Verband der Immobilienverwalter Deutschland

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Verband der Immobilienverwalter Deutschland
(VDIV Deutschland)
Logo
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 1988 in München
Sitz Berlin, Deutschland
Zweck Dachverband
Vorsitz Wolfgang D. Heckeler
Geschäftsführung Martin Kaßler
Mitglieder 3.800
Website vdiv.de

Der Verband der Immobilienverwalter Deutschland e. V. (VDIV Deutschland; ehemals Dachverband Deutscher Immobilienverwalter, DDIV) ist der Spitzenverband der Haus- und Immobilienverwalter in der Bundesrepublik Deutschland. Er wurde 1988 gegründet und vertritt die Interessen von derzeit rund 3.800 Unternehmen in Deutschland[1], die hauptberuflich mit der Immobilienverwaltung befasst sind.

2019 benannte sich der Dachverband Deutscher Immobilienverwalter (DDIV) um in Verband der Immobilienverwalter Deutschland (VDIV Deutschland).[2]

Der VDIV Deutschland setzt sich für Immobilienverwaltungen ein und vertritt deren Interessen. Er tritt als Lobbyverband im Bundestag bei branchenrelevanten Gesetzgebungsverfahren auf.[3][4]

Der Spitzenverband der Immobilienverwalter setzt sich für tragfähige politische Rahmenbedingungen bei den Themen bezahlbares Bauen und Wohnen, Klimaschutz und Eigentumsförderung sowie für die weitere Professionalisierung der Branche ein. Seit 2013 setzt sich der VDIV Deutschland unter anderem für eine umfassende Änderung des Wohnungseigentumsgesetzes (WEG) ein.[5] Eine davon ist die Einführung der virtuellen Versammlung als dritte und gleichwertige Versammlungsoption im WEG.

Der VDIV Deutschland gibt mehrere branchenspezifische Publikationen heraus: Neben dem VDIVnewsletter veröffentlicht der VDIV die Zeitschrift VDIVaktuell, die achtmal im Jahr mit einer jeweiligen Auflage von 14.000 Exemplaren erscheint. Einmal jährlich wird das Sonderheft „VDIVaktuell – Verwaltungsbeirat“ mit einer Auflage von rund 50.000 Exemplaren aufgelegt, das sich an Beiräte von Eigentümergemeinschaften richtet. Die VDIVdigital erscheint zweimal jährlich mit der Auflage von 20.000 Exemplaren und beschäftigt sich mit der Transformation zu digitalisierten Abläufen in der Immobilienverwaltung.[6]

Außerdem veröffentlicht der VDIV Deutschland mehrmals pro Jahr Handlungsempfehlungen (zum Beispiel zum aktualisierten Gebäudeenergiegesetz) oder Beschlussvorlagensammlungen zu wichtigen Themen, die Immobilienverwaltungen praxisnahe Unterstützung zu aktuell relevanten Themen geben sollen[7].

Um aktuelle Entwicklungen und wirtschaftliche Rahmendaten zu erfassen, erhebt der VDIV Deutschland einmal jährlich das Branchenbarometer. Es ist seit seiner Erstauflage 2012 zum Standardwerk für wirtschaftliche Rahmendaten der Branche geworden. Die Ergebnisse ermöglichen Unternehmen den Abgleich betriebswirtschaftlicher Kennzahlen und sind für den Fortschritt unverzichtbar. Die Publikation gibt zum Beispiel Aufschlüss über aktuelle Entwicklungen der Verwaltervergütung, Kapazitäten zur Aufnahme neuer Wohnungseigentümergemeinschaften oder Sanierungstätigkeiten der Verwaltungen beim verwalteten Bestand.

Außerdem misst der VDIV Deutschland seit 2024 in seiner Kurzumfragen-Reihe, dem VDIV-Verwalter-Monitor, die Stimmung und Einschätzung bei aktuellen Entwicklungen, wie der Frage nach der Notwendigkeit einer Elementarschadenversicherung. Der Verwalter-Monitor ist ein Instrument, um schnell und präzise Einblicke in die Meinungen, Bedürfnisse und Trends der Branche sowie Reaktionen auf neue gesetzliche Rahmenbedingungen zu erhalten.

Das Praxishandbuch Zertifizierung WEG-Verwalter erschien in seiner Erstauflage 2023 (Aktualisierung im Sommer 2024) und hilft Immobilienverwaltern bei der Vorbereitung auf die IHK-Prüfung. Die Bestellung eines zertifizierten Verwalters gehört nach dem neuen Wohnungseigentumsgesetz § 19 Abs. 2 Nr. 6 WEG ab 1. Dezember 2023 (§ 48 Abs. 4 WEG) zur ordnungsgemäßen Verwaltung des gemeinschaftlichen Eigentums.

Der Verband besteht aus der Mitgliederversammlung, dem Präsidium und dem Verbandsrat.[8] Das Präsidium wird für fünf Jahre gewählt. Die Geschäftsstelle hat ihren Sitz in Berlin. Geschäftsführer ist Martin Kaßler.

Landesverbände

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In zehn Landesverbänden haben sich derzeit rund 3.600 hauptberufliche Immobilienverwaltungsunternehmen zusammengeschlossen. Die in den VDIV-Landesverbänden organisierten Unternehmen betreuen ca. 7,6 Millionen Wohneinheiten, darunter 5,6 Millionen WEG-Einheiten, mit einem Gesamtwert von rund 765 Milliarden Euro. Als einer der wenigen nationalen Berufsverbände verzeichnet der VDIV konstanten Zulauf.[9]

Übersicht der Landesverbände:

  • Verband der Immobilienverwalter Baden-Württemberg e. V.
  • Verband der Immobilienverwalter Bayern e. V.
  • Verband der Immobilienverwalter Berlin-Brandenburg e. V.
  • Verband der Immobilienverwalter Hessen e. V.
  • Verband der Immobilienverwalter Mitteldeutschland e. V.
  • Verband der Immobilienverwalter Niedersachsen/Bremen e. V.
  • Verband der Immobilienverwalter Rheinland-Pfalz/Saarland e. V.
  • Verband der Immobilienverwalter Sachsen-Anhalt e. V.
  • Verband der Immobilienverwalter Schleswig-Holstein/Hamburg/Mecklenburg-Vorpommern e. V.
  • Verband der Nordrhein-westfälischen Immobilienverwalter e. V.

Der Verband ist Mitglied in der Bundesarbeitsgemeinschaft Immobilienwirtschaft Deutschland (BID), im Bündnis für Bezahlbares Wohnen und Bauen, im Wohnungswirtschaftlichen Rat der Bundesregierung, im Deutschen Ständigen Schiedsgericht für Wohnungseigentum e. V. und in der Initiative Wohnungswirtschaft Osteuropa (IWO).

  • Kompendium Energetische Sanierung. Praxisnahes Fachwissen für Immobilienverwalter und Wohnungseigentümergemeinschaften. 3. überarbeitete und aktualisierte Auflage. (online; PDF)

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Copyright Haufe-Lexware GmbH & Co KG- all rights reserved: Digitale Immobilienverwaltung: Haufe und DDIV kooperieren. Abgerufen am 19. März 2019.
  2. Copyright Haufe-Lexware GmbH & Co KG- all rights reserved: VDIV will WEG-Reform zum Erfolg führen. Abgerufen am 30. September 2019.
  3. Michael Wojtek: Deutscher Bundestag - Lob und Kritik für Modernisierung des Wohnungseigentumsgesetzes. Abgerufen am 20. April 2021.
  4. Hans-Jürgen Leersch: Deutscher Bundestag - Makler-Berufszulassung unter Sachverständigen umstritten. Abgerufen am 20. April 2021.
  5. Statistisches Bundesamt: Fachserie 10 Reihe 2.1 Rechtspflege Zivilgerichte 2019.
  6. Mediadaten AVR. Abgerufen am 6. November 2018.
  7. Publikationen. Abgerufen am 5. März 2024 (deutsch).
  8. https://vdiv.de/hp442/Organisation.htm, abgerufen am 20. April 2021
  9. Zahlen und Fakten. Verband der Immobilienverwalter Deutschland e. V. (VDIV Deutschland), abgerufen am 18. August 2021.