„Atemschaukel“ – Versionsunterschied

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'''Atemschaukel''' ist ein 2009 erschienener Roman von [[Herta Müller]], die im selben Jahr mit dem [[Nobelpreis für Literatur]] ausgezeichnet wurde. Darin berichtet Leopold Auberg, ein Siebzehnjähriger aus [[Siebenbürgen]], über seine [[Deportation]] in das [[Gulag|Arbeitslager]] Nowo-[[Horliwka|Gorlowka]] in der [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik|Sowjet-Ukraine]]. Die Verfolgung [[Rumäniendeutsche]]r unter [[Josef Stalin|Stalin]] wird in einer individuellen Geschichte sichtbar gemacht.<ref>[http://www.youtube.com/watch?v=wuKdNmVPyuQ&feature=player_embedded Interview mit Herta Müller bei: ''Literatur im Foyer'' – SWR Fernsehen zu dem Roman „Atemschaukel“] auf [[YouTube]] (14,09 Minuten)</ref> Der im [[Carl Hanser Verlag|Hanser Verlag]] publizierte Roman kam in die [[Shortlist]] für den [[Deutscher Buchpreis|Deutschen Buchpreis]] 2009.
'''Atemschaukel''' ist ein 2009 erschienener Roman von [[Herta Müller]], die im selben Jahr mit dem [[Nobelpreis für Literatur]] ausgezeichnet wurde. Darin berichtet Leopold Auberg, ein Siebzehnjähriger aus [[Siebenbürgen]], über seine [[Deportation]] in das [[Gulag|Arbeitslager]] Nowo-[[Horliwka|Gorlowka]] in der [[Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik|Sowjet-Ukraine]]. Die Verfolgung [[Rumäniendeutsche]]r unter [[Josef Stalin|Stalin]] wird in einer individuellen Geschichte sichtbar gemacht.<ref>[http://www.youtube.com/watch?v=wuKdNmVPyuQ&feature=player_embedded Interview mit Herta Müller bei: ''Literatur im Foyer'' – SWR Fernsehen zu dem Roman „Atemschaukel“] auf [[YouTube]] (14,09 Minuten)</ref> Der im [[Carl Hanser Verlag|Hanser Verlag]] publizierte Roman kam in die [[Shortlist]] für den [[Deutscher Buchpreis|Deutschen Buchpreis]] 2009.

== Handlung ==
== Handlung ==
Der siebzehnjährige Leopold Auberg wird als ein Mitglied der Volksgruppe der [[Siebenbürger Sachsen]] von den anrückenden [[Rote Armee|Sowjetsoldaten]] zum Arbeitsdienst in die Sowjetunion deportiert. Im Lager angekommen durchlebt er fünf Jahre voller Entbehrung und Hunger. Von den Bewachern und dem [[Kapo]] Tur Prikulitsch unterdrückt, passt er sich jedoch geistig und körperlich an das Lagerleben an und arrangiert sich mit den Gegebenheiten.
Der siebzehnjährige Leopold Auberg wird als ein Mitglied der Volksgruppe der [[Siebenbürger Sachsen]] von den anrückenden [[Rote Armee|Sowjetsoldaten]] zum Arbeitsdienst in die Sowjetunion deportiert. Im Lager angekommen durchlebt er fünf Jahre voller Entbehrung und Hunger. Von den Bewachern und dem [[Kapo]] Tur Prikulitsch unterdrückt, passt er sich jedoch geistig und körperlich an das Lagerleben an und arrangiert sich mit den Gegebenheiten.
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Literarisches Werk]]
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Version vom 5. April 2014, 21:53 Uhr

Atemschaukel ist ein 2009 erschienener Roman von Herta Müller, die im selben Jahr mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde. Darin berichtet Leopold Auberg, ein Siebzehnjähriger aus Siebenbürgen, über seine Deportation in das Arbeitslager Nowo-Gorlowka in der Sowjet-Ukraine. Die Verfolgung Rumäniendeutscher unter Stalin wird in einer individuellen Geschichte sichtbar gemacht.[1] Der im Hanser Verlag publizierte Roman kam in die Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2009.

Handlung

Der siebzehnjährige Leopold Auberg wird als ein Mitglied der Volksgruppe der Siebenbürger Sachsen von den anrückenden Sowjetsoldaten zum Arbeitsdienst in die Sowjetunion deportiert. Im Lager angekommen durchlebt er fünf Jahre voller Entbehrung und Hunger. Von den Bewachern und dem Kapo Tur Prikulitsch unterdrückt, passt er sich jedoch geistig und körperlich an das Lagerleben an und arrangiert sich mit den Gegebenheiten.

Auch nach seiner Entlassung aus dem Lager steht Leopold weiter unter dem Eindruck des dort Erlebten.

Entstehung

Die Autorin hat den Stoff in Gesprächen mit dem Lyriker Oskar Pastior und anderen Überlebenden gesammelt. 2004 reisten Ernest Wichner, Oskar Pastior und Herta Müller mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung an Orte ehemaliger Zwangsarbeiterlager in der Ukraine.[2]

Rezensionen

Daniela Strigl schrieb in Literaturen: „Herta Müller findet in ‚Atemschaukel‘ literarische Bilder für das Außersprachliche.“ Sie habe „eine zeitlose Studie über den Menschen in extremis geschrieben und zugleich einen Roman, der mit den Erfahrungen des schrecklichen 20. Jahrhunderts gesättigt ist […].“[3]

Ausgaben

Literatur

  • Emanuelle Prak-Derrington (2013): „Sprachmagie und Sprachgrenzen. Zu Wort- und Satzwiederholungen in Herta Müllers Atemschaukel.“ In: Dichtung und Diktatur. Die Schriftstellerin Herta Müller, herausgegeben von Helgard Mahrdt und Sissel Lægreid, Würzburg: Königshausen & Neumann, 2013, S. 133–147, ISBN 978-3-8260-5246-0
  • Unni Langås (2013): „Immer schuldig. Herta Müllers Roman Atemschaukel – ein Bericht über Traumata.“ In: Dichtung und Diktatur. Die Schriftstellerin Herta Müller, herausgegeben von Helgard Mahrdt und Sissel Lægreid, Würzburg: Königshausen & Neumann, 2013, S. 149–170, ISBN 978-3-8260-5246-0

Einzelnachweise

  1. Interview mit Herta Müller bei: Literatur im Foyer – SWR Fernsehen zu dem Roman „Atemschaukel“ auf YouTube (14,09 Minuten)
  2. Herta Müller: Atemschaukel. München: Hanser, 2009, Rückseite des Titelblatts.
  3. Daniela Strigl: Am Nullpunkt der Existenz In: Literaturen, Ausgabe Oktober 2009, S. 68–69