„Jeanne Calment“ – Versionsunterschied

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Version vom 30. Oktober 2014, 11:11 Uhr

Jeanne Calment vor der Hochzeit im Jahr 1895

Jeanne Louise Calment (* 21. Februar 1875 in Arles, Frankreich; † 4. August 1997 ebenda) hält seit 1990 den Rekord des höchsten erreichten Lebensalters eines Menschen. Sie war der erste Mensch, der erwiesenermaßen seinen 116. bis 122. Geburtstag erreichte.

Leben

PUPS

Jeanne Calments Geburtsurkunde
Jeanne Calments Eltern etwa 1905–1910
Jeanne Calment im Jahr 1896

Die in Arles geborene Südfranzösin war die Schwester von François Calment (1865–1962) und die Tochter des Schiffbauers Nicolas (1838–1931) und Marguerite Calment geborene Gilles (1838–1924), die einer Müllersfamilie entstammte.

Jeanne heiratete am 8. April 1896 einen Cousin zweiten Grades – ihre Großväter waren Brüder – Fernand Nicolas Calment (1868–1942), einen vermögenden Ladenbesitzer. Er versetzte Jeanne Calment in die Lage, nie viel arbeiten zu müssen, sondern ein geruhsames Leben führen und Hobbys wie dem Tennissport, Radfahren, Schwimmen, Rollschuhlaufen, Klavierspielen und der Opernkunst nachgehen zu können. Ihr Mann verstarb im Jahr 1942 an einer Vergiftung durch einen Nachtisch mit verdorbenen, eingemachten Kirschen. Calments Tochter, Yvonne (1898–1934), starb an einer Lungenentzündung. Danach zog sie ihren Enkel Frédéric (1926–1963) groß, der später Arzt wurde und im Alter von 36 Jahren bei einem Motorradunfall ums Leben kam. Zwei Jahre nach dem Tod des Enkels verkaufte die damals 90-Jährige ihre Wohnung gegen Zahlung einer Leibrente von 2.500 Francs pro Monat an den 47-jährigen Rechtsanwalt Andre-François Raffray. Nach ihrem Tod sollte die Wohnung an Raffray fallen. Raffray erlebte das Ende seiner Zahlungsverpflichtung jedoch nicht mehr. Als er im Dezember 1995 mit 77 Jahren an Krebs verstarb, musste seine Witwe die Rentenzahlungen fortsetzen. Die rund 900.000 Francs, die er bis dahin bezahlt hatte, entsprachen dem dreifachen Marktpreis der Wohnung.

Internationale Bekanntheit erlangte sie im Alter von 113 Jahren, als sie davon berichtete, wie sie als 14-Jährige 1889 dem Maler Vincent van Gogh begegnete. Dieser kaufte in einem Geschäft, das ihren zukünftigen Verwandten gehörte und in dem sie Verkäuferin war, Malerbedarf. Calment wusste jedoch nichts Positives über ihn zu berichten: Nach ihren Aussagen stand sie einem schmutzigen, schlecht gekleideten und unhöflichen Menschen gegenüber. Sie erinnerte sich außerdem an den Bau des Eiffelturms.[1] Nach einem Interview sprach ihr das Guinness-Buch der Rekorde den Titel des ältesten lebenden Menschen zu. Kurz darauf wurde dieser jedoch an die US-Amerikanerin Carrie White vergeben, deren Lebensdaten inzwischen allerdings widerlegt wurden[2]. Nach Whites Tod 1991 erhielt Calment den Titel zurück. Im selben Jahr hatte sie einen Kurzauftritt in dem Film Vincent et moi („Vincent und ich“), wodurch sie zur bis dahin ältesten Schauspielerin wurde. Es folgten 1995 der Dokumentarfilm Au-delà de 120 ans avec Jeanne Calment („Jenseits der 120 Jahre mit Jeanne Calment“) und 1996 die CD Maîtresse du temps („Herrin der Zeit“), auf der sie zu Techno-Rhythmen ihre Lebenserinnerungen sprach. Sie tat dies vor allem, um ein paar Kleinbusse für ihr Altersheim finanzieren zu können. Das Altersheim, in dem Calment ihre letzten Lebensjahre verbrachte, trägt heute ihren Namen.

Am 12. Mai 1990 übertraf sie das Alter der in Deutschland geborenen US-Amerikanerin Augusta Holtz, die nach heutigem Forschungsstand bis dahin den menschlichen Altersrekord hielt. Calment starb 1997 mit 122 Jahren und 164 Tagen, der bis heute längsten validierten Lebensspanne. Ihr Fall wurde unter allen Supercentenarians am umfassendsten dokumentiert.[3]

Gesundheit

Calment fing mit 85 das Fechten an und fuhr noch als 100-Jährige Fahrrad. Bis zum Alter von 110 lebte sie alleine, erst 1985 zog sie in ein Altersheim. Bei einem Sturz im Alter von 115 Jahren brach sie sich zwei Knochen und war nach einer Operation fortan auf den Rollstuhl angewiesen. Blind und fast taub erlebte Calment ihre letzten Jahre, blieb aber geistig rege. Sie tat nach eigenen Aussagen nie etwas Besonderes, um gesund zu bleiben.

Jeanne Calment war seit 1896 Raucherin und versuchte erst 1992 mit 117 Jahren das Rauchen aufzugeben, kehrte jedoch ein Jahr später wieder zur Zigarette zurück. Endgültig Schluss war allerdings wiederum ein Jahr darauf im Alter von 119 Jahren. Infolge ihrer Blindheit war sie nicht mehr in der Lage, sich selbst eine Zigarette anzuzünden, und sie hasste es, andere um Hilfe zu bitten. Laut ihrem Arzt spielten dabei keine gesundheitlichen Aspekte, sondern vielmehr Calments Stolz eine Rolle. Sie selbst führte ihr Alter auf den Genuss von Olivenöl, Knoblauch, Gemüse und Portwein zurück.

Siehe auch

Literatur

  • Michel Allard, Victor Lèbre, Jean-Marie Robine: Jeanne Clament. From Van Goghs time to ours („Les 120 ans de Jeanne Calment. Doyenne de l’humanité“). Freman, New York 1998, ISBN 0-7167-3251-3 (enthält u. a. Interviews mit Jeanne Calment).
  • France Cavalié: Jeanne Clament. L’oubliée de Dieu. Editions TF!, Boulogne 1995, ISBN 2-87761-072-1.
  • Jean-Marie Robine, Michel Allard: Jeanne Calment. Validation of the Duration of Her Life. In: Bernard Jeune (Hrsg.): Validation of Exceptional Longevity. Odense University Press, Odense 1999, ISBN 87-7838-466-4.
  • Gabriel Simonoff et al.: Jeanne Calment. Le passion de vivre. Editions du Rocher, Paris 1995.

Einzelnachweise

  1. http://news.google.com/newspapers?id=CL4RAAAAIBAJ&sjid=jOwDAAAAIBAJ&pg=1584,3192209
  2. Supercentenarians (PDF; 306 kB), S. 274-276
  3. J.-M. Robine, M. Allard: Jeanne Calment: Validation of the Duration of Her Life. In: Bernard Jeune, James W. Vaupel (Hrsg.): Validation of Exceptional Longevity