„Lavendel (Gattung)“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [ungesichtete Version] |
K →Generative Merkmale: typochen |
|||
Zeile 26: | Zeile 26: | ||
[[Datei:Lavandula Latifolia.jpg|miniatur|links|Illustration des [[Breitblättriger Lavendel|Breitblättrigen Lavendels]] (''Lavandula latifolia'')]] |
[[Datei:Lavandula Latifolia.jpg|miniatur|links|Illustration des [[Breitblättriger Lavendel|Breitblättrigen Lavendels]] (''Lavandula latifolia'')]] |
||
[[Datei:Flower of Lavandula angustifolia.jpg|miniatur|Zygomorphe Blüte des [[Echter Lavendel|Echten Lavendels]] mit zweilippiger Krone]] |
[[Datei:Flower of Lavandula angustifolia.jpg|miniatur|Zygomorphe Blüte des [[Echter Lavendel|Echten Lavendels]] mit zweilippiger Krone]] |
||
=== Vegetative Merkmale === |
|||
Die Lavendel-Arten sind [[Halbstrauch|Halbsträucher]], kleine [[Strauch|Sträucher]] oder selten ausdauernde [[krautige Pflanze]]n.<ref name="FOC" /> Junge Zweige sind oft vierkantig. Alle Pflanzenteile enthalten [[Ätherische Öle]]. Die aromatisch duftenden, gegenständig bis wirtelig angeordneten, ungestielten [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind ganzrandig, selten gezähnt oder fiederschnittig, und häufig dicht behaart. |
|||
=== Generative Merkmale === |
=== Generative Merkmale === |
||
In endständigen, lang gestielten [[Scheinähre]] stehen [[Quirl (Botanik)|Halbquirle]]. In den Achseln von oft häutigen oder bunten [[Tragblatt|Tragblättern]], die sich deutlich von den Laubblättern unterscheiden und die Blütenkelche kaum überragen stehen in den Halbquirlen meist drei bis fünf (ein bis zehn) Blüten zusammen. Wenn [[Tragblatt|Deckblätter]] vorhanden sind, dann sind sie relativ klein. Die Blüten sind kurz gestielt oder fast sitzend. <ref name="FOC" /> |
In endständigen, lang gestielten [[Scheinähre]] stehen [[Quirl (Botanik)|Halbquirle]]. In den Achseln von oft häutigen oder bunten [[Tragblatt|Tragblättern]], die sich deutlich von den Laubblättern unterscheiden und die Blütenkelche kaum überragen stehen in den Halbquirlen meist drei bis fünf (ein bis zehn) Blüten zusammen. Wenn [[Tragblatt|Deckblätter]] vorhanden sind, dann sind sie relativ klein. Die Blüten sind kurz gestielt oder fast sitzend. <ref name="FOC" /> |
Version vom 20. Mai 2014, 13:56 Uhr
Lavendel | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Echter Lavendel (Lavandula angustifolia), Illustration | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lavandula | ||||||||||||
L. |
Lavendel (Lavandula) ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Wirtschaftlich bedeutend sind der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia), der Speik-Lavendel (Lavandula latifolia) und der Hybrid-Lavendel (Lavandula hybrida).
Beschreibung und Ökologie
Generative Merkmale
In endständigen, lang gestielten Scheinähre stehen Halbquirle. In den Achseln von oft häutigen oder bunten Tragblättern, die sich deutlich von den Laubblättern unterscheiden und die Blütenkelche kaum überragen stehen in den Halbquirlen meist drei bis fünf (ein bis zehn) Blüten zusammen. Wenn Deckblätter vorhanden sind, dann sind sie relativ klein. Die Blüten sind kurz gestielt oder fast sitzend. [1]
Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind verwachsen mit meist 13 (8 bis 15) Nerven; die Kelchröhre ist walzlich, seine Oberlippe ist meist einzähnig und die Unterlippe vierzähnig. Die Kelchzähne sind klein, der obere trägt an der Spitze ein herzförmiges oder verkehrt-eiförmiges Anhängsel. Die fünf Kronblätter sind zu einer zweilippigen Krone verwachsen, die meist eine intensiv blaue bis violette Farbe aufweist. Die Oberlippe hat zwei, die Unterlippe drei rundliche, flache oder leicht zurückgebogene Kronzipfel. Es gibt zwei längere und zwei kürzere Staubblätter, die alle fruchtbar und vorne gebogen sind. Staubblätter und Griffel sind kürzer als die Kronröhre und daher nicht sichtbar. Zwei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen, der durch eine falsche Scheidewand in vier Teile geteilt wird. Der einfache Griffel hat zwei flache, eiförmige Narbenlappen. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Entomophilie) oder Vögel (Ornithophilie).
Die Klausenfrüchte zerfallen in vier dünnschalige, glänzende Klausen, die eine kleine, grund- bis rückenständige Ansatzfläche (Areole) aufweisen.[1]
Systematik und Verbreitung
Die Gattung Lavandula wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, S. 572 aufgestellt. Synonyme für Lavandula L. sind: Chaetostachys Benth., Fabricia Adans., Isinia Rech. f., Sabaudia Buscal. & Muschl., Stoechas Mill., Styphonia Medik.
Die Gattung Lavandula gehört zur Untertribus Lavandulinae der Tribus Ocimeae in der Unterfamilie Nepetoideae innerhalb der Familie Lamiaceae. Sieben Arten kommen in Europa vor.
Die Gattung Lavandula kommt auf den atlantischen Inseln, im Mittelmeergebiet, Afrika, Südwestasien bis Indien vor.[1]
Die Gattung Lavandula enthält 28 bis 37 Arten. Sie wird in drei Untergattungen und acht Sektionen gegliedert:[2]
- Untergattung Lavandula:
- Sektion Lavandula:
- Echter Lavendel (Lavandula angustifolia Mill.): Er kommt vom nordöstlichen Spanien bis Italien vor.[3]
- Wolliger Lavendel (Lavandula lanata Boiss.): Die Heimat ist das südliche Spanien.[3]
- Breitblättriger Lavendel (Lavandula latifolia Medik.): Er ist von Spanien bis Italien verbreitet.[3]
- Sektion Dentatae Suarez-Cerv. & Seoane-Camba:
- Französischer Lavendel (Lavandula dentata L.): Er ist im westlichen Mittelmeergebiet, im nordöstlichen Afrika und in Vorderasien verbreitet.[3]
- Sektion Stoechas Ging.:
- Lavandula pedunculata (Mill.) Cav.: Das Verbreitungsgebiet ist die Iberische Halbinsel, das nordwestliche Afrika, die Ägäis und die Türkei.[3]
- Schopf-Lavendel (Lavandula stoechas L.): Er ist der Mittelmeerraum verbreitet.[3]
- Lavandula viridis L'Hér.: Die Heimat ist das südliche Portugal und das südwestliche Spanien.[3]
- Sektion Lavandula:
- Untergattung Fabricia (Adams.) Upson & S.Andrews:
- Sektion Pterostoechas Ging.:
- Lavandula antineae Maire: Die Heimat sind die Gebirge der Sahara (Algerien, Niger, Tschad).[3]
- Lavandula bramwellii Upson & S.Andrews: Die Heimat ist die Insel Gran Canaria.[3]
- Lavandula buchii Webb & Berthel.: Die Heimat ist Teneriffa.[3]
- Lavandula canariensis (L.) Mill.: Die Heimat sind die Kanaren.[3]
- Lavandula citriodora A.G.Mill.: Die Heimat ist die südwestliche Arabische Halbinsel.[3]
- Lavandula coronopifolia Poir.: Das Verbreitungsgebiet reicht von den Kapverdischen Inseln bis zum südlichen Iran.[3]
- Lavandula mairei Humbert: Die Heimat ist Marokko.[3]
- Lavandula maroccana Murb.: Die Heimat ist Marokko.[3]
- Lavandula minutolii Bolle: Die Heimat sind die Kanaren.[3]
- Farnblättriger Lavendel (Lavandula multifida L.): Das Verbreitungsgebiet reicht vom südlichen Portugal bis Süditalien und von Nordafrika bis zum nordöstlichen Sudan.[3]
- Lavandula pinnata Lundmark: Die Heimat ist Madeira und Lanzarote.[3]
- Lavandula pubescens Decne.: Das Verbreitungsgebiet reicht vom südöstlichen Mittelmeergebiet bis zur westlichen Arabischen Halbinsel.[3]
- Lavandula rejdalii Upson & Jury: Die Heimat ist das südliche Marokko.[3]
- Lavandula rotundifolia Benth.: Die Heimat sind die Kapverden.[3]
- Lavandula saharica Upson & Jury: Die Heimat ist das südliche Algerien, das südliche Libyen und das südwestliche Ägypten[3].
- Lavandula tenuisecta Coss. ex Ball: Die Heimat ist Marokko.[3]
- Sektion Subnudae Chaytor:
- Lavandula aristibracteata A.G.Mill.: Die Heimat ist das nördliche Somalia.[3]
- Lavandula dhofarensis A.G.Mill.: Die Heimat ist das südliche Oman.[3]
- Lavandula galgalloensis A.G.Mill.: Die Heimat ist das nördliche Somalia.[3]
- Lavandula macra Baker: Die Heimat ist das nördliche Somalia und die südliche Arabische Halbinsel[3].
- Lavandula nimmoi Benth. in A.P.de Candolle: Es ist ein Endemit der Insel Sokotra.[3]
- Lavandula qishnensis Upson & S.Andrews: Die Heimat ist der südöstliche Jemen.[3]
- Lavandula samhanensis Upson & S.Andrews: Die Heimat ist das südliche Oman.[3]
- Lavandula setifera T.Anderson: Die Heimat ist das nordöstliche Somalia und der südliche Jemen.[3]
- Lavandula somaliensis Chaytor: Die Heimat ist das nördliche Somalia.[3]
- Lavandula subnuda Benth.: Die Heimat sind die Staaten der Arabischen Halbinsel am Persischen Golf und das nordöstliche Oman.[3]
- Sektion Chaetostachys Benth.:
- Lavandula bipinnata (Roth) Kuntze: Die Heimat ist Indien.[3]
- Lavandula gibsonii J.Graham: Die Heimat ist das westliche und südwestliche Indien.[3]
- Sektion Hasikenses Upson & S.Andrews:
- Lavandula hasikensis A.G.Mill.: Die Heimat ist das südliche Oman.[3]
- Untergattung Sabaudia (Buscal. & Muschl.) Upson & S.Andrews:
- Sektion Sabaudia (Buscal. & Muschl.) Upson & S.Andrews:
- Lavandula atriplicifolia Benth. in A.P.de Candolle: Die Heimat ist Ägypten und die westliche Arabische Halbinsel.[3]
- Lavandula erythraeae (Chiov.) Cufod.: Die Heimat ist Eritrea.[3]
- Sektion Pterostoechas Ging.:
Ölgewinnung
Aus den Blütenständen mit Stängel wird Lavendelöl hergestellt. Siehe Hauptartikel → Echter Lavendel
Einzelnachweise
- ↑ a b c Xi-wen Li & Ian C. Hedge: Lavandula. In Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 17: Verbenaceae through Solanaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 1994, ISBN 0-915279-24-X, S. 103–104 (englisch). (online).
- ↑ Tim Upson, Susyn Andrews, Georita Harriott, Christabel King, Joanna Langhorne: The genus Lavandula. Portland, Oregon: Timber Press, 2004., ISBN 0-88192-642-6
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al Rafaël Govaerts, 2003: World Checklist of Selected Plant Families Database in ACCESS: 1-216203. The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew: Rafael Govaerts (Hrsg.): World Checklist of Selected Plant Families des Royal Botanic Gardens Kew: Lavandula. Letzter Zugriff am 26. März 2014
Literatur
- Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.
- Tim Upson, Susyn Andrews, Georita Harriott, Christabel King, Joanna Langhorne: The genus Lavandula. Portland, Oregon: Timber Press, 2004, ISBN 0-88192-642-6