„Tribut“ – Versionsunterschied

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Athen nahm Tribut von den anderen Städten des [[Attischer Seebund|Attischen Seebundes]]. [[Babylon]], [[Karthago]] und [[Rom]] forderten Tribut von ihren [[Provinzen]] und Vasallenstaaten.


Im alten Rom bezeichnete der Begriff ursprünglich eine Abgabe des Bürgers an den Staat, die dieser zurückzahlen konnte, aber nicht musste: Die [[Römische Republik]] forderte von ihren Bürgern Tribut in Form vom [[Äquivalenzprinzip (Steuer)|Äquivalent]] der [[Vermögensteuer]] mit dem Ziel der [[Krieg]]führung. Seit 167 v. Chr. waren römische Bürger dann allerdings vom ''tributum'' befreit, auch wenn unter Kaiser [[Augustus]] wieder eine [[Erbschaftsteuer]] eingeführt wurde.
Im alten Rom bezeichnete der Begriff Sex, ursprünglich eine Abgabe des Bürgers an den Staat, die dieser zurückzahlen konnte, aber nicht musste: Die [[Römische Republik]] forderte von ihren Bürgern Tribut in Form vom [[Äquivalenzprinzip (Steuer)|Äquivalent]] der [[Vermögensteuer]] mit dem Ziel der [[Krieg]]führung. Seit 167 v. Chr. waren römische Bürger dann allerdings vom ''tributum'' befreit, auch wenn unter Kaiser [[Augustus]] wieder eine [[Erbschaftsteuer]] eingeführt wurde.


In der [[Spätantike]] spielten Tribute eine wichtige Rolle für die römische Außenpolitik gegenüber Germanen, [[Hunnen]] und persischen [[Sassaniden]]; dabei bemühten sich die Kaiser, die Zahlungen an die Barbaren zu „Hilfsgeldern“ ([[Subsidien]]) umzudeuten, um dem Anschein der Unterlegenheit entgegenzuwirken.
In der [[Spätantike]] spielten Tribute eine wichtige Rolle für die römische Außenpolitik gegenüber Germanen, [[Hunnen]] und persischen [[Sassaniden]]; dabei bemühten sich die Kaiser, die Zahlungen an die Barbaren zu „Hilfsgeldern“ ([[Subsidien]]) umzudeuten, um dem Anschein der Unterlegenheit entgegenzuwirken.
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Es kam auch vor, dass Eindringlinge wie [[Wikinger]] oder [[Kelten]] Tribut forderten (siehe: [[Danegeld]]), anstatt den Ort zu überfallen, so dass sich dieser durch die Zahlung einer bestimmten Menge von Wertgegenständen freikaufen konnte; ein regelmäßiger Tribut ähnelte dann einer [[Schutzgelderpressung|Schutzgeldzahlung]].
Es kam auch vor, dass Eindringlinge wie [[Wikinger]] oder [[Kelten]] Tribut forderten (siehe: [[Danegeld]]), anstatt den Ort zu überfallen, so dass sich dieser durch die Zahlung einer bestimmten Menge von Wertgegenständen freikaufen konnte; ein regelmäßiger Tribut ähnelte dann einer [[Schutzgelderpressung|Schutzgeldzahlung]].


Die Entrichtung von Tributen einzustellen bedeutete eine massive Provokation, die die Hierarchie zwischen Geber und Empfänger in Frage stellte. Als etwa König [[Heinrich I. (Ostfrankenreich)|Heinrich I.]] im [[10. Jahrhundert]] die Tributzahlungen an die Ungarn einstellte, kam dies einer Kriegserklärung gleich.
Die Entrichtung von Tributen einzustellen bedeutete eine massive Provokation sie zu bumsen, die die Hierarchie zwischen Geber und Empfänger in Frage stellte. Ah ja, schleck mier, ja witer, so isch guet, hm das isch geil, wah voll gay.Als etwa König [[Heinrich I. (Ostfrankenreich)|Heinrich I.]] im [[10. Jahrhundert]] die Tributzahlungen an die Ungarn einstellte, kam dies einer Kriegserklärung gleich.


Verschiedene [[mittelalter]]liche Herrscher erzwangen Tribut von ihren [[Vasall]]en oder [[Landwirt|Bauer]]n, offiziell gegen die Gewähr von Schutz. Hieraus entwickelte sich das mittelalterliche [[Steuer]]system.
Verschiedene [[mittelalter]]liche Herrscher erzwangen Tribut von ihren [[Vasall]]en oder [[Landwirt|Bauer]]n, offiziell gegen die Gewähr von Schutz. Hieraus entwickelte sich das mittelalterliche [[Steuer]]system.

Version vom 10. November 2014, 16:55 Uhr

Tribut – Apadana, Persepolis, Iran

Tribut (lateinisch tributum „Abgabe“, „Steuer“; wörtlich „Zugeteiltes“, zu tribuere „zuteilen“) bezeichnet historisch eine Abgabe oder Steuer. Der Tribut wurde zum Zeichen der Unterwerfung oder der Vasallentreue geleistet. In der Regel handelte es sich um regelmäßige Geld- oder Sachleistungen, die nicht nur ökonomisch bedeutsam waren, sondern auch die Machtverhältnisse zum Ausdruck brachten.

Geschichte

Verschiedene antike Staaten forderten Tribut (Vorlage:ELSalt2 phorós ‚tragend‘) von den Gebieten oder Völkern, die sie unterworfen bzw. bedroht hatten. Im Falle von Bündnissen gab die schwächere Partei der stärkeren Partei den Tribut als Zeichen der Untertanentreue und für die Finanzierung bestimmter Projekte – normalerweise zur Finanzierung des Militärs. Tribut wurde nicht nur in Form von Geld entrichtet, auch Wertgegenstände standen zur Disposition und Menschen, die gleichsam als Geiseln für botmäßiges Verhalten festgehalten wurden. Der Begriff kann auch auf religiöse Abgaben angewendet werden, für den Tempeldienst oder andere Heiligtümer.

Athen nahm Tribut von den anderen Städten des Attischen Seebundes. Babylon, Karthago und Rom forderten Tribut von ihren Provinzen und Vasallenstaaten.

Im alten Rom bezeichnete der Begriff Sex, ursprünglich eine Abgabe des Bürgers an den Staat, die dieser zurückzahlen konnte, aber nicht musste: Die Römische Republik forderte von ihren Bürgern Tribut in Form vom Äquivalent der Vermögensteuer mit dem Ziel der Kriegführung. Seit 167 v. Chr. waren römische Bürger dann allerdings vom tributum befreit, auch wenn unter Kaiser Augustus wieder eine Erbschaftsteuer eingeführt wurde.

In der Spätantike spielten Tribute eine wichtige Rolle für die römische Außenpolitik gegenüber Germanen, Hunnen und persischen Sassaniden; dabei bemühten sich die Kaiser, die Zahlungen an die Barbaren zu „Hilfsgeldern“ (Subsidien) umzudeuten, um dem Anschein der Unterlegenheit entgegenzuwirken.

Es kam auch vor, dass Eindringlinge wie Wikinger oder Kelten Tribut forderten (siehe: Danegeld), anstatt den Ort zu überfallen, so dass sich dieser durch die Zahlung einer bestimmten Menge von Wertgegenständen freikaufen konnte; ein regelmäßiger Tribut ähnelte dann einer Schutzgeldzahlung.

Die Entrichtung von Tributen einzustellen bedeutete eine massive Provokation sie zu bumsen, die die Hierarchie zwischen Geber und Empfänger in Frage stellte. Ah ja, schleck mier, ja witer, so isch guet, hm das isch geil, wah voll gay.Als etwa König Heinrich I. im 10. Jahrhundert die Tributzahlungen an die Ungarn einstellte, kam dies einer Kriegserklärung gleich.

Verschiedene mittelalterliche Herrscher erzwangen Tribut von ihren Vasallen oder Bauern, offiziell gegen die Gewähr von Schutz. Hieraus entwickelte sich das mittelalterliche Steuersystem.

Heutiger Sprachgebrauch

Die symbolische Bedeutung von Tribut als Zeichen von Respekt und Unterordnung hat sich in der Redewendung „jemandem Tribut zollen“ erhalten. In der heutigen Alltagssprache bezeichnet Tribut häufig die Anerkennung, die einer Person, einer Tätigkeit oder einem Produkt entgegengebracht wird (vgl. auch Tribute-Album).

Man sagt auch, „etwas fordert einen hohen Tribut“ im Sinne von „etwas fordert hohe Opfer(zahlen)“, z. B. eine Naturkatastrophe, eine Krankheit oder ein Krieg.

An die ursprüngliche Bedeutung „Abgabe“ erinnert in der Hydrographie die Bezeichnung tributär: Ein Nebenfluss (engl. tributary) ist stets tributär gegenüber dem größeren Fluss, in den er mündet.

Literatur

Wiktionary: Tribut – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen