusfiguren nicht in der üblichen Leidenspose dargestellt, mit hängendem Kopf, blutüberströmt, als Abbild einer schrecklichen Hinrichtung. Eines seiner frühen Werke in der Christuskirche in Worms-Pfiffligheim zeigt einen aufrecht blickenden freien Korpus ohne Verletzungen, der nicht am Kreuz fixiert ist, sondern sich darüber erhoben hat. Er fordert nicht Mitleid und Trauer heraus, sondern weckt Hoffnung und Zuversicht, weist auf die Auferstehung hin.

„Apokalyptische Reiter“ (1960, Bronze und Aluminium, ca. 300 cm hoch)
In der Nachkriegszeit erhielt Gustav Nonnenmacher von Kirchengemeinden und Kommunen mehrfach den Auftrag, [[Mahnmal]]e zu schaffen, um der Opfer des Krieges und des Faschismus zu gedenken. Dabei war es ihm, der selbst den Horror des Krieges erlebt hatte, ein Anliegen, die deutsche Tradition des Heldengedenkens durch [[Mahnmal]]e für den Frieden zu überwinden. In verschiedener Form- und Materialsprache (Relief und Plastik, Muschelkalk und Bronze) hat er mehrfach auf die Symbolik der apokalyptischen Reiter (Hunger, Pest, Krieg und Tod) zurückgegriffen.
Die Kriegsopferanlage in Maikammer/Pfalz ist insofern einzigartig, als sie eine vollplastische Ausführung der apokalyptischen Reiter darstellt. Ihr ist der Franz Marc zugeschriebene Text beigefügt: „Der Krieg ist verderblich. Länder werden verwüstet. Menschen gemordet. Säuglinge zertreten. Tugenden verleugnet.“

„Finish“ (1966, Bronze, ca. 200 cm hoch)
Auf die elementaren Bewegungsabläufe reduziert stellt diese Figurengruppe drei Sprinter im Zieleinlauf dar. Der Betrachter erfährt die Ambivalenz des gemeinsamen sportlichen Wettkampfes getreu dem olympischen Motto „citius, altius, fortius“, dem aber zugleich die Norm des Gewinnen- und Siegen-Müssens eigen ist.
Die Plastik befindet sich auf dem Sportgelände der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz.

„Kleiner Müll“ (1973, Objektmontage in Weißbeton, 65 x 45 cm)
In einem Künstleratelier sammelt sich vieles an, dessen man sich von Zeit zu Zeit entledigt. Alte Pinsel, Bronzeguss-Überlauf, Glas-Smalten, ausgedrückte Tuben, nicht mehr brauchbare Modellierschlingen und zerbrochene Brillen sind zu entsorgen. Einmal hat Gustav Nonnenmacher solche Dinge in einer Collage zusammengestellt und seinen Funden anderes ihm überflüssig Gewordenes hinzugefügt: neben einem Mercedes-Stern und kitschiger Sepulkralkunst auch sein originales „Deutsches Kreuz in Gold“, das ihm 1943 verliehen worden war.

„Kassandra“ (1974, Bronze auf Holzplatte, 170 cm hoch) ist eine der zahlreichen freien Arbeiten, die Gustav Nonnenmacher ohne Verkaufsabsicht geschaffen hat. Er wollte, dass sie als künstlerischer Kommentar an wechselnden Orten oder in Ausstellungen gezeigt werden, um Reflexionen, Diskurse und Kritik anzuregen.
Obwohl von der parlamentarischen Demokratie überzeugt, fand er besonders in jenen Jahren doch, dass so manches wichtige Thema in der Gesellschaft und in den Parlamenten zerredet wird, dass allzu oft Geschwätzigkeit und eitle Selbstdarstellung dominieren. In der von „repressiver Toleranz“ (Marcuse) geprägten Gesellschaft droht der klarsichtige und analytische Blick des Kritikers in der Beliebigkeit des Pluralismus zu verschwinden, dem alles gleich gültig ist.
Diese Installation sollte abwechselnd in den Vorräumen verschiedener lokaler, föderaler oder nationaler Parlamente gezeigt werden. Von 2013 bis 2014 stand sie in der Lobby des Mainzer Landtages.
Das Werk ist im Besitz der Nonnenmacher-Erben und steht zur Zeit als unbefristete Leihgabe im Museum der Stadt Worms.

"Europa" (1984, Stucco gefasst, lebensgroß)
Als Anfang der 80er Jahre eine Bevölkerungsmehrheit sich in mächtigen Demonstrationen gegen den Plan des amerikanischen Präsidenten wandte, die Sowjetunion mit in Deutschland stationierten Atomraketen („Pershing II“) totzurüsten, ging Gustav Nonnenmacher nicht auf die Straße. Er kommentierte die Situation mit künstlerischen Mitteln und schuf den Torso „Europa“: Die scheinbar schützenden Hände sind nicht Europas eigene, es sind vielmehr zupackende und besitzergreifende Männerhände; die Supermacht USA hat Europa im Griff.
Auf einer zweiten Ebene konnotiert die Symbolik aber auch die herrschenden Geschlechterverhältnisse, indem unter dem Vorwand ihrer Schutzbedürftigkeit die Herrschaft des Mannes über die Frau und insbesondere den Körper der Frau vorgeblich legitimiert wird.
Das Werk ist im Besitz der Nonnenmacher-Erben und steht zur Zeit als unbefristete Leihgabe im Museum der Stadt Worms.

"Wormser Schicksalsrad“ (1986, Bronze ca. 500 cm hoch, Raddurchmesser 240 cm)
Vor dem sich endlos drehenden Schicksalsrad ziehen an dem Betrachter die in Reliefs festgehaltenen Epochen und Szenen dieser geschichtsträchtigen Stadt Worms vorbei: die Kelten- und Römerzeit, die Nibelungensage, die 1000jährige jüdische Geschichte, die Stadt der Reichstage und der Kaiserhochzeit, die Nibelungen- und die Lutherstadt, aber auch der Faschismus, die Zerstörungen in verschiedenen Kriegen und der Schatten des nahen Atomkraftwerkes. Auf der Gegenseite des Schicksalsrades, dem Obermarkt zugewandt, werden in ebenfalls reliefartig ausgeführten Szenen die Wormser Bürgerinnen und Bürger mit ihren Festen und Bräuchen im Kreislauf des Jahres gezeigt.

„Der Rufer“ (1989, Bronze auf Plinthe, 220 cm)
Er steht überlebensgroß vor der Dreifaltigkeitskirche in Mannheim-Sandhofen. Anders als andere „Rufer“ ist er nicht nur ein Versender einer Botschaft, seine Geste zeigt vielmehr, dass er gleichzeitig innehält und hinhört, auf eine Reaktion, ein Echo hofft. Ob er an etwas erinnert, ob er mahnt, warnt oder appelliert, ob er agitiert oder predigt – er stellt ein Bild für freie, offene und reversible Kommunikation dar.

Die „Arche Schöpfung“ (1993, Bronze auf Steinpostamenten, 175 cm hoch) stellt ein Plädoyer aus Bronze für die gefährdete Natur, für Tiere, Pflanzen und Menschen dar. Ursprünglich wurde dieses Werk 1993 für die evangelische Kirche in Glauberg/Wetterau geschaffen, deren Gemeinde sich seinerzeit besonders für den Tierschutz engagierte. Das Thema der Plastik ist die Sprachlosigkeit der Schöpfung, die an dem Ort, an dem Gottes Wort gepredigt wird, Mitgefühl erfährt. Der an sich sprachlose Teil der Schöpfung – ausgedrückt durch die nackte, schutzlose und mundlose Frauenfigur sowie durch die symbolisierte Flora und Fauna in der Arche, die sie in ihren Armen hält, – erfährt am Ort der Verkündung des Wortes Gottes, der Kirchenkanzel, Sprache, Fürbitte und Schutz. Die dialogische Grundidee der Architektonik des Kunstwerkes baut darauf, dass der Betrachter den Zusammenhang von Kunstwerk und Kanzel selbst herstellt.
2001 nannte ein neuer Pfarrer die Figur „neoheidnisch“, ließ sie theatralisch verhüllen und verbannte sie schließlich – in Teile zerlegt - aus der Kirche in einen Kellerraum. 2007 wurde sie von einer Privatperson käuflich erworben und in den Räumen einer Tierschutzorganisation („Animals‘ Angels“) aufgestellt. Für die Ausstellung zum 100. Geburtstag von Gustav Nonnenmacher war sie bis Januar 2015 im Museum der Stadt Worms zu sehen.

„Nibelungenliedbrunnen in Worms“ (2003, Bronze, ca. 350 cm hoch)
Das letzte große Werk, das Gustav Nonnenmacher 2003 im Alter von 89 Jahren schuf, war der Nibelungenliedbrunnen. Sein Thema ist das Nibelungenlied, der wichtigste Text des Hochmittelalters, dessen Kern die sich hauptsächlich in Worms abspielende Nibelungensage ist, die von der Zerschlagung des Burgunderreiches um das Jahr 436 erzählt. Der Brunnen zeigt sich als riesiges aufgeklapptes Buch, auf dessen Seiten Strophen teilweise in mittelhochdeutscher Sprache, teilweise in neuhochdeutscher Übertragung wiedergegeben sind. Man schaut in die Seiten, zwischen denen die dramatischen Schlüsselszenen der Sage in drei plastischen Figurengruppen dargestellt sind: die Überwältigung Brunhilds durch Gunther mit Hilfe Siegfrieds unter der Tarnkappe, der Streit der Königinnen um den Vortritt in den Dom und ganz oben der Höhepunkt des Geschehens, Hagens Mord an Siegfried.
Der Brunnen wurde der Stadt Worms gestiftet von Friedel Schärf, dem Besitzer einer Wormser Büromöbelfabrik, der sich wie Nonnenmacher der Stadt verbunden fühlte.

<gallery>
Zusammenbruch Aufbruch.jpg|Zusammenbruch/<br/>Aufbruch
Lutherbaum.JPG|Lutherbaum
Gibsform Apokalyptische Reiter.jpg|Gipsform Apokalyptische Reiter
Kleiner Müll.JPG|Kleiner Müll
Kassandra Detail-GN.jpg|Kassandra Detail
Europa-GN.jpg|Europa
Schicksalsrad.jpg|Schicksalsrad
Der Rufer - Gustav Nonnenmacher.jpeg|Der Rufer
Arche Schöpfung.jpg|Arche Schöpfung
Nibelungenliedbrunnen.JPG|Nibelungenliedbrunnen
</gallery>



== Auszeichnungen ==
* [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Bundesverdienstkreuz am Bande]] (1989)
* Verdienstmedaille der Stadt Worms (1992)
* Verleihung der Ehrenbürgerschaft des Stadtteiles Worms Hochheim (2002)
* Benennung des „Gustav-Nonnenmacher-Platzes“ in Worms (2014)

== Literatur ==
* Gustav Nonnenmacher, [[Richard Wisser]]: ''Christliche Sinnbilder. Neue Entwürfe.'' Callwey, München 1964.
* Museum der Stadt Worms (Hrsg.): ''Gustav Nonnenmacher. Retrospektive und Werkauswahl zum 70. Geburtstag.'' Worms 1984.
* Max Herdegen (i.e. [[Frank Nonnenmacher]]), Gustav Nonnenmacher: ''Der Bildhauer Gustav Nonnenmacher. Intuition, Werkstoff, Objekt.'' Callwey, München 1991. ISBN 3-7667-1006-0.
* Erwin Martin, (Begleittext): Wormser Schicksalsrad von Gustav Nonnenmacher. Rheinische Druckerei GmbH Worms, Broschüre 1986.
* Erwin Martin, (Begleittext): Wormser Nibelungenliedbrunnen. Druckerei Deringer GmbH. Broschüre 2004.
* Frank Nonnenmacher: Wer ist Gustav Nonnenmacher? In: Holzgerlinger Bote, Heft 4/2012 und 1/2013
* Karl Schröding, Widerrufen kann und will ich nichts. Ein toter Baum erzählt (s)eine Geschichte. In: Worms 2014. Heimatjahrbuch der Stadt Worms. Worms 2013. ISBN 978-3-936118-68-1
* Erwin Martin, Ein Schwabe, der in Worms seine Heimat fand. Der Bildhauer Gustav Nonnenmacher. Ein Porträt. In: Worms 2014. Heimatjahrbuch der Stadt Worms. Worms 2013, ISBN 978-3-936118-68-1
* Frank Nonnenmacher, Du hattest es besser als ich. Zwei Brüder im 20. Jahrhundert. Mit einer Widmung von Konstantin Wecker. VAS-Verlag. Bad Homburg 2014. ISBN 978-3-88864-528-0

== Weblinks ==
{{Commonscat|Gustav Nonnenmacher}}
* {{DNB-Portal|119026481}}
* [http://www.worms.de/de/tourismus/museen/museum-der-stadt/ Sonderausstellung „Der Künstler Gustav Nonnenmacher“]
* [http://www.stadtarchiv.worms.de Stadtarchiv Worms]

== Einzelnachweise ==
<references/>

{{Normdaten|TYP=p|GND=119026481|LCCN=n/92/007202|VIAF=263711122}}

{{SORTIERUNG:Nonnenmacher, Gustav}}
[[Kategorie:Bildhauer der Moderne]]
[[Kategorie:Deutscher Bildhauer]]
[[Kategorie:Deutscher Grafiker]]
[[Kategorie:Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande]]
[[Kategorie:Person (Worms)]]
[[Kategorie:Geboren 1914]]
[[Kategorie:Gestorben 2012]]
[[Kategorie:Mann]]

{{Personendaten
|NAME=Nonnenmacher, Gustav
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Bildhauer und Grafiker
|GEBURTSDATUM=21. April 1914
|GEBURTSORT=[[Stuttgart]]
|STERBEDATUM=2. November 2012
|STERBEORT=[[Worms]]
}}


'''QUELLE:'''
„Leben und Werk“
Die alte Darstellung ist im Prinzip nicht falsch. Die Biographie wird aber nicht ausreichend in den historischen Kontext, zweitens unzureichend in den familialen Zusammenhang gestellt und vor allem wird die Werkgeschichte nicht ausreichend systematisiert. Die Biographie setzt zudem erst 1929 ein.
Der neue Text beseitigt diese Defizite.
Viel Neues ergab auch die Lektüre der zitierten Biografie über Ernst und Gustav Nonnenmacher.

„Werke“
Die gegenwärtige Werkauswahl ist willkürlich, nicht repräsentativ und irgendwie nach dem Zufallsprinzip geschehen. Eine Bilanz ist (nach Tod und Ausstellung zum 100. Geburtstag) jetzt auch möglich und notwendig, so z. B. auch die Feststellung der Vielfältigkeit des Künstlers in Bezug auf Technik und Material.
Diese genannten Defizite werden durch die neue Präsentation der Werke behoben:
mehrere wichtige Werke werden jetzt genannt und gezeigt (falls jemand meint, es würden noch welche fehlen – Ergänzungen können ja vorgenommen werden. „Checkfuchs“ hat Interviews mit Experten (z. B. dem Direktor der Wormser Museen als Nonnenmacher-Kenner, nach der Schenkung ist die Stadt Worms Besitzer der meisten nicht standortgebundenen Werke, dem GN-Biografen und der Kuratorin) geführt. Auf dieser Basis wurden die Texte zu den wichtigsten Werken von „checkfuchs“ erstellt. Sie sind eine notwendige Verstehenshilfe und eine Deutungsangebot. Sie können (und sollten bei Interesse) durch andere Deutungen ergänzt werden.
So entstand der (neue!) Text zu den Werken
Anmerkung: Das muss natürlich vorher abgesichert werden: Braucht man für die „Deutungsangebote“ einen eigenen externen Verfasser, oder kann das „checkfuchs“ selbst sein???.

Die Urheberrechte aller Fotos, auch von nicht standortgebundenen Werken, können besorgt werden. Selbstverständlich kann man Fotos von vergangenen „Aktionen“ (der Abbau/die Zerstörung des Werkes war Teil der Aktion des Künstlers) zeigen.
Da „Aktionen“ darauf bauen, dass ihre Vergänglichkeit, Veränderbarkeit, ja sogar ihre Zerstörung teil des Kunstprozesses sind, wäre es geradezu ein Verstoßgegen die Kunstfreiheit, ihre Veröffentlichung zu verbieten. So werden selbstverständlich und zu recht Fotos von „abgefertigt“ oder „Wiese“ von Kurt Fleckenstein oder das Environment „Starfighter“ von Dieter Reick und viele andere in wikipedia alsFotos gezeigt
Auch hier legen die künstlerischen Urheberrechte bei den Nonnenmacher-Erben und können vorgelegt werden.

Version vom 22. Dezember 2014, 11:14 Uhr

Herzlich willkommen in der Wikipedia, Checkfuchs!

Ich habe gesehen, dass du dich kürzlich hier angemeldet hast, und möchte dir ein paar Tipps geben, damit du dich in der Wikipedia möglichst schnell zurechtfindest:

Diskussionsbeiträge sollten immer mit Klick auf diese Schaltfläche unterschrieben werden – Beiträge zu Artikeln hingegen nicht.
  • Sei mutig, aber vergiss bitte nicht, dass andere Benutzer auch Menschen sind. Daher wahre bitte immer einen freundlichen Umgangston, auch wenn du dich mal über andere ärgerst.
  • Bitte gib bei Artikelbearbeitungen möglichst immer eine Quelle an (am besten als Einzelnachweis).
  • Begründe deine Bearbeitung kurz in der Zusammenfassungszeile. Damit vermeidest du, dass andere Benutzer deine Änderung rückgängig machen, weil sie diese nicht nachvollziehen können.
  • Nicht alle Themen und Texte sind für eine Enzyklopädie wie die Wikipedia geeignet. Enttäuschungen beim Schreiben von Artikeln kannst du vermeiden, wenn du dir zuvor Wikipedia:Was Wikipedia nicht ist und Wikipedia:Relevanzkriterien anschaust.

Schön, dass du zu uns gestoßen bist – und: Lass dich nicht stressen.

Einen guten Start wünscht dir jergen ? Benutzer Diskussion:Checkfuchs#c-Jergen-2014-12-16T20:36:00.000Z-Herzlich willkommen in der Wikipedia, Checkfuchs!11Beantworten

Bilder zu Gustav Nonnenmacher

Vielen Dank für die Bilder. Allerdings gibt es dabei einige Probleme bei den Rechten:

  1. Eindeutig verwendbar sind die Bilder von dauerhaft im öffentlichen Raum angebrachten Kunstwerken (zB Kaiserportal, Knoten, Nibelungenliedbrunnen, Lutherbaum). Hier gilt die Panoramafreiheit.
  2. File:Gespaltenes Kreuz.jpg ist problematisch, weil es eine temporäre Installation zeigt.
  3. Bilder von Objekten wie File:Nana-GN.jpg, File:Außenseiter.JPG oder File:Kassandra Detail-GN.jpg dürften über kurz oder lang auf Commons gelöscht werden, weil diese Kunstwerke noch urheberrechtlich geschützt sind.

Für die Bilder der Gruppen 2 und 3 muss eine Freigabe der Erben Nonnenmachers vorliegen, damit sie in der Wikipedia bzw. auf Commons bleiben dürfen.

Außerdem hast du mindestens zwei Fotoautoren angegeben; vermutlich musst du auch dort nachweisen, dass der zweite Fotograf die Veröffentlichung der Bilder unter genau der angegebenen Lizenz erlaubt hat.

Bei den Objekten im öffentlichen raum wäre es gut, wenn die Bildbeschreibung noch eine Ortsangabe hätte. --jergen ? Benutzer Diskussion:Checkfuchs#c-Jergen-2014-12-16T20:36:00.000Z-Bilder zu Gustav Nonnenmacher11Beantworten


Hallo Jergen,

Wir sind uns bezüglich der Freigabe der Erben nicht sicher wie genau das abläuft. Kannst du uns vielleicht einen Link dazu schicken wie das gehandhabt wird? (Rücksprache mit den Erben wurde schon gehalten, mündliche Erlaubnis wurde uns schon gegeben). Danke im Voraus!

So richtig viel Ahnung davon habe ich nicht, weil ich noch nie "fremde" Bilder hochgeladen habe. "Fremd" heißt hier Bilder, die a) ein anderer Fotograf aufgenommen hat oder b) ein urheberrechtlich geschütztes Werk zeigen.
Aber eigentlich ist es ganz einfach: Der Rechteinhaber muss eine Email an das OTRS-Team schicken, in dem er bestätigt, dass er die Weiternutzung unter der gewählten Lizenz (=Verwertungsmodell) erlaubt. Einen Mustertext dazu findest du unter Commons:E-Mail-Vorlagen#Einverständniserklärung (Rechte-Inhaber); da du beim Hochladen die Lizent CC0 1.0 gewählt hast, muss der Mail-Text entsprechend angepasst werden. Bei allen Werken, die nur temporär im Freien aufgestellt waren oder die sich in Innenräumen befinden, muss das von den Erben als Inhabern der Nutzungsrechte bestätigt werden; bei allen Fotos, die du nicht selbst aufgenommen hast, muss der Fotograf ebenfalls eine Mail schreiben. Wenn Fotograf=Erbe ist, reicht natürlich eine Mail.
Mail-Empfänger ist permissions-commons-de@wikimedia.org. Weitere Informationen zum Verfahren findest du auf Commons:OTRS/de#So lässt du eine Genehmigung bestätigen. Eine Einführung zu den Bildrechten steht unter Hilfe:Bildertutorial/2 Bildrechte. --jergen ? Benutzer Diskussion:Checkfuchs#c-Jergen-2014-12-18T17:26:00.000Z-Bilder zu Gustav Nonnenmacher11Beantworten

Revert

Ich habe den zurückgesetzt, weil es doch ein ziemlich gewaltige Änderung ohne entsprechende Begründung in der Zusammenfassungszeile war. Lieferst Du die bitte in Zulunft, damit man das nachvollziehen kann. Danke und Frohes Schaffen, --He3nry Disk. Benutzer Diskussion:Checkfuchs#c-He3nry-2014-12-18T14:51:00.000Z-Revert11Beantworten

Hallo,

könntest du bitte aufhören die Änderungen zurück zusetzen. Sie erfolgen alle nach einer Absprache mit FRANK NONNNENMACHER und sind damit alle rechtlich erlaubt!

Grüße, Checkfuchs

Unbegründete Löschung von Textabschnitten

Hallo Checkfuchs. Deine Bearbeitung in Frank Nonnenmacher habe ich rückgängig gemacht, weil du Textabschnitte entfernt und das nicht erläutert hast. Begründe bitte beim nächsten Mal deine Änderung in der Zusammenfassungszeile. Bist du neu bei Wikipedia, interessiert dich vielleicht auch die Seite Hilfe:Neu bei Wikipedia.

Möchtest du nur etwas ausprobieren, kannst du das auf unserer Testseite tun. Viel Spaß und Erfolg bei deiner Arbeit in der Wikipedia!

Mit freundlichen Grüßen, Spuki Séance Benutzer Diskussion:Checkfuchs#c-Spuk968-2014-12-18T14:53:00.000Z-Unbegründete Löschung von Textabschnitten11Beantworten

Hallo Spuki,
könntest du bitte aufhören die Änderungen zurück zusetzen. Sie erfolgen alle nach einer Absprache mit FRANK NONNNENMACHER und sind damit alle rechtlich erlaubt!
Grüße, Checkfuchs (nicht signierter Beitrag von Checkfuchs (Diskussion | Beiträge) Benutzer Diskussion:Checkfuchs#c-Checkfuchs-2014-12-18T15:01:00.000Z-Spuk968-2014-12-18T14:53:00.000Z11)Beantworten
Die Absprache mit dem Herrn ist irrelevant. Deine Änderungen entsprechen nicht unseren Regeln.Spuki Séance Benutzer Diskussion:Checkfuchs#c-Spuk968-2014-12-18T15:03:00.000Z-Checkfuchs-2014-12-18T15:01:00.000Z11Beantworten
Hallo Spuki,
Kannst du mir bitte erklären wieso ich nicht mehr auf die ungesichtete Änderungen zugreifen kann?
Danke im Voraus! (nicht signierter Beitrag von Checkfuchs (Diskussion | Beiträge) Benutzer Diskussion:Checkfuchs#c-Checkfuchs-2014-12-18T15:11:00.000Z-Spuk968-2014-12-18T15:03:00.000Z11)Beantworten
Es gibt keine ungesichteten Änderungen mehr in dem Artikel, siehe hier.Spuki Séance Benutzer Diskussion:Checkfuchs#c-Spuk968-2014-12-18T15:14:00.000Z-Checkfuchs-2014-12-18T15:11:00.000Z11Beantworten
Hallo Spuki,
Wenn wir ab jetzt Änderungen vornehmen und sie in der Zusammenfassungszeile dokumentieren und begründen(Absprache mit Frank Nonnenmacher), bleiben die Änderungen dann bestehen? (nicht signierter Beitrag von Checkfuchs (Diskussion | Beiträge) Benutzer Diskussion:Checkfuchs#c-Checkfuchs-2014-12-18T15:29:00.000Z-Spuk968-2014-12-18T15:14:00.000Z11)Beantworten
Nein, das werden sie nicht. Eine Absprache mit Frank Nonnenbacher ist hier gegenstandslos, weil er nicht Inhaber der Seite ist. Das hier ist eine Enzyklopädie, kein privater Webspace.Spuki Séance Benutzer Diskussion:Checkfuchs#c-Spuk968-2014-12-18T15:36:00.000Z-Checkfuchs-2014-12-18T15:29:00.000Z11Beantworten
Was wäre eine genehmigte Begründung? (nicht signierter Beitrag von Checkfuchs (Diskussion | Beiträge) Benutzer Diskussion:Checkfuchs#c-Checkfuchs-2014-12-18T15:42:00.000Z-Spuk968-2014-12-18T15:36:00.000Z11)Beantworten
Für die von Dir gewünschten Änderungen gibt es keine Begründung. Lass es einfach…Spuki Séance Benutzer Diskussion:Checkfuchs#c-Spuk968-2014-12-18T15:45:00.000Z-Checkfuchs-2014-12-18T15:42:00.000Z11Beantworten

Du musst für Änderungen auch Quellen angeben – Frank Nonnenmacher selbst gehört aber nicht zu den Sekundärquellen, die wir hier verwenden, sondern wäre eine Primärquelle und noch dazu in seinem eigenen Artikel keine neutrale. Somit ist es schon richtig, dass Spuki und Henry dich revertiert haben. Jedes weitere Einstellen führt höchstens zu einer Benutzersperre, das bringt nichts. --Filterkaffee (Diskussion) Benutzer Diskussion:Checkfuchs#c-Filterkaffee-2014-12-18T16:01:00.000Z-Unbegründete Löschung von Textabschnitten11Beantworten


Nachdem Du Dich leider uneinsichtig zeigtest, habe ich den Schreibzugriff auf diesen Artikel gesperrt. Du wirst bitte ab sofort die von Dir gewünschten Änderungen auf der Diskussionsseite des Artikels vorstellen und die Meinung anderer Autoren dazu einholen. — YourEyesOnly schreibstdu Benutzer Diskussion:Checkfuchs#c-YourEyesOnly-2014-12-18T16:04:00.000Z-Unbegründete Löschung von Textabschnitten11Beantworten

Hallo Checkfuchs! Ich möchte Dich auf das Mentorenprogramm hinweisen. Ein Mentor kann Dich bei Deinen Bearbeitungen beraten und u.U. auch eine Entsperrung des Artikels erreichen. Beste Grüße -- Wolfgang Rieger (Diskussion) Benutzer Diskussion:Checkfuchs#c-WolfgangRieger-2014-12-18T17:11:00.000Z-YourEyesOnly-2014-12-18T16:04:00.000Z11Beantworten
Ich würde mich als Mentor bereit erklären, wenn Checkfuchs Interesse hat. In diesem Falle bitte hier klicken. Filterkaffee (Diskussion) Benutzer Diskussion:Checkfuchs#c-Filterkaffee-2014-12-18T17:15:00.000Z-WolfgangRieger-2014-12-18T17:11:00.000Z11Beantworten
Gustav Nonnenmacher (* 21. April 1914 in Stuttgart; † 2. November 2012 in Worms) war ein deutscher Bildhauer. Das Werk des Künstlers, der seit 1951 in Worms lebte, umfasst eine breite Themenpalette in einer Vielzahl von Materialien. Zu unterscheiden sind Auftragsarbeiten im öffentlichen Raum (künstlerische Gestaltungen von Plätzen, Brunnen, Mahnmalen, Kirchen, Schulen, Krankenhäusern, Universitäten, öffentliche oder private Gebäude) und freie Arbeiten, die er zum großen Teil ohne Auftrag als subjektiven Kommentar und ohne Verkaufsabsicht zur Diskussion gestellt hat. Letztere sind in Ausstellungen gezeigt worden, als „Sammlung Nonnenmacher“ im Familienbesitz geblieben und im Jahre 2014 der Stadt Worms als Schenkungen und Leihgaben überlassen worden.
Porträt Gustav Nonnenmacher (Tonmodell)

Biografie

Gustav Nonnenmacher wurde 1914 in Stuttgart als zweites uneheliches Kind einer Weißbüglerin geboren und bald danach von seiner Mutter der Fürsorge überlassen. Er lebte zunächst bei verschiedenen Kosteltern, dann im Waisenhaus. Da das für ihn geplante Stipendium, das ihm den Besuch des Gymnasiums und anschließendes Studium ermöglicht hätte, durch die Inflation verlorengegangen war, wurde ihm 1929 eine Lehre bei einem Holzbildhauer in Holzgerlingen vermittelt. Während dieser Zeit kam er in Kontakt zu einer Gruppe junger Leute, die mit dem Bau von Segelflugzeugen experimentierten. Aber schon im Oktober 1936 wurde er zum Wehrdienst bei der Luftwaffe eingezogen und bis zum Kriegsbeginn nicht mehr entlassen. Nach zwei Jahren und dem eigentlichen Ende der Wehrpflicht mussten alle zur Entlassung anstehenden Flugzeugführer wegen der Kriegsvorbereitungen in der Wehrmacht bleiben. Nonnenmacher war an allen Kriegsschauplätzen außer in Russland eingesetzt und flog vorwiegend mit der Ju52 hunderte von Einsätzen mit über 4000 Flugstunden vor allem im Mittelmeerraum. Er überlebte mehrere Bruchlandungen und Notwasserungen und wurde danach als „nicht mehr frontflugverwendungsfähig“ bezeichnet und als Blindfluglehrer in die österreichischen Alpen versetzt. [1] Nach dem Krieg wollte er nie mehr fliegen. Er gründete eine Familie und arbeitete trotz vieler Angebote von Post, Lufthansa und Bundeswehr als Bildhauer und freischaffender Künstler in Worms am Rhein. In den Nachkriegsjahren schuf er vor allem Werke im sakralen Raum, die sich durch eine besondere Formensprache und künstlerisch neue Sichtweise auszeichneten. Besondere Aufmerksamkeit erlangten seine Antikriegs-Mahnmale sowie viele seiner Werke im öffentlichen Raum, die durch seine pazifistische Haltung und politische und gesellschaftskritische Aussagen bestimmt sind. Mit öffentlichen Aktionen erregte er Aufsehen. So zum Beispiel, als er im Lutherjahr 1983, am historischen Ort des berühmten Lutherwortes „Hier stehe ich; Ich kann nicht anders, Gott helfe mir“ ein neun Meter hohes blutgetränktes „Gespaltenes Kreuz“ aufstellte. Die Reaktionen schwankten zwischen Ablehnung und der Forderung nach dauerhaftem Verbleib. Bei einem Interview sagte er dazu einmal: „Auch wenn es einigen nicht passt, so bin ich doch der Meinung, dass es die Aufgabe eines Künstlers ist, die gesellschaftlichen Verhältnisse in seinen Bildwerken zu kommentieren. Ich glaube, manchmal ist es mir geglückt.“ Schon früh erkannte Gustav Nonnenmacher, dass seine an Geschichte und Kultur reiche Heimatstadt für die künstlerisch seiner Auffassung nach notwendigen Akzente nicht die notwendigen Mittel aufbringen konnte oder wollte. So gelang es ihm immer wieder, entweder Sponsoren für die künstlerische Gestaltung öffentlicher Plätze zu gewinnen oder mit Spendenaktionen für die Finanzierung zu sorgen. Dies begann schon 1953 mit dem „ Lutherbaum[2], gelang aber auch mit Hilfe einer Bausteinaktion am Nordportal des Wormser Domes. Dort war einst das von Friedrich I. Barbarossa 1184 der Stadt verliehene Freiheitsprivileg angebracht. Bei der Zerstörung der Stadt Worms im Zusammenhang mit dem Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde die auch diese Inschrift 1689 durch die Truppen Ludwigs XIV. zerstört. Die Lücke blieb fast 300 Jahre bestehen. Gustav Nonnenmacher war es ein Anliegen, sie zu schließen. So initiierte er eine Bausteinaktion zur Finanzierung und schuf 1981 an gleicher Stelle unter Einbeziehung der noch vorhandenen Säulen das Kaiserbildnis mit dem Widmungstext der ursprünglichen Urkunde. Sein letztes großes Werk war 2003 der Nibelungenliedbrunnen [3] in Worms, den er mit Unterstützung eines Stifters als Geschenk an die Bürger seiner Stadt empfand. Gustav Nonnenmacher starb am 2. November 2012 in Worms. Auf seinem Grab steht ein von ihm selbst geschaffenes Kunstwerk. Er war verheiratet und hinterlässt eine Tochter, einen Sohn und einen Enkel.

Werkstoffe

Gustav Nonnenmacher arbeitete im Laufe seines künstlerischen Schaffens mit einer Vielfalt von Materialien, Werkstoffen und Methoden. Seine ersten Werke nach dem Zweiten Weltkrieg waren Skulpturen aus Holz, vorwiegend Linden- und Nussbaumholz, aber auch Rüster, z. B. für den „ Lutherbaum“. Die ersten großen Werke im öffentlichen Raum waren Steinplastiken (Sandstein und Muschelkalk). Dann führte er Plastiken in Stucco aus, schließlich benutzte er die Methoden der Ausarbeitung seiner Motive in Keramik und in Betonguss. Vereinzelt arbeitete er auch großflächig in Glas (z. B. Bad König) oder mit vorgefundenen Materialien und in Mischformen. Ab den 70er Jahren bevorzugte er dann die Ausführung großer Reliefs, vollplastischer Figuren, Monumente und Brunnenanlagen in Bronze, oft in Kooperation mit den Kunstgießereien Eschenburg, Rincker in Sinn/Dillkreis, und Strassacker in Süßen. Beispiele:

  • Holz: „Nana“, Lindenholz, ca. 30 cm hoch, 1945
  • Sgrafitto; Wandgestaltung an Architektenhaus, ca. 700 cm, 1952
  • Glas: Bleiverglaste Fensterwand in der Aussegnungshalle Bad König, ca. 12 m lang, 1956
  • Keramik: „Lehrsatz“, a² + b² = c², glasierte Handkeramik mit Bronzeguss-Überlauf, ca. 50 cm, 1964
  • Stein: „Samariter“ am Krankenhaus Sinsheim, Muschelkalk, überlebensgroß, 1965
  • Montage: „Außenseiter“, PKW-Reifenschlauch auf Stucco, 1974
  • Beton: „Bildungssäule“ am Zugang zum Bildungszentrum Worms, Beton mit Alu-Kunstguss, ca. 9 m hoch, 1977
  • Bronze: „Reiher“, Brunnenplastik, ca. 160 cm, 1986

Werke (Auswahl)

„Zusammenbruch – Aufbruch“ (1947/48, Linde, 120 cm hoch). Diese Skulptur ist das erste größere Werk von Gustav Nonnenmacher nach dem Zweiten Weltkrieg. Es ist eine Auftragsarbeit, die – noch vor der Währungsreform – mit Naturalien, vorwiegend Kartoffeln, bezahlt wurde. Eine Kirchengemeinde bei Bad Kreuznach hatte das Werk als Mahnmal bestellt. Die Pose, in der jener zusammenbrechende oder sich mühsam aufrichtende nackte Mensch verharrt, drückt sowohl die widersprüchliche psychische Verfassung des Künstlers selbst als auch diejenige der Menschen jener Zeit aus. Verzweiflung, Bitterkeit, Anklage, Schuld aber trotz allem auch Hoffnung spricht aus der Skulptur. Neben der den Betrachter auch heute noch beeindruckenden Aussage überzeugt die Arbeit durch die perfekte Beherrschung des Materials und ihre hohe bildhauerische Kunst. Das Werk steht in der Kirche der evangelischen Gemeinde von Stein-Bockenheim bei Bad Kreuznach.

Lutherbaumrelief“ (1954, Rüsterholz, aus dem Holz des legendären Lutherbaumes, 290 x 165cm) Schon früh arbeitete Nonnenmacher mit der heute unverzichtbaren Methode des Fundraising. So wurden durch seine Initiative und nach seinen Entwürfen aus dem Holz des abgestorbenen legendären Lutherbaumes tausende von Lutherrosen und Lutherporträts geschnitzt, die in der gesamten evangelischen Welt über den Lutherischen Weltbund verkauft wurden und durch die unter anderem der Wiederaufbau der Magnuskirche finanziert wurde. Schließlich schuf Nonnenmacher auch noch aus diesem Holz ein großes Relief, das über dem immer noch mehr als drei Meter hohen Stumpf des Baumes angebracht wurde. Im Mittelpunkt steht Luther vor dem Wormser Reichstag 1521, neben ihm Kaiser Karl V. und mächtige Gegner Luthers, aber auch Freunde und Befürworter. Am Rand der Tafel erinnert Nonnenmacher an die Legende um die Entstehung des Baumes, in der sich zwei Frauen über die Wahrheit der lutherischen Lehre streiten. Über diesen Szenen erhebt sich im Relief der alte Lutherbaum, der über 40 Meter hoch gewesen sein soll und in seinen Blättern die Lutherrose, Luthers Siegel und das Zeichen des Weltluthertums.

„Wandkreuz“ (1958, Bronze und Holz, lebensgroß) Die ersten wichtigen Aufträge, die Nonnenmacher erhielt, betrafen die künstlerische Gestaltung in Kirchen: Altarkreuze, Kanzelreliefs, Kapitelle, Glockenreliefs, Taufsteine, Bleiverglasungen, Retabel, Kirchenportale und Kruzifixe. Gustav Nonnenmacher hat häufig die Christusfiguren nicht in der üblichen Leidenspose dargestellt, mit hängendem Kopf, blutüberströmt, als Abbild einer schrecklichen Hinrichtung. Eines seiner frühen Werke in der Christuskirche in Worms-Pfiffligheim zeigt einen aufrecht blickenden freien Korpus ohne Verletzungen, der nicht am Kreuz fixiert ist, sondern sich darüber erhoben hat. Er fordert nicht Mitleid und Trauer heraus, sondern weckt Hoffnung und Zuversicht, weist auf die Auferstehung hin.

„Apokalyptische Reiter“ (1960, Bronze und Aluminium, ca. 300 cm hoch) In der Nachkriegszeit erhielt Gustav Nonnenmacher von Kirchengemeinden und Kommunen mehrfach den Auftrag, Mahnmale zu schaffen, um der Opfer des Krieges und des Faschismus zu gedenken. Dabei war es ihm, der selbst den Horror des Krieges erlebt hatte, ein Anliegen, die deutsche Tradition des Heldengedenkens durch Mahnmale für den Frieden zu überwinden. In verschiedener Form- und Materialsprache (Relief und Plastik, Muschelkalk und Bronze) hat er mehrfach auf die Symbolik der apokalyptischen Reiter (Hunger, Pest, Krieg und Tod) zurückgegriffen. Die Kriegsopferanlage in Maikammer/Pfalz ist insofern einzigartig, als sie eine vollplastische Ausführung der apokalyptischen Reiter darstellt. Ihr ist der Franz Marc zugeschriebene Text beigefügt: „Der Krieg ist verderblich. Länder werden verwüstet. Menschen gemordet. Säuglinge zertreten. Tugenden verleugnet.“

„Finish“ (1966, Bronze, ca. 200 cm hoch) Auf die elementaren Bewegungsabläufe reduziert stellt diese Figurengruppe drei Sprinter im Zieleinlauf dar. Der Betrachter erfährt die Ambivalenz des gemeinsamen sportlichen Wettkampfes getreu dem olympischen Motto „citius, altius, fortius“, dem aber zugleich die Norm des Gewinnen- und Siegen-Müssens eigen ist. Die Plastik befindet sich auf dem Sportgelände der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz.

„Kleiner Müll“ (1973, Objektmontage in Weißbeton, 65 x 45 cm) In einem Künstleratelier sammelt sich vieles an, dessen man sich von Zeit zu Zeit entledigt. Alte Pinsel, Bronzeguss-Überlauf, Glas-Smalten, ausgedrückte Tuben, nicht mehr brauchbare Modellierschlingen und zerbrochene Brillen sind zu entsorgen. Einmal hat Gustav Nonnenmacher solche Dinge in einer Collage zusammengestellt und seinen Funden anderes ihm überflüssig Gewordenes hinzugefügt: neben einem Mercedes-Stern und kitschiger Sepulkralkunst auch sein originales „Deutsches Kreuz in Gold“, das ihm 1943 verliehen worden war.

„Kassandra“ (1974, Bronze auf Holzplatte, 170 cm hoch) ist eine der zahlreichen freien Arbeiten, die Gustav Nonnenmacher ohne Verkaufsabsicht geschaffen hat. Er wollte, dass sie als künstlerischer Kommentar an wechselnden Orten oder in Ausstellungen gezeigt werden, um Reflexionen, Diskurse und Kritik anzuregen. Obwohl von der parlamentarischen Demokratie überzeugt, fand er besonders in jenen Jahren doch, dass so manches wichtige Thema in der Gesellschaft und in den Parlamenten zerredet wird, dass allzu oft Geschwätzigkeit und eitle Selbstdarstellung dominieren. In der von „repressiver Toleranz“ (Marcuse) geprägten Gesellschaft droht der klarsichtige und analytische Blick des Kritikers in der Beliebigkeit des Pluralismus zu verschwinden, dem alles gleich gültig ist. Diese Installation sollte abwechselnd in den Vorräumen verschiedener lokaler, föderaler oder nationaler Parlamente gezeigt werden. Von 2013 bis 2014 stand sie in der Lobby des Mainzer Landtages. Das Werk ist im Besitz der Nonnenmacher-Erben und steht zur Zeit als unbefristete Leihgabe im Museum der Stadt Worms.

"Europa" (1984, Stucco gefasst, lebensgroß) Als Anfang der 80er Jahre eine Bevölkerungsmehrheit sich in mächtigen Demonstrationen gegen den Plan des amerikanischen Präsidenten wandte, die Sowjetunion mit in Deutschland stationierten Atomraketen („Pershing II“) totzurüsten, ging Gustav Nonnenmacher nicht auf die Straße. Er kommentierte die Situation mit künstlerischen Mitteln und schuf den Torso „Europa“: Die scheinbar schützenden Hände sind nicht Europas eigene, es sind vielmehr zupackende und besitzergreifende Männerhände; die Supermacht USA hat Europa im Griff. Auf einer zweiten Ebene konnotiert die Symbolik aber auch die herrschenden Geschlechterverhältnisse, indem unter dem Vorwand ihrer Schutzbedürftigkeit die Herrschaft des Mannes über die Frau und insbesondere den Körper der Frau vorgeblich legitimiert wird. Das Werk ist im Besitz der Nonnenmacher-Erben und steht zur Zeit als unbefristete Leihgabe im Museum der Stadt Worms.

"Wormser Schicksalsrad“ (1986, Bronze ca. 500 cm hoch, Raddurchmesser 240 cm) Vor dem sich endlos drehenden Schicksalsrad ziehen an dem Betrachter die in Reliefs festgehaltenen Epochen und Szenen dieser geschichtsträchtigen Stadt Worms vorbei: die Kelten- und Römerzeit, die Nibelungensage, die 1000jährige jüdische Geschichte, die Stadt der Reichstage und der Kaiserhochzeit, die Nibelungen- und die Lutherstadt, aber auch der Faschismus, die Zerstörungen in verschiedenen Kriegen und der Schatten des nahen Atomkraftwerkes. Auf der Gegenseite des Schicksalsrades, dem Obermarkt zugewandt, werden in ebenfalls reliefartig ausgeführten Szenen die Wormser Bürgerinnen und Bürger mit ihren Festen und Bräuchen im Kreislauf des Jahres gezeigt.

„Der Rufer“ (1989, Bronze auf Plinthe, 220 cm) Er steht überlebensgroß vor der Dreifaltigkeitskirche in Mannheim-Sandhofen. Anders als andere „Rufer“ ist er nicht nur ein Versender einer Botschaft, seine Geste zeigt vielmehr, dass er gleichzeitig innehält und hinhört, auf eine Reaktion, ein Echo hofft. Ob er an etwas erinnert, ob er mahnt, warnt oder appelliert, ob er agitiert oder predigt – er stellt ein Bild für freie, offene und reversible Kommunikation dar.

Die „Arche Schöpfung“ (1993, Bronze auf Steinpostamenten, 175 cm hoch) stellt ein Plädoyer aus Bronze für die gefährdete Natur, für Tiere, Pflanzen und Menschen dar. Ursprünglich wurde dieses Werk 1993 für die evangelische Kirche in Glauberg/Wetterau geschaffen, deren Gemeinde sich seinerzeit besonders für den Tierschutz engagierte. Das Thema der Plastik ist die Sprachlosigkeit der Schöpfung, die an dem Ort, an dem Gottes Wort gepredigt wird, Mitgefühl erfährt. Der an sich sprachlose Teil der Schöpfung – ausgedrückt durch die nackte, schutzlose und mundlose Frauenfigur sowie durch die symbolisierte Flora und Fauna in der Arche, die sie in ihren Armen hält, – erfährt am Ort der Verkündung des Wortes Gottes, der Kirchenkanzel, Sprache, Fürbitte und Schutz. Die dialogische Grundidee der Architektonik des Kunstwerkes baut darauf, dass der Betrachter den Zusammenhang von Kunstwerk und Kanzel selbst herstellt. 2001 nannte ein neuer Pfarrer die Figur „neoheidnisch“, ließ sie theatralisch verhüllen und verbannte sie schließlich – in Teile zerlegt - aus der Kirche in einen Kellerraum. 2007 wurde sie von einer Privatperson käuflich erworben und in den Räumen einer Tierschutzorganisation („Animals‘ Angels“) aufgestellt. Für die Ausstellung zum 100. Geburtstag von Gustav Nonnenmacher war sie bis Januar 2015 im Museum der Stadt Worms zu sehen.

„Nibelungenliedbrunnen in Worms“ (2003, Bronze, ca. 350 cm hoch) Das letzte große Werk, das Gustav Nonnenmacher 2003 im Alter von 89 Jahren schuf, war der Nibelungenliedbrunnen. Sein Thema ist das Nibelungenlied, der wichtigste Text des Hochmittelalters, dessen Kern die sich hauptsächlich in Worms abspielende Nibelungensage ist, die von der Zerschlagung des Burgunderreiches um das Jahr 436 erzählt. Der Brunnen zeigt sich als riesiges aufgeklapptes Buch, auf dessen Seiten Strophen teilweise in mittelhochdeutscher Sprache, teilweise in neuhochdeutscher Übertragung wiedergegeben sind. Man schaut in die Seiten, zwischen denen die dramatischen Schlüsselszenen der Sage in drei plastischen Figurengruppen dargestellt sind: die Überwältigung Brunhilds durch Gunther mit Hilfe Siegfrieds unter der Tarnkappe, der Streit der Königinnen um den Vortritt in den Dom und ganz oben der Höhepunkt des Geschehens, Hagens Mord an Siegfried. Der Brunnen wurde der Stadt Worms gestiftet von Friedel Schärf, dem Besitzer einer Wormser Büromöbelfabrik, der sich wie Nonnenmacher der Stadt verbunden fühlte.


Auszeichnungen

  • Bundesverdienstkreuz am Bande (1989)
  • Verdienstmedaille der Stadt Worms (1992)
  • Verleihung der Ehrenbürgerschaft des Stadtteiles Worms Hochheim (2002)
  • Benennung des „Gustav-Nonnenmacher-Platzes“ in Worms (2014)

Literatur

  • Gustav Nonnenmacher, Richard Wisser: Christliche Sinnbilder. Neue Entwürfe. Callwey, München 1964.
  • Museum der Stadt Worms (Hrsg.): Gustav Nonnenmacher. Retrospektive und Werkauswahl zum 70. Geburtstag. Worms 1984.
  • Max Herdegen (i.e. Frank Nonnenmacher), Gustav Nonnenmacher: Der Bildhauer Gustav Nonnenmacher. Intuition, Werkstoff, Objekt. Callwey, München 1991. ISBN 3-7667-1006-0.
  • Erwin Martin, (Begleittext): Wormser Schicksalsrad von Gustav Nonnenmacher. Rheinische Druckerei GmbH Worms, Broschüre 1986.
  • Erwin Martin, (Begleittext): Wormser Nibelungenliedbrunnen. Druckerei Deringer GmbH. Broschüre 2004.
  • Frank Nonnenmacher: Wer ist Gustav Nonnenmacher? In: Holzgerlinger Bote, Heft 4/2012 und 1/2013
  • Karl Schröding, Widerrufen kann und will ich nichts. Ein toter Baum erzählt (s)eine Geschichte. In: Worms 2014. Heimatjahrbuch der Stadt Worms. Worms 2013. ISBN 978-3-936118-68-1
  • Erwin Martin, Ein Schwabe, der in Worms seine Heimat fand. Der Bildhauer Gustav Nonnenmacher. Ein Porträt. In: Worms 2014. Heimatjahrbuch der Stadt Worms. Worms 2013, ISBN 978-3-936118-68-1
  • Frank Nonnenmacher, Du hattest es besser als ich. Zwei Brüder im 20. Jahrhundert. Mit einer Widmung von Konstantin Wecker. VAS-Verlag. Bad Homburg 2014. ISBN 978-3-88864-528-0
Commons: Gustav Nonnenmacher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Näheres siehe die Doppelbiografie über die Brüder Ernst und Gustav Nonnenmacher von Frank Nonnenmacher, S. 76 ff und 115 ff
  2. Näheres siehe von Karl Schröding, Widerrufen kann und will ich nichts.
  3. Nähres siehe von Erwin Martin, (Begleittext): Wormser Nibelungenliedbrunnen. Druckerei Deringer GmbH. Broschüre 2004.


QUELLE: „Leben und Werk“ Die alte Darstellung ist im Prinzip nicht falsch. Die Biographie wird aber nicht ausreichend in den historischen Kontext, zweitens unzureichend in den familialen Zusammenhang gestellt und vor allem wird die Werkgeschichte nicht ausreichend systematisiert. Die Biographie setzt zudem erst 1929 ein. Der neue Text beseitigt diese Defizite. Viel Neues ergab auch die Lektüre der zitierten Biografie über Ernst und Gustav Nonnenmacher.

„Werke“ Die gegenwärtige Werkauswahl ist willkürlich, nicht repräsentativ und irgendwie nach dem Zufallsprinzip geschehen. Eine Bilanz ist (nach Tod und Ausstellung zum 100. Geburtstag) jetzt auch möglich und notwendig, so z. B. auch die Feststellung der Vielfältigkeit des Künstlers in Bezug auf Technik und Material. Diese genannten Defizite werden durch die neue Präsentation der Werke behoben: mehrere wichtige Werke werden jetzt genannt und gezeigt (falls jemand meint, es würden noch welche fehlen – Ergänzungen können ja vorgenommen werden. „Checkfuchs“ hat Interviews mit Experten (z. B. dem Direktor der Wormser Museen als Nonnenmacher-Kenner, nach der Schenkung ist die Stadt Worms Besitzer der meisten nicht standortgebundenen Werke, dem GN-Biografen und der Kuratorin) geführt. Auf dieser Basis wurden die Texte zu den wichtigsten Werken von „checkfuchs“ erstellt. Sie sind eine notwendige Verstehenshilfe und eine Deutungsangebot. Sie können (und sollten bei Interesse) durch andere Deutungen ergänzt werden. So entstand der (neue!) Text zu den Werken Anmerkung: Das muss natürlich vorher abgesichert werden: Braucht man für die „Deutungsangebote“ einen eigenen externen Verfasser, oder kann das „checkfuchs“ selbst sein???.

Die Urheberrechte aller Fotos, auch von nicht standortgebundenen Werken, können besorgt werden. Selbstverständlich kann man Fotos von vergangenen „Aktionen“ (der Abbau/die Zerstörung des Werkes war Teil der Aktion des Künstlers) zeigen. Da „Aktionen“ darauf bauen, dass ihre Vergänglichkeit, Veränderbarkeit, ja sogar ihre Zerstörung teil des Kunstprozesses sind, wäre es geradezu ein Verstoßgegen die Kunstfreiheit, ihre Veröffentlichung zu verbieten. So werden selbstverständlich und zu recht Fotos von „abgefertigt“ oder „Wiese“ von Kurt Fleckenstein oder das Environment „Starfighter“ von Dieter Reick und viele andere in wikipedia alsFotos gezeigt Auch hier legen die künstlerischen Urheberrechte bei den Nonnenmacher-Erben und können vorgelegt werden.