„Jonestown-Massaker“ – Versionsunterschied

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Als '''Massensuizid von Jonestown''' wird die teilweise erzwungene Selbsttötung bzw. Ermordung der Mitglieder von [[Peoples Temple]] am 18. November 1978 in der von [[Jim Jones]] gegründeten Siedlung [[Jonestown]] im Nordwesten [[Guyana|Guyanas]] bezeichnet. Dabei kamen über 900 Menschen ums Leben.
Als '''Massensuizid von Jonestown''' wird die teilweise erzwungene Selbsttötung bzw. Ermordung der Mitglieder von [[Peoples Temple]] am 18.Hsjsjsksnsmxk November 1978 in der von [[Jim Jones]] gegründeten Siedlung [[Jonestown]] im Nordwesten [[Guyana|Guyanas]] bezeichnet. Dabei kamen über 900 Menschen ums Leben.


== Vorgeschichte ==
== Vorgeschichte ==

Version vom 17. Juli 2014, 12:23 Uhr

Als Massensuizid von Jonestown wird die teilweise erzwungene Selbsttötung bzw. Ermordung der Mitglieder von Peoples Temple am 18.Hsjsjsksnsmxk November 1978 in der von Jim Jones gegründeten Siedlung Jonestown im Nordwesten Guyanas bezeichnet. Dabei kamen über 900 Menschen ums Leben.

Vorgeschichte

Der Anführer von Peoples Temple, Jim Jones, hatte sich mit den Mitgliedern von Peoples Temple nach Jonestown zurückgezogen. In Jonestown lebten die etwa 1100 Menschen hermetisch abgeriegelt von der Außenwelt.

Besuch des US-Kongressabgeordneten Leo Joseph Ryan, Jr.

Leo Ryan

Viele Angehörige der Mitglieder von Peoples Temple wussten nicht, wo ihre Verwandten waren, da viele fluchtartig nach Jonestown ausgewandert waren. Es ging das Gerücht um, dass die Mitglieder von Peoples Temple gegen ihren Willen eingesperrt im Regenwald lebten. Aus Sorge wandten sie sich an den US-Kongressabgeordneten Leo Joseph Ryan, Jr. Ryan wollte der Sache persönlich auf den Grund gehen und Jonestown besichtigen.

In Jonestown wurde der Besuch von Ryan vorbereitet. Es gab Überlegungen von Jim Jones, Ryan gar nicht erst hereinzulassen, oder ihn in Jonestown zu ermorden.

Die Bewohner hatten den Auftrag, mit niemandem von Ryans Team über irgendetwas zu sprechen, außer darüber, wie großartig Jonestown sei.[1]

17. November 1978

Ryan, der von einem Kamerateam begleitet wurde, wurde am Nachmittag des 17. November freundlich in Jonestown empfangen. Das Team war von Jonestown mit all seiner Infrastruktur beeindruckt, war es doch kurz zuvor noch Regenwald gewesen. Am Abend wurde Ryan mit seinem Team mit Musik und Tanz willkommen geheißen. Das kulturelle Leben wurde von dem Team als sehr lebhaft und glücklich aufgefasst. Ryan lobte das Miteinander der Menschen.

Während der Zeremonie steckten zwei Mitglieder von Peoples Temple dem Kamerateam Zettel mit der Aufschrift „Holt uns hier raus“ zu. Ryan und sein Team begannen, misstrauisch zu werden.

Ryan und drei seiner Mitarbeiter durften in Jonestown übernachten. Das Kamerateam musste in der 10 km entfernten Stadt Port Kaituma übernachten. Diesem wurde dort erzählt, dass in Jonestown Menschen gefoltert würden.[1]

18. November 1978

Ryan und sein Team wollten die verbleibende Zeit nutzen und einige Menschen befragen, warum sie anscheinend nicht gehen durften. Jones wurde mit den Vorwürfen konfrontiert.[1] Die meisten Menschen antworteten, dass sie in Jonestown glücklich wären und auf keinen Fall gehen wollten, sie aber sofort gehen dürften. Ryans Team wollte sich auf dem Gelände von Jonestown noch etwas weiter umsehen, doch der Zutritt zu bestimmten Bereichen wurde ihnen verwehrt.

Stimmung in Jonestown schlägt um

Um 11.30 Uhr kam die Bewohnerin Edith Parks und ein weiterer Bewohner zu dem Team und bekundete, dass sie Jonestown verlassen wolle und dort gefangen gehalten wird. Jim Jones hielt die Bewohner an, nicht mit den Reportern zu sprechen. Das Kamerateam konfrontierte Jim Jones mit den Vorwürfen der beiden Bewohner und berichtete von den zugesteckten Zetteln. Jim Jones leugnete die Vorwürfe und beteuerte, dass es jedem freigestellt wäre, Jonestown jederzeit zu verlassen. Das Kamerateam wollte mit 16 Bewohnern, die nach eigenen Angaben nicht mehr in Jonestown leben wollten, Jonestown verlassen und zurück in die USA fliegen.

Einer der Bewohner riet Ryan dazu, Jonestown sofort zu verlassen, da er sich in großer Gefahr befände. Kurze Zeit später wurde Ryan mit einem Messer attackiert. Er wurde aber nicht schwer verletzt. Das Team verließ daraufhin mit 16 Bewohnern Jonestown. Unter die 16 Menschen, die die Siedlung verlassen wollten, hatte sich auch ein treuer Anhänger von Jones gemischt.

Massaker auf dem Flugplatz

Am Flugplatz wollte Ryan mit seinem Team gerade in das Flugzeug einsteigen, als ein Traktor mit Anhänger nah an das Flugzeug heranfuhr. Enge Vertraute von Jim Jones stiegen aus und begutachteten die Lage. Kurz darauf parkte der Wagen direkt neben dem Flugzeug, und bewaffnete Männer eröffneten vom Konvoi her das Feuer auf die Menschen um das Flugzeug herum. Auch der Jones-Anhänger, der sich unter die abreisebereiten Bewohner geschmuggelt hatte, schoss. Fünf Menschen wurden getötet: der Kongressabgeordnete Ryan, der NBC-Reporter Don Harris, der Kameramann Bob Brown, der Fotograf Greg Robinson und die Jonestown-Bewohnerin Paddy Paws.

Die letzten Ereignisse in Jonestown

Datei:Bodies at Jonestown.jpg
Die Leichen werden von der US Army abtransportiert

Danach wurden die Bewohner von Jonestown per Lautsprecher zusammengerufen. Jim Jones erklärte, dass Ryan tot sei und bald Soldaten mit Fallschirmen kommen würden, um nach ihnen zu suchen. Er sagte: „Wenn man uns nicht in Frieden leben lässt, so wollen wir jedenfalls in Frieden sterben. Der Tod ist nur der Übergang auf eine andere Ebene.“ In Pappbechern wurde ein Gemisch aus Saft, Valium und Zyankali an alle ausgeteilt. Zuerst wurde den Babys und den Kindern das Getränk eingeflößt oder mit Spritzen verabreicht. Dann waren die Jugendlichen und Erwachsenen an der Reihe. Viele Eltern tranken das Gift, nachdem sie ihre Kinder hatten sterben sehen. Die Prozedur lief zügig ab; Suizidübungen waren zuvor regelmäßig durchgeführt worden.
Es kann angenommen werden, dass eine große Zahl von Bewohnern das Gift freiwillig getrunken und somit Suizid begangen haben. Der Tod aller Kinder und auch der einer unbekannten Zahl von Erwachsenen ist jedoch als Mord zu werten.
Einige versuchten zu fliehen, fast alle Flüchtlinge wurden jedoch von den Wachen aus dem Kreis der Mitglieder erschossen. Jim Jones starb durch einen Kopfschuss; ob er Selbstmord begangen hat, ist unbekannt.

Rund 80 Bewohner von Jonestown waren an jenem Tag abwesend und haben daher überlebt. Fünf Menschen ist die Flucht in den Urwald gelungen.[2][3]

19. November 1978

Um 2 Uhr morgens berichteten zwei der abreisewilligen Jonestown-Bewohner, die das Massaker auf dem Flugplatz überlebt hatten, den Behörden, dass Jim Jones die Bewohner wahrscheinlich dazu bringen würde, sich selbst zu töten. Bei Tagesanbruch erreichten Soldaten Jonestown. Sie fanden zunächst geschätzt 400 Leichen. Erst als US-Soldaten zur Bergung der Toten eintrafen, wurde erkannt, dass unter den Toten weitere Leichname lagen. Die Anzahl aller am 19. November gezählter Toten wird mit 913[1] bzw. 908 oder 909 angegeben. Somit sind fast alle der 1110 Mitglieder, darunter 276 Kinder, ums Leben gekommen.

Medien

  • Das Stück Guyana (Cult of the Damned) der Metal-Band Manowar handelt von den Ereignissen in Jonestown.
  • Der Film: "Guayana - Kult der Verdammten" aus dem Jahr 1980, handelt von dem Massenselbstmord in Jonestown.[4]
  • In seinem Dokumentarfilm Jonestown – Todeswahn einer Sekte aus dem Jahre 2006 beschreibt Filmemacher Stanley Nelson die Geschichte von Jim Jones. Mit Original-Bild- und Tonmaterial sowie Zeitzeugengesprächen dokumentiert der Film den totalitären Sektenstaat.
  • Die US- Amerikanische Band The Brian Jonestown Massacre bezieht sich mit einem Teil ihres Namens auf jene Ereignisse.
Commons: Jonestown – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Nick Yapp: True Crime – Die spektakulärsten Verbrechen der Geschichte. Parragon, Bath u. a. 2007, ISBN 978-1-4054-9795-4.

Einzelnachweise

  1. a b c d Youtube: Jonestown - Sektentod im Regenwald. Dokumentation
  2. Youtube: Jonestown – Todeswahn einer Sekte. Arte Dokumentation
  3. Hazani, M. (1993). „Sacrificial immortality: Towards a theory of suicidal terrorism and related phenomena.“ Psychoanalytic Study of Society 19: 441f.
  4. YouTube-Film Guayana - Kult der Verdammten