Wüstenlangohr

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Im Wörterbuch der Säugetiernamen (2015) wird neben dieser Art auch das Nordostafrikanische Langohr als Wüsten-Langohrfledermaus bezeichnet.
Wüstenlangohr

Wüstenlangohr (Otonycteris hemprichii)

Systematik
Überfamilie: Glattnasenartige (Vespertilionoidea)
Familie: Glattnasen (Vespertilionidae)
Unterfamilie: Eigentliche Glattnasen (Vespertilioninae)
Tribus: Plecotini
Gattung: Otonycteris
Art: Wüstenlangohr
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Otonycteris
Peters, 1859
Wissenschaftlicher Name der Art
Otonycteris hemprichii
Peters, 1859

Das Wüstenlangohr (Otonycteris hemprichii) ist eine Fledermausart aus der Familie der Glattnasen (Vespertilionidae). Es ist im nördlichen Afrika (von Marokko und Niger bis Ägypten), auf der Arabischen Halbinsel sowie in Teilen Zentralasiens (bis Kasachstan und Kaschmir) beheimatet.

Das Fell dieser Fledermäuse ist an der Oberseite sandfarben gefärbt, die Unterseite ist weiß. Auffallend sie die bis zu 40 Millimeter langen Ohren, die an der Basis zusammengewachsen sind. Die Tiere erreichen eine Körperlänge von 73 bis 81 Millimeter und ein Gewicht von 18 bis 20 Gramm, sind also etwas größer als die europäischen Langohrfledermäuse.

Lebensraum der Wüstenlangohren sind ausgesprochen trockene und unfruchtbare Regionen. Als Schlafplätze dienen ihnen Felsspalten und Gebäude. In der Nacht begeben sie sich mit einem langsamen, flatterigen Flug auf Nahrungssuche, wobei sie sich meist nahe am Boden aufhalten. Dort suchen sie nach bodenlebenden Arthropoden. Sie jagen vor allem Spinnentiere und Heuschrecken.[1] In einer Studie aus Israel konnte nachgewiesen werden, dass bis zu 70 % des Fledermauskots Skorpionsüberreste enthielt.[2] Dabei handelte es sich teilweise um Überreste äußerst giftiger Arten. Obwohl die Fledermäuse beim Beutegreifen nachweislich von den Skorpionen durchaus in den Kopf gestochen werden können, erleiden sie keine Vergiftungserscheinungen. Offenbar sind sie gegen die Wirkung verschiedener Skorpiongifte immun.

Über die Fortpflanzung ist wenig bekannt. Weibchen bilden zur Geburt und Jungenaufzucht Wochenstuben, die sich aus drei bis 15 Tieren zusammensetzen. Im Gegensatz zu vielen anderen Glattnasen dürften bei ihnen Zwillingsgeburten überwiegen.

  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999, ISBN 0-8018-5789-9.

Einzelnachweise

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  1. R. Arlettaz, G. Dändliker, E. Kasybekov, J. M. Pillet, S. Rybin, J. Zima: Feeding habits of the long-eared desert bat, Otonycteris hemprichi (Chiroptera: Vespertilionidae). In: Journal of Mammalogy. Band 76, Nr. 3, 1995, S. 873–876.
  2. M. Holderied, C. Korine, T. Moritz: Hemprich's long-eared bat (Otonycteris hemprichii) as a predator of scorpions: Whispering echolocation, passive gleaning and prey selection. In: Journal of Comparative Physiology A. Band 197, Nr. 5, 2010, S. 425–433.