„Humboldt-Gymnasium Köln“ – Versionsunterschied

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* [[Hans Knipp]] (1946-2011), kölscher Texter und Liedermacher
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* [[Hermann-Josef Arentz]] (* 1953), Politiker
* [[Hermann-Josef Arentz]] (* 1953), Politiker
* Matthäus der Erste seines Namens (* im Jahre Null), Kängurumissionar


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 18. Oktober 2014, 22:04 Uhr

Humboldt-Gymnasium Köln
Schulform Gymnasium
Gründung 1833
Adresse Kartäuserwall 40
Ort Köln
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 55′ 35″ N, 6° 56′ 55″ OKoordinaten: 50° 55′ 35″ N, 6° 56′ 55″ O
Träger Stadt Köln
Schüler 1223
Leitung Harald Junge
Website www.humboldt-koeln.de

BW

Das Humboldt-Gymnasium Köln ist das größte Gymnasium der Kölner Innenstadt. Es ist benannt nach dem deutschen Naturforscher Alexander von Humboldt (1769–1859).

Die Schule ist ein sprachliches und naturwissenschaftliches Gymnasium. Zu ihren Besonderheiten zählt die starke Ausrichtung auf Musikpädagogik. Um dem „Musikzweig“ anzugehören, müssen die Schüler bei der Einschulung einen mehrstufigen Eignungstest durchlaufen. Die „M-Klassen“ arbeiten mit der Rheinische Musikschule und der Hochschule für Musik und Tanz Köln zusammen.

Geschichte

Der Vorläufer des Humboldt-Gymnasiums war die 1833 gegründete Provincial Gewerbeschule im Karmelitenkloster am Kölner Waidmarkt. Hier wurden 30 Kinder in zwei Klassen unterrichtet. Gewerbeschulen waren einer von drei Schultypen, die die Preußische Regierung von den Städten in ihrem Einflussgebiet zur Allgemeinbildung der Kinder einforderte.[1] In der Gewerbeschule wurden neben den Naturwissenschaften und technischem Zeichnen auch handwerkliche Fähigkeiten und – im Unterschied zu den Lateinschulen – lebende Sprachen gelehrt.

1869 zog die Schule in ein neues Gebäude an der Humboldtstraße um. 1882 stieg die Gewerbeschule in den Rang einer Oberrealschule, also eines Gymnasiums auf. Nach der Zerstörung des Gebäudes im Zweiten Weltkrieg 1943 verteilten sich die Schüler auf andere Gymnasien der Stadt, etwa das Irmgardis-Gymnasium und das Gymnasium Nippes. 1958 startete die Schule als mathematisch-naturwissenschaftliches Gymnasium in seinem Neubau am Kartäuserwall. Ab da nannte es sich nach dem Naturforscher Alexander von Humboldt „Humboldt-Gymnasium“.

Musikgymnasium

1966 erfolgte zusammen mit der Rheinischen Musikschule die Ausrichtung auf Musik durch Gründung des „Musikgymnasialen Zweigs“.[2] Initiator dieser Verbindung war der erste Direktor der Rheinischen Musikschule, Hugo Wolfram Schmidt. Schmidt war ab 1930 am Gymnasium Kreuzgasse als Musiklehrer tätig gewesen, wurde Lehrerfunktionär bei den Nationalsozialisten, verlor nach dem Krieg wegen seiner „Mitläuferschaft“ bei den Nazis die Lehrerlaubnis, kehrte jedoch 1949 als Musiklehrer zurück, diesmal ans Humboldt-Gymnasium.[3] Es blieb so lange bei einem „Schulversuch“, bis 1969 die Landesregierung der Schule den Status eines „Musikgymnasiums als musisches Gymnasium besonderer Art“ genehmigte. Pläne Schmidts und anderer, die Musikklassen zur eigenständigen Schule mit Internat auszugliedern, waren damit hinfällig.

Das Modell führte für viele Schüler zum Erfolg als Profimusiker. Noch bis 1986 gab es keinen Abiturient mit Musik als Studienwunsch, der bei der Aufnahmeprüfung einer Musikhochschule durchfiel. 1986 führten Schüler des Gymnasiums in Kooperationen mit der Kölner Oper die Kinderoper Die beiden Musikanten von Peter Maxwell Davies auf. Zahlreiche Schüler waren beim Musikwettbewerb Jugend musiziert erfolgreich.[4]

Bekannte Schüler

Siehe auch

  • andere Humboldt-Gymnasien
  • Dokumentarband des Vereins der Freunde und Förderer des Musikgymnasiums der Stadt Köln e. V.: „20 Jahre Musikgymnasium: '66 - '86; Klassen mit musikpraktischem Unterricht am Humboldt-Gymnasium“, 1986. Signatur 1K7313 in der Universitätsbibliothek Köln
  • Dokumentarband „150 Jahre Schule in Köln Beispiel: Humboldt-Gymnasium 1833 - 1983“, Humboldt-Gymnasium 1983, OCLC 174363260.

Einzelnachweise

  1. Die anderen beiden Schultypen Preussens waren die Lateinschule und die Höhere Bürgerschule.
  2. Humboldt-Gymnasium wird 175. In: Kölner Stadtanzeiger. 10. September 2008.
  3. Michael Custodis: Die soziale Isolation der neuen Musik: zum Kölner Musikleben nach 1945. Ausgabe 54, Franz Steiner Verlag, 2004, ISBN 3-515-08375-8, S. 137.
  4. 20 Jahre Musikgymnasium 1966 - 1986. (Festschrift)
  5. Matthias Harder: Erfahrung Krieg. Zur Darstellung des Zweiten Weltkrieges in den Romanen von Heinz G. Konsalik, Königshausen & Neumann, Würzburg 1999, S. 230. ISBN 3-8260-1565-7. In diesem Buch (S. 230) wird Konsalik zu seiner Mitgliedschaft in der Hitlerjugend (HJ) befragt und antwortet: „Ich besuchte das Kölner Humboldt-Gymnaskum; da hieß es eines Tages: Alle treten jetzt dem Jungvolk bei. Da schloß sich keiner aus. Und unser Direktor konnte voll Stolz dem HJ-Gebietsführer melden: 95 % meiner Schüler des Humboldt-Gymnasiums sind Mitglieder des Jungevolks oder der HJ.“