Trans Regio

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Mittelrheinbahn)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Trans Regio Deutsche Regionalbahn GmbH
Basisinformationen
Unternehmenssitz Koblenz
Webpräsenz mittelrheinbahn.de
Eigentümer Transdev Regio GmbH 100 %
Geschäftsführung Ingo Pfundstein, Henrik Behrens
Verkehrsverbund VRS, VRM, RNN, RMV
Mitarbeiter 157
Linien
Spurweite 1435 mm (Normalspur)
Eisenbahn 1
Anzahl Fahrzeuge
Triebwagen 17 Siemens Desiro ML
6 Siemens Mireo
Statistik
Fahrleistung 2,9 Mio. km pro Jahr
Haltestellen 46
Länge Liniennetz
Eisenbahnlinien 187 km
Betriebseinrichtungen
Betriebshöfe 1 (Leitstelle integriert)

Die Trans Regio Deutsche Regionalbahn GmbH ist ein Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) mit Sitz in Koblenz, das zur Transdev-Gruppe gehört.

Das Unternehmen betreibt im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) die MittelrheinBahn (MRB, Linie RB 26) zwischen dem nordrhein-westfälischen Köln und dem rheinland-pfälzischen Mainz entlang der linken Rheinstrecke. Ehemals wurden auch weitere Linien in Rheinland-Pfalz betrieben.

Trans Regio wurde 1999 mit Sitz in Trier gegründet. Zunächst waren zu gleichen Teilen die Rheinbahn in Düsseldorf und die Moselbahn in Trier beteiligt. Nachdem letztere im Jahre 2002 ausgeschieden war, suchte die Rheinbahn einen neuen Partner. Diesen fand sie ab 1. Januar 2004 in der französischen Verkehrsgesellschaft EuRailCo, die 75,1 % der Anteile übernahm. 2012 verkaufte die Rheinbahn ihre verbliebenen Geschäftsanteile in Höhe von 24,9 % an die EuRailCo, die damit alleiniger Inhaber aller Gesellschaftsanteile der Trans Regio war. EuRailCo war zunächst ein Gemeinschaftsunternehmen von Transdev und RATP,[1] und gehörte seit 2011 vollständig zu Transdev. Im August 2014 wurde die „EuRailCo GmbH“ (Koblenz) mit der „Veolia Verkehr Regio GmbH“ verschmolzen,[2] die wiederum 2015 zur „Transdev Regio GmbH“ umfirmierte und eine hundertprozentige Tochter des Verkehrskonzerns Transdev GmbH ist.

Geschäftsführung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 2004 bis 2012 war Christian Klein Geschäftsführer, 2012 kam Henning Weize zunächst als zweiter Geschäftsführer hinzu, der kurz darauf die alleinige Geschäftsführung übernommen hat, während Christian Klein in den Ruhestand verabschiedet wurde. Zwischen März 2014 und Februar 2016 war Michael Schröder Alleingeschäftsführer. Von März 2016 bis September 2018 war Henning Weize als alleiniger Geschäftsführer tätig. Seit Oktober 2018 ist Ingo Pfundstein Geschäftsführer der Trans Regio. Mit Henrik Behrens wurde im Juni 2022 die Geschäftsführung erweitert. Die Geschäftsleitung besteht aus den Geschäftsführern und den Prokuristen Sebastian Kirchner (Leiter Instandhaltung und Technik), Annelie Harre (Leiterin Tarif und Vertrieb), Andreas Leue (Leiter Operative Dienste), sowie Sabri Tan (Controlling).

Betriebsstätten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die bereits bestehenden Anlagen des trans regio Betriebswerks Koblenz-Mosel

Die trans regio besitzt mit dem Betriebswerk Koblenz-Mosel in Koblenz-Moselweiß eine Werkstatt inklusive Depot, in der die Fahrzeuge des Typs Desiro ML gewartet werden. Dort befindet sich seit 2009 auch die Leitstelle für Betrieb und Personalplanung. Ihre weiteren Werkstätten in Mayen und Altenglan, in denen früher die Fahrzeuge des Typs Stadler Regio-Shuttle RS1 gewartet wurden, hat die trans regio an andere Gesellschaften vermietet.

Die trans regio hat bis Ende des Jahres 2019 in Koblenz ein Service-Center in der Nähe des Hauptbahnhofs betrieben. Dort konnten sich Fahrgäste über Verbindungen und Tarife informieren, ebenfalls alle angebotenen Fahrscheine erwerben oder auch in Zügen der trans regio verlorene Gegenstände melden. Im Service-Center war ebenfalls die telefonische Beratung integriert.[3]

Logo Mittelrheinbahn
Aktuelles Netz der TransRegio (Stand Dezember 2017)

Unter dem vom Zweckverband Nahverkehr Rheinland registrierten Markennamen MittelrheinBahn[4] betreibt trans regio seit dem 14. Dezember 2008 für zunächst 15 Jahre Personenverkehr auf den folgenden Strecken in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen:

Zuständige Aufgabenträger der Linie sind in Nordrhein-Westfalen der Zweckverband go.Rheinland (ehemals Zweckverband Nahverkehr Rheinland), sowie in Rheinland-Pfalz der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (ZSPNV RLP Nord) und der Zweckverband Öffentlicher Personennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd (ZÖPNV RLP Süd).

Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2016 verkehren die Züge auf beiden Strecken als Linie RB 26 und nicht mehr als MRB 26 und MRB 32, durchgehend von Köln Messe/Deutz bis Mainz Hbf. Der rund zwanzigminütige Aufenthalt in Koblenz entfällt, ebenso wie der Zugnummernwechsel. Zudem fahren im Nachtverkehr einzelne Zugpaare ab Deutz täglich weiter zum Bahnhof Flughafen Köln/Bonn.[7]

Die trans regio hat für den Betrieb der Mittelrheinbahn Elektrotriebwagen vom Typ Siemens Desiro MainLine (Baureihe 460) von Alpha Trains geleast. Ab dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2020 hat der Aufgabenträger Nahverkehr Rheinland (NVR) eine Dreifach- statt Doppeltraktion zwischen Köln und Remagen bestellt, was die Kapazität um 252 Sitzplätze erhöht. Das wird durch sechs neue Fahrzeuge vom Typ Siemens Mireo ermöglicht, die auf der MittelrheinBahn vorrangig zwischen Mainz und Bingen/Koblenz eingesetzt werden.[8]

Am 8. Juni 2021 wurde mitgeteilt, dass trans regio die Strecke Köln – Mainz für weitere zehn Jahre, mit Option auf eine Verlängerung bis 2036 bzw. für den Abschnitt Mainz – Bingen – Koblenz für Teilleistungen bis Juni 2037, betreiben wird. Für die Desiro-Fahrzeuge erfolgt eine Modernisierung des Fahrgastraumes mit größeren Sitzabständen (dadurch Reduktion der Sitzplätze von 252 auf 224), Bereitstellung von WLAN und Nachrüstung der Vierer-Sitzgruppen mit Steckdosen. Seit November 2023 wird etwa alle sechs Wochen eins der 17 Fahrzeuge modernisiert.[9][10][11]

Auf seiner Website bietet das Unternehmen für die Strecke Köln–Mainz einen kostenlosen Audioführer an.[12]

Haltepunkte und Kilometer

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Km Bahnhof/ Haltepunkt
000 Mainz, Hauptbahnhof
003 Mainz-Mombach
007 Budenheim
010 Uhlerborn
013 Heidesheim (Rheinhessen)
018 Ingelheim am Rhein
021 Gau Algesheim
026 Bingen-Gaulsheim
029 Bingen am Rhein, Stadtbahnhof
030 Bingen am Rhein, Hauptbahnhof
036 Trechtingshausen
040 Niederheimbach
044 Bacharach
050 Oberwesel
057 St. Goar
063 Boppard-Hirzenach
067 Boppard-Bad Salzig
072 Boppard, Hauptbahnhof
079 Spay
083 Rhens
091 Koblenz, Hauptbahnhof
092 Koblenz, Stadtmitte
093 Koblenz-Lützel
101 Mülheim-Kärlich
105 Weißenthurm
109 Andernach
113 Namedy
117 Brohl
120 Bad Breisig
126 Sinzig am Rhein
130 Remagen
134 Oberwinter
136 Rolandseck
140 Bonn-Mehlem
142 Bonn-Bad Godesberg
146 Bonn, UN Campus
149 Bonn, Hauptbahnhof
156 Roisdorf
162 Sechtem
167 Brühl
172 Hürth-Kalscheuren
178 Köln-Süd
180 Köln-West
183 Köln, Hauptbahnhof
184 Köln, Messe/Deutz
194 Köln/Bonn, Flughafen (Nachtverkehr von 22 Uhr bis 4 Uhr)

Frühere Strecken

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf folgenden Strecken in Rheinland-Pfalz betrieb die trans regio bis zum 13. Dezember 2008 ebenfalls Personenverkehr:

Seit dem 14. Dezember 2008 wurden diese Strecken wieder von der DB Regio betrieben.

Ein Siemens Mireo von trans regio am Bahnhof Mainz-Mombach

Die trans regio hat im Jahr 2008 16 Elektro-Triebwagen vom Typ Siemens Desiro ML, im Gesamtwert von rund 70 Millionen Euro, von Alpha Trains für die MittelrheinBahn geleast. Ein weiteres Fahrzeug wurde im Januar 2009 ausgeliefert und absolvierte weitere Testfahrten, u. a. als Zweiteiler; im selben Testprogramm lief der kurzzeitig ausgeliehene 460 007 mit 2 Mittelwagen. Damit kann die BR 460 nun bei entsprechendem Bedarf freizügig ohne, mit einem oder mit zwei Mittelwagen eingesetzt werden. 460 017 wurde Mitte Juni 2009 an trans regio übergeben und verkehrte am 9. Juli erstmals im Planbetrieb.

Die Züge weisen eine Kapazität von jeweils 252 Sitz- und 240 Stehplätzen auf und sind mit Fahrgastinformationsanzeigern sowie Fahrgastzählsystemen ausgestattet, um schneller und bedarfsgerechter die Auslastung optimieren zu können.[13] An den Türen sind Einstiegshilfen für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen vorhanden. Im Bereich der Türen existieren zudem ausreichend[14] Stellplätze für Rollstühle und pro Triebzug zwölf Stellplätze für Fahrräder. Die Innenräume sind klimatisiert und schallgedämmt. In den Toiletten gibt es zusätzlich ein Notrufmeldesystem und einen Wickeltisch.[13]

Ein weiteres Ausstattungsmerkmal sind Tische und Steckdosen in den Fahrgasträumen der ersten Klasse. Zur Sicherheit beitragen sollen die Videoüberwachung in den Innenräumen und ein verstärkter Einsatz von Zugbegleitern ab 19 Uhr.[15] Die Züge wurden im Hinblick auf aktuelle und künftige Umweltnormen gebaut.[16] Weiterhin werden aufgrund der höheren Beschleunigungsleistung der Züge wieder Haltestellen bedient, die der vormalige Betreiber DB Regio aufgegeben hatte.[17]

Entsprechend der individuellen Anforderungen können die Fahrzeuge in der gewünschten Zuglänge zwischen 49 und 282 Metern kombiniert werden.[18]

Auf den Nebenstrecken in Rheinland-Pfalz wurden bis zum 13. Dezember 2008 Dieseltriebwagen vom Typ Stadler Regio-Shuttle RS1 eingesetzt.

Aufgrund von Fahrzeugmangel verkehrten im Dezember 2015 Bombardier Talent 2 von National Express auf der MRB 26, die so Erfahrung für ihre eigene Betriebsaufnahme sammeln konnten.

Seit Dezember 2020 verkehrt die RB 26 zwischen Köln und Remagen in Dreifachtraktion.[19]

Seit dem 16. November 2020 werden auf der Strecke zwischen Bingen (Rhein) Hbf und Mainz Hbf sechs Triebwagen des Typs Siemens Mireo eingesetzt.[20]

Für Fahrten, die innerhalb von Verbünden getätigt werden, gelten deren Tarife und Beförderungsbedingungen:

  • VRS zwischen Köln Messe/Deutz und Bonn-Mehlem (KBS 470 / MRB26)
    • VRS des erweiterten VRS-Gebietes im Landkreis Ahrweiler zwischen Rolandseck und Brohl (KBS 470 / MRB26)
  • VRM von Rolandseck bis Oberwesel (KBS 470 / MRB26 und KBS 471 / MRB26)
  • RNN von Bacharach bis Mainz Hbf (KBS 471 / MRB26)
  • RMV von Mainz-Mombach bis Mainz Hbf sowie für Übergangstarif-Fahrten von bzw. in den RNN in bzw. vom RMV

Für Fahrten, die nur zwischen Bacharach und Oberwesel unternommen werden, gilt der Deutschlandtarif, ebenso für Fahrten, die über ein Verbundgebiet hinausgehen. Bei Fahrten im Vor- oder Nachlauf mit DB Fernverkehr gilt auch der DB-Tarif.

Innerhalb von Nordrhein-Westfalen gilt für verbundübergreifende Fahrten der NRW-Tarif.

Da der VRS-Tarif im Landkreis Ahrweiler, was die Lage der Stationen Rolandseck bis Brohl betrifft, als Übergangstarif anerkannt ist, sind auch hier die Angebote „Schöner-Tag-Ticket NRW“ sowie „Schöne Fahrt NRW“ gültig.

Die gültigen Ländertickets der DB Regio für Rheinland-Pfalz – das Rheinland-Pfalz-Ticket sowie das Rheinland-Pfalz-Ticket + Lux – sind auch in den Zügen der TransRegio gültig und können an den TransRegio-Fahrkartenautomaten sowie im 2019 geschlossenen TransRegio-Kundencenter in Koblenz erworben werden. Die deutschlandweit im Nahverkehr gültigen Fahrkarten und das Quer-durchs-Land-Ticket sind auch in den Zügen der TransRegio gültig. Die BahnCards der Deutschen Bahn AG sind auch bei TransRegio gültig.

Fahrkartenverkauf

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die trans regio stellt an allen bedienten Bahnhöfen eigene Fahrkartenautomaten zur Verfügung.

Die RB26 verkehrt stündlich zwischen Köln Messe/Deutz und Mainz Hbf. Dazu kommen montags bis freitags halbstündliche Verstärkerfahrten zwischen Mainz Hbf und Bingen (Rhein) Hbf z. T. weiter bis Koblenz Hbf.

Einzelne Fahrten nachts werden darüber hinaus bis Köln/Bonn Flughafen verlängert.

Commons: Trans regio Deutsche Regionalbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. EurailCo Broschüren. Unternehmensdarstellung (PDF)
  2. NorthData: Verschmelzung: EuRailCo GmbH, Handelsregisterbekanntmachung vom 12. September 2014
  3. Umfassender Service für unsere Fahrgäste. MittelrheinBahn, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Dezember 2016; abgerufen am 19. Dezember 2015.
  4. Registerauskunft zur Registernummer 302008035422 im DPMAregister des Deutschen Patent- und Markenamtes, abgerufen am 21. Juli 2020
  5. Fahrplan der MittelrheinBahn Mainz–Köln ab 12. Dezember 2021. (PDF; 82,8 kB) Abgerufen am 20. November 2020.
  6. NVR bestellt Dreifachtraktion bei der Mittelrheinbahn. 18. November 2020, abgerufen am 20. November 2020.
  7. LOK Report – NRW/Rheinland-Pfalz: Zuschlag MittelrheinBahn an Trans Regio. Abgerufen am 8. Juni 2021 (deutsch).
  8. lok-report.de
  9. TV Mittelrhein: Trans Regio stellt modernisierte Züge der Mittelrheinbahn vor auf YouTube, 24. November 2023, abgerufen am 25. Februar 2024 (Laufzeit: 8:37 min).
  10. Audioguide. Abgerufen am 10. Oktober 2019.
  11. a b trans regio übernimmt Mittelrheinbahn. (Memento vom 22. Februar 2011 im Internet Archive) Mittelrheinbahn, Pressemitteilung, 13. Oktober 2007.
  12. Ab 14. Dezember geht die „MittelrheinBahn“ an den Start. (Memento vom 22. Februar 2011 im Internet Archive) Mittelrheinbahn, Pressemitteilung, 3. Dezember 2008.
  13. Zug für Zug hohen Fahrgastkomfort genießen. (Memento vom 10. Mai 2011 im Internet Archive) Mittelrheinbahn.
  14. MittelrheinBahn geht mit brandneuen Zügen an den Start. (Memento vom 22. Februar 2011 im Internet Archive) Mittelrheinbahn, Pressemitteilung, 14. Dezember 2008.
  15. MittelrheinBahn geht am 14. Dezember 2008 mit brandneuen Zügen an den Start. (Memento vom 22. Februar 2011 im Internet Archive) Mittelrheinbahn, Pressemitteilung, 3. Dezember 2008.
  16. Der neue Star am Rhein nimmt Fahrt auf… (Memento vom 22. Februar 2011 im Internet Archive) Mittelrheinbahn, Pressemitteilung, 26. September 2008.
  17. Dienstleistungen – 173764-2019. In: Tenders Electronic Daily. Abgerufen am 14. April 2019: „Die TransRegio erbringt ab dem internationalen Fahrplanwechsel im Dezember 2020 bis zum Ende der Betriebsdauer des Verkehrsvertrages Mittelrheinbahn zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 neben den bislang beauftragten Betriebsleistungen zusätzliche Kapazitäten in Dreifachtraktion auf dem Abschnitt Köln – Remagen.“
  18. Der neue Mireo ist da! – MittelrheinBahn. Abgerufen am 16. November 2020.