„Lordose“ – Versionsunterschied
| [ungesichtete Version] | [ungesichtete Version] |
a. Begriff "konvex" hier völlig fehl am Platz, auch wenn's jeder vom anderen abschreibt... b. klarer beschrieben |
Klarer, stärker erklärend statt nur beschreibend |
||
| Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Datei:Gray 111 - Vertebral column.png|miniatur|100px|Wirbelsäule von der linken Seite gesehen]] |
[[Datei:Gray 111 - Vertebral column.png|miniatur|100px|Wirbelsäule von der linken Seite gesehen]] |
||
Die '''Lordose''' (von [[Griechische Sprache|griechisch]] ''λορδός (lordós)'' „vorwärts gekrümmt“) ist eine Krümmung der [[Wirbelsäule]] nach vorne ([[ventral]]). Die Krümmung nach hinten (dorsal) wird als [[Kyphose]] bezeichnet. |
Die '''Lordose''' (von [[Griechische Sprache|griechisch]] ''λορδός (lordós)'' „vorwärts gekrümmt“) ist eine Krümmung der [[Wirbelsäule]] nach vorne (nach [[ventral]]), d.h. der Krümmungsbauch zeigt nach ventral. Die Krümmung nach hinten (nach dorsal) wird als [[Kyphose]] bezeichnet. |
||
== Physiologische Krümmung und pathologische Veränderungen == |
|||
Beim Menschen ist eine Lordose im Bereich der [[Halswirbelsäule]] ''(cervical)'' und der [[Lendenwirbelsäule]] ''(lumbal)'' normal ( |
Beim Menschen ist eine Lordose im Bereich der [[Halswirbelsäule]] ''(cervical)'' und der [[Lendenwirbelsäule]] ''(lumbal)'' normal ([[physiologisch]]). Die Abbildung zeigt eine normale Haltung der Wirbelsäule mit der Brustkyphose etwa in der Bildmitte und darunter der Lendenlordose, da sie wie auch die [[Kyphose]] und die seitliche Krümmung (Krümmung in der [[Sagittalebene]], [[Skoliose]] die "Stoßdämpferwirkung" der Wirbelsäule begründen. Erst deutlich verstärkte Krümmungen oder Streckungen der Wirbelsäule begründen Beschwerden bis zu chronischen Krankheitsbildern und Schädigungen. |
||
== Hohlkreuz bzw. Hyperlordose == |
== Hohlkreuz bzw. Hyperlordose == |
||
| Zeile 8: | Zeile 9: | ||
Als '''Hohlkreuz''' oder Hyperlordose wird eine Fehlhaltung mit übertriebener Lordose der Lendenwirbelsäule bezeichnet, bei der sich die Bauchpartie durch die Verlagerung des Beckens nach vorne vorwölbt. Um nicht nach vorne zu fallen, wird der Brustkorb hinter die Körperachse verlagert (Brust[[kyphose]]). Die [[Bauchmuskulatur]] verhindert das Umkippen nach hinten, indem sie in der Dehnung dauerhaft angespannt wird. Auslöser kann zum einen eine durch Bewegungsmangel oder falsche Körperhaltung mangelhaft trainierte, verkürzte [[Hypertonie|hypertone]] [[Rückenmuskulatur]] sein, die die Funktion der Bauchmuskeln als Gegenspieler hemmt, indem sie sich nicht entspannt. Außerdem kann eine hypertone und damit nicht verlängerbare Rückenmuskulatur, welche die [[Wirbelsäule]] und die hinteren Anteile der Wirbelsegmente einseitig komprimiert, ein Grund für [[Bandscheibenvorfall|Bandscheibenvorfälle]], [[Spinale Stenose|Spinalkanalstenosen]] und [[Spondylolisthesis|Gleitwirbel]] sein. Im fortgeschrittenen Stadium kann ein Hohlkreuz [[Rückenschmerzen]] verursachen. Zur Verbesserung dieser Fehlhaltung können [[Rückenschule]], Entspannungstechniken, Atemtechniken und manuelle [[Physiotherapie|physiotherapeutische]] Techniken zur Detonisierung der Rückenmuskulatur eingesetzt werden. |
Als '''Hohlkreuz''' oder Hyperlordose wird eine Fehlhaltung mit übertriebener Lordose der Lendenwirbelsäule bezeichnet, bei der sich die Bauchpartie durch die Verlagerung des Beckens nach vorne vorwölbt. Um nicht nach vorne zu fallen, wird der Brustkorb hinter die Körperachse verlagert (Brust[[kyphose]]). Die [[Bauchmuskulatur]] verhindert das Umkippen nach hinten, indem sie in der Dehnung dauerhaft angespannt wird. Auslöser kann zum einen eine durch Bewegungsmangel oder falsche Körperhaltung mangelhaft trainierte, verkürzte [[Hypertonie|hypertone]] [[Rückenmuskulatur]] sein, die die Funktion der Bauchmuskeln als Gegenspieler hemmt, indem sie sich nicht entspannt. Außerdem kann eine hypertone und damit nicht verlängerbare Rückenmuskulatur, welche die [[Wirbelsäule]] und die hinteren Anteile der Wirbelsegmente einseitig komprimiert, ein Grund für [[Bandscheibenvorfall|Bandscheibenvorfälle]], [[Spinale Stenose|Spinalkanalstenosen]] und [[Spondylolisthesis|Gleitwirbel]] sein. Im fortgeschrittenen Stadium kann ein Hohlkreuz [[Rückenschmerzen]] verursachen. Zur Verbesserung dieser Fehlhaltung können [[Rückenschule]], Entspannungstechniken, Atemtechniken und manuelle [[Physiotherapie|physiotherapeutische]] Techniken zur Detonisierung der Rückenmuskulatur eingesetzt werden. |
||
== Endlordosierung der HWS und Überstreckung == |
|||
Durch sitzende Tätigkeit kommt es im Bereich der HWS zu einer Endlordosierung (teilweise Aufhebung der physiologischen Krümmung) bis hin zur Überstreckung. |
|||
Bei [[Pygmäen]] und einigen anderen westafrikanischen Ethnien besteht genetisch bedingt ein ausgeprägtes Hohlkreuz, das jedoch in diesem Fall nicht krankhaft ist. |
Bei [[Pygmäen]] und einigen anderen westafrikanischen Ethnien besteht genetisch bedingt ein ausgeprägtes Hohlkreuz, das jedoch in diesem Fall nicht krankhaft ist. |
||
Version vom 25. April 2014, 20:25 Uhr
Die Lordose (von griechisch λορδός (lordós) „vorwärts gekrümmt“) ist eine Krümmung der Wirbelsäule nach vorne (nach ventral), d.h. der Krümmungsbauch zeigt nach ventral. Die Krümmung nach hinten (nach dorsal) wird als Kyphose bezeichnet.
Physiologische Krümmung und pathologische Veränderungen
Beim Menschen ist eine Lordose im Bereich der Halswirbelsäule (cervical) und der Lendenwirbelsäule (lumbal) normal (physiologisch). Die Abbildung zeigt eine normale Haltung der Wirbelsäule mit der Brustkyphose etwa in der Bildmitte und darunter der Lendenlordose, da sie wie auch die Kyphose und die seitliche Krümmung (Krümmung in der Sagittalebene, Skoliose die "Stoßdämpferwirkung" der Wirbelsäule begründen. Erst deutlich verstärkte Krümmungen oder Streckungen der Wirbelsäule begründen Beschwerden bis zu chronischen Krankheitsbildern und Schädigungen.
Hohlkreuz bzw. Hyperlordose
Als Hohlkreuz oder Hyperlordose wird eine Fehlhaltung mit übertriebener Lordose der Lendenwirbelsäule bezeichnet, bei der sich die Bauchpartie durch die Verlagerung des Beckens nach vorne vorwölbt. Um nicht nach vorne zu fallen, wird der Brustkorb hinter die Körperachse verlagert (Brustkyphose). Die Bauchmuskulatur verhindert das Umkippen nach hinten, indem sie in der Dehnung dauerhaft angespannt wird. Auslöser kann zum einen eine durch Bewegungsmangel oder falsche Körperhaltung mangelhaft trainierte, verkürzte hypertone Rückenmuskulatur sein, die die Funktion der Bauchmuskeln als Gegenspieler hemmt, indem sie sich nicht entspannt. Außerdem kann eine hypertone und damit nicht verlängerbare Rückenmuskulatur, welche die Wirbelsäule und die hinteren Anteile der Wirbelsegmente einseitig komprimiert, ein Grund für Bandscheibenvorfälle, Spinalkanalstenosen und Gleitwirbel sein. Im fortgeschrittenen Stadium kann ein Hohlkreuz Rückenschmerzen verursachen. Zur Verbesserung dieser Fehlhaltung können Rückenschule, Entspannungstechniken, Atemtechniken und manuelle physiotherapeutische Techniken zur Detonisierung der Rückenmuskulatur eingesetzt werden.
Endlordosierung der HWS und Überstreckung
Durch sitzende Tätigkeit kommt es im Bereich der HWS zu einer Endlordosierung (teilweise Aufhebung der physiologischen Krümmung) bis hin zur Überstreckung. Bei Pygmäen und einigen anderen westafrikanischen Ethnien besteht genetisch bedingt ein ausgeprägtes Hohlkreuz, das jedoch in diesem Fall nicht krankhaft ist.