Quirnbach/Pfalz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Quirnbach/Pfalz
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Quirnbach/Pfalz hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 28′ N, 7° 25′ OKoordinaten: 49° 28′ N, 7° 25′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Kusel
Verbandsgemeinde: Oberes Glantal
Höhe: 242 m ü. NHN
Fläche: 6,1 km2
Einwohner: 534 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 88 Einwohner je km2
Postleitzahl: 66909
Vorwahl: 06383
Kfz-Kennzeichen: KUS
Gemeindeschlüssel: 07 3 36 501
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Rathausstraße 8
66901 Schönenberg-Kübelberg
Website: www.quirnbach-pfalz.de
Ortsbürgermeisterin: Stefanie Körbel
Lage der Ortsgemeinde Quirnbach/Pfalz im Landkreis Kusel
KarteWaldmohrDunzweilerBreitenbach (Pfalz)Schönenberg-KübelbergGries (Pfalz)Brücken (Pfalz)DittweilerAltenkirchen (Pfalz)OhmbachFrohnhofenNanzdietschweilerBörsbornSteinbach am GlanKrottelbachLangenbach (Pfalz)Herschweiler-PettersheimWahnwegenHenschtalHüfflerQuirnbach/PfalzRehweilerGlan-MünchweilerMatzenbachSelchenbachHerchweilerAlbessenKonkenEhweilerSchellweilerEtschbergTheisbergstegenHaschbach am RemigiusbergKuselBlaubachOberalbenDennweiler-FrohnbachKörbornThallichtenbergRuthweilerReichweilerPfeffelbachRathsweilerNiederalbenUlmetErdesbachBedesbachRammelsbachAltenglanWelchweilerElzweilerHorschbachBosenbachRutsweiler am GlanFöckelbergNiederstaufenbachOberstaufenbachNeunkirchen am PotzbergJettenbach (Pfalz)RothselbergKreimbach-KaulbachWolfsteinRutsweiler an der LauterEßweilerOberweiler im TalAschbach (Westpfalz)HinzweilerOberweiler-TiefenbachRelsbergHefersweilerEinöllenReipoltskirchenNußbach (Pfalz)HoppstädtenKappeln (bei Lauterecken)Medard (Glan)OdenbachAdenbachGinsweilerCronenberg (bei Lauterecken)HohenöllenHeinzenhausenLohnweilerLautereckenUnterjeckenbachLangweiler (bei Lauterecken)MerzweilerHomberg (bei Lauterecken)Herren-SulzbachGrumbach (Landkreis Kusel)Kirrweiler (bei Lauterecken)Sankt JulianHausweilerWiesweilerDeimbergBubornGlanbrückenOffenbach-HundheimNerzweilerSaarlandLandkreis BirkenfeldLandkreis Bad KreuznachDonnersbergkreisKaiserslauternLandkreis SüdwestpfalzLandkreis KaiserslauternLandkreis Südwestpfalz
Karte

Quirnbach/Pfalz ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Kusel in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Oberes Glantal an, innerhalb derer sie gemessen an der Einwohnerzahl die kleinste Ortsgemeinde darstellt. Zu der in der Westpfalz liegenden Gemeinde gehört seit 1975 der Ortsteil Liebsthal, der zuvor eine selbständige Gemeinde war.

Nachweislich werden seit 1444 in Quirnbach Märkte abgehalten.[2] Der bekannteste Markt und ebenso der einzige, der bis in die Gegenwart abgehalten wird, ist der Quirnbacher Pferdemarkt.

Quirnbach liegt inmitten des Nordpfälzer Bergland. Zum Gemeindegebiet gehören zusätzlich die Ortsteile und Wohnplätze Liebsthal, Gärtnerei Rietz, Delmeshof, Haus Adrian und Bergwiesenhof. Vor Ort existiert die sogenannte Quirnbach-Formation. Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Rehweiler, Glan-Münchweiler, Henschtal, Wahnwegen und Hüffler.

Durch den Ort verläuft außerdem der Wehrbach, der von links in den Henschbach mündet. Letzterer bildet zugleich die südliche Gemarkungsgrenze.

Quirnbach wurde im Jahr 1152 als Querenbach erstmals urkundlich erwähnt, Liebsthal wurde 1349 als Lybestatt erstmals genannt. Zunächst zur Grafschaft Veldenz zugehörig, gelangte Quirnbach 1444 an Pfalz-Zweibrücken. Im gleichen Jahr wurden erstmals die Quirnbacher Märkte erwähnt.

Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war der Ort in den zum Arrondissement de Birkenfeld gehörenden Kanton Kusel eingegliedert und Sitz einer Mairie. 1815 gehörte Quirnbach zunächst zu Österreich. Nach dem Wiener Kongress wurde er ein Jahr später dem Bayern zugeschlagen. Von 1818 bis 1862 gehörte die Gemeinde weiterhin dem Kanton Wolfstein an und war Bestandteil des Landkommissariat Kusel, das anschließend in ein Bezirksamt umgewandelt wurde. Seit 1877 wurde ein reiner Pferdemarkt durchgeführt.

1939 wurde der Ort in den Landkreis Kusel eingegliedert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Quirnbach innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurde die Gemeinde 1972 Bestandteil der Verbandsgemeinde Glan-Münchweiler. Am 9. März 1975 wurde dieGemeinde Quirnbach bei Kusel in ihrer gegenwärtigen Form aus den aufgelösten Gemeinden Liebsthal und Quirnbach bei Kusel neu gebildet und am 1. Mai 1976 in Quirnbach/Pfalz umbenannt.[3] Seit 2017 gehört der die Gemeinde zur Verbandsgemeinde Oberes Glantal.

Bei dem Ortsteil Liebsthal befand sich eine mittelalterliche Höhenburg, die Burg Liebsthal. Ebenso existiert im Gemeindegebiet das untergegangene Schloss Quirnbach.

Der Gemeinderat in Quirnbach besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Bis 2014 gehörten dem Gemeinderat zwölf Ratsmitglieder an.[4]

Stefanie Körbel wurde am 11. Dezember 2014 Ortsbürgermeisterin von Quirnbach.[5] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde sie mit einem Stimmenanteil von 81,92 % für weitere fünf Jahre in ihrem Amt bestätigt.[6]

Körbels Vorgänger waren Hans Harth (Amtszeit 2004–2014) und Hugo Nicolai (1985–2004).[7][8]

Kulturdenkmäler

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor Ort befinden sich insgesamt fünf Objekte, die unter Denkmalschutz stehen, darunter die vom Architekten Philipp Heinrich Hellermann entworfene protestantische Kirche.

Mit der Linde in Quirnbach existiert im Gemeindegebiet ein Naturdenkmal.

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quirnbach ist überregional durch den alljährlich am zweiten Mittwoch im November stattfindenden Pferdemarkt bekannt. Er wird regelmäßig von 19.000 bis 30.000 Menschen besucht.

Mitten durch den Ort führt die Landesstraße 352, die von Frohnhofen nach Glan-Münchweiler verläuft. Die Landesstraße 359 schafft außerdem eine Verbindung nach Rehweiler. Die Gemeinde wird von der Buslinie 282 der Omnibusverkehr Rhein-Nahe an das Nahverkehrsnetz angeschlossen; diese schafft eine Verbindung mit Gimsbach und Krottelbach.

Am Ort vorbei verläuft die B 423. Direkt im Nordosten befindet sich die A 62. Im nahen Glan-Münchweiler ist ein Bahnhof der Glantalbahn.

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Karl Munzinger (1864–1937), evangelischer Pfarrer, Japan-Missionar und Buchautor

Personen, die vor Ort gewirkt haben

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Von 1890 bis 1901 amtierte hier als ev. Pfarrer der historisch sehr interessierte Emil Müller (1864–1918).[9] Er verfasste 1896 das Buch „Aus der Geschichte des Dorfes Quirnbach“ und wurde 1901 nach Sausenheim bei Grünstadt versetzt. Hier gab er von 1902 bis 1915 die „Leininger Geschichtsblätter“ heraus und gründete 1903 den bis in die Gegenwart bestehenden Altertumsverein Grünstadt.
Commons: Quirnbach/Pfalz – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Kellereirechnung des Oberamtes Lichtenberg 1444
  3. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 176 (PDF; 2,8 MB; zur Umbenennung siehe S. 187).
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  5. Aus dem Landkreis: Dorfspaziergangs-Foto in Pfeffelbach entsteht morgen. Wahl von Stefanie Körbel zur Ortsbürgermeisterin. Die Rheinpfalz, 6. Dezember 2014, abgerufen am 8. Mai 2020.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Oberes Glantal, Verbandsgemeinde, letzte Ergebniszeile. Abgerufen am 8. Mai 2020.
  7. Ehrung langjähriger Ratsmitglieder. Ortsgemeinde Quirnbach, 21. April 2014, abgerufen am 8. Mai 2020.
  8. Verabschiedung ehemaliger Ratsmitglieder. Ortsgemeinde Quirnbach, 8. Oktober 2009, abgerufen am 8. Mai 2020.
  9. Emil Müller in der Rheinland-Pfälzischen Personendatenbank, abgerufen am 15. April 2018.