„Mehmet Scholl“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Änderungen von 217.247.8.202 (Diskussion) auf die letzte Version von USt zurückgesetzt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Markierungen: Mobile Bearbeitung Bearbeitung von einer mobilen Anwendung
Zeile 1: Zeile 1:
{{Infobox Fußballspieler
{{Infobox Fußballspieler
| kurzname = Mehmet Scholl
| kurzname = Mehmet bin laden
| bild = [[Datei:Mehmet Scholl .jpg|zentriert|250px|Mehmet Scholl (2011)]]
| bild = [[Datei:Mehmet Scholl .jpg|zentriert|250px|Mehmet Scholl (2011)]]
| bildunterschrift = Mehmet Scholl, 2011
| bildunterschrift = Mehmet Scholl, 2011

Version vom 4. Juli 2014, 19:00 Uhr

Mehmet bin laden
Personalia
Geburtstag 16. Oktober 1970
Geburtsort KarlsruheDeutschland
Größe 177 cm
Position Offensives/Linkes Mittelfeld

Mehmet Scholl (* 16. Oktober 1970 in Karlsruhe als Mehmet Yüksel) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler. Den Fernsehzuschauern ist er heute als Co-Moderator und Experte bei Live-Übertragungen der ARD von Begegnungen des nationalen und internationalen Fußballs bekannt. Zur Saison 2012/13 übernahm er wie bereits 2009/10 als Trainer wieder die zweite Mannschaft des FC Bayern München, gab das Amt aber zum Saisonende bereits wieder auf.[1]

Spielerkarriere

Vereinskarriere

Mehmet Scholl begann seine Profikarriere 1989 beim Karlsruher SC. Er wurde 1992 vom deutschen Rekordmeister FC Bayern München verpflichtet, wo er bei seinem Abschied 2007 der dienstälteste und nach errungenen Titeln erfolgreichste Profi der Mannschaft war.

Seine Fußballkarriere begann er beim SV Nordwest Karlsruhe. Ein Jahr nach seinem ehemaligen Mitspieler Michael Sternkopf wechselte auch er in die C-Jugend des Bundesligisten Karlsruher SC. Im April 1990 schaffte er dort den Sprung ins Profigeschäft, debütierte gegen den 1. FC Köln mit einem Treffer in der Bundesliga.[2] In seinen ersten drei Bundesliga-Jahren beim KSC wurde schnell sein Talent als technisch versierter Mittelfeldspieler erkennbar, und so wechselte er 1992 zum FC Bayern München.

Scholl wurde bald zum Teenie-Idol und setzte sich auch beim FC Bayern durch. Gleich in seiner ersten Saison brachte er es in der Bundesliga auf 31 Einsätze.

Mit dem FC Bayern wurde er achtmal Deutscher Meister. Er hielt diesen Rekord der deutschen Fußballhistorie alleine, bis sein ehemaliger Teamkollege Oliver Kahn die Marke in der Saison 2007/08 ebenfalls erreichte. Je fünfmal wurde Scholl mit dem FC Bayern DFB- und Ligapokal-Sieger. 1996 gewann er den UEFA-Pokal. 2001 – der Höhepunkt seiner Vereinslaufbahn (obwohl er in diesem Spiel einen Elfmeter verschoss) – wurde er Champions-League-Sieger im Finale gegen den FC Valencia und holte den Weltpokal. Insgesamt bestritt er 88 Spiele in den europäischen Vereinswettbewerben, in denen er 18 Treffer erzielen konnte.[3]

Er litt während seiner Spielerlaufbahn unter vielen, teils schweren Verletzungen.

Am 19. Mai 2007 beendete Scholl seine Karriere beim 5:2-Sieg der Bayern am 34. Spieltag gegen den 1. FSV Mainz 05 mit seinem Treffer zum 2:0. Am 15. August 2007 fand in der Allianz Arena gegen den FC Barcelona sein Abschiedsspiel statt, sodass das letzte Spiel Scholls gleichzeitig die erste Begegnung des Franz-Beckenbauer-Pokals war. Der FC Barcelona gewann das Spiel mit 1:0. Am selben Abend wurde Scholl zum Ehrenspieler des FC Bayern München ernannt und übergab seine Rückennummer 7 dem Franzosen Franck Ribéry.

Nationalspieler

1995 wurde er Nationalspieler,[4] ein Jahr später gewann er mit Deutschland die Fußball-Europameisterschaft 1996 in England. Dort war er kein Stammspieler, dreimal wurde er jedoch von Beginn an eingesetzt: im Viertel- und im Halbfinale und schließlich im Finale. Im Endspiel gegen Tschechien wurde er beim Stand von 0:1 für Tschechien in der 69. Minute gegen Oliver Bierhoff ausgewechselt, der dann den Ausgleich und in der Verlängerung das Golden Goal erzielte.

Mehmet Scholl hatte einen schwierigen Stand beim damaligen Bundestrainer Berti Vogts, so dass er trotz guter Leistungen in der Liga nicht für die Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich nominiert wurde.[5]

Er nahm auch an der Europameisterschaft 2000 teil, wo er das einzige Tor der deutschen Nationalmannschaft im ersten Gruppenspiel beim 1:1 gegen Rumänien erzielte. So galt er gerade um das Jahr 2000 als einer der besten und kreativsten Mittelfeldspieler der Welt.

Am 23. April 2002, also kurz vor der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea, veranlasste ihn seine angeschlagene Gesundheit, als Nationalspieler zurückzutreten.[6] So hat Scholl trotz seiner Erfolge nie an einer Weltmeisterschaftsendrunde teilgenommen.

Nach der Spielerkarriere

Sportkommentator und Moderator

Mehmet Scholl mit Reinhold Beckmann beim Relegationsspiel zwischen Bochum und Gladbach (2011)

Im März 2008 engagierte die ARD Mehmet Scholl, der schon als Spieler für seine „markigen Sprüche“ bekannt war,[7] als Experten für die Fußball-EM. An der Seite von Reinhold Beckmann kommentierte und analysierte er bei TV-Übertragungen Spiele. Nach der Fußball-WM 2010 beerbte er Günter Netzer als Experte.[8] Im November 2011 beschloss die ARD die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Scholl bis zum Ende der Fußball-WM 2014 in Brasilien.[9]

Als Indie-Rock-Fan präsentierte er bis Juni 2012 zusammen mit Achim Bogdahn im Zündfunk-Nachtmix auf Bayern 2 am ersten Freitag im Monat Mehmets Schollplatten.[10] Als Abschiedsgrund gab er sein berufliches Engagement als Trainer an. 2011 gründete er zusammen mit Till Hofmann und Gerd Baumann das Musik-Label Millaphon.[11] Ab Februar 2014 moderiert Scholl wieder die Sendung Mehmets Schollplatten im Bayerischen Rundfunk. Jeden ersten Sonntag eines Monats wird die Sendung mit Scholl von 23:05 Uhr bis 24:00 Uhr auf Bayern 2 ausgestrahlt.[12]

Trainer

Scholl als Trainer der zweiten Mannschaft des FC Bayern München am 24. Oktober 2009 im Stadion Rote Erde in Dortmund

Im Frühjahr 2008 absolvierte Mehmet Scholl eine Trainerausbildung zum Erwerb der B-Lizenz. Ab dem 21. Oktober 2008 trainierte er die U-13-Junioren des FC Bayern München, bei denen auch sein Sohn spielte.[13]

Am 27. April 2009 übernahm Scholl den Posten als Interimstrainer der zweiten Mannschaft des FC Bayern München, da Hermann Gerland interimistisch Co-Trainer der ersten Mannschaft wurde. Da Gerland auch in der Saison 2009/10 als Co-Trainer der ersten Mannschaft tätig blieb, betreute Scholl die Drittligamannschaft weiter. Hierfür ist allerdings seitens des DFB eine Lizenz als Fußballlehrer erforderlich. Der FC Bayern München musste eine Strafe in nicht bekannter Höhe zahlen, da Scholl explizit nicht als Teamchef, sondern als Trainer eingestellt worden war.[14]

Seine Trainerausbildung zum Erwerb der A-Lizenz absolvierte er Ende 2009 in Oberhaching.[15][16]

Im April 2010 kündigte Scholl an, seine Trainertätigkeit beim FC Bayern München zum Ende der Saison 2009/10 aufzugeben und den Verein nach insgesamt 18 Jahren zu verlassen, um sich auf seine TV-Karriere zu konzentrieren.[17]

Im März 2012 absolvierte er den Fußballlehrer-Lehrgang des DFB und erhielt damit die UEFA-Pro-Lizenz.[18] Mit Beginn der Saison 2012/2013 übernahm Scholl wieder die Arbeit als Trainer der zweiten Mannschaft des FC Bayern München.[19] Am 25. Januar 2013 verkündete er seinen Abgang als Trainer der Bayern-Amateure zum Saisonende aufgrund des Interessenskonflikts mit seiner Tätigkeit als TV-Kommentator.[20] Zuvor hatten die FC-Bayern-Verantwortlichen Scholls Fernsehengagement wiederholt kritisiert.[21]

Erfolge

Nationale Vereinswettbewerbe

Internationale Vereinswettbewerbe

Nationalmannschaft

Auszeichnungen

Persönliches

Scholl ist der Sohn eines türkischen Vaters und einer deutschen Mutter. Nach der Scheidung heiratete seine Mutter ein zweites Mal, Mutter und Sohn nahmen den neuen Familiennamen Scholl an. Scholl ist ein Cousin des Comiczeichners Jan-Michael Richter.[27] Er hat aus erster Ehe einen Sohn, Lucas-Julian, der in der Saison 2013/14 in der U19 des FC Bayern München spielt. Mit seiner zweiten Ehefrau, die er 2007 heiratete, hat er zwei Töchter.[28]

In Karlsruhe legte Scholl sein Abitur ab.[29] Mit seiner Karlsruher Sportkegel-Mannschaft wurde er deutscher Vize-Jugendmeister; auch später betrieb er Kegeln als Sport,[30][31] dabei auch in der 1. Mannschaft der Sportkegelabteilung des FC Bayern München.

Die beiden Filmemacher Ferdinand Neumayr und Eduard Augustin haben Mehmet Scholl in der Zeit vor seinem Abschied vom Profi-Fußball begleitet und ihm in der Form eines Porträts in ihrer Dokumentation Frei:Gespielt – Mehmet Scholl: Über das Spiel hinaus ein filmisches Denkmal gesetzt.[32]

Diskografie

  • 2002: Mehmet Scholl kompiliert. Vor dem Spiel ist nach dem Spiel
  • 2004: Mehmet Scholl kompiliert. Vor dem Spiel ist nach dem Spiel. Vol. 2
  • 2007: Frei:Gespielt – Mehmet Scholl: Über das Spiel hinaus (OST)

Persönliche Auszeichnungen

Commons: Mehmet Scholl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Süddeutsche Zeitung: Mehmet Scholl gibt Amt als Bayern-Trainer ab vom 25. Januar 2013
  2. Matthias Arnhold: Mehmet Scholl - Matches and Goals in Bundesliga. Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation, 31. Oktober 2013, abgerufen am 26. November 2013.
  3. Marcel Haisma: Mehmet Scholl - Matches in European Cups. Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation, 31. Juli 2008, abgerufen am 26. November 2013.
  4. Matthias Arnhold: Mehmet Scholl - International Appearances. Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation, 19. Dezember 2002, abgerufen am 26. November 2013.
  5. http://www.dfb.de/?id=509867
  6. http://www.faz.net/aktuell/sport/fussball-nationalelf-scholl-verzichtet-auf-die-wm-und-tritt-zurueck-160524.html
  7. Markige Sprüche von und über „Scholli“, focus.de vom 16. August 2008, abgerufen am 28. Juni 2012
  8. ARD Pressekonferenz vom 21. April 2010, Leipzig: Programmdirektor Volker Herres zu den Fußballexperten im Ersten
  9. Scholl bleibt bis 2014 ARD-Experte. SID-Meldung vom 30. November 2011
  10. "Mehmets Schollplatten" auf Bayern 2 - Die Nummer 7 legt auf. In: bayern2.de. Abgerufen am 12. Januar 2011.
  11. "Süddeutsche Zeitung: Mehmet Scholl: Neues Musiklabel. Wir sind keine Kindergärtner" vom 5. 7. 2011. Abgerufen am 27. Juli 2011.
  12. tz.de: Mehmet Scholl wieder mit eigener Radiosendung, abgerufen am 28. Januar 2014
  13. „Spielt sie flach raus, Männer“, Der Tagesspiegel, 17. November 2008
  14. "Trainer" Scholl kommt Bayern teuer zu stehen, spox.com, 10. September 2009
  15. "Bayerns Drittliga-Team: Gerland statt Scholl", Abendzeitung, 1. März 2010
  16. „Mehmet Scholl kritisiert Nachwuchsspieler“, spox.com, 26. Februar 2010
  17. Mehmet Scholl verlässt FC Bayern endgültig
  18. Lizenz für 23 neue Fußball-Lehrer, DFB, 22. März 2012
  19. München: Rummenigge schließt Transfers im Winter aus - Scholl kehrt zurück, kicker.de, 19. Dezember 2011
  20. Süddeutsche Zeitung: Mehmet Scholl gibt Amt als Bayern-Trainer ab vom 25. Januar 2013
  21. Süddeutsche Zeitung: Uli Hoeneß verbietet Scholl ARD-Vertragsverlängerung vom 29. Juli 2012
  22. http://www.mopo.de/news/freitag-09-02-2001--11-03-mehmet-scholl-vdv--spieler-des-jahres-,5066732,6141786.html
  23. http://www.rp-online.de/sport/fussball/mehmet-scholl-ist-vdv-spieler-des-jahres-1.1670171
  24. Torschütze des Monats Januar 2000
  25. Torschütze des Monats Dezember 2000
  26. Torschütze des Monats Februar 2003
  27. Die Detail-Neurose, Interview mit Jamiri, Subway Stadtmagazin, August 2002
  28. Scholls zweite Frau
  29. Christian Witt: Mein lieber Scholli … In: Focus Nr. 31, 1999
  30. Martina Farmbauer: Mehmet Scholl und das Kegeln – Zweite Heimat. in: Süddeutsche.de vom 14. August 2007
  31. Kegeln ist der beste Kick. Lars Reichardt im Interview mit Mehmet Scholl. SZ-Magazin vom 30. Juni 2000 – online (PDF; 326 kB).
  32. Frei: Gespielt. Mehmet Scholl - Über das Spiel hinaus, Dokumentarfilm, Deutschland 2007, bei filmportal.de