„Katzenjunges“ – Versionsunterschied

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Als '''Katzenjunges''', '''Kätzchen''', '''Jungkatze''', '''Katzenkind''' oder '''Katzenwelpe''' bezeichnet man das [[Jungtier]] der [[Hauskatze]].
Als '''Katzenjunges''' oder '''Jungkatze''' wird ein [[Jungtier]] der [[Hauskatze]] bezeichnet. Umgangssprachlich ist das [[Diminutiv]] '''Kätzchen''' am häufigsten,<ref>„Kätzchen“ ist nach dem Wortschatzportal der [[Universität Leipzig]] der verbreitetste Begriff für eine kleine Katze. Er hat eine Häufigkeitsklasse HK14. Die anderen Begriffe kommen auf eine Häufigkeitsklasse von HK20 bis HK22; „Katzenwelpe“ kommt dagegen hier nicht vor.</ref> daneben gibt es noch ''Katzenkind'' und ''Katzenbaby''. Nach [[Johann Christoph Adelung|Adelung]] wurden um 1800 Katzenjunge im norddeutschen Sprachraum vereinzelt auch ''Kitte'' genannt,<ref>„Eine junge Katze wird in Osnabrück Kitte genannt.“ [[Johann Christoph Adelung]] in: ''Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe.'' Leipzig 1793-1801. Stichwort: ''Katze.''<p>Wohingegen „junge Hunde so wohl bey den Jägern, als in Niedersachsen Wölfe, junge Wölfe,[..] bey dem Ottfried ''Vuelfa'', im Engl. ''Whelps,'' [genannt werden].“ derselbe im selben Werk, Stichwort: ''Hund.''</ref> was der englischsprachigen Bezeichnung ''kitten'' ähnelt.

In der [[Veterinärmedizin]] spricht man auch von '''Katzenwelpen''',<ref>{{Literatur|Autor=Marian C. Horzinek, Vera Schmidt, Hans Lutz:|Titel=Krankheiten der Katze|Verlag=Georg Thieme Verlag|Auflage=4., überarbeitete|Jahr=2005|ISBN=978-3830410492|Seite=852}}<br />{{Literatur|Autor=Ad Rijnberk, Freek J. van Sluijs|Titel=Die richtige Diagnose in der Kleintierpraxis: Untersuchung und Befunderhebung|Verlag=Ashgate Publishing|Auflage=1.|Jahr=2011|Seiten=20|ISBN=978-3899930801}}<br />{{Literatur| Autor=A. Holzmann| Titel=Fleischfresser| Herausgeber=Eberhard Grunert, K. Arbeiter| Sammelwerk=Tiergeburtshilfe| Auflage=4., neubearb.| Verlag=Parey| Ort=Berlin, Hamburg| Jahr=1993| ISBN=3-489-53416-6| Seiten=594–602}}<br />{{Literatur|Autor=Christopher Day|Titel=Homöopathie in der Kleintierpraxis: Grundlagen und Praxis|Verlag=Georg Thieme Verlag|Auflage=1.|jahr=2004|ISBN=978-3830490852|Seiten=63}}</ref> während [[Welpe]] im allgemeinen sowie im [[Zoologie|zoologischen]] und [[Jägersprache|jagdlichen]] Sprachgebrauch für einen jungen [[Hunde|Hund]], [[Wolf]], oder [[Echte Füchse|Fuchs]] steht.<ref name="DWB">''[[Deutsches Wörterbuch]]'', begründet von [[Brüder Grimm|Jacob und Wilhelm Grimm]], [http://www.woerterbuchnetz.de/DWB?lemma=welpe Stichwort: WELP(E)]; [http://www.dwds.de/?qu=Welpe Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache, Stichwort: 'Welpe'].<br />Exemplarisch für das 17. Jahrhundert: [[Justus Georg Schottelius]], [http://books.google.de/books?id=9d4iAAAAQBAJ&pg=PA1445 Ausführliche Arbeit von der teutschen HaubtSprache, 1663, S. 1445; Reprint: Walter de Gruyter, 01.01.1995 - 1493 Seiten].<br/>Exemplarisch für das 19. Jahrhundert: [http://books.google.de/books?id=2ONIAAAAcAAJ&dq=welpe%20Hund&hl=de&pg=PA595 Johann Christoph von Schmid, Schwäbisches Wörterbuch: mit etymologischen und historischen Anmerkungen, S. 595, E. Schweizerbart, 1831 - 630 Seiten].<br />Exemplarisch für das 20. Jahrhundert: [[Oskar von Riesenthal]], [http://books.google.com/books?id=otqEAAAAIAAJ&pg=PA591 Riesenthals Jagdlexikon, Nachschlage-und Handbuch für Jäger und Jagdfreunde, J. Neumann 1916, 636 Seiten, S. 591]</ref>


== Geburt und Entwicklung ==
== Geburt und Entwicklung ==

Version vom 18. Juli 2014, 14:17 Uhr

Katzenjunges

Als Katzenjunges, Kätzchen, Jungkatze, Katzenkind oder Katzenwelpe bezeichnet man das Jungtier der Hauskatze.

Geburt und Entwicklung

Ein neugeborenes Kätzchen

Ein Wurf der Hauskatze besteht gewöhnlich aus zwei bis fünf Katzenkindern. Sie werden nach einer Tragzeit von 64 bis 67 Tagen geboren, wobei die durchschnittliche Trächtigkeitsdauer 66 Tage dauert.[1] Die Kätzchen kommen in einer Hülle aus Eihaut, die als Amnion bezeichnet wird, zur Welt. Das Amnion wird von der gebärenden Katze aufgeknabbert und auch gegessen.[2]

Zum Überleben sind die kleinen Katzenbabys in den ersten Wochen auf die Fürsorge ihrer Mutter angewiesen. In diesen sind sie ohne Stimulation durch deren Mutter unfähig, Urin und Kot abzusetzen. Auch ihre Körpertemperatur können Katzenjungen in den ersten drei Wochen noch nicht allein regulieren,[3] so dass Kätzchen, die in einer Umgebungstemperatur von unter 27 Grad Celsius geboren werden, an Hypothermie sterben können, wenn sie nicht vom Muttertier warmgehalten werden.

Katzenkinder trinken bei ihrer Mutter

Die Muttermilch ist für die Ernährung der Kätzchen und deren gesundes Wachstum sehr wichtig; sie enthält Antikörper, die die Jungtiere vor Infektionskrankheiten schützen.[4] Da neugeborene Katzenjunge noch unfähig sind, konzentriertes Urin zu generieren, haben sie einen sehr hohen Flüssigkeitsbedarf.[5]

Katzenjunge öffnen ihre Augen etwa sieben bis zehn Tage nach ihrer Geburt. Zunächst ist die Retina noch schwach entwickelt. Die der erwachsener Katzen entsprechende Sehfähigkeit erreichen sie erst im Alter von etwa 10 Wochen nach ihrer Geburt.[6]

Zwischen der zweiten und siebenten Lebenswoche entwickeln sich Katzenjunge sehr schnell. Sie verbessern ihre Kräfte und Koordinationsfähigkeit, indem sie spielerisch mit ihren Geschwistern balgen; außerdem beginnen sie die Welt außerhalb ihres Geburtsplatzes zu erkunden. Bald beginnen sie sich selbst zu putzen und anderes, etwa Anschleich- und Jagdspiele zu spielen, bei denen sich ihre angeborenen Fähigkeiten als Beutegreifer zeigen. Diese angeborenen Fähigkeiten werden vom Muttertier oder auch anderen erwachsenen Katzen gefördert, indem sie ihnen lebende Beutetiere zu ihrem Nest bringen. Später lernen die Katzenjungen auch Jagdtechniken von den ausgewachsenen Katzen durch Anschauung.

Ein Katzenjunges öffnet das erste Mal seine Augen.

Mit Erreichen der dritten bis vierten Lebenswoche beginnen die Katzenjungen allmählich feste Nahrung zu sich zu nehmen und werden stufenweise von der Muttermilch entwöhnt. Das Absetzen ist in der Regel zwischen sechsten und achten Woche abgeschlossen.[7] Der Verlust der Milchzähne setzt etwa ab dem Alter von drei Monaten ein, und ab dem Alter von neun Monaten haben sie einen vollständigen Satz der Zweiten Zähne.[8] Zwar ernähren sich Katzen nach der Entwöhnung primär von fester Nahrung, jedoch saugen sie gewöhnlich noch von Zeit zu Zeit bei der Mutter, bis sie von dieser getrennt werden. Manche Katzen trennen sich ab dem Alter von drei Monaten von ihren Jungen, während andere noch nach ihnen schauen, bis diese die Geschlechtsreife erlangt haben.

Bei der Geburt ist das Geschlecht der Jungtiere in der Regel leicht zu bestimmen, was im Alter von sechs bis acht Wochen schwieriger wird, da die Genitalregion von Fell bewachsen wird. Die Harnröhrenöffnung des Katers ist rund, während die Harnröhrenöffnung der Katze schlitzförmig ist. Ein weiterer deutlicher Unterschied ist der Abstand zwischen Anus und Harnröhrenöffnung, der beim Kater größer ist als bei der Katze.

Katzenjunge sind sehr soziale Lebewesen und verbringen den größten Teil ihrer Wachstunden mit Interaktionen zu verfügbaren Tieren und dem Spiel. Die Phase des Spiels mit anderen Jungen erreicht seinen Höhepunkt während des dritten oder vierten Lebensmonats, wohingegen die eher allein vollführten Anpirsch- und Jagdspiele erst später, etwa ab dem fünften Lebensmonat zu beobachten sind.[9] Kleine Kätzchen verstecken sich gerne an dunklen Orten, wodurch sie zu Schaden kommen können, wenn man sie nicht sorgfältig beaufsichtigt.

Während Katzen heutzutage häufig noch im Alter von sechs bis acht Wochen abgegeben werden, wurde angeregt, dies erst ab der zwölften Woche zu tun, da bis zu diesem Zeitpunkt der Kontakt mit der Mutter und den Geschwistern noch wichtig für die Entwicklung des Sozialverhaltens sei.[9] Gewöhnlich werden Katzenjungen von Züchtern auch nicht vor dem Alter von 12 Wochen abgegeben. In einigen Ländern ist auch tierschutzrechtlich vorgeschrieben, dass Katzen nicht vor dem Alter von acht Wochen verschenkt oder verkauft werden dürfen.[10]

Die Geschlechtsreife erreichen Katzenjungen im Alter von etwa sieben Monaten. Häufig wird die Ansicht vertreten, dass man von einer erwachsenen Katze erst ab dem Alter von einem Jahr sprechen könne.[11]

Gesundheitliches

Ein Maine Coon-Kätzchen im Alter von 10 Wochen.

In westlichen Ländern sind Hauskatzen in der Regel ab dem zweiten und dritten Lebensmonat gegen die häufigsten Krankheiten immunisiert. Die Impfung erfolgt üblicherweise in der achten, zwölften und sechzehnten Woche und deckt Katzenschnupfen, Caliciviridae sowie Panleukopenie ab. Um die sechzehnte Lebenswoche kann auch gegen Tollwut geimpft werden. Katzenjunge werden üblicherweise auch zum Schutz vor Fadenwürmern entwurmt.

Einzelnachweise

  1. Toshihiko Tsutsui, George H. Stabenfeldt: Biology of ovarian cycles, pregnancy and pseudopregnancy in the domestic cat. In: Journal of Reproduction and Fertility Supplement. 47. Jahrgang, 1993, S. 29–35, PMID 8229938.
  2. Maria Angelica Miglino, Carlos Eduardo Ambrósio, Daniele dos Santos Martins, Cristiane Valverde Wenceslau, Christiane Pfarrer, Rudolf Leiser: The carnivore pregnancy: the development of the embryo and fetal membranes. In: Theriogenology. 66. Jahrgang, Nr. 6–7, 2006, S. 1699–702, doi:10.1016/j.theriogenology.2006.02.027, PMID 16563485.
  3. Race Foster: How to Raise Orphan Kittens. In: Pet Education: Expert information for all types of pets. (peteducation.com [abgerufen am 7. März 2011]).
  4. Margret L. Casal, Peter F. Jezyk, Urs Giger: Transfer of colostral antibodies from queens to their kittens. In: American Journal of Veterinary Research. 57. Jahrgang, Nr. 11, 1996, S. 1653–8, PMID 8915447.
  5. Kit Sturgess, Karyl J. Hurley: Animal Welfare Volume 3: The Welfare of Cats. Hrsg.: Irene Rochlitz. 2005, Nutrition and Welfare, S. 243, doi:10.1007/1-4020-3227-7_9 (springerlink.com [PDF]).
  6. John S. Tootle, Michael J. Friedlander: Postnatal development of the spatial contrast sensitivity of X- and Y-cells in the kitten retinogeniculate pathway. In: Journal of Neuroscience. 9. Jahrgang, Nr. 4, 1989, S. 1325–40, PMID 2703879 (jneurosci.org [PDF]).
  7. Kit Sturgess, Karyl Hurley Nutrition and Welfare In: Rochlitz, Irene. Animal Welfare Volume 3: The Welfare of Cats, S. 244, 2005, doi=10.1007/1-4020-3227-7_9
  8. Janet Tobiassen Crosby, DVM: When Do Puppies and Kittens Lose Their Baby Teeth? In: Veterinary Medicine. vetmedicine.about.com, abgerufen am 1. November 2013.
  9. a b Sharon L. Crowell-Davis, Cat Behaviour: Social Organization, Communication and DevelopmentIn: Rochlitz, Irene. Animal Welfare Volume 3: The Welfare of Cats, S. 18, 2005, doi=10.1007/1-4020-3227-7_9
  10. Mel Sunquist, Fiona Sunquist, Wild Cats of the World,University of Chicago Press, 2002, isbn: 0-226-77999-8 Link
  11. Marci Kladnik: When does a kitten become a cat? In: Santa Maria Times, 11 July 2010. Abgerufen im 12 October 2013