„Anti-Balaka“ – Versionsunterschied

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Es waren von Christen bewohnte Gebiete in der Stadt, die geplündert wurden. Wer will das bestreiten?
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== Historie ==
== Historie ==
Das Milizen-Bündnis Séléka, das aus dem Norden stammt, wo die zentralafrikanische Republik an den [[Tschad]] und den [[Sudan]] grenzt und mehrheitlich muslimisch ist, hat im März 2013 den christlichen Präsidenten [[François Bozizé]] durch Einnahme der Hauptstadt [[Bangui]] vertrieben und gestürzt. Auf die Einnahme folgten [[Plünderung]]en in der Stadt. Als die Zustände eskalierten schickte daraufhin die internationale Gemeinschaft eine Friedenstruppe ins Land, unter der Beteiligung der [[Französisches Heer|französischen Armee]]. Im Verlauf 2014 sollen auch deutsche Soldaten bei einer Mission zur Friedenssicherung eingesetzt werden.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/afrika/bundeswehr-von-der-leyen-kein-kampfeinsatz-in-zentralafrika-12796877.html Von der Leyen: Kein Kampfeinsatz in Zentralafrika], [[FAZ]] Online, 11. Februar 2014</ref> Bangui liegt im mehrheitlich christlichen Süden des Landes.
Das Milizen-Bündnis Séléka, das aus dem Norden stammt, wo die zentralafrikanische Republik an den [[Tschad]] und den [[Sudan]] grenzt und mehrheitlich muslimisch ist, hat im März 2013 den christlichen Präsidenten [[François Bozizé]] durch Einnahme der Hauptstadt [[Bangui]] vertrieben und gestürzt. Auf die Einnahme folgten [[Plünderung]]en der von Christen bewohnten Gebiete in der Stadt. Als die Zustände eskalierten schickte daraufhin die internationale Gemeinschaft eine Friedenstruppe ins Land, unter der Beteiligung der [[Französisches Heer|französischen Armee]]. Im Verlauf 2014 sollen auch deutsche Soldaten bei einer Mission zur Friedenssicherung eingesetzt werden.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/afrika/bundeswehr-von-der-leyen-kein-kampfeinsatz-in-zentralafrika-12796877.html Von der Leyen: Kein Kampfeinsatz in Zentralafrika], [[FAZ]] Online, 11. Februar 2014</ref> Bangui liegt im mehrheitlich christlichen Süden des Landes.


Seit dem Auftauchen der Europäer zum Schutz der einheimischen Bevölkerung zogen sich die Séléka wieder in Richtung Norden des Landes zurück und werden unterwegs von Mitgliedern der Anti-Balaka, das sind Bürgerwehren die sich im Laufe von 2013 gegen die Séléka-Milizen wieder gesammelt hatten, angegriffen. Darunter leidet vor allem die Zivilbevölkerung. In ihrer Gewaltbereitschaft stehen sich beide Gruppen offenbar in nichts nach. Seither kommen immer verzweifeltere Hilferufe aus Orten, in denen die Gewalt zwischen den beiden verfeindeten Gruppen ungehindert weitergeht.<ref>[http://www.dw.de/zentralafrikanische-republik-gewalt-in-den-d%C3%B6rfern-h%C3%A4lt-an/a-17408327 Zentralafrikanische Republik: Gewalt in den Dörfern hält an] [[Deutsche Welle]] Online, 4. Februar 2014</ref> Bis in die entlegenen Regionen kommen die rund 5000 Soldaten der [[Afrikanische Union|Afrikanischen Union]] (MISCA) und die etwa 1600 französischen Soldaten nicht - sie haben alle Hände voll damit zu tun, die Hauptstadt [[Bangui]] einigermaßen zu sichern.
Seit dem Auftauchen der Europäer zum Schutz der einheimischen Bevölkerung zogen sich die Séléka wieder in Richtung Norden des Landes zurück und werden unterwegs von Mitgliedern der Anti-Balaka, das sind Bürgerwehren die sich im Laufe von 2013 gegen die Séléka-Milizen wieder gesammelt hatten, angegriffen. Darunter leidet vor allem die Zivilbevölkerung. In ihrer Gewaltbereitschaft stehen sich beide Gruppen offenbar in nichts nach. Seither kommen immer verzweifeltere Hilferufe aus Orten, in denen die Gewalt zwischen den beiden verfeindeten Gruppen ungehindert weitergeht.<ref>[http://www.dw.de/zentralafrikanische-republik-gewalt-in-den-d%C3%B6rfern-h%C3%A4lt-an/a-17408327 Zentralafrikanische Republik: Gewalt in den Dörfern hält an] [[Deutsche Welle]] Online, 4. Februar 2014</ref> Bis in die entlegenen Regionen kommen die rund 5000 Soldaten der [[Afrikanische Union|Afrikanischen Union]] (MISCA) und die etwa 1600 französischen Soldaten nicht - sie haben alle Hände voll damit zu tun, die Hauptstadt [[Bangui]] einigermaßen zu sichern.

Version vom 16. März 2014, 12:35 Uhr

Als Anti-Balaka bezeichnet man in der Zentralafrikanischen Republik pro-christliche Milizen, die Ende 2013 während des zentralafrikanischen Bürgerkrieges als eine Art „dörfliche Selbstverteidigung“ zu den Waffen griffen und größtenteils den ehemaligen Präsidenten François Bozizé unterstützen[1]. Die Anti-Balaka haben sich bereits 2009 gegen Wegelagerer und Banditen im Land organisiert. Der Begriff steht für „Anti-balles AK“, was mit „Gegen die Kugeln aus einem AK“, in Anspielung auf das Sturmgewehr AK 47, übersetzt werden kann. Die Anti-Balaka liefern sich im Land mit den muslimisch dominierten Séléka-Milizen ein äußerst brutales blutiges Gemetzel. Die Anti-Balaka bestehen mittlerweile aus 60 000 - 70 000 Mann, die Hälfte davon sind in der Hauptstadt Bangui aktiv.

Historie

Das Milizen-Bündnis Séléka, das aus dem Norden stammt, wo die zentralafrikanische Republik an den Tschad und den Sudan grenzt und mehrheitlich muslimisch ist, hat im März 2013 den christlichen Präsidenten François Bozizé durch Einnahme der Hauptstadt Bangui vertrieben und gestürzt. Auf die Einnahme folgten Plünderungen der von Christen bewohnten Gebiete in der Stadt. Als die Zustände eskalierten schickte daraufhin die internationale Gemeinschaft eine Friedenstruppe ins Land, unter der Beteiligung der französischen Armee. Im Verlauf 2014 sollen auch deutsche Soldaten bei einer Mission zur Friedenssicherung eingesetzt werden.[2] Bangui liegt im mehrheitlich christlichen Süden des Landes.

Seit dem Auftauchen der Europäer zum Schutz der einheimischen Bevölkerung zogen sich die Séléka wieder in Richtung Norden des Landes zurück und werden unterwegs von Mitgliedern der Anti-Balaka, das sind Bürgerwehren die sich im Laufe von 2013 gegen die Séléka-Milizen wieder gesammelt hatten, angegriffen. Darunter leidet vor allem die Zivilbevölkerung. In ihrer Gewaltbereitschaft stehen sich beide Gruppen offenbar in nichts nach. Seither kommen immer verzweifeltere Hilferufe aus Orten, in denen die Gewalt zwischen den beiden verfeindeten Gruppen ungehindert weitergeht.[3] Bis in die entlegenen Regionen kommen die rund 5000 Soldaten der Afrikanischen Union (MISCA) und die etwa 1600 französischen Soldaten nicht - sie haben alle Hände voll damit zu tun, die Hauptstadt Bangui einigermaßen zu sichern.

Am 12. Februar bestätigt Amnesty International daß die Anti-Balaka eine Art Ethnische Säuberung gegen die muslimische Bevölkerung praktizieren.[4]

Einzelnachweise

  1. 'Hundreds dead' in Central African Republic violence, BBC, 6. Dezember 2013
  2. Von der Leyen: Kein Kampfeinsatz in Zentralafrika, FAZ Online, 11. Februar 2014
  3. Zentralafrikanische Republik: Gewalt in den Dörfern hält an Deutsche Welle Online, 4. Februar 2014
  4. Alwihda info : Centrafrique : Intenses combats à Boguila, 22 combattants Séléka tués