„Alexander Gerst“ – Versionsunterschied

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'''Alexander Gerst''' (* [[3. Mai]] [[1976]] in [[Künzelsau]]) ist ein deutscher [[Geophysik]]er und [[Raumfahrer|Astronaut]].
'''Alexander Gerst''' (* [[3. Mai]] [[1976]] in [[Künzelsau]]) ist ein deutscher [[Geophysik]]er und [[Raumfahrer|Astronaut]].


jugend und fortschritttt
== Jugend und Ausbildung ==
Gerst wuchs im [[Hohenlohe|hohenlohischen]] Künzelsau auf. Er legte 1995 am Technischen Gymnasium in [[Öhringen]] das Abitur ab. Danach leistete er zunächst [[Zivildienst]] beim [[Deutsches Rotes Kreuz|DRK]]<ref>[http://www.dlr.de/iss/desktopdefault.aspx/tabid-6237/10282_read-22466/ Biografie auf dem Internetportal der DLR]</ref> und bereiste anschließend ein Jahr lang als Rucksacktourist verschiedene Länder. Stark beeindruckt von den Vulkanen [[Neuseeland]]s begann er Geophysik zu studieren und erlangte an der damaligen [[Karlsruher Institut für Technologie|Universität Karlsruhe]] das Diplom.<ref>[http://www.kit.edu/kit/pi_2014_14935.php Von der Karlsruher Geophysik auf die ISS], Presseinformation 043/2014, KIT</ref> Zudem studierte er Geowissenschaften in [[Wellington]], Neuseeland, und erhielt darin 2005 den [[Master#Master of Science (M.Sc.)|Master of Science]]. 2006 war er Sommerstipendiat des [[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt|Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR)]]. Eigenen Aussagen zufolge wurde sein Interesse an der [[Raumfahrt]] durch seinen Großvater geweckt, der als [[Funkamateur]] den Mond als Reflektor für Funkverbindungen [[Erde-Mond-Erde]] verwandte.

2007 erhielt Gerst den [[Bernd Rendel-Preis]] der [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|Deutschen Forschungsgemeinschaft]] für ausgezeichnete Nachwuchsgeophysiker.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.dfg.de/aktuelles_presse/preise/rendel_preis/2007/gerst.html | wayback=20090526231846 | text=Bernd Rendel-Preis 2007}}</ref>

Im Mai 2010 wurde er an der [[Universität Hamburg]] mit einer Forschungsarbeit zur [[Vulkanausbruch|Eruptionsdynamik]] des antarktischen Vulkans [[Mount Erebus]] [[Promotion (Doktor)|promoviert]].<ref>Alexander Gerst: ''The First Second of a Strombolian Volcanic Eruption.'' Dissertation, Universität Hamburg, 2010, [http://ediss.sub.uni-hamburg.de/volltexte/2010/4251/ Digitalisat]</ref>

Gerst ist [[Funkamateur]] mit dem [[Amateurfunkrufzeichen|Rufzeichen]] KF5ONO.<ref>{{FCC ULS|3353483|KF5ONO}}</ref>


== Raumfahrer ==
== Raumfahrer ==

Version vom 26. November 2014, 15:21 Uhr

Alexander Gerst
Alexander Gerst
Alexander Gerst
Land Deutschland
Organisation ESA
ausgewählt 20. Mai 2009
(EAC-Gruppe)
Einsätze 1 Raumflug
Start 28. Mai 2014
Landung 10. November 2014
Zeit im Weltraum 165d 08h 01min
EVA-Einsätze 1
EVA-Gesamtdauer 6h 13min
Raumflüge

Alexander Gerst (* 3. Mai 1976 in Künzelsau) ist ein deutscher Geophysiker und Astronaut.

jugend und fortschritttt

Raumfahrer

Gerst setzte sich beim Auswahlverfahren der ESA gegen 8407 andere Bewerber durch und wurde als einziger Deutscher unter sechs neuen Astronauten am 20. Mai 2009 der Öffentlichkeit vorgestellt.[1] Anfang September 2009 begann er seine Ausbildung im Europäischen Astronautenzentrum (EAC) in Köln[2] und wurde am 22. November 2010 nach Abschluss der Grundausbildung in einer offiziellen Zeremonie im EAC zum Astronauten ernannt.[3]

Am 18. September 2011 nominierte die ESA Gerst für einen Raumflug zusammen mit dem Russen Maxim Surajew und dem US-Amerikaner Reid Wiseman zur Internationalen Raumstation ISS. Der erfolgreiche Nachtstart von Sojus TMA-13M war am 28. Mai 2014 um 19:57 UTC in Baikonur. Gerst war als Bordingenieur der ISS-Expeditionen 40 und 41 bis zum 10. November 2014 im All.[4] Er ist nach Thomas Reiter und Hans Schlegel der dritte deutsche Astronaut auf der ISS. Seine Mission trug die Bezeichnung Blue Dot, nach dem Foto Pale Blue Dot, das die Erde aus großer Entfernung als „blassblauen Punkt“ zeigt.[5]

Nachdem sein Außenbordeinsatz im August 2014 zunächst verschoben worden war,[6] fand dieser gemeinsam mit Reid Wiseman unter der Bezeichnung US-EVA 27 am 7. Oktober 2014 statt. Während des 6 Stunden und 13 Minuten andauernden Einsatzes wurde unter anderem eine defekte Kühlpumpe umgelagert und ein neues Kabelsystem für den Greifarm installiert.[7]

Am 10. November 2014 landete er zusammen mit Surajew und Wiseman um 3:58 UTC in Kasachstan. Ein Ärzteteam der ESA untersucht, wie sich sein Organismus nach seinem schwerelosen Aufenthalt im Weltall an die irdische Schwerkraft anpasst.[8]

Overview-Effekt

Anlässlich der Landung beschrieb Johann-Dietrich Wörner, Vorstandsvorsitzender des DLR, den Overview-Effekt bei Alexander Gerst: „… erstens wie dünn die uns schützende Atmosphäre ist – das hat er immer wieder mal gesagt –, dass die Grenzen, die für uns auf der Erde so fürchterlich wichtig sind, von da oben nicht erkennbar sind, und dass ihn die kriegerischen Auseinandersetzungen, die wir immer wieder auf der Erde haben, die er leider auch beobachten musste, belasten. Ich fand, das waren ganz wichtige Aspekte. Die Wissenschaft, deshalb ist er da oben gewesen, aber das andere, dass er uns noch mal auch die Besonderheit des blauen Punktes – er hat ja seine Mission „Blue Dot“ genannt –, des blauen Punktes im Weltall, diese Besonderheit, dass er die auch noch mal emotional herausgestellt hat.“[9]

Siehe auch

Commons: Alexander Gerst – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. ESA rekrutiert neue europäische Astronauten für die bemannte Raumfahrt und Exploration der nächsten Generation (Pressemitteilung der ESA vom 20. Mai 2009)
  2. Europas neue Astronautenklasse meldet sich zur Ausbildung.
  3. Pressemitteilung der ESA vom 17. November 2010.
  4. Deutscher ESA-Astronaut Alexander Gerst fliegt 2014 zur Raumstation! ESA, 18. September 2011, abgerufen am 18. September 2011.
  5. Announcing Blue Dot mission logo. ESA, 22. September 2013, abgerufen am 20. Februar 2014 (englisch).
  6. Alexanders Aussenbordeinsatz verschoben@blogs.esa.int, abgerufen 7. Oktober 2014
  7. Spacewalk 7 October for Alexander and Reid@blogs.esa.int2014; Bilder: Astronaut Alexander Gerst bereitet sich auf Ausstieg ins All vor, abgerufen 7. Oktober 2014
  8. [1] (Internetseite des FOCUS, abgerufen am 10. November 2014)
  9. im Gespräch mit Christine Heuer, „Das nächste Ziel ist der Mond“@deutschlandfunk.de, 10. November 2014