„Wintermoor“ – Versionsunterschied

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== Geographie ==
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Wintermoor liegt etwa acht Kilometer nördlich der Kernstadt Schneverdingen direkt am [[Naturschutzgebiet Lüneburger Heide|Naturschutzpark Lüneburger Heide]]. Bei Wintermoor liegt die Quelle der [[Este (Fluss)|Este]].
Wintermoor liegt etwa acht Kilometer nördlich der Kernstadt Schneverdingen direkt am [[Naturschutzgebiet Lüneburger Heide|Naturschutzpark Lüneburger Heide]]. Bei Wintermoor liegt die Quelle der [[Wümmw h
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== Geschichte ==
== Geschichte ==

Version vom 26. November 2014, 07:20 Uhr

Wintermoor
Koordinaten: Koordinaten fehlen! Hilf mit.Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Höhe: 58 m
Einwohner: 424 (2. Jul. 2012)
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 29640
Vorwahl: 05198

Wintermoor (niederdeutsch/plattdüütsch Wintemaur) ist ein Ortsteil der Stadt Schneverdingen im Landkreis Heidekreis in Niedersachsen. Der westliche Nachbarortsteil heißt Wintermoor-Geversdorf/Wintemaur-Gäbesdörp.

Geographie

Wintermoor liegt etwa acht Kilometer nördlich der Kernstadt Schneverdingen direkt am Naturschutzpark Lüneburger Heide. Bei Wintermoor liegt die Quelle der [[Wümmw h Heicoh ist ein arschloch !


)|Este]].

Geschichte

1901 erhielt Wintermoor, das damals gerade einmal 106 Einwohner hatte, Anschluss an die Heidebahn. Am 9. April 1945 wurde der Wintermoorer Bahnhof von englischen Kampfflugzeugen bombardiert und nahezu vollständig zerstört. Während des Zweiten Weltkrieges wurde in Wintermoor ein Friedhof eingerichtet, auf dem 1947 eine kleine Kapelle gebaut wurde. 1968 wurde diese durch einen Neubau mit Turm und eigens aus Frankreich importierten farbigen Fensterscheiben ersetzt. Ebenfalls auf dem Friedhof befindet sich ein Ehrenmal, das der Verstorbenen und vermissten Wintermoorern aus den beiden Weltkriegen gedenkt. 1991 kamen zwei Gedenksteine und 26 Namenstafeln dazu. Diese erinnern an das Schicksal der KZ-Häftlinge aus den Zügen der Heidebahn, von denen wenige Tage vor Kriegsende 156 Tote in einem Massengrab direkt am Gleis verscharrt wurden.[1]

Am 1. März 1974 wurde Wintermoor in die Gemeinde Schneverdingen eingegliedert.[2]

Waldkrankenhaus Wintermoor

1942/43 wurde in Wintermoor das Gesundungshaus Wintermoor von sowjetischen und polnischen Zwangsarbeitern gebaut und am 8. Februar 1943 eröffnet. Es diente als Hamburger Ausweichkrankenhaus und hatte zunächst eine Kapazität von 400 Betten. Im Juli 1943 wurde das Krankenhaus auf 825 Betten erweitert. Es standen Abteilungen für Innere Medizin, Infektions- und Lungenkrankheiten, Chirurgie sowie ein Röntgenlabor, mehrere Operationsräume und eine Apotheke zur Verfügung. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befand sich die Anlage 2, die als Ausweichmöglichkeit für die Kinderklinik des Universitätskrankenhauses Eppendorf genutzt wurde. 1947/48 wurde die Einrichtung in eine Tuberkuloseklinik umgewandelt und erhielt 1949 den Namen Hamburgisches Krankenhaus Wintermoor, in der Zeit waren noch 752 Betten vorhanden. Ab 1968 nannte sich das Krankenhaus Fachklinik für Erkrankungen der Atemwege. 1976 gab Hamburg die Klinik auf. Danach nutzte die ENDO-Klinik Hamburg-Altona (eine Fachklinik für Knochen- und Gelenkchirurgie) den Teil 1 der Anlage. Die Nutzung erfolgte vorwiegend zur Patientenrehabilitation. Die ENDO-Klinik gab den Standort Wintermoor Ende 1997 auf. Danach übernahm das privat geführte Pflegezentrum Wintermoor die bis dahin von der ENDO-Klinik genutzte Liegenschaft und errichtete ein Altenpflegeheim. Die Betriebsgesellschaft des Pflegezentrums Wintermoor geriet in wirtschaftliche Schwierigkeiten und wurde 2005 unter Insolvenzverwaltung gestellt. Die Gebäude sind seither ungenutzt und sind vom Verfall bedroht. Ein Zwangsversteigerungstermin vor dem zuständigen Amtsgericht Soltau im Januar 2010 blieb ohne Ergebnis, da sich kein Käufer fand. Im Jahre 2011 wurde das Grundstück von der Wohnungsbau-, Ansiedlungs- und Fremdenverkehrsgesellschaft mbH Schneverdingen erworben und befindet sich noch in deren Besitz.[3]

Im ehemaligen Teil 2 der Gesamtanlage befindet sich das Jugendwaldheim Ehrhorn.[4] Ein Großteil der ehemaligen Gebäude wurde abgerissen oder umgebaut.[5]

Der Hauenstein

Der Hauenstein erinnert an die historische Grenze des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg und des Bistums Verden

An der Stelle des historischen Hauensteins (niederdeutsch behaven = behauener Stein) erinnert heute dieser 2007 gesetzte Findling an den Grenzstein, der hier seit dem Mittelalter den umstrittenen Grenzbereich der oberen Wümme zwischen dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg und dem Bistum Verden festigte. 1575 wurde die Grenze endgültig festgelegt und 1580 mit Grenzsteinen markiert, nachdem seit dem 13. Jahrhundert Streitigkeiten um dieses Gebiet geherrscht hatten. An diesem Drei-Grenzen-Eck trafen sich das Amt Harburg vom Fürstentum Lüneburg mit seiner Vogtei Tostedt, das Amt Winsen mit seiner Vogtei Amelinghausen sowie von Seiten des Bistums Verden das Amt Rotenburg mit seiner Vogtei Schneverdingen.[6]

Vereine

Die Freiwillige Feuerwehr Ehrhorn/Wintermoor wurde 1947 gegründet. Zwei Jahre später wurde der Schützenverein Gut Ziel gegründet, 1953 folgte im Nachbarort Wintermoor-Geversdorf der Schützenverein Erika. Weitere Vereine in Wintermoor sind der Sportverein SG Wintermoor 68, der die Sportarten Fußball, Tischtennis, Judo, Gymnastik, Kinderturnen und Zumba anbietet, die Volkstanzgruppe Wintermoorer Moorkluten und der Wintermoorer Oldtimer Club.

Politik

Ortsvorsteherin ist Karin Meyer. Ortsvorsteherin für Wintermoor Geversdorf ist Hendrikje Köster

Verkehr

Haltestelle Wintermoor

Durch den Ort verlaufen die Bundesstraße 3, die Landesstraße 171 und die Kreisstraße 32. Zudem besteht ein Haltepunkt an der Heidebahn an der Strecke von Buchholz in der Nordheide über Soltau und Bennemühlen nach Hannover.

Einzelnachweise

  1. Informationen zur Kriegsgräbergedenkstätte auf wintermoor.de
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 235.
  3. Matthias Kanitz-Kabel: Seit 2005 steht das ehemalige Krankenhaus leer: Alte Klinik Wintermoor – ein trauriges Bild des Verfalls. Hamburger Abendblatt vom 15. Januar 2010
  4. Das Waldpädagogikzentrum Lüneburger Heide - Haus Ehrhorn auf landesforsten.de
  5. Informationen zum Waldkrankenhaus Wintermoor auf geschichtsspuren.de
  6. Tafel am Hauenstein