Lamotte-Picquet (Schiff)

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Lamotte-Picquet
Die Lamotte-Picquet im Jahr 1859
Die Lamotte-Picquet im Jahr 1859
Schiffsdaten
Flagge Frankreich Frankreich
Schiffstyp Aviso
Klasse Lamotte-Picquet-Klasse
Bauwerft Arsenal Cherbourg
Bestellung August 1857
Kiellegung 18. Februar 1858
Stapellauf 18. Mai 1859
Indienststellung 24. November 1859
Außerdienststellung 26. Februar 1881
Verbleib 1892 abgebrochen
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 56,50 m (Lüa)
54,55 m (KWL)
Breite 8,50 m
Tiefgang (max.) 3,82 m
Verdrängung 736 t
 
Besatzung 65–89 Mann
Takelung und Rigg
Anzahl Masten 3
Segelfläche 878 m²
Maschinenanlage
Maschine Dampfmaschine
Höchst­geschwindigkeit 11,25 kn (21 km/h)
Propeller 1
Bewaffnung

1860:

  • 2 × 16-cm-Geschütze

Die Lamotte-Picquet war ein schraubengetriebener Aviso 2. Klasse der Französischen Marine, benannt nach dem französischen Admiral des 18. Jahrhunderts Toussaint-Guillaume Picquet de la Motte (1720–1791). Sie war das Typschiff einer Klasse von insgesamt neun Einheiten, die zwischen 1858 und 1860 auf Kiel gelegt und zwischen 1859 und 1863 in Dienst gestellt wurden. Die beiden ersten Einheiten wurden gleichzeitig mit denen der D'Estaing-Klasse im August 1857 bei der Marinewerft in Cherbourg in Auftrag gegeben. Die nachfolgenden sieben Schiffe wurden auf Privatwerften gebaut, auch um diesen Beschäftigung zu geben. Die Curieux wurde in Honfleur gebaut, die folgenden vier in Bordeaux, und die beiden letzten in Ajaccio. Die fünf in Honfleur und Bordeaux gebauten Schiffe wurden gegen Ende 1859 geordert, die beiden restlichen im November 1860.

Bau und Technische Daten

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Die ungepanzerten, aus Holz gebauten Schiffe hatten eine Länge von 54,55 Metern in der Wasserlinie und 56,50 m über Alles und eine Breite von 8,50 m (8,30 in der Wasserlinie).[1] Sie hatten maximal 3,82 m Tiefgang und verdrängten 672 Tonnen (standard) bzw. 736 Tonnen (maximal). Drei der Schiffe (Lamotte-Picquet, Coëtlogon und Curieux) waren mit einer Dampfmaschine von Mazeline Frères (Le Havre) ausgestattet, die anderen sechs mit je einer 2-Zylinder-Maschine von Forges et Chantiers de la Méditerranée (FCM). Die Höchstgeschwindigkeit unter Dampf betrug bei Versuchsfahrten zwischen 7,9 und 11,25 Knoten. Die Bunkerkapazität betrug 100 Tonnen. Die Segelfläche betrug 848 bis 878 m². Die Schiffe hatten 65–89 Mann Besatzung.

Die Bewaffnung war unterschiedlich und wurde mehrfach geändert. 1860–1862 bestand sie aus zwei 16-cm Geschützen. Dann wurden stattdessen vier 12-cm bronzene Vorderlader-Feldgeschütze eingebaut. 1866 wurden diese auf der Diamant und der Amphion durch ein 16-cm und zwei 12-cm Vorderlader ersetzt. 1867 wurde die Bewaffnung in zwei 14-cm und zwei 12-cm Vorderlader umgewandelt. 1872 schließlich wurden vier 14-cm Vorderlader eingebaut.

Die Lamotte-Picquet wurde am 18. Februar 1858 beim Marinearsenal in Cherbourg auf Kiel gelegt und lief am 18. Mai 1859 vom Stapel. Nach ihrer Indienststellung am 24. November 1859 diente sie bis Februar 1863 in den französischen Überseebesitzungen in Westafrika, von August 1864 bis August im Südatlantik, und von August 1867 bis Juli 1870 in Indochina und im Pazifik. Im April 1873, während der Unruhen in Spanien, evakuierte sie 80 Nonnen von Málaga nach Oran. Von Januar 1874 bis Dezember 1875 diente sie wiederum mit dem Südatlantik-Geschwader, danach von März bis Oktober 1877 auf der Neufundland-Station. Im Mai 1878 ging sie von Toulon nach Tahiti; unterwegs wurde sie bei der Niederschlagung des Aufstands der Kanak in Neu Kaledonien eingesetzt,[2] so dass sie erst im Mai 1879 auf ihrer neuen Station in Papeete eintraf. Dort diente sie bis März 1880. Im Juli 1880 kam sie nach Lorient zurück. Die Bewaffnung wurde ausgebaut, und das Schiff wurde am 26. Februar 1881 aus der Liste der aktiven Schiffe gestrichen und danach in Lorient als Wohnschiff und Stabsschiff für eine Torpedobootsflottille benutzt. Es wurde im Februar endgültig ausgemustert und 1892 abgewrackt.

Schwesterschiffe

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Die Amphion lief am 21. April 1866 bei Vera Cruz auf Grund und sank. Die Rümpfe der Lutin, Lynx und Tancrède wurden schon so schnell schadhaft, dass diese drei Schiffe schon in den Jahren 1866–1868 wieder abgewrackt werden mussten. Ihre Maschinenanlagen wurden in anderen Avisos wiederverwendet. Die Coëtlogon, Curieux und Diamant wurden 1879 abgewrackt. Die Adonis beendete ihre Laufbahn als Hulk in Rochefort und wurde 1907 abgewrackt.

Name Bauwerft Kiellegung Stapellauf Indienststellung Dienstende
Lamotte-Picquet Marinearsenal Cherbourg 18. Februar 1858 18. Mai 1859 24. November 1859 26. Februar 1881, ausgemustert
Coëtlogon Marinearsenal Cherbourg 21. April 1858 4. Juni 1859 10. Februar 1860 2. November 1877, ausgemustert
Curieux E. Cardon, Honfleur 1860 13. Dezember 1860 13. Februar 1861 14. Februar 1879, ausgemustert
Diamant Arman, Bordeaux 15. Dezember 1859 8. Mai 1861 1. August 1861 7. Mai 1878, ausgemustert
Lutin Arman, Bordeaux 15. Dezember 1859 25. April 1861 1. August 1861 13. Februar 1868, ausgemustert
Lynx Moulinié, Bordeaux 1. Dezember 1859 10. Mai 1861 16. Oktober 1861 21. Juni 1866, ausgemustert
Tancrède Bichon, Bordeaux 1. Dezember 1861 25. Mai 1861 17. Oktober 1861 21. Juni 1866, ausgemustert
Adonis Arman, Ajaccio 1860 15. Januar 1863 18. Juli 1863 27. März 1883, ausgemustert
Amphion Arman, Ajaccio 1860 9. Mai 1863 12. Oktober 1863 21. April 1866, gesunken

Einzelnachweise

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  1. Die technischen Daten der neun Schiffe waren leicht unterschiedlich, und die hier angegebenen Daten beziehen sich prinzipiell auf die Lamotte-Picquet.
  2. 1878:La grande révolte canaque